DE1667045A1 - Verfahren zur Herstellung eines besonders fuer die NO-Hydrierung zu Hydroxylamin geeigneten Platinkatalysators - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines besonders fuer die NO-Hydrierung zu Hydroxylamin geeigneten PlatinkatalysatorsInfo
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Description
NEUS C HRIPT
Anlage zur Eingabe void 6.1.1970 P 16 67 045.4-41 GB/SW
Verfahren zur Herstellung eines "besonders für die HO-Hydrierung zu Hydroxylamin geeigneten Platinkatalysators
■
Die Wirksamkeit eines metallhaltigen Katalysators hängt von
verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Art o/er Metallabscheidung,
der Beschaffenheit der Träger, der chemischen Zusammensetzung, der Ausgangsstoffe, der Eigenschaften der Reduktionsraittel
und den Reduktionsbedingungen.
Die Hauptmerkmale, die einen guten Katalysator charakterisieren,
sind im wesentlichen seine Leistungsfähigkeit zur Erzielung günstiger Raum-Zeit-Ausbeuten, 3eine lange Lebensdauer
bzw. leichte Reaktivierbarkeit bei reversiblen Schädigungen und seine Spezifität bzw. Selektivität, um unerwünschte
Nebenreaktionen zu unterdrücken.
Bei der katalytIschen NO-Hydrierung in schwefelsaurer Lösung
zu Hydroxylammoniumsulfat haben sich am besten Platin-Träger-Katalysatoren
bewährt. Die in der Literatur beschriebenen Katalysatoren, ζ. B, Schweizer Patentschrift 395.752, deutsche
Patentschrift 920.963, deutsche Patentschrift 956.033, deutsche
Patentschrift 945.752 begünstigen entweder Nebenreaktionen,
wie ζ. B. die NH~-, N2O und N2-Bildung, oder abor ihre Lebensdauer
läßt zu wünschen übrig.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines wirksamen Platinkatalysators auf einem in Säuren unlöslichen Träger,
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wie ζ. S. Graphit und/oder Aktivkohle gefunden, der besonders
für die selektive.Reduktion von Stickoxid mit Wasserstoff in schwefelsaurer lösung zu Hydroxylammonium geeignet ist.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Platin zunächst durch Hydrolyse einer Platin-II-oder Platin-(IV)-Verbindung
in Gegenwart eines Trägers bei einem pH-Wert von 4,? bis 9,0 und bei einer Temperatur von 20 bis 10O0C als Platinoxidhydrat
abgeschieden und dann zu Platinmetall reduziert wird, v/obei die Reduktion vorteilhaft in schwefelsaurer Lo-•
sung mit Wasserstoff erfolgt.
* Die Herstellung von Platinkatalysatoren über den Weg der Hydrolyse
von Platinverbindungen und Reduktion des Hydroxids zu Metall ist zwar grundsätzlich'bekannt. So wird in der britischen
Patentschrift 624.353 ein Hydrolyseverfahren beschrieben, bei dem das Platin-(II)-hydroxid auf Trägern mit ausgeprägt
basischen Eigenschaften und großer spezifischer Oberfläche niedergeschlagen wird. Gemäß der deutschen Patentschrift
256.5OO hydrolysiert man bei Raumtemperatur und erreicht die
Abscheidung des Platinhydroxids durch einen großen Alkaliüberschuß. Der Katalysator findet ausschließlich für die letthydrierung
Verwendung. In Gmelins1 Handbuch der Anorg. Chemie,
Platin, Teil C, S. 47 wurde ferner die Hydrolyse von Platin-(IV)-verbindungen
eingehend beschrieben.
Es war überraschend, aaß bei Einhaltung der erfindungsgemäßen Bedingungen das Platin in einer besonders wirksamen Form abgeschieden
und die so hergestellten Katalysatoren speziell für die NO-Hydrierung zu Hydroxylamin sehr spezifische Eigenschaften
besitzen. Sie weisen bei hoher lebensdauer und guter
Aktivität gleichzeitig eina hervorragende Selektivität auf.
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Es hat sich gezeigt, daß das Platinhydroxid bei Einhalten der optimalen Bedingungen wie Temperatur und pH in stets gleichbleibender
Form abgeschieden werden kann. Die nachfolgende Reduktion zum Platinmetall kann dann ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen
erfolgen. In jedem Pail wird die für die speziellen
Eigenschaften des Kontaktes notwendige Abscheidungsform des Platins wie Kristallgröße, Oberfläche usw. erreicht.
Im einzelnen erfolgt die Herstellung des Katalysators wie folgt: die Platin-(ll)- bzw. Platin-(IV)-lösung wird mit
Alkaliacetat gepuffert und der pH mit Alkali, vorzugsweise Alkalicarbonat auf 4>5 bis 9»O, vorzugsweise 6,0 bis 7,0,
eingestellt. Anschließend wird die Platinlösung in Gegenwart des Trägers, z. B. Graphit oder Aktivkohle oder eines Graphitaktivkohlegemisches
bei einer Temperatur von 20 bis 1000C unter gutem Rührem etwa 1 bis 2 Stunden erhitzt.
Während der Hydrolyse wird der pH-Wert durch Zugabe von Alkali,
vorzugsweise von Alkalicarbonatlösung konstant gehalten. Nach
dem Abtrennen vom Reaktionsmedium wird die Kontaktmasse chloridfrei
gewaschen und in Sehwefelsäurelösung mit Wasserstoff bei einer Temperatur von 30 bis 500C, vorzugsweise von 4O0C
reduziert. Die Konzentration der Schwefelsäure soll bei etwa 2 bis 4 η liegen.
Als Platinverbindungen haben sich H2 (PtCIg) · H2O und H2
(PtCl.) bewährt. Die Platin-(II)-chlorwassei.stoffsäure kann
z. B. durch Reduktion der entsprechenden Platin-(IV)-verbindung mit der stöchiorcetrischen Menee Hvdrazinchlorhydrat
(K2H. · 2 HCl) hergestellt werden (G, Brauer, Handbuch der
präparativen anorg. Chemie, 2. Auflage, Band II, S, 1366, 196.".) Die überschüssige Salzsäure muß vor der Hydrolyse mit Sodalösung
neutralisiert werden. Anstelle der Platin-(II)-chlor-
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wasserstoffsäure kann auch ihr Kaliumsalz K2 (PtCl.) verwendet
werden.
• Der Kontakt kann in den bekannten Verfahren zur katalytischen
Herstellung von Hydroxylamnioniumsalzen aus .Stickoxid und
Wasserstoff wie z. B. in der deutschen Patentschrift 368.363
"bzw. der deutschen Auslegeschrift 1 177 118 beschrieben werden,
mit hervorragenden Ergebnissen Verwendung finden. Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren
näher erläutern:
* 42,9 g K2 (PtOl.) mit einem Platingehalt von 46,63 $>
= 20,0 g Platin werden in 2600 ml Wasser gelöst. Man fügt 52 g Na/
Acetat hinzu und stellt mit wenig 25 $iger Sodalösung einen pH-Wert von 6,5 ein. · In diese Lösung rührt man 1980 g Graphit
ein, wobei ein dünnflüssiger Brei entsteht, der auf 90 bis 1000C erhitzt und zwei Stunden unter gutem Rühren bei dieser
Temperatur gehalten wird. Unter diesen Bedingungen wird das Platin quantitativ auf dem Träger niedergeschlagen. Man verdünnt
dann mit Wasser, filtriert und wäscht don Filterkuchen säurefrei.
Die Katalysatorraasse wird dann in 80 1 3»6 η H2SO. suspendiert
und zv/ei Stunden mit Viasserstoff unxer Rühren bei 400C
W behandelt. Soll die Reduktion des Platinoxidhydrateo mit Ameisensäure erfolgen, wird der Filterkuchen in ca. 4 1 Wasser
suspendiert, dann auf 70 bis 8O0C erwärmt und nach Zugabe von
100 ml Ameisensäure (95-98 folg) 1/2 bis 1 Stunde unter Rühren auf Temperatur gehalten. Anschließend wird filtriert und
säurefrei gewaschen.
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Ein gemäß Beispiel 1 hergestellter Katalysator wird unter
folgenden Bedingungen getestet: Ein Rtihrgefäß wird mit 1 1 3,6 η H2SO "beschickt, in der 25 g des 1 #igen Platin-Graphit-Katalysators
(=250 mg Platin) suspendiert sind. Man leitet unter gutem Rühren bei 380C ein Gemisch von
10 1 NO und 17 1 H« in der Stunde ein. Nach einer 3?ahrperiode
von jeweils 8 Stunden trennt man den Katalysator von der Hydroxylammonium-Sulfatlösung und setzt ihn wieder
mit frischer 3,6 η H2SO. ein.
Bereits nach 3 Pahrperioden "betrug die Selektivität 90 #,
sie stieg weiter auf 95 — 97 S^ und blieb bei diesem Wert
konstant. Der Umsatz an NHgOH + NH*, bezogen auf NO-Ein- %
satz, betrug 88 $έ.
50 g H2 (PtCl6) · H2O β 20,0 g Platin werden in 250 ml Wasser
gelöst. Zu dieser lösung fügt man unter Rühren portionsweise im laufe von 1/2 Stunde 5,35 g feetes Hydrazinchlorhydrat
(N2H4 · 2 HCl) hinzu. Unter Stickstoffentwicklung färbt sich
die lösung dunkelrot. Man erwärmt noch auf dem Dampfbad bis zum Aufhören der Gasentwicklung, kühlt auf Raumtemperatur
ab und füllt mit Wasser auf 2800 ml auf. Diese salzsaure Platin-II-Iösung versetzt man mit 52 g Na-Acetat
und stallt durch Zugabe einer 25 $igen Sodalösung | den pH-Wert auf 6,5 ein. In diese lösung trägt man ein Gemisch
von 1580 g Graphit und 400 g Aktivkohle (Carboraffin) unter Rühren ein. Man erhitzt anschließend 2 Stunden auf
90 bis 1000C. Die entstandene breiartige noch rührfähige
Masse wird gemäß Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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50,0 g H2 (PtCl6) . H2O = 20,0 g Platin, werden in 3,0 1
Wasser gelöst und mit Sodalösung auf pH- 6,5 gestellt. In diese Lösung rührt man 1980 g Graphit ein und erhitzt auf
dem Wasserbad unter gutem Rühren rasch auf Siedetemperatur und hält bei dieser Temperatur durch Zugabe von Sodalösung
das pH bei 6,5· Die Hydrolyse ist nach 1 bis 2 Stunden beendet. Es wird mit Wasser verdünnt, filtriert und der Filterkuchen
mit Wasser Cl-frei gewaschen. Die nutsehenfeuchtc
Katalysatormasse wird in 80 1 3,6 η H0SO, suspendiert und
bei 400C mit H2 reduziert.
Ein gemäß Beispiel 3 hergestellter Katalysator hatte nach 5 Pahrperioden eine Selektivität von 90 i» und einen Umsatz
an NH9OH +NH, von 85 #.
Der Vergleichskontakt, durch Reduktion von Platin-(IV)-chlorwasserstoff säure mit Ameisensäure hergestellt, zeigte unter
diesen Bedingungen eine Selektivität von nur 80 56.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Platinkatalysators für
Hydrierungen, insbesondere für die Hydrierung von Stickoxid zu Hydroxylanraioniumsalzen, durch Hydrolyse einer wasser- .
löslichen Platinverbindung und Reduktion des gebildeten Platinoxidhydrats zu Platinmetall, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrolyse der Platinverbindung in Gegenwart eines in starken Säuren unlöslichen Trägers, bei einem pH-Wert
von 4»5 bis 9,0 bei einer Temperatur von 20 bis 1000C durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse in einem pH-Bereich von 6,0 bis 7»O und bei einer
Temperatur von 70 bis 1000C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als säurefeste Träger Graphit und/oder Aktivkohle verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion des Platinkatalysators mit Wasserstoff in
schwefelsaurer Lösung erfolgt.
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