DE1670844C3 - Arylsulfonylharnstoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Arylsulfonylharnstoffe und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D209/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
- C07D209/56—Ring systems containing three or more rings
- C07D209/58—[b]- or [c]-condensed
- C07D209/70—[b]- or [c]-condensed containing carbocyclic rings other than six-membered
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Description
NH
'5
in der A—A und B—B einzeln oder beide zwei
durch eine Doppelbindung verbundene CH-Gruppen oder zwei durch eine Einfachbindung verbundene
CHj-Gruppcn bedeuten, mit Arylsulfonylisocyanaten
der allgemeinen Formel
40 indem man c) Arylsulfonylamide der allgemeinen Formel
Y—\ V-SO2-NH2
in der Y die oben angegebene Bedeutung besitzt, als solche oder in Form der Alkalisalze mit Verbindungen
der allgemeinen Formel
in der A—A und B—B die oben angegebene Bedeutung
haben und Z' Tür Halogen, Alkoxy-, Alkylmercapto-,
gegebenenfalls substituierte Amino- oder Acylaminogruppen steht, umsetzt, oder indem
man d) Alkalisalze von N-Broms'ilfonamiden der
allgemeinen Formel
Y-
>-SO:-N
Br
worin Y die oben angegebene Bedeutung besitzt und M ein Alkalimetall bedeutet, mit N-Formylverbindunnen
der alluemeinen Formel
IS
N-CH
B--
'—< >-SO,NCO
in der Y ein Wasserstoffatom, die Methyigruppe oder ein Halogenatom bedeuten, umsetzt, uder
indem man b) ein tetracyciisches Amin der allgemeinen Formel
NH
55
in der A—A und B — B die oben angegebene Bedeutung
haben, mit Arylsulfonylaminocarbonylverbindungen der allgemeinen Formel
6o in der A—A und B—B die oben angegebene Bedeutung
haben, umsetzt oder indem man e) Arylsulfonvlituanidine
der allgemeinen Formel
in der A—A. B—B und Y die obengenannte
Bedeutung haben, hydrolysiert.
in der Y die oben angegebene Bedeutung besitzt und Z ein reaktionsfähiger Rest ist, der mit dem
Amin unter Austritt von HZ reagiert, umsetzt, oder· Es ist bekannt, daß Arylsulfonylharnstoffderivatc
blutzuckersenkende Wirkung besitzen. Insbesondere hat der N-(4-MethyIbenzolsulfonyl)-N'-n-butylharnstoff
(Tolbutamid) auf Grund seiner blutzuckersenkenden Eigenschaften bei gleichzeitiger guter Verträglichkeit
eine große Bedeutung als Arzneimittel erlangt.
I 670 844
Es wurde nun gefunden, daß Arylsulfonylharnstoffe der allgemeinen Formel
N-C-NH-SO1-C '.VY
in der A A und B—B einzeln oder beide zwei
durch eine Doppelbindung verbundene CH-Gruppen oder zwei durch eine Einfachbindung verbundene
CHi-Gruppen und Y ein Wasseirstoffatom, die Methylgruppe
oder ein Halogenatom bedeuten, eine starke blutzuckersenkende Wirkung besitzen, welche diejenige
des Tolbutamids beträchtlich übciirifit. Sie
sollen daher als peroral anzuwendende Arzneimittel für die Behandlung des Diabetes verwendet werden.
Die neuen Verbindungen haben eine sehr niedrige Toxizität. die bei mehr als 1.5 g kg Maus liegt.
Die Herstellung dieser neuen Arylsulfonylharnstoffderivate erfolgt nach an sich bekannten Methoden,
indem man entweder ein tetracyclisches Amin der allgemeinen
Formel
wobei A—A. B—B und Y die oben angegebene Be
deuiung haben, umsetzt oder indem man ein tetra cvclisches Amin der alleemeinen Formel
ein reaktionsfähiger Rest ist, der mit einem Amin der allgemeinen Formel
NH
unter Austritt von HZ unter Bildung der eingangs erwähnten Arylsulfonylharnstoffderivate reagiert, wie
etwa Halogen, eine Alkoxy- oder Alkylmercapto-Tuppe und gegebenenfalls substituierte Amino- oder
Äcylaminogruppen, umsetzt. Als solche Arylsulfonylaminocarbonylverbindungen kommen z. B. in Frage:
Arylsulfonylcarbaminsäurechloride, Arylsiiifonylcarbaminsäureester.
Arylsulfonylharnstoff" sowi? N-Arylsulfony
1-N '-acylharnstoffe.
D'e Herstellung der neuen Arylsulfonylharnstoffe kann aber auch so erfolgen, daß man Arylsulfonylamide
der alleemeinen Formel
Y-
SO1-NH,
in der Y die oben angegebene Bedeutung besitzt, als solche oder in Form der Alkalisalze mit Verbindungen
der allgemeinen Formel
Ν—C-Z'
mit Arylsulfonylisocyanaten der allgemeinen Formel \l/
in der A—A und B—B die oben angegebene Bedeutung
haben und Z' für Halogen. Alkoxy-, Alkylmercapto-. gegebenenfalls substituierte Amino- oder Acylaminogruppen
steht, umsetzt. Hierfür kommen die entsprechenden Carbamidsäurechloride, Urethane sowie
gegebenenfalls acylicrte Harnstoffe in Betracht.
Ferner lassen sich die neuen Arylsulfonylharnsioffe auch so herstellen, daß man Alkalisalze von N-Bromsulfonamiden
der allgemeinen Formel
Br
^-SO, —N
in der A—A und B—B die oben angegebene Bedeutung
haben, mit Arylsulfonylaminocarbonylverbindungen der allgemeinen Formel
worin Y die oben angegebene Bedeutung besitzt und M ein Alkalimetall bedeutet, mit N-Formylverbindungen
der allgemeinen Formel
Y—-
SO5-NH-C-Z
in der Y die oben angegebene Bedeutung hat und Z in der A—A und B — B die oben genannte Bedeutung
haben, umsetzt.
Die erfindungsgemäße Reaktion führt man ohne oder in geeigneten inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln
durch, wobei je nach Reaktionsfähigkeit der Komponenten die Reaktion selbst exotherm verläuft
oder ihr Ablauf durch Anwendung erhöhter Temperaluren gefördert werden muß. Die Isolierung der
Endprodukte geschieht nach üblichen Methoden. Die Reinigung kann durch Umfallen oder Umkristallisieren
erfolgen.
Es ist auch möglich, Arylsulfonylthioharnstoffe der ι ο
allgemeinen Formel
N-c-NH-so,< Vy
in der Λ—Λ, B — B und Y die oben angegebene Bedeutung
haben oder deren S-Alkylisotrroharnstouderivate
durch Oxydation oder durch Einwirkung von Schwermetallsalzen (vgl. Houbcn-Weyl.4. Auflage.
8. S. 162 bis 163) oder Arylsulfonylguanidine der
allsemeinen Formel
NH
N-C-NH-SO,
in der A—A, B — B und Y die oben angegebene Bedeutung
besitzen, durch Hydrolyse in die entsprechenden Harnstoffderivate der allgemeinen Formel
N-CO-NH-SO,-< >Y
in der A—A, B—B und Y die oben angegebene Bedeutung
haben, zu überführen.
Die Herstellung der als Ausgangsmaleiialien verwendeten
lclracyclischcn Amine der allgemeinen Formel
NH
v»iid am loIgeiKleii Bei· |Ί_. ei Iniitet 1:
Cyclooelatclraen wird mil Maleinsiiurcanhyliid in
bekannter Weise (V«'. Kippe und Mitaihdlcr,
Ann. 560, S.
der Formel
der Formel
I [1948]) zum tetracyclischen Anhydrid
CO
CO
umgesetzt, das mit Ammoniak das Imid der Formel
NH
CO
liefert. Durch Reduktion erhäl; ,iian daraus das Amin
der Formel
NH,
Hydrierung der C=^C-Doppclbindungei in dieser
Verbindung liefert als Endprodukt die Verbindung der
Formel
40 NH
V-'
8.7 g 4.7-Hndocyclobulcnylcn- 15-hexahydroisoindol
wurden in IUOmI Benzol verrührt und mit einer Lösung von 9.U g p-1 os>lisocyanat in ICX) ml Benzol
verrührt, wobei die Temperatur unter 50'C gehalten winde. Nach 4 Stunden wurden 15 g (81%) N-(Tosylaminocarbonyl)
- 4.7 - endocyclobutcnylen -15- heNahydroisoindol
-ibgesaiigl.
Ί arblose Kristalle: Schmp. 147 bis 148 C.
Ί arblose Kristalle: Schmp. 147 bis 148 C.
Eine lösung von 6.8 v. l'hcnylsiilfoisocyanal in
30 ml Benzol wild in 3 Minuten mit eine1 I.ömni! von
6,4 g ^./-lndoiyclobutenyli'ii- I.S~iu*xali\du>i*i>indol
in 30 11I Ben/dl versetzt, vnlvi die lcmpeialui dincli
Küliliiiir bi'i r>0 C gehalten wird. Niirli /wciljijiii'i'ni
Slchenlav.i'n b'.'i Ratimlcmpeiatui sind 9.9 i! (.'."'"n)
N - (IMk 11} Isulfonylaniinocailmnvl) - 4.7 - endrr» ,-Ic
buten) len- 15-hcxahydroisoindol ausgefallen.
I aiblosc Kristalle: Schmp. 171 bis 174"C.
Aus 8,8 ρ 4.7-F.ndocyclohutylenoctahydroisoindol
und 9,85 g p-Tosylisocyanat in KX) ml Benzol erhält man analog den beiden ersten Beispielen 17.6g
(94%)N-(Tosylaminocarbonyl)-4.7-endocyclobutyieiioctahydroisoindol.
Farblose Kristalle; Schnip. 172 his 174 C- (aus Methylenchlorid/Pelrolälhcr).
Aus 5,7 g p-Fluorbenzolsulfoisocyanat und 4.9 g
4,7-Fndocyclobulylcnoctaliydioisoindol in 25 ml Benzol
erhält man nach 24stündiger Reaktion bei Raumtemperatur
IO g (94%) N-(p-l luorben/olsulfonylaminocarbonyl)-4.7-cndocydobiilylenoctahydroisoindc«!
Farblose Kristalle: Schmp. 84 his X7 C.
Aus 21 g p-C'hlorben/olsulfoisoe\anat und 17 g
4,7-F.ndocyclohutylenoctahydroisoindol in M) ml Benzol
erhält man 34 g (89%) N-(p-('hlorben/nlsulfonylaminocarbonyl)
- 4.7 - endocyclobutylenoctahydroisoindol.
Farblose Kristalle: Schmp. 83 bis S5 C.
Die starke blutzuekersenkcnde Wirkung der erfindungsgcmüßcn*
Substanzen aus den Beispielen I bis 5 ist aus nachfolgender Tabelle zu ersehen. Als Vcruleichssubstanz
diente Tolbutamid. Angegeben wird hierbei die Toxizität bei Ratte und Maus (Toxi/.itätsbereieh)
DL50 angegeben in Ciramm Wirkstoff pro
Kilogramm Körpergewicht des Versuchstieres bei peroraler Applikation. Ferner wird in der Tabelle die
Blut/uekcrsenkung in Prozent sowie die Dauer der Blutzuckersenkung und die dazu nötige Dosis in
Milligramm Wirkstoff pro Kilogramm Körpergewicht bei peroraler Applikation angegeben.
1 | l'oM/it.it | tlC UlH | I | kg | UUiI- | I | in ■ | Dauer | DfM^ | in | |
T | M.iu- | kg | der | ms ^ | |||||||
3 | .„,μ k | kg | Ulm· | P" | |||||||
} | 1)1 | Ρ·"- | kg | /uckcr- | |||||||
5 | kg | 20 | MMl- | ||||||||
g kg | I | 20 | kiin.ü | 15 | |||||||
2 4 | 4.5 g | IO | 20 | iSul.l | 0.25 | 0 | |||||
1.5 | 4.5 g | 10 | 20 | 4 6 | 0 | ||||||
1.5 | 4.5 g | 10 | 20 | 4 6 | 0.25 | 0. | |||||
1.5 | 4.5 g | 10 | 20 | 4 6 | S | ||||||
1.5 | 4.5 g | 10 | 4 () | 5 | |||||||
1.5 | 10 | 4 () | |||||||||
4 (i | |||||||||||
Toll· uamid | |||||||||||
Beispiel | |||||||||||
Beispiel | |||||||||||
Beispiel | |||||||||||
Beispiel | |||||||||||
Beispiel |
Claims (2)
- Patentansprüche:
I. Verbindungen der allgemeinen FormelN-C-NH-SO2-^ yin der A—A und B—B einzeln oder beide zwei durch eine Doppelbindung verbundene CH-Gruppen oder zwei durch eine Einfachbindung verbundene CH2-Gruppen bedeuten und Y für ein Wasserstoffatom, die Methylgruppe oder ein Halogenatom steht. - 2. Verfahren zur Herstellung von Arylsulfonylharnstoffen. dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entwedera) ein tetracyciisches Amin der allgemeinen Formel
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