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Anschlußdraht zum Anlöten an metallischen Flächen und Verfahren zur
Herstellung des Drahtes Die Erfindung bezieht sich auf einen Anschlußdraht, der
zum Anlöten an metallischen Flächen zur Herstellung elektrischer Bauelemente, insbesondere
elektromechanischer Filter, bestimmt ist.
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Beim Anlöten von Anschlußdrähten an metallischen Flächen tritt häufig
die Schwierigkeit auf, daß die Menge des Lotes genau dosiert werden muß. Ist diese
Menge zu klein, dann kann es passieren, daß kein einwandfreier Kontakt hergestellt
wird. Ist die Menge zu groß, dann verläuft das Lot über die Metallfläche
und
beeinträchtigt die elektrischen Werte des herzustellenden Bauelements, wenn es nicht
gar das Bauelement unbrauchbar macht. Insbesondere macht sich diese Schwierigkeit
bemerkbar, wenn es sich um die Kontaktierung von elektromechanischen Filtern handelt.
Hier muß die aufzubringende Lotmenge besonders genau dosiert werden, da bei ungleichmäßigem
und zu großem Auftrag die Resonanzfrequenz des elektromechanischen Filters in unerwünschter
Weise verändert wird, so daß die reproduzierbare Herstellung dieser Filter nicht
gewährleistet ist. Wenn die Träger-, z.B. Keramikplättchen des elektromechanischen
Filters eine sehr kleine Oberfläche, beispielsweise von nur etwa 2 x 4 mm besitzen,
tritt dieser Nachteil besonders stark in Erscheinung.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier einen Weg zur
Abhilfe anzugeben. Die Erfindung sieht zur Lösung dieser Aufgabe vor, daß der Anschlußdraht,
vorzugsweise nur an der zu verlötenden Stelle, mit einem Muster von eingeprägten
Vertiefungen versehen ist,, die die zur nachfolgenden Verlötung erforderliche Lotmenge
enthalten. Das Anlöten des Drahtes an der Metallfläche kann hierbei ohne Zuführung
von Lot in an sich bekannter Weise vorgenommen werden.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Anschlußdrahtes ist es möglich auch
an sehr kleinen Metallflächen die Anschlußdrähte in jeder ?iinsicht einwandfrei
durch löten zu befestigen. Der Lötvorgang wird durchgeführt, ohne daB,an die Kontaktstelle
durch zusätzliche
Vorrichtungen Lot hinzugeführt werden muß. Das
Lot wird bereits mit dem Draht geliefert. Die auf dem Draht aufzubringende Lotmenge
kann hierbei leicht, insbesondere durch da: Muster der Vertiefungen, im erwünschter
'eise eingestellt werden.
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Die Herstellung des Anschlußdrahtes gemäß der Erfindung kann beispielsweise
dadurch erfolgen, daß das Muster von eingepraten Vertiefungen, wie in Fig. 1 dargestellt,
mittels eines Stempels gebildet wird. Der Draht 1 wird hierfür auf eine feste Unterlage
2 gelegt, die vorzugsweise eine Ausnehmung 3 für den Draht 1 besitzt. Dann wird
ein mit einem entsprechenden Profil, z.B. mit Rillen oder vorstehenden Zacken, versehener
Stempel 4 auf die Stelle des Drahtes 1, die mit der Metallfläche durch Löten kontaktiert
werden soll, aufgedrückt. Hierbei werden dem Draht 1 an der Stelle, die zur Verlötung
bestimmt ist, Vertiefungen 5, z.B. Rillen oder Zacken, durch den Stempel 4 aufgeprägt.
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Die runde Form des Drahtes wird hierbei weitgehend beibehalten Der
bearbeitete Teil des Drahtes 1 wird dann gegebenenfalls :it Flußmittel behandelt
und danach mit Lot versehen. Beispielsweise wird hierfür der Draht in ein Bad von
geschmolzenen Weichl,-#t, z.B. Zinn, getaucht. Infolge der Oberflächenspannung des
geschmolzenen Lotes t.erden dabei die Vertiefungen an der bearbeiteten Oberfläche
des Drahtes mit dem Lot gefüllt. Durch die Art des Lotes, die Temperatur des Bades
und die Eintauchdauer läßt
sich die in den Vertiefungen an dem Draht
haftenbleibende Menge des Lotes in gewissen Grenzen steuern.
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In Figur 2 ist der zum Verlöten bestimmte Teil des Drahtes 1 nach
dem Aufbringen des Lotes im Querschnitt dargestellt. Das Lot 6 füllt die in dem
Draht 1 gebildeten Vertiefungen 5 aus. Figur 3 zeigt den Anschlußdraht 1 von der
Seite. Die an der zu verlötenden Stelle des Drahtes 1 gebildeten Vertiefungen 5
werden vor dem Verlöten mit Lot gefüllt.
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Die elektrische und mechanische Verbindung des Drahtes mit der metallischen
Fläche, z.8. mit einem metallisierten Trägerplättchen, kann derart vorgenommen werden,
daß die bearbeitete Fläche des Drahtes auf die Metallfläche aufgelegt und durch
einen dosierten Stromstoß oder mit+els eines kleinen Lötkolbens das in den Vertiefungen
haftende Lot zum Schmelzen gebracht wird Das Verfahren zur Herstellung des bevorzugten
Anschlußdrahtes gemäß der Erfindung läßt sich in besonders einfacher Neise automatisieren.
Hierfür braucht nur in bestimmten Abständen, während der Draht von einer Rolle abgewickelt
wird, ein Stempel auf den Draht aufgedrückt zu werden.
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Wie anhand der Figuren 4 bis 6 erläutert wird, ist es auch möglich,
daß zur Herstellung des Anschlußdrahtes gemäß der Erfindung
ein
Draht 1, z.B. ein verzinnter Kupferdraht mit einem Durchmesser von 0,1 mm, der von
einer nicht dargestellten Drahtrolle abgewickelt wird, durch zwei. Walzen 7, 8 gerollt
wird, von denen wenigstens eine mit einem Oberflächenprofil, z.B. mit Rillen, versehen
ist. Hierbei wird der Draht 1 leicht zusammen gepreßt und über seine ganze Länge
mit einem dem Profil der !'lalze oder Walzen entsprechenden Muster von Vertiefungen
ver- , sehen.
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Figur 4 zeigt zwei mit einem Oberflächenprofil versehene Walzen 7,
8 sowie den Draht 1 vor bzw. (1 a) nach der Behandlung in Ansicht.
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Figur 5 ist eine Seitenansicht der Figur 4.
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Vorzugsweise wird der Draht 1 in eine Ausnehmung einer der beiden
Walzen eingelegt. Dann bleibt die runde Form des Drahtes weitgehend erhalten.
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Nach dem Walzen wird der Draht 1 mit Flußmittel versehen, zaBo indem
er durch eine Kollophoniumlösung oder dergleichen hindurchgezogen wird, danach durch
eine Schmelze eines Lotes, zaB. aus Zinn, hindurchgeführt und auf eine Vorratsrolle
aufgewickelt, sofern er nicht sofort verwendet wird. Nach dem Verlassen des Bades
des geschmolzenen Lotes, z.B. aus Zinn, sind die in dem Draht eingewalzten Vertiefungen
mit Lot gefüllt.
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Das einwandfreie Verbinden der metallischen Fläche mit dem Anschlußdraht
gemäß
der Erfindung kann auf sehr einfache ;eise erfolgen. Eine profilierte, mit Lot 6
versehene Fläche des Anschlußdrahtes wird auf die zu kontaktierende Stelle, die
vorzugsweise ebenfalls mit Flußmittel.behandelt worden ist, aufgelegt, wie anhand
der Figur 6 erläutert wird. In dieser Figur handelt es sich um die Herstellung eines
elektromechanischen Filters. Die zu kontaktierende Fläche ist eine auf einem Trägerplättchen
9, z.B. aus Keramik, aufgebrachte Silberschicht 10. t.Tittels eines dosierten Stromstoßes
oder mit Hilfe eines Lötkolbens wird die Verbindungsstelle erhitzt. Falls auch die
obere Seite des Anschlußdrahtes mit Lot versehen ist, sollte man darauf achten,
daß die Spitze des Lötkolbens nicht eine starke Neigung hat, das lotmetall aufzunehmen.
Beim Erwärmen fließt das Lot 6 in die winzigen Räume zwischen dem Anschlußdraht-
1 und der Metallfläche 10 und führt zu einer elektrisch und mechanisch sicheren
Lötstelle.
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Die in die Vertiefungen des Anschlußdrahtes gemäß der Erfindung -
der Draht besteht beispielsweise aus verzinntem Kupfer und besitzt einen Durchmesser
von 0,1-mm - aufzubringende Schicht aus Lot kann leicht in erwünschter Weise durch
verschiedene Parameter, wie bereits erwähnt, eingestellt werden, so daß eine zu
geringe oder zu große Lotmenge an der Kontaktstelle gemäß der Erfindung auf sehr
einfache Weise vermieden werden kann«