DE1692516B1

DE1692516B1 - Verfahren zur Herstellung eines wasserloeslichen,koernigen Futtermittels und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

Info

Publication number: DE1692516B1
Application number: DE1967W0044224
Authority: DE
Inventors: Elten Gerrit Jan Van
Original assignee: Welvo NV
Current assignee: Welvo NV
Priority date: 1966-06-24
Filing date: 1967-06-22
Publication date: 1971-02-11
Also published as: GB1134141A; US3649291A; GB1134142A; NL6608867A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen, körnigen Futtermittels aus entrahmtem Milchpulver, dem gegebenenfalls Antibiotica, Hormone, Vitamine oder andere Zusatzstoffe zugesetzt werden, und aus das Milchfett ersetzenden flüssigen Fetten, wobei das Milchpulver und die Fette durch einen Luftstrom von gesteuerter Geschwindigkeit, Temperatur und Feuchtigkeit in feinverteiltem Zustand in einen vertikal angeordneten Behälter durch einen zentralen Bodeneinlaß nahezu vertikal aufwärts getrieben werden, danach auf Grund der Schwerkraft nahe der Wandung des Behälters nach unten fallen, bei der Fallbewegung einem zweiten, koaxial um den ersten strömenden und nach aufwärts gerichteten Luftstrom von gesteuerter Geschwindigkeit, Temperatur und Feuchtigkeit ausgesetzt und darauf mittels um den Bodeneinlaß herum angeordneter Auslässe entfernt werden, während die Behandlungsluft über eine Rückleitung und einen Kühler im Kreislauf strömt.

Ein derartiges Verfahren ist bereits vorgeschlagen (deutsche Auslegeschrift 1300 816). Bei ihm werden die flüssigen Fette innig mit dem entrahmten Milchpulver gemischt, bevor beides in den zentralen Einlaß gebracht wird. Der Luftstrom, mit dem die Mischung aus flüssigen Fetten und Milchpulver in Kontakt gebracht wird, liegt dabei in einem Temperaturbereich, in dem die Fette erstarren. Bei diesem Verfahren können jedoch der Fettgehalt und der Milchpulvergehalt nur in ziemlich engen Grenzen variiert werden, wenn die Erzeugnisse allen Anforderungen genügen sollen. Die Erfindung bezweckt, dieses Verfahren derartig zu verbessern, daß der Milchpulvergehalt und der Fettgehalt in weiteren Grenzen variieren können und die Erzeugnisse trotzdem allen Anforderungen, insbesondere was die gute Löslichkeit in Wasser und die Vermeidung von Verkuchungen oder Verhärtungen bei längerer Lagerung betrifft, genügen.

Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die flüssigen Fette in dem zentralen Einlaßstrom von Luft und Pulver zerstäubt werden.

Diese Maßnahme hat zur Folge, daß die Fett- und Pulverteilchen nicht in einem Mischer, sondern in Luft miteinander in Kontakt gebracht werden und die Fetteilchen dadurch zu kleineren Abmessungen reduziert werden können, wodurch Agglomerate von Fett- und Pulverteilchen, die allen Anforderungen genügen, gebildet werden.

Es ist zwar grundsätzlich bereits bekannt, in einem Behälter Flüssigkeit innerhalb eines Luftstromes zu versprühen, der feinverteilte feste Stoffe mit sich führt. Dieses bekannte Verfahren ist jedoch für die vorliegenden Zwecke nicht verwendbar, da es zum ununterbrochenen schnellen Trocknen oder Eindampfen von Flüssigkeiten dient, wobei durch die festen Stoffe dieser Vorgang unterstützt wird, und somit mit heißer und nicht mit gekühlter Luft wie bei der vorliegenden Erfindung gearbeitet wird. Außerdem muß bei dem bekannten Verfahren im Gegensatz zur Erfindung, bei der ein geschlossener Luftkreislauf vorgesehen ist, der Behälter zur Abführung von Wasserdampf offen sein. Zusätzlich ist die Behandlungszeit in dem Behälter zu gering, da die Flüssigkeit im oberen Teil des Behälters versprüht wird und dann zusammen mit den angefeuchteten Teilchen direkt nach unten fällt, während beim erfindungsgemäßen Verfahren die Milchpulverteilchen und das. versprühte Fett erst nach aufwärts transportiert werden und danach nach unten fallen, wobei während der gesamten Zeit eine Kühlung stattfindet.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß in den zweiten Luftstrom entrahmtes Milchpulver dispergiert wird. Hierdurch wird erreicht, daß die fertigen Erzeugnisse ein noch breiteres Spektrum hinsichtlich ihrer prozentualen Zusammensetzung bekommen können.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorteilhaft eine Vorrichtung verwendet werden, die von einem bekannten, vertikal angeordneten Behälter ausgeht, in dessen Boden ein zentraler Lufteinlaß, um diesen herum ein koaxialer, zweiter Lufteinlaß und um die Einlasse herum ein oder mehrere Auslässe für das Produkt angeordnet sind und in dessen Kopf ein durch ein Filter abgeschirmter Auslaß für die Luft angebracht ist, aus dem eine Rückleitung zu einem Kühler führt, über den die Luft mittels Ventilatoren im Kreislauf geleitet wird, wobei

ao diese Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß in dem zentralen Bodeneinlaß eine Zerstäubungsvorrichtung für Flüssigkeiten angeordnet ist. In erfindungsgemäßer Weiterbildung sind dabei vorteilhafterweise Einrichtungen vorgesehen, durch die dem Luftstrom durch den zentralen Lufteinlaß und gegebenenfalls auch dem Luftstrom durch den zweiten Lufteinlaß feste Stoffe zuführbar sind.

Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei stellt dar

F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen, kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung,

F i g. 2 einen Querschnitt in der Ebene H-II der F i g. 1 in Draufsicht.

Gemäß den Zeichnungen wird bei M entrahmtes Milchpulver, auf Wunsch unter Zusatz von Antibiotika, Hormonen, Vitaminen oder anderen Zutaten, in eine Zufuhrvorrichtung 1 gebracht, welche mittels einer schematisch dargestellten Förderschnecke 2 das Material über ein Schiebersystem 3 auf ein zentrales Einlaßrohr 4 und ein zweites, dieses koaxial umgebendes Einlaßrohr 8 verteilt. Diese koaxial angeordneten Rohre 4 und 8 sind zentral mit einem vertikalen Behälter 6 verbunden, in dem sich ein Filter 7 für einen am Kopf des Behälters angeordneten Auslaß 20 befindet, der über eine Rückleitung 15 mit den Einlaßrohren 4 und 8 verbunden ist. Um die Einlaßrohre 4 und 8 herum sind vier Auslässe 10 für das entstehende Erzeugnis angeordnet, an die sich zwei Förderwerke 11 anschließen, welche das Erzeugnis zu einer Sackfüllmaschine 12 führen. Die hier gefüllten Säcke werden über ein Förderwerk 13 abtransportiert.

In dem geschlossenen Rohrsystem befindet sich ein Kühler 14, über den zwei Ventilatoren 5 und 9 für das zentrale Einlaßrohr 4 bzw. das dazu koaxiale, zweite Einlaßrohr 8 Luft ansaugen. Vor den Ventilatoren 5 und 9 sind zwei Klappen 18 bzw. 19 angeordnet, die in ihrer einen Stellung ein Umlaufrohr um den Kühler abschließen und in der anderen den Luftdurchgang durch den Kühler sperren. Damit kann die Temperatur der Luft in beiden Einlaßrohren unabhängig voneinander gesteuert werden. Ferner ist noch eine Meßvorrichtung 17 vorgesehen, mittels derer Wasser in jedes der Rohre 4 und 8 eingebracht werden kann, um so den Feuchtigkeitsgehalt der beiden Luftströme zu steuern.

Zur Zerstäubung der flüssigen Fette ist nahe dem Auslaß des zentralen Rohres 4 eine Düse mit einem Zufuhrrohr 23 angeordnet, dem bei V das flüssige Fett zugeführt wird. Mit dieser Düse werden die flüssigen Fette in der Strömung der Mischung von Luft und Milchpulver aus dem inneren Rohr 4 zerstäubt. Hinter dieser Zerstäubungsvorrichtung 22 findet dann die Verbindung zwischen den feinzerstäubten Fetteilchen und den Körnern des Milchpulvers statt, die vertikal aufwärts getrieben werden und sich dann nach außen bewegen, sobald sie nicht mehr dem Einfluß des Luftstromes unterliegen. Danach fallen sie nahe der Umfangswand des Behälters 6 nach unten in Richtung auf die Auslässe 10. Bevor sie jedoch diese Auslässe 10 erreichen, kommen sie noch durch eine Mischung von Luft und Milchpulver, die aus dem zweiten Einlaßrohr 8 kommt. Auf diese Weise wird erreicht, daß ein breiteres Spektrum von Erzeugnissen hergestellt werden kann.

Beispiele

Eine Fettmischung aus gleichen Teilen Kokosöl, Palmkernenöl und geschmolzenem Rinderfett mit einem Zusatz von 5% Lecithin als Emulgator wurde bei einer Temperatur von 45° C unter einem Druck von 120 atü durch eine Düse mit einem Durchmesser von 0,8 mm bei einer Luftgeschwindigkeit von 5 m/sec versprüht. In dem zentralen Rohr 4 hatte der Zerstäubungskegel einen Durchmesser von 20 cm, wobei das innere Rohr auch einen Durchmesser von 20 cm hatte. Die Luftgeschwindigkeit in dem zweiten Rohr 8 mit einem Außendurchmesser von 35 cm lag bei 12 m/sec. Die Temperatur des unbehandelten Milchpulvers betrug 15° C. Dabei wurden 60 bis 70 vom Hundert dieses Milchpulvers über das zentrale Einlaßrohr 4 und 40 bis 30 vom Hundert über das- äußere, zweite Einlaßrohr 8 in den Behälter gebracht.

Lufttemperatur

Temperatur des Endproduktes

Aussehen

Löslichkeit

Klebe-Effekt

Durchmesser der Fettteilchen

Beispiel A

-2O⁰C

O⁰C

sehr fein

gut
mittelmäßig

2 bis 30 u

Beispiel B

-2⁰C

-10° C

grob sägemehlartig

sehr schnell nahezu keiner

20 bis 30 u

In beiden Fällen betrug das Fett 20 vom Hundert des Gewichtes des Pulvers.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen, körnigen Futtermittels aus entrahmtem Milchpulver, dem gegebenenfalls Antibiotica, Hormone, Vitamine oder andere Zusatzstoffe zugesetzt werden, und aus das Milchfett ersetzenden flüssigen Fetten, wobei das Milchpulver und die Fette durch einen Luftstrom von gesteuerter Geschwindigkeit, Temperatur und Feuchtigkeit in feinverteiltem Zustand in einen vertikal angeordneten Behälter durch einen zentralen Bodeneinlaß nahezu vertikal aufwärts getrieben werden, danach auf Grund der Schwerkraft nahe der Wandung des Behälters nach unten fallen, bei der Fallbewegung einem zweiten, koaxial um den ersten strömenden und nach aufwärts gerichteten Luftstrom von gesteuerter Geschwindigkeit, Temperatur und Feuchtigkeit ausgesetzt und darauf mittels um den Bodeneinlaß herum angeordneter Auslässe entfernt werden, während die Behandlungsluft über eine Rückleitung und einen Kühler im Kreislauf strömt, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Fette in dem zentralen Einlaßstrom von Luft und Pulver zerstäubt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den zweiten Luftstrom entrahmtes Milchpulver dispergiert wird.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 mit einem vertikal angeordneten Behälter, in dessen Boden ein zentraler Lufteinlaß, um diesen herum ein koaxialer, zweiter Lufteinlaß und um die Einlasse herum ein oder mehrere Auslässe für das Produkt angeordnet sind und in dessen Kopf ein durch ein Filter abgeschirmter Auslaß für die Luft angebracht ist. aus dem eine Rückleitung zu einem Kühler führt, über den die Luft mittels Ventilatoren im Kreislauf geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zentralen Bodeneinlaß eine Zerstäubungsvorrichtung (22) für Flüssigkeiten angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen (1, 2) vorgesehen sind, durch die dem Luftstrom durch den zentralen Lufteinlaß und gegebenenfalls auch dem Luftstrom durch den zweiten Lufteinlaß feste Stoffe zuführbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen