DE163444C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zur Erzielung einer möglichst guten Zirkulation der in einem Vakuum- oder Verdampfapparat einzudampfenden Masse hat man schon vorgeschlagen, ausschließlich aus senkrechten Rohren bestehende zylindrische Heizkörper derart etagenförmig übereinander anzuordnen, daß die Heizrohre zueinander in gegenseitiger Verlängerung liegen und daß in ihrer Mitte ein freier Raum für die Abwärtsbewegung der Masse vorgesehen ist.

Es ist einleuchtend, da ein solcher Raum gewissermaßen selbst wie ein Heizrohr wirken muß, daß der beabsichtigte Zweck hierdurch nicht erreicht werden kann, weil gleichzeitig in diesem freien Raum ein Auftrieb der Masse erzeugt wird, der ihre Zirkulation verhindert oder wenigstens sehr wesentlich hemmt.

Man hat daher weiterhin vorgeschlagen, das Abwärtsbewegen der Masse zwischen der Heizvorrichtung und der Gefäßwandung, und zwar durch besondere Führungsrohre von größerem Durchmesser als der der Heizrohre zu bewirken, wodurch einerseits, da nur ein Heizkörper angeordnet wurde, das Erhitzen der Masse nicht geregelt werden konnte, und andererseits in unnötiger Weise der Rücklauf der Masse beengt und die Oberflächenreibung erhöht wurde.

Man hat dann späterhin, um eine bessere Wirkung zu erzielen, einen Apparat mit einer besonderen und sehr umständlichen Vorrichtung zur Führung der Masse vorgeschlagen, allein auch hierdurch kann keine genügende Beschleunigung der Zirkulation hervorgerufen bezw. die Masse möglichst ungehindert auf- und abwärts bewegt werden, da bei diesem

Apparat die Heizkörper nicht mit Erfolg etagenförmig übereinander angeordnet werden können, weil schräg liegende Rohre Anwendung finden.

Ciaaßen ist daher zur Zeit der Ansicht, daß überhaupt keine Bauart des Apparates die gewünschte Zirkulation hervorrufen kann, sondern daß hierfür besondere mechanische Kräfte dienstbar zu machen sind (Ciaaßen, Die Zuckerfabrikation, 1904, S. 196).

Nach vorliegender Erfindung gelingt es in einfachster, rein baulicher Weise, ohne besondere Führungsvorrichtungen und ohne Verwendung von Rührwerken oder unmittelbar eingeführtem Dampf, die gewünschte Zirkulation zu bewirken.

Es wird dies dadurch erreicht, daß man in an sich bekannter Weise die Heizkörper so übereinander anordnet, daß die senkrechten Rohre der einzelnen Heizkörper in gegenseitiger Verlängerung zueinander liegen, jedoch Heizkörper von verschiedenen bezw. stufenweise ab- oder zunehmenden Durchmessern verwendet und sie derart übereinander anordnet, daß zwischen den Heizkörpern und der Gefäßwandung ein genügend freier Raum verbleibt. Ein solcher Raum gestattet eine vollkommen ungehinderte Abwärtsbewegung der zirkulierenden Masse, so daß durch diese Anordnung tatsächlich in rein baulicher Weise eine Zirkulation der Masse bewirkt wird.

Der Apparat kann, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, in verschiedener Weise aufgebaut werden.

So zeigt Fig. ι eine geschlossene, terrassenförmige Anordnung mehrerer zylindrischer,

aus senkrechten Rohren bestehender Heizkörper a, b, c, deren Rohre alle genau senkrecht übereinander liegen, so daß die Füllmasse durch die beim Verdampfen sich bildenden Gasblasen ungehindert in glatter senkrechter Richtung in die Höhe getrieben wird und infolge ihrer Schwere in dem gebildeten ringförmigen freien Raum zwischen den Heizkörpern und der Gefäßwandung D nach unten ίο fallen kann.

Die Buchstaben e, e_v e.₂ zeigen die Dampfzufuhrstellen, die Buchstaben/, f_v /₂ dieKondenswasserabflußstellen an.

Fig. 2 veranschaulicht einen Apparat, der verwendet werden kann, wenn es vorteilhaft erscheint, die Füllmasse infolge des Wärmeauftriebes immer nur durch die Rohre eines Heizkörpers hochzuheben.

Fig. 3 zeigt einen Apparat, welcher für den Fall geeignet ist, daß bei Beginn des Verdampfens eine nur geringe Heizfläche erforderlich ist und diese mit der Zeit mehr und mehr vergrößert werden muß.

Aus Fig. 4 ist eine Anordnung zu ersehen, welche die Eigenschaften des in Fig. 2 und 3 gezeigten Apparates vereinigt, also geringe Zirkulationshöhe und kleine Heizfläche bei Beginn des Verdampfens.

Fig. 5 stellt eine Anordnung dar, die es gestattet, in der Mitte des Heizsystems ein mechanisches Bewegungsmittel, z. B. eine Schnecke, zur Unterstützung des Emporsteigens der Füllmasse anzuordnen.

Die übereinander befindlichen Heizkörper können natürlich auch in anderer Reihenfolge angeordnet werden. So kann z. B. der Heizkörper mit dem kleinsten Durchmesser zwischen die Heizkörper mit größerem Durchmesser geschaltet werden, auch kann man einen Heizkörper mit größerem Durchmesser zwischen Heizkörpern mit kleinerem Durchmesser anordnen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verdampfapparat mit zylindrischen, etagenförmig zu einem Heizsystem derart vereinigten Heizkörpern, daß die senkrechten Heizrohre der einzelnen Heizkörper in gegenseitiger Verlängerung zueinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Heizkörper mit stufenweise ab- oder zunehmendem oder auch anderweitig verschiedenem Durchmesser so übereinander liegen, daß zwischen dem Heizkörper und der Gefäßwandung, ein für die ungehinderte Abwärtsbewegung der zirkulierenden Masse vollkommen hinreichender Raum verbleibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.