DE1604528A1 - Formkern zur Herstellung von Hohlkoerpern aller Art - Google Patents

Description

• Formkern zur Herstellung von HohlkörPern aller Art Die Erfindung betrifft einen Formkern zur Herstellung von Hohlkörpern aller Art, insbesondere solche, die-vorwiegend starke Hinterschneidungen aufweisen und deshalb schwierig zu entformen sind, Hinterschneidungen' lassen sich bei Verwendung von massiven, stabilen Pormkernen nur dann verwirklichen, wenn beispielsweise der massive Formkern aus Metall mehrfach geteilt ist, so daß ein Teil nach dem anderen aus dem fertigen Hohlkörper entnommen werden kann.
• Man hat auch schon versucht, solche hinterschnittenen Hohlkörper derart herzustellen, daß man sogenannte Verlustkerne zur Formgebung-benutzte, die nach der Formgebung des gewünschten Formteiles zerstört werden. Als Werkstoffe für solche Verlustkerne bieten sich insbesondere Schaumstoffe an. Es ist naheliegend, daß die Verwendung von Verlustkernen mit einem gewissen wirt schaftlichen Aufwand verbunden ist. Andererseits ist der Verwendung von Verlustkernen aus schaumstoffen in der mechanischen Belastbarkeit dieser Werkstoffe eine Grenze gesetzt. So ist es beispielsweise nicht möglich, aus Schaumstoffen bestehende Formkerne bei der Herstellung von Hohlkörpern einem Preß- oder einem Spritzgußprozeß zu unterwerfen, da bei diesen verarbeitungsvorgängen im allgemeinen recht beachtliche, manchmal sich bis au f1000 kg/cm2 belaufende Drücke auftreten können. Man ist daher gezwungen, als Formkern massive, mehrfach geteilte Kerne zu verwunden. Als typisches Beispiel für solche Hohlkörper, welche sehr starke Hinterschneidungen besetzen, sei ein Fahrzeugluftreifen erläutert.
• Wenn man ein solches Teil nach dem Preß-, Spritzguß- oder Schleudergußverfahren herstellen will, also nicht von einem -vorgeformten Rohling ausgeht, sondern die plastische oder schmelzflüssige Masse in den die Form darstellenden Hohlraum einbringt, muß der Formkern eine entsprechende Stabilität und Dimensionsbeständigkeit besitzen.
• Andere Beispiele sehr stark hinterschnittener Formteile sind Puppenkörper oder Schiffskörper und Bojen. Weiterhin sind~Faltenbälge, Gummischuhe, Gummistiefel und ähnliche zu nennen. Bei diesen Formkörpern ist eine Entformung des für die Formgebung notwendigen Kerns ebenfalls nur möglich, wenn der mehrfach geteilte Kern durch eine Öffnung im Formkörper nach Beendigung der Formgebung entnommen werden kann.
• Es wurde nun gefunden, daß die Schwierigkeiten , die bei der Formgebung und insbesondere der Entformung von schwierig gestalteten, beispielsweise Hinterschneidungen aufweisenden Hohlkorpern auftreten, behoben sind, wenn der Formkern erfindungsgemäß aus einem Hohlkörper aus formänderbarem, elastischem Material besteht, der mit niedrigschmelzenden Substanzen gefüllt ist. Solche HohlköTÜer: werden dabei vorzugsweise aus gummielastischen Materialien hergestellt, die gegebenenfalls noch Verstärkungseinlagen besitzen können./ Entsprechend der geforderten Form können sie beliebig gestaltet sein, zylindrisch, ringförmig bzw. der entsprechenden innerer Kontur des zu fertigenden Formteils angepaßt. Die Füllung des elastischen Hohlkörpers kann aus' anorganischen oder auch aus organischen Substanzen bestehen. Als anorganische Substanzen seien genannt: Woodsches Metall, Lichtenberg-Metall oder Roses-Metall, also vorwiegend Legierungen aus Blei, Cadmium, Wismut, Zink und Zinn. Von den organischen Substanzen seien unter anderem Bitumen, Hartwachse, Paraffin, Polyäthylene, Polyester, Wasser und ähnlichen Materialien genannt.
• Ein Formkern, welcher auf die vorbeschriebene Art und Weise aufgebaut ist, wird in die Form eingelegt. Je nach dem-angewandten Verfahren wird die Masse in den Formhohlraum eingefüllt. Sobald der-ormhohlraum, der aus der äußeren Form und dem erfingungsgemäßen Formkern besteht, ausgefüllt und die eingefüllte Masse verfestigt ist, wird der Formling aus dersäußeren Form entnommen und gemeinsam mit dem erfindungsgemäßen Formkern einer Temperatur ausgesetzt, die oberhalb der Schmelztemperatur der in den elastischen Hohlkörper eingefülflen niedrigschmelzenden Substanz liegt. In diesem Zustand verliert der bei niedrigen Temperaturen formbeständige Kern seine Gestaltfestigkeit und läßt sich, da seine Gestalt bei gleichbleibenden Volumen varänderbar ist, dank seiner Elastizität milhelos aus dem gegebenenfalls stark hinterschnittenen Formteil durch eine schwache Öffnung entnehmen. Zum Abkühlen wird der noch fomänderbare Formkern in eine geeignete Form gelegt, in der ihm die Gestalt des wiederzuverwendenden Formkerns gegeben wird. Nach Abkühlung besitzt der Formkern wieder Formstabilität und genaue Maßhaltigkeit und kann weiterbenutzt werden.
• Der erfindungsgemäße Formkern kann in den verschiedensten Form gebungsverfahren benutzt werden, beispielsweise im Gieß- und Schleudergießverfahren, im Preßverfahren und im Spritzpreßverfahren, im Spritzgußverfahren und bei Laminierverfahren. Als Beispiel fdie Anwendung des formänderbaren Kerns sei die Herstellung von Kunststoffreifen im Spritzgußverfahren dargelegt. In der Zeichiitiir; ist ein Schnittbild einer Spritzgußform zur Herstellung von Reifen dargestellt. Die äußere Form wird aus den Formhälften 1 und 2 gebildet. Auf dem Führungsteil 3 und 4 liegt der elastomere Schlauch 5, welcher eine Hartparaffinfüllung 6 besitzt. Der Schlauch 5 unj die Formhälften 1 und 2 bilden den Hohlraum 7, welcher, mit einem thermoplastischen Elastomeren ausgefüllt, den Reifen darstellt, Hierzu wird der Hohlraum 7 über den Kegelanguß 8 und die Vertellerkanäle 9 und 10 im bekannten Spritzgußverfahren ausgefüllt.
• Nach der Verfestigung werden die Formhälften 1 und-2 geöffnet, der Reifen entnommen und zusammen mit dem Kern einer um ca. 10 - 200 höheren Temperatur als sie der Schmelztemperatur des im Schlauch befindlichen Hartparaffins entspricht, in einen Ofen gelegt.
• Hierbei schmilzt die Hartparaf'finfUllng des Schlauches, so daß der Schlauch einschließlich der nunmehr flüssigen Füllung mühelos dem Reifeninnern entnommen werden kann Anmschließend wird der Schlauch mit seinem schmelzflüssigen Inhalt wieder zur Rückführung in ihre ursprüngliche Kerngestalt unter genauer Dimensionshaltung in eine vorzugweise gekühlte Form gelegt, deren Innenmaß dom gewünschten Formkern entspricht, so daß nach der Abkuhlung' der Schlauch einschließlieh Füllung wieder als Formkern Verwendung findot.

Claims (1)

1. Patentanspruch Formkern zur Herstellung von Hohlkörpern aller Art, gekennzeichnet durch einen aus formänderbarem, elastischem Material bestehenden Hohlkörper, der mit niedrigachmelzenden Substanzen gefüllt ist.