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Die Erfindung befaßt sich mit der Verseilung von Adern für Nachrichtenkabel
zu Verseileinheiten und mit der gleichzeitigen Verseilung mehrerer dieser Verseileinheiten
zu einer Verseilgruppe.
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Bei der Herstellung von Nachrichtenkabeln, die aus Paaren, Dreiern
oder Vierern aufgebaut sind und bei denen die Kabelseele aus miteinander verseilten
Primär- und/oder Sekundärbündeln besteht, ist es an sich bekannt, aus Rationalisierungsgründen
zwei aufeinanderfolgende Arbeitsgänge, also beispielsweise die Verseilung von Primärbündeln
und Sekundärbündeln oder die Verseilung von Sekundärbündeln und Kabelseele, zu einem
einzigen Arbeitsgang zu vereinigen. Hierzu werden Verseilvorrichtungen verwendet,
mit denen der erste Verseilvorgang nicht kontinuierlich, sondern mit abwechselnden:
Rechts- und Linksdrall vorgenommen wird. Diese Verseilung, die teilweise als Pendelverseilung,
in neuerer Zeit jedoch als SZ-Verseilung bezeichnet wird, erfolgt mit Hilfe von
alternierend hin- und herschwingenden Verseilscheiben, durch die die zu verseilenden
Verseilelemente gruppenweise hindurchgeführt und dabei abwechselnd nach der einen
oder anderen Richtung verdreht werden (USA.-Patentschrift 2 981 049; »The Engineert#,
Western Electric, Oktober 1961,' Vol. V, Nr. 4). Die alternierend hin- und herbewegten
Verseilscheiben der bekannten Vorrichtung dürfen jedoch um nicht viel mehr als +
180° gedreht werden, da sich sonst die Verseilelementgruppen vor den Verseilscheiben
zu stark verdrallen und die durch die Abzugsbewegung gegen die Verseilscheiben gezogenen,
vorverdrallten Verseilelemente abreißen oder beschädigt würden. Die maximale Verdrillung
der Verseilelemente, die sich hierbei ergibt, ist daher sehr klein und dürfte jeweils
eine Schlaglänge in der einen und in der anderen Richtung nicht überschreiten. Es
hat sich gezeigt, daß derart kleine Verdrillungen für die Verseilung von Adern zu
beispielsweise Paaren, Dreiern oder Vierern nicht ausreichen, um hiermit eine genügende
elektrische Entkoppelung der aus den Adern gebildeten Verseileinheiten zu erreichen.
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In neuerer Zeit ist ein SZ-Verseilverfahren entwickelt worden, das
es gestattet, bei der Zusammenfassung von mehreren bisher getrennt durchgeführten
Verseilvorgängen zu einem einzigen Arbeitsgang auch die Verseilung von Adern zu
Verseileinheiten, wie beispielsweise Paaren, Dreiern oder Sternvierern, mit zu erfassen.
Bei diesem SZ-Verseilverfahren werden die zu verseilenden Elemente abschnittsweise
wechselnd um ein Vielfaches von Verseilschlägen in der einen Richtung und anschließend
in der anderen Richtung verteilt. Zur Durchführung dieses SZ-Verseilverfahrens wird
ein rotierender Zwischenspeicher benötigt, der beispielsweise aus zwei mit ihren
Achsen quer zur Durchlaufrichtung angeordneten Rollen bestehen kann und auf den
während der Verseilung ein eine gleiche Verdrillungsrichtung und Drallänge aufweisender
Abschnitt aufgebracht und anschließend bei geänderter Drehzahl und/oder Drehrichtung
des Zwischenspeichers von diesem wieder abgezogen wird (USA.-Patentschrift 3 169
360).
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Gegenüber dem bekannten SZ-Verseilverfahren mit alternierend hin-
und herschwingender Verseilscheibe ermöglicht das SZ-Verseilverfahren unter Verwendung
eines Zwischenspeichers eine Verseilung der zu verseilenden Elemente um beliebig
viele Schläge abwechselnd in der einen und in der anderen Richtung. Bei dem SZ-Verseilverfahren
unter Verwendung eines rotierenden Zwischenspeichers muß aber dieser Zwischenspeicher
mit der zum Verdrillen der Verseilelemente notwendigen Drehzahl um die Verseilachse
rotieren. Die Fertigungsgeschwindigkeit einer solchen SZ-Verseilvorrichtung ist
daher begrenzt, zumal der Zwischenspeicher in periodischen Zeitabständen sehr schnell
abgebremst und wieder beschleunigt werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten zweistufigen
Verseilvorgang rationeller zu gestalten, insbesondere eine Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verseilvorganges so auszubilden, daß die Voraussetzungen für höhere
Fertigungsgeschwindigkeiten gegeben sind.
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Die Erfindung geht hierzu von einer Vorrichtung zum Verseilen von
Adern für Nachrichtenkabel zu Verseileinheiten mit abschnittsweise wechselnder Verdrillungsrichtung
und zum gleichzeitigen Verseilen mehrerer dieser in parallelen Arbeitsgängen hergestellten
Verseileinheiten zu einer Verseilgruppe mit einer Gruppenverseilvorrichtung aus,
bei der die Verseilung der Adern zu den Verseileinheiten mit jeweils einer umlaufenden,
ihre Drehbewegung abschnittsweise ändernden, einen Zwischenspeicher enthaltenden
Verseilvorrichtung erfolgt. Gemäß der Erfindung sind die für die Verseilung der
Adern zu Verseileinheiten mit abschnittsweise wechselnder Verdrillungsrichtung verwendeten
Zwischenspeicher im Raum feststehend angeordnet; für die Erfindung ist weiterhin
wesentlich, daß die zu verseilenden Adern diesen Zwischenspeichern jeweils über
einen Verseilbügel zu- und wieder abgeführt werden. Durch die Verwendung von raumfest
angeordneten Zwischenspeichern und von rotierenden Verseilbügeln, über die die zu
verseilenden Adern den raumfest angeordneten Zwischenspeichern zugeführt und von
diesen wieder abgeführt werden, sind die bei der Verseilung der Adern rotierenden
Massen, insbesondere die bei der Umsteuerung der Drehbewegung der Verseilvorrichtung
abzubremsenden und wieder zu beschleunigenden Massen, sehr gering, so daß hohe Abzugsgeschwindigkeiten
erreicht werden können.
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Besonders hohe Abzugsgeschwindigkeiten lassen sich erreichen, wenn
in Weiterführung des Erfindungsgedankens die zu verseilenden Adern den Zwischenspeichern
jeweils über einen die Adern sowohl beim Zuführen als auch beim Abführen im Doppelschlag
verseilenden Verseilbügel zu- und wieder abgeführt werden. Die Verseilung der Adern
erfolgt hierbei also im Vierfachschlag, so daß gegenüber einem Doppelschlag-Verseilverfahren
nur die halbe Drehzahl notwendig ist bzw. bei gleicher Drehzahl die Abzugsgeschwindigkeit
heraufgesetzt werden kann.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Drehbewegungen
der Verseilbügel der einzelnen Verseilvorrichtungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten
veränderbar sind. Hierdurch wird eine weitestgehende Entkoppelung der später zur
Verseilgruppe verseilten Verseileinheiten an den Umkehrstellen der Verdrillungsrichtung
erreicht. Zu diesem Zweck kann man auch so vorgehen, daß die von den Verseileinheiten
zurückgelegten Weglängen zwischen den Verseilvorrichtungen und der die Verseileinheiten
verseilenden Gruppenverseilvorrichtung unterschiedlich lang sind.
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Bei der Herstellung von Verseilgruppen für Nachrichtenkabel durch
die Verteilung von Adern zu Verseileinheiten und durch die im gleichen Arbeitsgang
anschließende Verteilung dieser Verseileinheiten zu
der Verseilgruppe
ist es an sich bekannt, die Adern unmittelbar vor dem Einlauf in die Verseilvorrichtung
in einem gemeinsamen Arbeitsgang zu isolieren (USA: Patentschrift 3 169 360). Im
Rahmen der Erfindung ist nun vorgesehen, diese Isolierung der Adern in ebenfalls
bekannter Weise dadurch vorzunehmen, daß die Leiter der Adern in eine thixotrope
Dispersion eingetaucht werden, deren Viskosität an der Austrittsstelle der Leiter
aus der Dispersion durch Einwirkung mechanischer Mittel herabgesetzt wird (deutsche
Auslegeschrift 1204 723).
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Die Erfindung wird an Hand der in den F i g. 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine Verseilvorrichtung zum Verseifen der Adern 2,
die von den mit ihren Achsen im Raum feststehenden Vorratstrommeln 1 abgezogen werden,
zu den Vierern 3 und zur anschließenden Verseilung dieser Vierer zu dem Bündel 4.
Zur Verseilung der Adern 2 zu den Vierern 3 dienen die umlaufenden, als Doppelbügel
5 ausgebildeten Verseilvorrichtungen, auf denen die Umlenkrollen 6 angeordnet sind.
Auf der Achse dieser Doppelbügels sind die als Zwischenspeicher für die Vierer 3
dienenden frei laufenden Walzen 7 vorgesehen, die beim Verseilvorgang jeweils einen
Abschnitt eines Vierers 3 mit gleicher Verdrillungsrichtung und gleicher Drallänge
aufnehmen. Mit Hilfe der Umlenkeinrichtung 8, die die Umlenkrollen 9 aufweist, werden
die beiden parallel zueinander hergestellten Vierer 3 einem gemeinsamen Verseilpunkt
zugeführt. Zu diesem Zweck ist die Verseilvorrichtung 10 vorgesehen, die im wesentlichen
aus dem auf den Lagerböcken 11 und 12 gelagerten Verseilbüge113 sowie der Aufwickeltromme114
besteht. Der Verseilbüge113 wird hierbei durch nicht dargestellte Motoren in Drehung
versetzt.
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Zur Herstellung des Bündels 4 aus den Einzeladern 2 geht man
so vor, daß zunächst die Einzeladern 2 von den mit ihren Achsen im Raum feststehenden
Vorratstrommeln 1 über Kopf abgezogen und dem Nippel 15 zur Glättung zugeführt werden.
Anschließend laufen die Einzeladern 2 in die Kreuzungsvorrichtung 16 ein, in der
beim Überschreiten eines bestimmten Wertes der k,-Kopplung zwei nebeneinanderliegende
Adern gekreuzt werden, so daß sie für eine gewisse Länge ihre Lage im Verseilelement
miteinander vertauschen. Im Verseilpunkt des umlaufenden, mittels des Motors 17
über das Getriebe 18 angetriebenen Doppelbügels 5 werden die Einzeladern 2 zum Vierer
3 verseift und ein Längenabschnitt des so hergestellten Verseilelementes gleicher
Drallrichtung und Drallänge auf die als Zwischenspeicher dienende Walze 7 aufgewickelt
und anschließend bei geänderter Drehrichtung von diesem Zwischenspeicher wieder
abgezogen.- Auf diese Weise ist erreicht, daß der beispielsweise beim Einlaufen
in den Doppelbügel s mit einem Rechtsdrall verseifte Vierer 3 beim Abziehen vom
Zwischenspeicher nochmals im gleichen Sinn verdrallt wird, so daß sich in vorteilhafter
Weise eine Doppelschlag-SZ-Verseilung ergibt.
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Zum Abziehen tritt der verseifte Vierer über die Umlenkrollen 6 in
die Umlenkeinrichtung 8 ein und wird zusammen mit dem parallel zum ersten Vierer
hergestellten zweiten Vierer mittels der Umlenkrollen 9 dem Verseilpunkt der Verseilvorrichtung
10 zugeführt. Mittels des umlaufenden, ebenfalls als Doppelbügel ausgebildeten Verseilbügels
13 werden die beiden Vierer zum Bündel 4 verseift und auf die Aufwickeltrommel 14
aufgewickelt. Wesentlich für die Verseilung der Einzeladern 2 zum Vierer 3 mittels
des umlaufenden Doppelbügels ist, daß die Drehbewegung dieses Doppelbügels periodisch
geändert wird und die Zeit konstanter Drehbewegung dem Durchlauf eines Abschnittes
des verseiften Vierers durch den Zwischenspeicher entspricht. Da der Doppelbügel
nur eine verhältnismäßig geringe Masse aufweist, also zur Erzeugung der Drallwechselstellen
nur diese geringen Massen beschleunigt und verzögert zu werden brauchen, und da
außerdem die Verseilung bei dem in der F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
im Doppelschlag erfolgt, kann die Abzugsgeschwindigkeit erheblich heraufgesetzt
werden.
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Abweichend von dem Ausführungsbeispiel nach der F i g. 1 ist an Hand
der F i g. 2 ein Verfahren zur Verseilung von Einzeladern zu Bündeln schematisch
erläutert, bei dem die Adern unmittelbar vor der Verseilung mit Hilfe des an sich
bekannten Dispersionsverfahrens isoliert werden. Hierbei werden die elektrischen
Leiter in einem gemeinsamen Arbeitsgang mit Hilfe einer thixotropen Dispersion isoliert,
deren Viskosität an der Austrittsstelle aus der Dispersion durch Einwirkung mechanischer
Mittel herabgesetzt wird. Der Vorteil dieses bekannten Isolierverfahrens besteht
darin, daß mittels eines einzigen Tränkbades eine Vielzahl von elektrischen Leitern
gleichzeitig isoliert werden kann, so daß dieses Verfahren insbesondere zur Herstellung
von Nachrichtenkabeln geeignet ist, bei der die Leiter in einem gemeinsamen Arbeitsgang
isoliert und anschließend zu Verseilelementen bzw. zu Verseilgruppen verseift werden.
Über die Umlenkrollen 20 werden die Einzeladern 2 der Kreuzungsvorrichtung 16 und
anschließend dem Verseilpunkt der aus dem Doppelbügel 5 sowie der als Zwischenspeicher
dienenden Walze 7 bestehenden Verseilvorrichtung zugeführt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
werden die Einzeladern 2 zum Vierer 3 im SZ-Verseilverfahren verseilt, wobei die
Drehrichtung des Doppelbügels 5 periodisch geändert wird. Die parallel zueinander
hergestellten Vierer 3, von denen im Ausführungsbeispiel zwei dargestellt sind,
werden mittels der Umlenkeinrichtung 8 über die Umlenkrollen 9 dem Verseilnippel
21 der Verseilvorrichtung 22 zugeführt.
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Um die Verseilgeschwindigkeit der Verseilvorrichtung 22 dem Dispersionsisolierverfahren
anzupassen, ist zweckmäßig die Verseilvorrichtung so ausgebildet, daß sie verhältnismäßig
langsam umläuft. Diese an sich bekannte Verseilvorrichtung besteht aus der umlaufenden
Abzugsscheibe 23, die in dem umlaufenden Verseilkorb 24 angeordnet ist und
über ein Planetenrad 25 und den Wechseltrieb 26 angetrieben wird. Der umlaufende
Verseilkorb 24 ist auf der Hohlwelle 27 gelagert.
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Das im Verseilnippe121 verseifte Bündel 4 gelangt über die Umlenkrolle
28 auf die Aufwickeltrommel 29, die in dem stationären Aufspulmagazin 30 angeordnet
ist. Dieses Aufspulmagazin 30 besteht aus der Tragsäule 31, auf der die Aufwickeltrommeln
29 und die Vorratsspule 32 um 180° schwenkbar angeordnet sind. Die Drehzahl der
Aufwickeltrommel29 kann hierbei größer oder kleiner als die Drehzahl-- des Verseilkorbes
sein.
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In der F i g. 3 schließlich ist ein Ausführungsbeispiel zur Herstellung
eines aus verseiften Verseilgruppen aufgebauten Nachrichtenkabels dargestellt, bei
dem die in vier parallel zueinander angeordneten Verseilvorrichtungen verseiften
Adern anschließend in einer einzigen Verseilvorrichtung zum Bündel verseift und
auf Auf-
Wickeltrommeln aufgewickelt werden. Abweichend von den
Ausführungsbeispielen nach den F i g. 1 und 2 werden hierbei die verseilten Adern
oder Verseilelemente dem einen Abschnitt gleicher Drallänge und Drallrichtung aufnehmenden
Zwischenspeicher, der innerhalb der umlaufenden Verseilvorrichtung angeordnet ist,
im Doppelschlag zugeführt und von diesem Zwischenspeicher ebenfalls im Doppelschlag
abgezogen. Hierzu dient der umlaufende rahmenförmige Verseilbügel34, auf dessen
Achse die als Zwischenspeicher dienende frei laufende, raumfest gelagerte Walze
36 angeordnet ist. Zur Führung des aus den Einzeladern 2 bestehenden Vierers 3 dienen
die Umlenkrollen 37, die an dem Verseilbügel 35 angeordnet sind. Die Walze 36 des
Zwischenspeichers, deren Achse senkrecht zur Verseilachse angeordnet ist, wird von
dem U-förmig gebogenen Rahmen 38 gehalten, der mit den Führungsrollen 39 für die
verseilten Vierer 3 ausgerüstet ist.
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Die vier Einzeladern 2 werden beim Einlaufen in die aus dem Verseilbügel
bestehende Verseilvorrichtung verseilt und anschließend mittels der Umlenkrollen
37 um den Zwischenspeicher herumgeleitet und entgegen der Abzugsrichtung auf die
Walze 36 aufgewickelt. Dabei wird der Vierer 3 nochmals in der gleichen Richtung
verdrallt, so daß sich in bekannter Weise eine Doppelschlagverseilung ergibt.
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Auf die Walze 36 des Zwischenspeichers wird ein gleiche Drallrichtung
und Drallänge aufweisender Abschnitt eines solchen Vierers aufgebracht und anschließend
bei geänderter Drehrichtung von diesem abgezogen. Zum Abziehen tritt der verseilte
Vierer 3 über die Umlenkrollen 37 in den Verseilbügel 35 ein und wird, da sich gegenüber
der ersten Verseilung die Drehrichtung bzw. die Drehzahl geändert haben, im Doppelschlag
verseilt, so daß das aus dieser Verseilvorrichtung auslaufende Verseilelement schließlich
im Vierfachschlag verseilt ist. Ein solches Verfahren hat den Vorteil, daß gegenüber
dem in den Ausführungsbeispielen 1 und 2 dargestellten Doppelschlagverseilverfahren
nur die halbe Drehzahl notwendig ist und somit die Abzugsgeschwindigkeit heraufgesetzt
werden kann. Das gilt vor allem dann, wenn während des Abziehens eines Abschnittes
gleicher Drallänge und Drallrichtung zum Zwischenspeicher im Doppelschlag gleichzeitig
der anschließende Abschnitt der verseilten Adern oder Verseilelemente dem Zwischenspeicher
im Doppelschlag zugeführt wird, wobei man die Drehzahl bzw. Drehrichtung der Verseilvorrichtung
zweckmäßig periodisch ändert.
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Wird beispielsweise der Verseilbügel 35 linksherum mit der Drehzahl
n gedreht und der Vierer 3 aus der Verseilvorrichtung mit konstanter Geschwindigkeit
abgezogen, so erhalten die Einzeladern einen Rechtsdrall, und zwar jeweils entsprechend
wobei v die Abzugsgeschwindigkeit und n die Bügeldrehzahl ist. Beim Auflaufen auf
den Zwischenspeicher wird der Vierer 3 in an sich bekannter Weise nochmals verseht,
so daß sich ein Schlag von
ergibt. Wird nun die Drehrichtung der Verseilvorrichtung umgekehrt, sobald der Zwischenspeicher
mit einem Abschnitt rechts verdrallter Adern bewickelt ist, wird der Vierer 3 innerhalb
des Verseilbügels 35 zunächst mit einem Linksdrall und anschließend mit einem Rechtsdrall
beaufschlagt. Die Drallrichtung des verseilten Vierers 3 beim Auslaufen aus der
Verseilvorrichtung ist somit ebenfalls rechts, so daß die Schlaglänge mithin beträgt.
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Anstatt
den Verseilbüge135 mit unterschiedlicher Drehrichtung umlaufen zu lassen, ist es
auch möglich, bei gleichzeitigem Zuführen eines Abschnittes der Vierer 3 zum Zwischenspeicher
und Abziehen eines Abschnittes vom Zwischenspeicher beim Durchlaufen des Verseilelementes
durch den Verseilbüge135 eine Drehzahl der Verseilvorrichtung zu wählen, die sich
von der Drehzahl der Verseilvorrichtung beim Durchlaufen des Vierers 3 durch den
oberen Teil des Verseilbügels 35 unterscheidet. So kann man entweder die Drehzahl
der Verseilvorrichtung beim Abziehen des Abschnittes vom Zwischenspeicher kleiner
oder auch größer wählen als die, bei der der Abschnitt des Verseilelementes auf
den Zwischenspeicher aufgewickelt wird. Vorausgesetzt, daß die Abzugsgeschwindigkeit
konstant ist, ist dann die Schlaglänge umgekehrt proportional der Differenz der
beiden Drehzahlen. Eine große Drehzahldifferenz hat dann auch eine stark unterschiedliche
Schlaglänge der aufeinanderfolgenden Abschnitte zur Folge.
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Zur Herstellung des Bündels 40 aus den vier Vierern 3 werden diese
über die Umlenkeinrichtung 41,
die mit den Umlenkrollen 42 ausgerüstet ist,
dem Verseilpunkt der umlaufenden Gruppenverseilvorrichtung 43 zugeführt. Diese besteht
im wesentlichen aus den beiden Speicherrollen 44 und 45, über die das verseilte
Element gewickelt, durch periodischen Wechsel der Drehrichtung der Verseilvorrichtung
im Doppelschlag verseilt und anschließend über die Umlenkrollen 46 auf die mit ihrer
Achse im Raum feststehende Aufwickeltrommel 47 aufgewickelt wird.
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Durch das an Hand der F i g. 3 erläuterte Verfahren zur Herstellung
eines Nachrichtenkabels durch Verseilung der einzelnen Adern zunächst zu Vierern
und anschließend zu Bündeln kann die Fertigungsgeschwindigkeit erheblich heraufgesetzt
werden. Das ergibt sich einmal durch die Verwendung der Verseilvorrichtung 35, bei
der nur verhältnismäßig geringe Massen entsprechend der Drehrichtung abgebremst
und beschleunigt zu werden brauchen, sowie dadurch, daß diese Verseilvorrichtung
eine Verseilung im Vierfachschlag gestattet, wodurch sich gegenüber den herkömmlichen
Verfahren die Abzugsgeschwindigkeit vervierfacht bzw. verdoppelt. Dadurch, daß die
Verseilung von Adern bis zum Bündel in einem Arbeitsgang erfolgt, ist es möglich,
den für die Entkopplung der einzelnen Adern benötigten Drall während der Fertigung
festzulegen, ohne daß eine Lagerhaltung von Verseilelementen mit unterschiedlichem
Drall erforderlich ist.
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Um zu vermeiden, daß bei den an Hand der F i g. 1 bis 3 erläuterten
Verseilverfahren die Drallumkehrstellen der Vierer sich an einer einzigen Stelle
im Verseilelement befinden, werden entweder die Längen des Weges zwischen den einzelnen
Verseilvorrichtungen und der die einzelnen Verseilelemente zu einer Gruppe verseilenden
Gruppenverseilvorrichtung unterschiedlich groß gemacht, oder die Drehbewegungen
der einzelnen Verseilvorrichtungen werden so gewählt, daß sie zu unterschiedlichen
Zeiten ihre Richtung ändern.
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Zum Zuführen eines Abschnittes gleicher Drallänge und Drallrichtung
zum Zwischenspeicher sowie zum Abziehen eines solchen Abschnittes vom Zwischenspeicher
dienen, wie in den Ausführungsbeispielen dargestellt, um den Zwischenspeicher umlaufende
rahmenförmige
Verseilbügel. Als Zwischenspeicher wird zweckmäßig
eine frei laufende Walze verwendet, die auf der Achse des Verseilbügels raumfest
gelagert ist. Zur Erleichterung des Ab- und Aufwickelns ist die Walze vorteilhaft
konisch ausgebildet. Anstatt den Zwischenspeicher aus einer einzigen Walze herzustellen,
ist es auch möglich, mehrere Walzen nebeneinander anzuordnen, von denen beispielsweise
die eine mit Rillen versehen sein kann und somit als Verlegerolle dient. Die Walzen
können auch mit ihren Achsen schräg im Raum angeordnet sein.
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Zur Herstellung eines Hauptbündels aus beispielsweise fünf Grundbündeln
kann man in Durchführung des Erfindungsgedankens beispielsweise mit dem in der F
i g. 3 beschriebenen Verfahren so vorgehen, daß zunächst parallel zueinander mit
Hilfe vier mal vier parallel arbeitender Verseilvorrichtungen im Vierfachschlag
und vier Verseilvorrichtungen zur Bündelverseilung die vier Grundbündel hergestellt
werden. Anschließend werden die so hergestellten Grundbündel in einer Hauptbündel-Verseilvorrichtung
zusammen mit dem im gleichen Arbeitsgang in einer Verseilvorrichtung, beispielsweise
nach dem Ausführungsbeispiel nach der F i g. 3, hergestellten fünften Grundbündel
zum Hauptbündel verseilt und auf eine Aufwickeltrommel aufgewickelt. Durch dieses
Verfahren werden der Verseilaufwand sowie die Fertigungszeit wesentlich herabgesetzt.