DE1611057B2 - Filtrationsverfahren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Filtrationsverfahren. Aus der Zeitschrift »Glückauf«, 1963, Heft 15, Seiten 787/788, ist ein Filtrationsverfahren bekannt, bei welchem das Filterhilfsmittel in Form einer Suspension vor Beginn der Filtration in den Filterbehälter eingebracht, im Kreislauf geführt und an einem Filterträger angeschwemmt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem solchen Filtrationsverfahren die Standzeit des Filters zu verlängern und dadurch die in einem Zuge filterbare Menge zu erhöhen sowie überhaupt den Filtrationseffekt zu verbessern.

Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Filterhilfsmittelsuspension vor der Einbringung in den Filterbehälter mit Luft oder inertem Gas beladen wird. Die Erfindung kann auch so ausgeführt werden, daß nach dem Beginn der Filtrationsperiode zugeführte Ante-le einer Filterhilfsmittel-Suspension vor oder nach Zuführung zur Trübe mit Luft oder inertem Gas beladen werden.

Wird die Beladung des Anschwemmfilters in der Weise durchgeführt, daß man in das Filtergefäß eine bereits vorher belüftete Suspension des Filterhilfsmittels einbringt, so kann diese Suspension in einem gesonderten Behälter in bekannter Weise, beispielsweise durch Einrühren von Luft oder durch Einblasen der Luft mittels einer Fritte belüftet und dann in das Filtergefäß überführt werden. Die dabei aufgewendete Luftmenge soll etwa das zehn- bis hundertfache Volumen der Suspension betragen.

Wird die Filtriermittel-Suspension während der im geschlossenen Kreislauf erfolgenden Primäranschwemmung durch Druckluft belüftet, erfolgt die Zufuhr der Druckluft zweckmäßig durch einen Kompressor. Mittels einer Fritte kann die notwendige Feinverteilung der Luft bewirkt werden. Die zuzuführende Luftmenge soll in diesem Fall etwa das Zehnfache des Volumens der Suspension betragen. Die Zugabe der Luft auf diese Weise kann auch im Verlauf der Nachschwemmung erfolgen. Hierbei muß vorsichtig verfahren werden, da die Gefahr besteht, daß die zugeführte Luft die bereits teilweise angeschwemmte Filterschicht auf dem Anschwemmträger zerreißt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer in der Zeichnung schematisch dargestellten zweckmäßigen Ausführungsform einer zur Durchführung der Erfindung dienenden Filtrationsanlage näher beschrieben.

Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Reservoir 1 für die zu filtrierende Flüssigkeit bzw. Trübe über die mit einer Förderpumpe 3 versehene Leitung 2 mit dem Filterbehälter 4 verbunden, welcher ein Anschwemmfilter 5 enthält. In die Leitung 2 mündet auf deren Saugseite eine von dem Behälter 6 für die Filterhilfsmittelsuspension kommende Leitung 7 ein.

An den Filterbehälter 4 ist eine Rückführleitung 8 angeschlossen, die in die Saugseite der Leitung 2 einmündet. In die Druckseite der Leitung 2 mündet ferner eine weitere, an eine Druckluftquelle 10 angeschlossene Leitung 9.

Vor Beginn der eigentlichen Filtration wird das Anschwemmfilter 5 mit dem Filterhilfsmittel beladen. Dazu wird bei geöffnetem Schieber 11 und geschlossenem Schieber 12 die Filterhilfsmittelsuspension aus dem Behälter 6 mittels der Förderpumpe 3 in den Filterbehälter 4 eingebracht. Nachdem die Suspension des Filterhilfsmittels in der zur Voranschwemmung notwendigen Menge in dem Filterbehälter 4 vorhanden ist, wird der Schieber 12 geöffnet und der Schieber 11 geschlossen, so daß nunmehr die Anschwemmung vor sich gehen kann. Dabei wird zweckmäßig im Kreislauf gefahren. Zu diesem Zweck wird der Schieber 14 geschlossen, der Schieber 13 geöffnet und die Suspension über die Rücklaufleitung 8 so lange umgepumpt, bis die Voranschwemmung beendet ist. Während der dabei erfolgenden Primäranschwemmung wird die Filterhilfsmittelsuspension mit Luft beladen.

Dazu dient die von der Druckluftquelle 10 kommende Leitung 9, welche mit einer Dosiervorrichtung 15 versehen ist und über eine Fritte 16 in die Leitung 2 einmündet.

Durch die beschriebene Luftzugabe bildet sich ein Anschwemmfilter aus, welches mit Luft beladen ist. Anschließend daran erfolgt die eigentliche Filtration. Dabei sind die Schieber 11 und 13 geschlossen und die Schieber 12 und 14 geöffnet. Nach der Filtration verläßt die gereinigte Flüssigkeit die Anlage durch die Ableitung 17.

Bei einem durchgeführten Betriebsversuch wurde mit einem aus drei Anschwemmträgern bestehenden Anschwemmfilter, welches auf die gezeigte Weise mit Luft beladen worden war, ein mit 80 g Ton und 8 g Eisenchlorid pro m³ künstlich verunreinigtes Leitungswasser der Stadt CeIIe mit einer Durchsatzleistung von 750 1 pro Stunde filtriert. Als Filterhilfsmittel wurde ein Gemisch aus Perlit und Kohle eingesetzt.

Im einzelnen wurden vier Versuche mit einer Kreislaufdauer von 5, 10, 15 und 20 Minuten durchgeführt. Die Standzeit des Filters betrug 25; 30,5; 39,5 und 43 Minuten. Vergleichsversuche, welche auf die gleiche Weise ohne Luftbeladung durchgeführt wurden, ergaben entsprechende Standzeiten von 10,5; 13; 17,5 und 22 Minuten.

Mit der Erhöhung der Standzeit war eine Steigerung des Durchsatzes von 3381 auf 5371 verbunden. Gleichzeitig wurde im Vergleich zu der ohne Luftbeladung vorgenommenen Filtration eine erhebliche Verbesserung des Filtrationseffektes festgestellt. Die Kontrolle des Filtrationseffektes folgte durch kontinuierliche Lichtabsorption in einer Durchflußküvette.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Filtrationsverfahren, bei welchem das Filterhilfsmittel in Form einer Suspension vor Beginn der Filtration in den Filterbehälter eingebracht, im Kreislauf geführt und an einem Filterträger angeschwemmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterhilfsmittel-Suspension vor der Einbringung in den Filterbehälter mit Luft oder inertem Gas beladen wird.

2. Filtrationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Beginn der Filtrationsperiode zugesetzte Anteile einer Filterhilfsmittel-Suspension vor oder nach Zuführung zur Trübe mit Luft oder inertem Gas beladen werden.