DE1621478C3 - Schichtträger zur Flachdruckplattenherstellung - Google Patents

Schichtträger zur Flachdruckplattenherstellung

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DE1621478C3
DE1621478C3 DE19671621478 DE1621478A DE1621478C3 DE 1621478 C3 DE1621478 C3 DE 1621478C3 DE 19671621478 DE19671621478 DE 19671621478 DE 1621478 A DE1621478 A DE 1621478A DE 1621478 C3 DE1621478 C3 DE 1621478C3
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polyvinylphosphonic acid
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DE19671621478
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Günter; Uhlig Fritz Dr.; 6200 Wiesbaden Berghäuser
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Description

Die Erfindung betrifft einen Schichtträger zur Herstellung von Flachdruckplatten. Solche Schichtträger tragen eine lichtempfindliche Kopierschicht, mit deren Hilfe das druckende Bild auf photomechanischem Wege erzeugt wird. Nach der Herstellung des drukkenden Bildes trägt der Schichtträger die druckenden Bildstellen und bildet zugleich an den bildfreien Stellen den Bilduntergrund.
Man verlangt daher von einem Schichtträger, der für lichtempfindliches Material zum Herstellen einer Druckplatte geeignet sein soll, einerseits, daß die aus der Kopierschicht des Materials entwickelten drukkenden Bildstellen auf ihm sehr fest haften, und andererseits, daß er einen hydrophilen Bilduntergrund darstellt und seine abstoßende Wirkung gegenüber oleophilen Druckfarben unter den vielfältigen Anforderungen des Druckprozesses nichts an Wirksamkeit einbüßt. Der Schichtträger muß deshalb auch immer eine im gewissen Grade poröse Oberflächenstruktur aufweisen, damit seine Oberfläche genügend Wasser zurückhalten kann, um gegenüber der beim Drucken verwendeten Druckfarbe in ausreichendem Maße abstoßend zu wirken.
Es ist auch bekannt, daß auf Aluminiumfolien oder -blechen durch anodische Oxydation hergestellte Aluminiumoxidschichten, die wenigstens 0,0002 mm dick sind, außerordentlich abriebfest sind und daß derartig mit einer Oxidschicht versehene Aluminiumfolien sich unter anderem als sehr gut brauchbar für die Herstellung von Druckplatten insofern erwiesen haben, als man mit ihnen eine sehr große Anzahl von Kopien herstellen kann. Wenn die Druckbilder auf einer solchen Druckplatte auf photomechanischem Wege hergestellt werden sollten, war es allerdings nachteilig, daß die aufgetragenen lichtempfindlichen Schichten in die poröse Aluminiumoxidschicht zu tief eindringen konnten, was gewisse bekannte Nachteile hat. Dieser Nachteile ist man inzwischen auch Herr geworden. Man hat zu diesem Zweck die Aluminiumoxidschicht mit Natriumsilikatlösung in Kontakt gebracht, wobei sich wahrscheinlich eine Aluminiumsilikatschicht bildet. Jedenfalls wurde durch diese Behandlung verhindert, daß auf die oxydierte Aluminiumoberfläche aufgetragene lichtempfindliche Kopierschichten in unerwünschtem Maße tief in die Oberfläche einsanken. Zu dem gleichen Zweck hat man nach einem ähnlichen Verfahren die Aluminiumoxidoberfläche mit einer wäßrigen Lösung von Ammonium- oder Alkalibichromat, Eisenammoniumoxalat oder eines Farbstoffes behandelt, der mit Aluminiumoxidoberflächen eine chemische Reaktion eingehen kann. Diese Verfahren haben jedoch Nachteile. So muß man nach der Behandlung mit Alkalisilikat gründlich mit Wasser spülen, wenn die erhaltene Unterlage mit einer lagerfähigen lichtempfindlichen Schicht versehen und im derart lichtempfindlich gemachten Zustand lange Zeit gelagert werden soll, ohne im wesentlichen an Brauchbarkeit zu verlieren.
Aber auch nach gründlichem Spülen mit Wasser oder gar Neutralisieren mit verdünnten Säuren bewirkt die Silikatschicht oder vielleicht von der Silikatlösung trotz des Spülens noch übrig gebliebene Alkalireste eine gewisse Verschlechterung der Lagerfähigkeit.
Wendet man die genannten wäßrigen Chromatlösungen an, so hat man eine wenig hydrophile Zwischenschicht hergestellt, deren Chromatgehalt sich auf die aufzubringende lichtempfindliche Schicht, vermutlich wegen seines Oxydationsvermögens, vielfach nachtei-
s5 Hg auswirkt, indem die Schicht verfärbt wird, was deren Lichtdurchlässigkeit verschlechtert, so daß die Lichtempfindlichkeit der Schicht geringer wird. Gleiches gilt auch für die Behandlung der Aluminiumoxidoberfläche mit einer Eisenammoniumoxalatlösung, bei der der Eisengehalt für dunkle Färbung verantwortlich sein kann. Bei Verwendung von wäßrigen Lösungen von Farbstoffen, die mit der Aluminiumoxidoberfläche chemisch reagieren, geht die Hydrophilie der Aluminiumoxidschicht zu einem gewissen Grade verloren, was zur Folge hat, daß ein mit einem in dieser Weise vorbehandelten Schichtträger hergestelltes Druckplattenmaterial beim Drucken leichter zum Tonen neigt als eine Druckplatte, deren Aluminiumoxiduntergrund nicht mit einer solchen Farbstofflösung behandelt worden ist. Auch lassen sich die mit Farbstoffen chemisch veränderten Aluminiumoxid-Untergründe weniger leicht korrigieren.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1134093 ist ferner bekannt, Aluminiumträger, die gegebenenfalls chemisch oder elektrolytisch vorgereinigt worden sind, mit Polyvinylphosphonsäuren vorzubehandeln und dadurch eine Zwischenschicht durch Umsetzung mit dem Aluminium zu erzeugen. Diese Behandlung war jedoch ausdrücklich auf die rohe oder aufgerauhte Aluminiumoberfläche beschränkt, deren Haftvermögen gegenüber lichtempfindlichen Schichten dadurch verbessert wird. Es war nicht zu erwarten, daß eine derartige Behandlung irgendwelche Vorteile ergeben würde, wenn sie auf verhältnismäßig dicke, stark porose anodisch erzeugte Aluminiumoxidschichten angewendet würde, die an sich schon eine gute Schichthaftung aufweisen.
Aufgabe der Erfindung war es, einen Schichtträger mit weiterhin verbesserten Oberflächeneigenschaften zur Verfügung zu stellen, der die vorstehend genannten Nachteile der bekannten Schichtträger vermeidet oder jedenfalls in geringerem Maße aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Schichtträger zur Flachdruckplattenherstellung, der aus Aluminium mii einer Oberflächenschicht besteht. Der erfindungsgemäße Schichtträger ist dadurch gekennzeichnet, dal die Oberflächenschicht das Produkt der chemischer Umsetzung einer mindestens 0,0002 mm dicken
durch anodische Oxydation des Aluminiums erzeugte Aluminiumoxidschicht mit einer Polyvinylphosphonsäurelösung ist.
Zur Herstellung des Schichtträgers gemäß der Erfindung erzeugt man auf einer Folie aus Aluminium, die als Folienband oder als zugeschnittenes Blatt vorliegen kann, durch anodische Oxydation eine verhältnismäßig dicke Oxidschicht von 0,0002 bis 0,01 Dicke. Dies geschieht in bekannter Weise, z.B. durch anodische Oxydation in einem schwefelsauren Bad von 25 Gewichtsprozent Schwefelsäuregehalt unter Anwendung eines Stromes von 2 bis 6 Ampere je qcm und 10 bis 20 Volt Spannung. Die Bildung der Oxidschicht erfolgt unter diesen Verfahrensbedingungen ungefähr innerhalb von 5 bis 10 Min. Danach behandelt man die derart oxydierte Aluminiumoberfläche mit einer wäßrigen Lösung von Polyvinylphosphonsäure, wobei man vorzugsweise heiße Lösungen anwendet. Die Behandlung mit der Lösung kann beispielsweise durch Auftragen der Lösung mit einem Pinsel, einem Schwamm, einer Sprühvorrichtung oder Plattenschleuder geschehen. Am zweckmäßigsten ist im allgemeinen das Eintauchen des Folienblattes oder der abgewickelten Rolle in eine heiße wäßrige Polyvinylphosphonsäurelösung. Die angewendete Polyvinylphosphonsäure hat beispielsweise einen Polymerisationsgrad in der Größenordnung von 100 Einheiten, was einem Molekulargewicht in der Größenordnung von 10000 entspricht. Statt Wasser kann auch Wasser im Gemisch mit in Wasser löslichen organischen leicht flüchtigen Flüssigkeiten, wie beispielsweise Äthylalkohol, Tetrahydrofuran, Aceton oder Methylglykolacetat, Verwendung finden. Je nach Temperatur und Polyvinylphosphonsäure-Konzentration ist die Dauer der Behandlung einige Sekunden bis mehrere Minuten. Im allgemeinen wählt man eine Behandlungszeit von 2 Sekunden bis 10 Minuten, vorzugsweise von 30 Sekunden bis 5 Minuten, bei Temperaturen von 40 bis 95 Grad Celsius bei Anwendung von etwa 0,01-bis 2% igen Lösungen der Polyvinylphosphonsäure. Vor oder nach oder sowohl vor als auch nach der Behandlung mit Polyvinylphosphonsäure kann in bekannter Weise mit heißem Wasser bzw. Wasserdampf ein sogenanntes Sealing-Verf ahren durchgeführt werden, wodurch die Poren teilweise geschlossen werden.
Nach dem Auftragen der Polyvinylphosphonsäure-Lösung auf die Aluminiumoxid-Oberfläche ist diese von der Auftragslösung feucht und trägt einen Überschuß an Polyvinylphosphonsäure, d. h. an freier, nicht durch chemische Reaktion an die Aluminiumoxidoberfläche gebundene Polyvinylphosphonsäure. Will man den Schichtträger alsbald mit einer lichtempfindlichen Schicht versehen, die zur Erzeugung des druckenden Bildes auf photomechanischem Wege dient, dann ist es ratsam, vorher die mit der Polyvinylphosphonsäure befeuchtete Oberfläche mit Wasser zu spülen und danach zu trocknen, wozu man vorteilhaft Temperaturen von 50 bis 150 Grad Celsius anwendet. Soll dagegen eine lichtempfindliche Schicht erst später aufgetragen werden, dann ist es besser, den Überschuß an Polyvinylphosphonsäure auf der Oberfläche zu trocknen und die so getrocknete Oberfläche erst kurz vor dem Auftragen des Druckfarbe annehmenden Bildes oder kurz vor dem Auftragen der lichtempfindlichen Schicht durch Abspülen mit Wasser von dem Überschuß an Polyvinylphosphonsäure zu befreien.
Obgleich es nicht bewiesen ist, wird angenommen, daß die Polyvinylphosphonsäure mit dem Aluminiumoxid innerhalb der Kapillarstruktur unter Bildung einer hydrophilen Zwischenschicht reagiert. Die Zwischenschicht wird jedenfalls weder beim Abwischen der Oberfläche mit Wasser, wie man es zum Feuchthalten von Druckplatten beim Drucken anwendet, noch von sauren oder alkalischen Entwicklerflüssigkeiten, die man beim Entwickeln belichteten Materials zur Herstellung von Druckplatten anzuwenden
ίο pflegt, von der Oberfläche ablöst.
Als lichtempfindliche Kopierschichten, die auf dem Schichtträger gemäß der Erfindung verwendbar sind, kommen ganz allgemein alle bekannten Schichten in Frage, bei denen durch Einwirkung von sichtbarem, ultraviolettem oder ultrarotem Licht oder durch Einwirkung von erwärmtem Körper eine Veränderung ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften möglich ist. Sehr vorteilhaft war beispielsweise solches vorsensibilisiertes Material zur Herstellung von
ao Druckplatten, bei welchem sich auf dem Schichtträger als lichtempfindliche Substanz ein Ester oder ein Amid einer o-Naphthochinondiazidsulfonsäure oder ein Salz des p-Diazodiphenylamins oder eines seiner Kernsubstitutionsprodukte oder ein Kondensationsprodukt dieser Diazoniumsalze mit Formaldehyd befand. Bewährt hat sich auch die Verwendung von p-Chinondiaziden des Benzols oder von organischen Photoleitern als lichtempfindliche Substanzen. Die Kopierschichten können selbstverständlich in an sich bekannter Weise außer den lichtempfindlichen Substanzen andere Bestandteile enthalten, z.B. Harze, Farbstoffe, Weichmacher usw.
Die Behandlung von Schichtträgern aus Aluminium, die zur Herstellung von lichtempfindlichem Material für die Anfertigung von Druckplatten dienen sollen, mit Polyvinylphosphonsäure ist an sich bekannt. Es konnte auch angenommen werden, daß es sich bei der bekannten Anwendung der Polyvinylphosphonsäure auf Aluminiumoberflächen um eine Verankerung der Polyvinylphosphonsäure durch eher mische Reaktion mit einer Aluminiumluftoxidschicht handelt, die sich bekanntlich auf jeder Aluminiumoberfläche vorfindet, die mit der Atmosphäre in Berührung steht. Es war jedoch zu erwarten, daß beim Behandeln einer verhältnismäßig dicken anodisch erzeugten Aluminiumoxidschicht mit Polyvinylphosphonsäure, die ihrer chemischen Struktur nach als ein Vinylharz anzusehen ist, die poröse Oberfläche der Aluminiumoxidschicht völlig ausgefüllt würde, so daß die wertvollen Eigenschaften, die die verhältnismäßig dicke Aluminiumoxidschicht infolge ihrer Porosität bei der Sensibilisierung mit lichtempfindlichen Schichten aufzuweisen hat, verlorengehen müßten. Überraschenderweise ist dies nicht der Fall, sondern die wertvollen Eigenschaften der porösen, verhältnismäßig dicken (über 20mal dicker als eine in der Luft entstandene) Aluminiumoxidschicht bleiben erhalten, während ihre Nachteile in nahezu vollkommener Weise überwunden werden. Auf jeden Fall wird durch die Behandlung mit Polyvinylphosphonsäure die Hydrophilie der Aluminiumoxidoberfläche sogar wesentlich verbessert, so daß die mit den erfindungsgemäßen Schichtträgern hergestellten Druckplatten nicht zum Tonen neigen. Infolge ihrer hohen Hydrophilie können die Druckplatten beispielsweise sehr gut in Andruckpressen, bei denen eine automatische Befeuchtung der Platten beim Drucken nicht vorgesehen ist, verwendet werden. Weiterhin wird die Alumini-
umoxidoberfläche, die in chemischer Hinsicht einen amphoteren Charakter hat, durch die erfindungsgemäße Behandlung mit Polyvinylphosphonsäure in eine Oberfläche von schwach saurem Charakter verwandelt, was den Vorteil hat, daß in diesen Fällen die Entfernung von nicht belichteten Teilen der Kopierschicht erleichtert wird, nämlich, wenn die Kopierschichten sauren Bestandteile aufweisen, wie beispielsweise Phenolharze oder die vorteilhafterweise sauren Diazoverbindungen.
In den folgenden Beispielen beziehen sich Prozentangaben auf das Gewicht.
Beispiel 1
Eine elektrolytisch aufgerauhte Aluminiumplatte mit einer Oxidschicht von 0,008 mm Dicke wird 4 Min. bei 60° C in ein Bad getaucht, welches aus einer Lösung von 0,1% Polyvinylphosphonsäure in reinem Wasser besteht. Das Molekulargewicht der Polyvinylphosphonsäure liegt in der Größenordnung von 100000. Die Platte wird danach mit destilliertem Wasser abgespült und bei 100° C getrocknet. Danach wird sie mit einer Lösung beschichtet^ welche 2% Naphthochinon - (1,2) - diazid - (2) - 5 -sulfonsäureester des 2,3,4-Trihydroxybenzophenons, 5% eines Novolakharzes und 0,1% eines Polyvinylacetatharzes in Äthylenglykolmonoäthyläther enthält. Bei dem Novolakharz handelt es sich um ein neutrales Phenolharz vom Novolaktyp mit einem Schmelzintervall von etwa 108 bis 118° C, bei dem Polyvinylacetatharz handelt es sich um ein Harz, dessen Erweichungsbereich zwischen 140 und 160° C liegt und das als 20%ige Lösung in Äthylacetat bei 20° C eine Viscosität von 110 bis 150 cP aufweist. Die aufgetragene Lösung wird mit heißer Luft getrocknet.
Das so erhaltene Material kann ohne Nachteil mehrere Monate im Dunkeln gelagert werden, ehe man es gebraucht. Bei seinem Gebrauch wird nach Belichtung unter einem Diapositiv mit einer 3%igen Trinatriumphosphatlösung überwischt, wodurch die belichteten Schichtteile restlos abgelöst werden. Nach dem Abspülen mit Wasser und Überwischen mit 1 %iger wäßriger Phosphorsäure wird mit fetter Farbe eingefärbt. Gegebenenfalls werden unerwünschte Bildteile durch Betupfen mit einem der üblichen Korrekturmittel restlos weggeätzt. Man erhält so eine Offsetdruckform, von der sehr hohe Druckauflagen erhalten werden können, ohne daß das Druckbild schwächer wird oder der Bilduntergrund getönt ist.
Beispiel 2
Ein elektrolytisch aufgerauhtes Aluminiumband mit einer Oxidschicht von 0,0002 mm Dicke wird in 30 Sek. bei 80° C durch ein Bad gezogen, welches eine Lösung von 1,5% Polyvinylphosphonsäure und 0,2% Vinylphosphonsäure in Wasser ist. Nach dem Abspülen mit Wasser und Trocknen wird das Aluminiumband im Walzenantrag mit einer lichtempfindlichen Lösung beschichtet, die 0,8 Gewichtsteile eines Kondensats aus Paraformaldehyd und Diphenylamin-4-diazoniumchlorid und 0,5 Gewichtsteile Polyvinylacetat in 100 Gewichtsteilen Äthylenglykolmonomethyläther gelöst enthält. Das derart beschichtete Band wird heiß getrocknet und in Druckplattenformate zerschnitten. Das so erhaltene Druckplattenmaterial kann in der Dunkelheit viele Monate aufbewahrt werden, ohne daß es in seiner Gebrauchsfähigkeit merklich verschlechtert ist.
Zur Herstellung einer Druckform wird eine der erhaltenen lichtempfindlichen Druckplatten unter einem photographischen Negativ belichtet und danach mit einer wäßrigen Lösung entwickelt, die 4% Gummiarabicum und 2 % Magnesiumnitrat enthält. Bei der Entwicklung werden die nicht vom Licht getroffenen Stellen der Schicht restlos entfernt, so daß die freigelegte Aluminiumoxidoberfläche silberhell glänzend erscheint. Man färbt danach die im Licht gehärteten
ίο Bildstellen durch Überwischen der gesamten Oberfläche mit fetter Farbe ein und erhält so eine Offsetdruckform, von der hohe Druckauflagen erhalten werden können, die von einwandfreier Qualität sind.
Beispiel 3
Eine wie in Beispiel 1 mit Polyvinylphosphonsäure behandelte, mit einer elektrolytisch hergestellten Oxidschicht versehene Aluminiumplatte wird mit einer Lösung beschichtet, welche als lichtempfindliche
Substanz 2,6% l.[4'-Methylbenzol-l'-sulfonyl-imino]-2-(2"-äthyl-phenylaminosulfonyl)-genzochinon-(l,4)-diazid-(4) und 0,6% eines reinen, nicht härtbaren neutralen Phenolharzes vom Novolaktyp mit einem Schmelzintervall von 75 bis 83° C in Äthylenglykolmonomethyläther enthält. Die aufgetragene Schicht wird getrocknet.
Beim Gebrauch wird das so erhaltene Material nach seiner Belichtung unter einem Negativ mit einer wäßrig-alkalischen Lösung überwischt, welche 1,8% Na-
triummetasilikat und 0,5% Trinatriumphosphat in Wasser enthält. Die unbelichteten Schichtteile werden dadurch herausgelöst. Nach dem Abspülen mit Wasser wird mit fetter Farbe eingefärbt. Man erhält eine für hohe Druckauflagen brauchbare Druckplatte.
Beispiel 4
Eine wie in Beispiel 1 vorbehandelte Aluminiumplatte wird mit einer Lösung sensibilisiert, die aus 1,5 Teilen konzentriertem Ammoniakwasser, 90 Teilen Wasser, 3 Teilen Casein nach Hammersten (enthält höchstens 2% Asche und höchstens 0,2% Fett), einem Teil Polyvinylpyrrolidon und 2 Teilen 4,4'-Diazidostilben-2,2'-disulfonsaurem Natrium hergestellt ist.
Zur Herstellung einer D ruckform belichtet man das derart erhaltene Material unter einem Diapositiv und löst durch Abbrausen mit Wasser die nicht vom Licht getroffenen Stellen ab. Um das erhaltene negative Bild besser sehen zu können, übergießt man die Oberfläche der Platte mit einer 0,5 %igen wäßrigen Methylenblau-Lösung, wobei das darauf befindliche Bild tiefblau angefärbt wird. Anschließend wird die Platte mit Wasser gespült und getrocknet. Gegebenenfalls werden danach in bekannter Weise Korrekturen ausgeführt und Fehlstellen eliminiert. Man lackiert dann die Platte durch Überwischen mittels eines Zellstoffbausches, der mit einem Lack getränkt ist, der 7,5% eines Mischpolymerisats und 85% Vinylchlorid, 14% Vinylacetat und 1% Maleinsäure enthält (vgl. DAS 1194260, Beispiel 1). Der Lack haftet an den freigelegten Bildstellen sehr fest auf dem mit Polyvinylphosphonsäure behandelten Aluminiumoxid. Man färbt nun mit fetter Farbe die gesamte Bildfläche ein und entfernt durch Uberwischen mit einer Lösung von 2,5% Natriummetasilicat und 1,6% Trinatriumphosphat in Wasser die auf der Oberfläche der Platte befindlichen gehärteten Schichtteile und mit ihnen den als eine poröse Schicht und nur sehr wenig fest gebun-
denen Lack. Man erhält so eine Flachdruckform, die für hohe Druckauflagen verwendbar ist.
Beispiel 5
Eine wie in Beispiel 1, jedoch mit nur 0,05%iger Polyvinylphosphonsäure behandelte elektrolytisch aufgerauhte Aluminiumplatte wird mit einer Lösung sensibüisiert, die 4% l-[(4'-Methylbenzol-l'-sulfonyl)-imino]-2-(2",5"-dimethyl-phenylaminosuI- fonyl)-benzOchinon-(l,4)-diazid-(4), 0,8% eines Umsetzungsprodukts aus 44% Phenolaldehydharz-Novolaks und 56% Chloressigsäure (vgl. die Herstellung des Harzes A in Beispiel 5 der deutschen Patentschrift 1053930) und 1,2% eines carboxylgruppenhaltigen Styrolmischpolymerisats mit dem spezifischen Gewicht 1,15 und der Zersetzungstemperatur von 200 bis 230° C in einer Mischung von gleichen Teilen Methylglykol und Tetrahydrofuran enthält. Beim Gebrauch wird das so erhaltene Material nach seiner Belichtung unter einem photographischen Negativ wie in Beispiel 3 entwickelt und eingefärbt. Die so erhaltene Druckplatte liefert eine hohe Druckauflage von guter Qualität.
Beispiel 6
Ein mechanisch aufgerauhtes und anschließend anodisiertes Aluminiumband mit einer Aluminium-
5 oxidschichtdicke von 0,004 mm wird durch 4 Min. lange Behandlung in heißem Wasser teilweise gesealt und danach 60 Sek. bei 90° C durch ein Bad gezogen, welches eine Lösung von 0,5% Polyvinylphosphonsäure in reinem Wasser ist. Nach dem Abspülen wird
ίο das Aluminiumband mit einer lichtempfindlichen Lösung sensibüisiert, die 3,0 Gewichtsteile eines Kondensats aus Formaldehyd und 3-Methoxy-diphenylamin-4-diazoniumchlorid und 4,0 Gewichtsteile eines Epoxyharzes mit einem Schmelzpunkt von 70° C und einem Epoxy-Äquivalentgewicht um 500 in 100 Gewichtsteilen Äthylenglykolmonoäthyläther enthält.
Das so beschichtete Band wird in Stücke von Druckplattenformat aufgeschnitten. Zur Herstellung einer Druckform wird eines der Stücke von Druckplattenformat unter einem Negativ belichtet und mit einer wäßrigen Lösung entwickelt, die 1 Gewichtsprozent Phosphorsäure, 3 Gewichtsprozent Magnesiumsulfat und 3 Gewichtsprozent Natriumsulfat in Wasser enthält. Nach dem Spülen wird mit fetter Farbe eingefärbt.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Schichtträger zur Flachdruckplattenherstellung, bestehend aus Aluminium mit einer Oberflächenschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche das Produkt der chemischen Umsetzung einer mindestens 0,0002 mm dicken, durch anodische Oxydation des Aluminiums erzeugten Aluminiumoxidschicht mit einer Polyvinylphosphonsäurelösung ist.
2. Schichtträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf seiner Oberflächenschicht eine lichtempfindliche Schicht befindet.
3. Mit einer lichtempfindlichen Schicht versehener Schichtträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Substanz in der lichtempfindlichen Schicht eine Diazo- oder eine Azidoverbindung ist.
DE19671621478 1967-12-04 1967-12-04 Schichtträger zur Flachdruckplattenherstellung Expired DE1621478C3 (de)

Priority Applications (1)

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ES361025A ES361025A1 (es) 1967-12-04 1968-12-03 Un procedimiento para la fabricacion de un portador de capaapropiado para la confeccion de clises de impresion plana.

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DEK0064098 1967-12-04

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DE1621478C3 true DE1621478C3 (de) 1976-12-30

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