DE1670816B2 - Verfahren zur herstellung von lactam - Google Patents
Verfahren zur herstellung von lactamInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D201/02—Preparation of lactams
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Description
30 ren, gegebenenfalls im Vakuum, bei 400 bis 800 C
anschließen. Der Verhältnis von Borsäure zu Kohlenstoff kann zwischen 1:2 und 9:1 betragen; besonders
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur gute Ergebnisse erzielt man aber bei der Oximum-Herstellung
von Lactamen durch katalytische Um- lagerung mit einem Katalysator, bei dem das Milagerung
von Ketoximen in der Gasphase. 35 schungsverhältnis von Borsäure zu Kohlenstoff zwi-
Es ist bereits aus der deutschen Auslegeschrift sehen 5:4 bis 8:2 liegt.
11 85 612 bekannt, daß man cyclische Ketoxime, ins- Mit einem Gewichtsteil Katalysator lassen sich 6
besondere Cyclohexanonoxim, bei Temperaturen von bis 12 Gewichtsteile Oxim umlagern. Danach ist es
200 bis 400 C in der Dampfphase an geeigneten Kata- zweckmäßig, den Katalysator in Luft oder anderen
lysatoren zu den entsprechenden Lactamen umlagern 4° oxidierenden Gasen durch Erhitzen auf 500 bis 800 C
kann. Man verwendet dabei saure Katalysatoren, wie zu regenerieren. Insgesamt gesehen besitzt der erfinbeispielsweise
Phosphorsäure, Alkalibisulfat und Bor- dungsgemäße Katalysator eine längere Lebensdauer
säure, auf verschiedenen Trägermaterialien. Als Träger als die bisher bekannten Borsäurekatalysatoren. Aus
verwendet man beispielsweise Aluminiumoxid, Aktiv- der deutschen Auslegeschrift 11 85 612, Beispiel 1, ist
kohle, Diatomeenerde, Titandioxid und Zinndioxid. 45 ein Katalysator/Oxim-Verhältnis von 1,25:1 ersicht-Die
Umlagerungsreaktion wird im Festbett- oder im lieh. Durch das günstigere Verhältnis gemäß der Erfin-Fließbettverfahren
mit oder ohne Inertgas bei Normal- dung kann pro Katalysatoreinheit mehr Oxim umgedruck
oder vermindertem Druck durchgeführt. Wie lagert werden.
aus einem Vergleich üer Beispiele gemäß der deutschen Die bisher bekannten Katalysatoren haben den Nach-
Auslegeschrift mit den erfindungsgemäßen Beispielen 3 5° teil, daß sich während der Umlagerung und Regenerie-
und 7, die auf einen vollständigen Umsatz abgestellt rung die Borsäure nach und nach verflüchtigt, so daß
sind, hervorgeht, konnte die Lactamausbeute gesteigert die Katalysatoren nur eine beschränkte Lebensdauer
werden. haben. Ihre Aktivität läßt stark nach, sobald sie einen
Es ist weiterhin bekannt, daß Bortrioxid als solches gewissen Bortrioxidgehalt unterschreiten,
und Bortrioxid bzw. Borsäure, auf Aktivkohle aufge- 55 Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysabracht, bei der Oximumlagerung nur so geringe Lac- tors, der aus einer Mischung von Kohlenstoff der getamausbeuten liefern, daß sie als Katalysator für ein nannten Art und Bortrioxid oder Borsäure besteht, technisches Verfahren zur Oximumlagerung überhaupt verflüchtigt sich zwar auch ein geringer Teil der Bornicht in Betracht kommen. säure, es tritt jedoch auf die Dauer keine nennens-
und Bortrioxid bzw. Borsäure, auf Aktivkohle aufge- 55 Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysabracht, bei der Oximumlagerung nur so geringe Lac- tors, der aus einer Mischung von Kohlenstoff der getamausbeuten liefern, daß sie als Katalysator für ein nannten Art und Bortrioxid oder Borsäure besteht, technisches Verfahren zur Oximumlagerung überhaupt verflüchtigt sich zwar auch ein geringer Teil der Bornicht in Betracht kommen. säure, es tritt jedoch auf die Dauer keine nennens-
Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren zur 6o werte Veränderung des Anteils an Bortrioxid bzw.
Herstellung von Lactamen durch katalytische Um- Borsäure ein, weil beim Regenieren durch Abbrennen
lagerung von cyclischen Ketoximen in der Gasphase des Katalysators der überschüssige Kohlenstoff mitverin
Gegenwart von Bortrioxid oder Borsäure enthal- brennt. Die Aktivität des Katalysators bleibt somit
tenden Katalysatoren dann zu einem besonders gün- erhalten; es ist nur ein geringer Katalysatorverlust
stigen Ergebnis führt, wenn man als Katalysator eine 65 festzustellen, den man durch Zugabe von neuem Kata-Mischung
aus Bortrioxid oder Borsäure mit hochdi- lysator ausgleichen kann.
spersem Kohlenstoff mit einer Korngröße von unter Der neue Katalysator bietet auch einen technischen
0.1 mm verwendet. Man erhält Lactamausbeuten in Fortschritt bei den kontinuierlichen Verfahren zur
Oximumlagerung, bei denen der Reaktionsofen mit einem Regeneriersystem gekoppelt ist und der Katalysator
im Kreislauf geführt wird. Um bei einer derartigen Reaktionsführung die Aktivität des Katalysators
auf dem erforderlichen Niveau zu halten, war es bisher notwendig, einen beträchtlichen Anteil des Katalysators
auszuschleusen und ihn durch einen neuen zu ersetzen. Der ausgeschleuste Katalysator — ein Gemisch
von frischem- und verbrauchtem Katalysator — läßt sich nur auf umständliche Art aufarbeiten. Die
Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators bringt eine starke Vereinfachung der kontinuierlichen
Verfahren, da die Aktivität des Katalysators nicht absinkt und kein Katalysator aus dem Kreislaufsystem
entnommen werden muß.
Der neue Katalysator ist geeignet, cyclische Ketoxime mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen im Ring, wie
beispielsweise Cyclopentanonoxim, Cyclohexanonoxim, Methylcyclohexanonoxim, Cycloheptanonoxim,
Cyclooctanonoxim und Cyclodecanonoxim, in die entsprechenden Lactame umzulagern.
50 g Borsäure wurden mit 30 g Flammruß der mittleren Teilchengröße von etwa 1100 A und einer spezifischen
Oberfläche von 20 m2/g gut vermengt und in einem Kneter mit etwas Wasser angeteigt. Die entstandene
Masse wurde bei 100 C getrocknet, 3 h bei 700 bis 900°C geglüht und anschließend zerkleinert.
20 g des so erhaltenen Produktes von der Korngröße 0,1 bis 1 mm wurden als Katalysator für die Oximumlagerung
eingesetzt. Über diesen Katalysator wurden bei 40 Torr und 300° C im Laufe von 6 h 103 g Cyclohexanonoxim
mit einem Wassergehalt von 4 Gewichtsprozent geleitet. Das kondensierte Reaktionsprodukt entsprach einem Oximumsatz von 85,6% und
einer Ausbeute an Caprolactam von 97,5%, bezogen auf das umgesetzte Cyclohexanonoxim.
Anschließend wurden unter den gleichen Versuchsbedingungen über dieselbe Katalysatorprobe in weiteren
6 h 105 g Cyclohexanonoxim mit einem Wassergehalt von 4 Gewichtsprozent geleitet. Das Reaktionsprodukt entsprach nunmehr einer Lactamausbeute von
96,5% und einem Umsatz von 57%. Nachdem also über die 20 g Katalysator 200 g Cyclohexanonoxim
geleitet wurden, wurde der Katalysator bei 700 bis 800 C abgebrannt. Über den so regenerierten Katalysator
wurden dann bei 3000C und 40 Torr in weiteren 6 h 101 g Cyclohexanonoxim mit 4 Gewichtsprozent
Wasser geleitet. Dabei betrug der Umsatz 85% und die Lactamausbeute 97,6%, bezogen auf das umgesetzte
Oxim.
Regenerierung und Oximumlagerung wurden dann nochmals mit derselben Katalysatorprobe bei unveränderten
Versuchsbedingungen durchgeführt. Nun betrug der Umsatz 88% und die Lactamausbeute 97,7%,
bezogen auf das umgesetzte Oxim.
In einem Vergleichsversuch wurden 20 g mit Borsäure getränkte Aktivkohle von der Korngröße 0,2 bis
1 mm als Katalysator zur Oximumlagerung eingesetzt. Die Aktivkohle, die mit einer heißen wäßrigen Lösung
getränkt worden war, enthielt 23% Borsäure. Über diese auf die Aktivkohle aufgebrachte Borsäure wurden
in 6 h 100 g Cyclohexanonoxim mit 4 Gewichtsprozent Wasser bei 3000C und 40 Torr geleitet. Dabei wurde
nur eine Lactamausbeute von 56% bei einem Oximumsatz von 19% gefunden.
60 g Borsäure wurden mit 20 g Farbruß der mittleren Teilchengröße von 113 A und einer spezifischen Oberfläche
von 710 m*/g vermischt Die Mischung wurde in einem Kneter mit etwas Wasser vermengt. Die entstandene
Masse wurde bei 1200C getrocknet und 13/4 h
bei 700 bis 8000C geglüht 20 g des so erhaltenen Produktes
von der Korngröße 0,1 bis 1 mm wurden als
ίο Katalysator zur Umlagerung von Cyclohexanonoxim
verwendet. Über diesen Katalysator wurden innerhalb von 2 h bei 300 bis 3600C und 40 Torr 31,7 g Cyclohexanonoxim
mit einem Wassergehalt von 4 Gewichtsprozent gele'tet. Das kondensierte Reaktionsprodukt
entsprach einem Oximumsatz von 76% und einer Ausbeute an Caprolactam von 98 %, bezogen auf
das umgesetzte Cyclohexanonoxim.
ao Beispiel 3
70 g Borsäure wurden mit 30 g eines Gasrußes der mittleren Teilchengröße von etwa 400 A und einer
spezifischen Oberfläche von 42 m2/g vermengt und in einem Kneter mit etwas Wasser angeteigt. Die entstandene
Masse wurde bei 1200C getrocknet, 2V2 h bei
5151C geglüht und danach zerkleinert. 20 g des so
erhaltenen Produktes von der Korngröße 0,2 bis 2 mm wurden als Katalysator zur Umlagerung von Cyclohexanonoxim
eingesetzt. Über diesen Katalysator wurden innerhalb von 2 h bei 300 bis 3200C und
40 Torr 33,2 g Cyclohexanonoxim mit einem Wassergehalt von 4 Gewichtsprozent geleitet. Die Analyse
des Reaktionsproduktes zeigte, daß sich das Oxim vollständig umgesetzt hatte und die Ausbeute an
Caprolactam 98 % betrug.
66 g Borsäure wurden mit 54 g eines thermischen *o Spaltrußes der mittleren Teilchengröße von 4720 A
und einer spezifischen Oberfläche von 6,5 m2/g vermischt,
in einem Kneter mit etwas Wasser vermengt, getrocknet und anschließend 2 h bei 560°C geglüht.
Über 40 g des so erhaltenen Katalysators von der Korngröße 0,5 bis 1 mm wurden 102,9g Cyclohexanonoxim
mit einem Wassergehalt von 4 Gewichtsprozent bei 340 C und 40 Torr im Laufe von 6 h geleitet. Das
entstandene Reaktionsprodukt entsprach einem Umsatz von 79,5% und einer Ausbeute an Caprolactam
von 97,5 %, bezogen auf das umgesetzte Cyclohexanonoxim.
75 g Borsäure wurden rr.it 25 g pulverförmiger Aktivkohle mit einer Teilchengröße von unter 0,1 mm
intensiv vermischt und mit etwas Wasser in einem Kneter gut vermengt. Die entstandene Masse wurde
getrocknet und 3 h bei 58O°C geglüht. Das so erhaltene Produkt wurde zerkleinert und 17 g der Korngröße
0,2 bis 2 mm wurden als Katalysator zur Oximumlagerung eingesetzt. Über diesen Katalysator wurden
in 3 h 53,6 g Cyclohexanonoxim mit einem Wassergehalt von 4 Gewichtsprozent geleitet. Die Reaktion
wurde bei 40 Torr und etwa 34O°C durchgeführt. Das entstandene Reaktionsprodukl entsprach einem Umsatz
von 56% und einer Lactamausbeute von 97%, bezogen auf das umgesetzte Oxim.
60 g Borsäure wurden mit 40 g Graphitpulver mit einer Teilchengröße von unter G,09 mm vermischt und
mit etwas Wasser in einem Kneter angeteigt. Die entstandene Masse wurde bei 1200C getrocknet und 3 h
bei 520 bis 600° C geglühL 30 g des so erhaltenen Produkts von der Korngröße 0,2 bis 2 mm wurden als
Katalysator zur Umlagerung von Cyclohexanonoxim eingesetzt. Über diesen Katalysator wurden innerhalb
von 3 h bei 310 bis 3200C und 40 Torr 52,4 g Cyclohexanonoxim
mit einem Wassergehalt von 4 Gewichtsprozent geleitet. Das dabei entstandene Reaktionsprodukt
entsprach einem Oximumsatz von 59,5 % und einer Ausbeute an Caprolactam von 98 %, bezogen »5
auf das umgesetzte Cyclohexanonoxim.
25 g Katalysator der unter Beispiel 3 angegebenen Zusammensetzung und einer Korngröße von 0,6 bis *°
1 mm wurden verwendet, um die Umlagerung von Cyclohexanonoxim unter Normaldruck bei Verwendung
von Stickstoff als Trägergas durchzuführen. In 6 h wurden 88,3 g Cyclohexanonoxim mit einem Wassergehalt
von 4 Gewichtsprozent und ständlich 60 1 Stickstoff bei 330 bis 350° C über den Katalysator geleitet.
Das kondensierte Reaküonsprodukt etnsprach einem Oximumsatz von 99% und einer Ausbeute an
Lactam von 98%, bezogen auf das umgesetzte Cyclohexanonoxim.
Im Laufe von 5V4 h wurden 48 g Cydododecanonoxim
und 32 g Wasser dampfförmig bei 3000C und 5 Torr über 25 g Katalysator geleitet. Der Katalysator
hatte die Zusammensetzung wie in Beispiel 3 und eine Korngröße von 1 bis 2 mm. Das kondensierte Reaktionsprodukt
enthielt 87 % Laurinlactam und nur noch unbekannte Nebenprodukte.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Lactamen Borsäure verteilt sein.
durch katalytische Umlagerung von cyclischen 5 Die Reaktion wird bei 150 bis 400 C, vorzugsweise
Ketoximen in der Gasphase in Gegenwart von Bor- 220 bis 3500C, und bei normalen oder vermindertem
trioxid oder Borsäure enthaltenden Katalysatoren, Druck, vorzugsweise aber bei 3 bis 150 Torr, durch-
dadurch gekennzeichnet, daß man als geführt. Die Umlagerung kann in Gegenwart eines
Katalysator eine Mischung aus Bortrioxid oder Bor- inerten Trägergases, wie beispielsweise Stickstoff, Koh-
säure mit hochdispersem Kohlenstoff mit einer io lendioxid oder Wasserstoff, stattfinden.
Korngröße von unter 0,1 mm verwendet. Es ist vorteilhaft, wenn man wasserhaltiges Oxim
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- verwendet oder während der Oximumlagerung gleichzeichnet,
daß als hochdisperser Kohlenstoff ein zeitig Wasserdampf über den Katalysator leitet. Bei
Flammruß mit einer Korngröße von unter 0,1 mm Verwendung des Katalysators erübrigt sich also eine
verwendet wird. 15 besondere Entwässerung des bei der technischen
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Oximherstellung entstehenden wasserhaltigen Oxims.
zeichnet, daß man als hochdispersen Kohlenstoff Die Herstellung des Katalysators kann in einfacher
Aktivkohle mit einer Korngröße von unter 0,1 mm Weise so erfolgen, daß man Borsäure bzw. Bortrioxid
verwendet. mit Ruß und/oder Aktivkohle, Graphit und/oder Koks
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ao gut vermischt. Der verwendete Kohlenstoff muß den
zeichnet, daß man als hochdispersen Kohlenstoff obengenannten Bedingungen entsprechen. Die herge-Graphit
mit einer Korngröße von unter 0,1 mm stellte Mischung kann tablettiert werden; man kann
verwendet. sie aber auch mit Wasser oder einer organischen
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch Flüssigkeit, beispielsweise mit einem mehrwertigen
gekennzeichnet, daß man die Umlagerung in Ge- 35 Alkohol, anteigen und die entstehende Masse trocknen,
genwart von Inertgasen und Wasserdampf durch- Man kann beispielsweise auch in eine Borsäureführt,
lösung Ruß mit einer Korngröße von unter 0,1 mm
einrühren und diese Mischung nach den bekannten Verfahren eintrocknen. Dann kann sich ein Kalzinie-
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