DE1685179A1

DE1685179A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von geformten und gepolsterten Koerpern aus Kunststoff,insbesondere von Polstermoebeln

Info

Publication number: DE1685179A1
Application number: DE19661685179
Authority: DE
Inventors: Jupp Ziegler
Original assignee: Himolla Hierl C GmbH
Current assignee: Himolla Hierl C GmbH
Priority date: 1966-11-18
Filing date: 1966-11-18
Publication date: 1971-06-03

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von geformten und gepolsterten Körpern aus Kunststoff, insbesondere von Polstermöbeln.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von geformten und gepolsterten Körpern aus Kunststoff, insbesondere von Polstermöbeln, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Polstermöbel, die aus einer Hartschaum-Schale und einer Weichschaum-Polsterung bestehen, wurden seither so hergestellt, daß ein der Weichschaum-Polsterung entsprechendes und auf die Hartschaum-Schale passendes Weichschaum-Formteil in einer getrennten Form aufgeschäumt, in einem Wärmeofen ausgehärtet und anschließend durch Kleben od. dgl. auf der Hartschaum-Schale befestigt wurde. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig, da man zunächst eine weitere, vollkommen geschlossene Form zur Herstellung des WeichschaumrFormteiles benötigt und anschließend das Weichschaum-Formteil in einem ei-;ei@eii Arbeit svorgang durch Kleben od. dgl. auf der Hartschaum =Schale befestigen muß, wobei zwischen diesen beiden Arbeitsgängen noch ein Transportvorgang liegt, der unter Umständen für sich schon sehr aufwendig,ist. Weiterhin müssen düreh die Verwendung von warm-härtbarem Weichschaum-Material die Formen für den Weichschaum-Formteil entsprechend aufwendig hergestellt sein, damit sie die thermischen Beanspruchungen aushalten können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu finden, dem die vorstehend beschriebenen Mängel nicht anhaften. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein aus Hartschaum bestehender Formkörper durch eine angepasste Form umkleidet und der-zwischen Formkörper und Umkleidungsform entstandene Raum mit Weichschaum ausgefüllt wird. Dabei wird der Weichschaum in besonders vorteilhafter Weise unmittelbar auf den Hartschaum-Formkörper ohne Zuführung- von Wärme und drucklos aufgeschäumt. ,Als Weichschaum-Material wird ein Kunststoff auf Polyurethanbasis v verwendet, der kaltaushärtbar ist, das heißt zur Aushärtung.genügt die Wärme, die durch die Reaktion der Kunststoffkomponenten entsteht. Hierfür werden nur einfache Umkleidungsformen benötigt, da sie keinerlei Wärme--oder Druckbeanspruchungen ausgesetzt sind. Um zu verhindern, daß die Reaktionswärme vorzeitig abgeleitet wird, bestehen die Formen aus wärmeisolierendem Material. Durch Wegfall der Wärmehärtung werden erhebliche Einsparungen an Anlagen und Energie erreicht. Da der Schaumkunststoff vor Abschluß der Polymerisation, das heißt während der Fadenzeit, sehr stark klebrig ist, wird die Fadenzeit vorteilhafterweise durch Aktivatoren sehr lang eingestellt, wodurch eine einwandfreie Haftung des Weichschaumes an der Hartschaum-Schale erreicht wird, so daß keinerlei Verbindung der Hartschaumschale mit dem Weichschaumteil mittels Kleber od. dgl. notwendig ist. Um ein Haften des Weichschaumes an der Innenwand der Umkleidungsform zu verhindern., wird diese mit einem Trennmittel versehen. Die Struktur des Weichschaumes, insbesondere die Größe der Poren und der Porenstege und das Verhältnis von geschlossenen zu offenen Poren wird vorteilhafterweise durch Beimengungen; wie z. B. Silikonöl, variiert. Man kann dadurch Weichheit, Rückstellkraft und dgl. Eigenschaften des Weichschaum-Polsters nach Belieben einstellen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die mit Weichschaum zu versehende Oberfläche des Formkörpers mit Unebenheiten versehen ist. Hierdurch wird eine größere Fläche zur Verbindung des Weich- und Hartschaumkörpers geschaffen, so daß eine noch bessere Haftung erreicht wird.
Als Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens dient in besonders vorteilhafter Weise eine am Formkörper leicht ansetzbare und gegenüber diesem abdichtende Umkleiduzgsform, die zur Aufnahme des Weichschaumes dient. Diese Um-. kleidungsform: besteht vorteilhafteeise aus- wärmeisolierdendem Material, wie z. B: Pappe, Sperrholz, -Kunststoff od. dgl. Es kann auch eine Kombination mehrerer genannten Materialien verwendet werden, z. B. mit Kunststoff präparierte Pappe.. Durch diese formen wird verhindert, daß die bei der Reaktion der Schaumstoffkomponenten entstehende Wärme abgeleitet wird, so daß diese för die Aushärtung des Schaumstoffes voll ausgenutzt werden kann. Die Formen werden dabei in geeigneter Weise mit dem üartschaumkörper verbunden, wobei. entweder eigene Abdichtelemente Verwendung .:finden könne. oder die elastisehen Eigenschaften des Hartschaumk®ers zur Abdieh-, tUng der Form herangezogen werden.. -Auf der Zeichnung ist beispielsweise ein Sessel dargestellt, der nach dem erfindungsgen Verfahren hergestellt ist und eine erfindungsgemäße fmkleidungsform - aufweist.
Der Sessel besteht aus einer Sehale 1-aus Hartschaum, in die ein Beschlag 2 eingeschäumt ist, an dem ein Fußkreuz 3 -angeordnet ist. Die Oberseite der Hartschaumschale 1 ist mit einer Umkleidungsform 4 versehen, dieaus Pappe, Kunststoff, Sperrholz od. dgl. wärmeisolierendem Material besteht. Die Innenwand der Umkleidungstorm 4 entspricht den äußeren Umrissen des zu fertigenden Polsterkörpers,, so daß nach Aufsetzen der Form agf den Hartschaumkörper-1 ein Hohlraum 5 gebildet wird. Die Befestigung der Form geschieht, wie dargestellt, mittels Stiften 6 und 7, die durch entsprechende-Öffnun-

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gen in der Form- inYder Hartschaumschale bereits Verse--

sehenen Öffnungen gesteckt werden. Zwischen der Fora; 4 und der Hartschaumschale 1 kann dann, falls-nötig, noch eine Dichtung angeordnet werden. Es ist jedochauch möglich, unter Ausnutzung der elastischen Verformbarkelt der Hartschaumsdhale bzw, der Umkleidungaform letztere ohne besondere Befestigungsmittel an der Hartschaumschale 1 anzubringen. Nach - Anbringung der Form 4 an der Hartschaumschale 1 wird durch-eine nicht dergestellte Öffnung in der Farm-4 -ein genau dosiertes, in einem bekannten Mischgerät gemischtes Kunstatoffgemismh in den Hohlraum 5 zwischen der Farm 4 und der Hartsahaumschale -1 gegeben. Es ist jedoch auch möglich, das Kunststoffgem:Lsch zuerst auf die Hartschaumsehale zu geben und ;d, erst die Form aufzusetzen. Die Komponenten des Kunststoffgemisches -reagieren nun miteinander und der Kunststoff wird- aufgeschäumt. Durch geeignete Einstellung der Mischung durch enterechende Aktivatoren wird die Pedenzeit des Kungtstoffea, das kreißt die Zeit bis zum Abschlug der Polymerisaton sehr groß gehalten. Während dieser Zeit-ist der Kunststoff sehr klebrig,. so daß eine einwandfreie W tung des Weichschaumes auf der Hartachaumschale erzielt wird, Durch die Form aus wärmeisolierendem Material wird die Wärme, die bei-der Reaktion der Kunststoffkomponenten miteinander entsteht, nicht abgeleitet, so daß sie für die Aushärtung des Weichschaumes voll nutzbar gemacht werden kann. Es silid keinerlei zusätzliche Wärmebehandlungen noch irgendwelche Klebevorgänge notwendig. Dadurch, daß kein besonderes-Treibmittel zugefügt wird, geht das Aufschäumen drucklos vor sich, so daß die Form keinerlei Verstärkungen oder Versteifungen.aufweisen muß. Die Formgtaridzeiten sind sehr kurz, so daßeine höhere Stückzahl pro Form und Zeite:eät gefertigt werden kann, wodurch sich die Zahl der benötigten Formen wesentlich verringert. Zur Vermeidung des Festklebens des Weichschaumes an der Ixlnenwand der Form 4 will diese mit einem geeigneten Trennmittel, zu B. Silikonöl, a überzogen. Es ist jedoch' auch möglich, die Fom 4-mit-dem Material augzukleiden, das später als Bezug dienen soll, In die= en Falle werden in: einem Arbeitsgang sowohl die Polsterung wie auch der Bezug auf die Hartschaumschale aufgebracht.

Claims

Fatentans13rUche 1. Verfahren zum Herstellen von geformten und gepolsterten Körpern aus Kunststoff, insbesondere von Polstermöbeln, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus Hartschaum bestehender Formkörper durch eine angepaßte Form umkleidet und der zwischen Formkörper und Umkleidungsform entstandene Raum mit Weichschaum ausgefüllt wird.
2. Verfahren nach :Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichschaum unmittelbar auf den Hartschaumkörper ohne Zuführung von Wärme und drucklos aufgeschäumt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichschaum eine lange Fadenzeit auf-., weist, die durch Aktivatoren eingestellt wird.x Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Weichschaum zu versehende Oberfläche des Formkörpers Unebenheiten aufweist. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Weichschaum- durch. Beimengung en, wie z. B. Silikonöl, die Größe der Poren und der Porenstege und das Verhältnis von geschlossenen-zuaffenen Poren variiert wird. ,, 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine am Formkörper leicht ansetzbare und gegenüber diesem abdichtende Umkleidungsform, die zur Aufnahme des Weichschaumes dient. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlbidungsform aus wärmeisolierendem Material, wie z. B. Pappe, Sperrholz, Kunststoff od. dgl. besteht.