DE1604492C3 - Vorrichtung zum Pressen von Hohlkörpern aus pulverförmiger! oder körnigen Massen - Google Patents
Vorrichtung zum Pressen von Hohlkörpern aus pulverförmiger! oder körnigen MassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressen von Hohlkörpern aus pulverförmigen oder körnigen
Massen mit einem nach oben offenen, aus elastischem Material bestehenden Sack zur Aufnahme der zu pressenden
Masse, der nach dem Verschließen durch den Oberstempel allseitig unter Druck setzbar ist.
Das Verfahren, das man mit einer solchen Vorrichtung durchführt, ist unter dem Fachausdruck »isostatisches
Preßverfahren!« bekannt
Bei diesem Verfahren wird eine pulverförmige oder körnige Masse in einen nach oben offenen Sack eingeführt,
worauf sich der Oberstempel auf die öffnung der Matrize setzt und den Sack abschließt. Nunmehr wird
die Preßkraft hydraulisch von außen auf den Sack aufgebracht und verdichtet so allseitig die Füllung zu dem
gewünschten Preßling. Ein in einer Matrize angeordneter oben offener Sack, auf den von außen eine Preßkraft
hydraulisch aufgebracht wird, ist auch aus der US-PS 27 87 799 bei einer Vorrichtung zum Anpressen
von Sohlen an das Oberleder von Schuhen bekannt.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, bei der Herstellung von Formungen mit einer mittleren
öffnung den Zeitraum des Pressens teilweise für die Zuführung des zu pressenden Materials für den nächsten
Formling auszunutzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Oberstempel in einen Innen- und einen
Außenstempel geteilt ist, die unabhängig bewegbar sind, und daß zwischen dem Innenstempel und dem
Außenstempel ein Zwischenraum gebildet ist, der vom Innenstempel in Preßstellung am dem Formhohlraum
zugewandten Ende verschlossen ist und der am anderen Ende mit dem Massezulaufrohr in Verbindung
steht.
Vorzugsweise ist in weiterer Ausbildung der Erfindung der Außenstempel ringzylindrisch ausgebildet und
der Innenstempel weist an seinem dem Formhohlraum zugewandten Ende eine zylindrische Aufweitung auf,
die spielfrei in dem Außenstempel sitzt. Durch die ringzylindrische Ausbildung des Außenstempels und den
sich dabei ergebenden ringförmigen Zwischenraum zwischen Innen- und Außenstempel wird das Preßpulver,
das aus dem Zwischenraum von oben in den Formhohlraum fließt, gleichmäßig in die Form eingebracht,
so daß eine sehr gleichmäßige Füllung erzielt wird.
ίο In weiterer Ausbildung der Erfindung kann es
. zweckmäßig sein, daß der Außenstempel in der Füll-■ stellung im Abstand über der Oberkante der Unterform
steht. Dadurch läßt sich in sehr einfacher Weise eine gute Entlüftung des Formhohlraums erreichen, weil die
Luft beim Füllen der Form zwischen dem Außenstempel und der Oberkante der Unterform entweichen
kann.
In der DT-PS 4 02 821 wird zwar das Problem der Zeitersparnis durch die Bereitstellung des zu verpressenden
Material während des vorangegangenen Preßvorgangs noch nicht angesprochen, allerdings ist dort
bereits eine Presse mit geteiltem Innen- und Außenstempel gezeigt, wobei die beiden Stempel unabhängig
voneinander bewegbar sind.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
F i g. 1 ist eine teilweise im Schnitt gezeichnete Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels;
F i g. 2 stellt einen Schnitt im wesentlichen längs der Linie H-II der F i g. 1 dar und
F i g. 3 ist eine Einzelheit aus F i g. 2 zur Wiedergabe der Teile in der Füllstellung.
Die Vorrichtung gemäß des Ausführungsbeispiels setzt sich aus der Unterform 1 und dem Oberteil 2 zusammen.
Der vorzugsweise aus Gummi bestehende Sack 3 ist mit einem Stahlstützring versehen und dem
Preßling entsprechend geformt. Der Sack 3 wird über den Druckring 4 mittels eines Gewinderinges 5 oder
eines Deckels gegen die Druckflüssigkeit in der Kammer
6 abgedichtet. Der Stützring 7 verhindert das Ausweichen des Sackes 3 aus der Einspannlage. Der Formring 8 stützt den Sack 3 nach unten ab. Das Oberteil 2
trägt den Außenstempel 9 und dem ihn konzentrisch durchsetzenden Innenstempel 10.
Am unteren Ende des Innenstempels 10 befindet sich eine kolbenartige Verstärkung bzw. zylindrische Aufweitung
10a, deren Durchmesser dem Innendurchmesser über den unteren Teil des Außenstempels 9 entspricht.
Bei der in F i g. 1 wiedergegebenen Ausführungsform sind zwei solcher Vorrichtungen in einer Presse zusammengefaßt.
Die Außenstempel 9 der beiden Vorrichtungen sind mit den beiden Platten 11 und 12 über die Führungsbolzen
13 und die Druckfeder 14 mit dem Oberteil 2 verbunden. Der Antrieb des Oberteils 2 erfolgt über Stützen
15 und über die Druckplatte 16, ist aber im einzelnen nicht dargestellt. Die Innenstempel 10 sind durch
eine Traverse 17 mit einem doppelt wirkenden Kolben 18 verbunden. Die Kolbenstange 19 ist in den am Oberteil
2 angeordneten Buchsen 20 und 21 geführt. Über das Massezulaufrohr 22 gelangt die dosiert aufgegebene
Preßmasse in den Zwischenraum 23, der zwischen dem Innenstempel 10 und dem Außenstempel 9 gebildet
ist.
Die Vorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel arbeitet wie folgt: Das Oberteil 2 bewegt sich nach unten.
Die Zwischenräume 23 zwischen den Außenstempeln 9
und den Innenstempeln 10 werden über das Massezulaufrohr 22 mit der entsprechenden Menge anzupressender
Masse gefüllt. Der Innenstempel 10 mit seiner zylindrischen Aufweitung 10a wird in die in F i g. 3 ersichtliche
Lage bewegt. Der Innenstempel 10 steht nunmehr in Preßstellung, d. h., die zu pressende Masse läuft
aus dem Zwischenraum 23 in den Formhohlraum 24 und legt sich, wie deutlich aus F i g. 3 erkennbar, um die
zylindrische Aufweitung 10a des Innenstempels. Die im Formhohlraum 24 vorhandene Luft kann, wie man aus
F i g. 3 erkennt, während des Füllvorgangs ungestört entweichen, da der Formhohlraum durch den Außenstempel
9 nicht abgeschlossen ist.
Während des Füllvorgangs bewegt sich das Oberteil 2 mit den Außenstempeln 9 nicht. Erst nach Beendigung
des Füllvorgangs wird das Oberteil 2 in die Preßstellung und schiebt dabei über die sich auf der Unterform
1 abstützende Kolbenstange 19 den Kolben 18 und den mit der Traverse 17 verbundenen Innenstempel
10 gegen die Druckplatte 16. Dann hört die Bewegung des Oberteils auf, und es wird der isostatische
Preßvorgang eingeleitet. Dabei baut sich in der Kammer 6 der vorbestimmte hydraulische Druck auf. Während
dieser Zeit wird über das Massezulaufrohr 22 dem Zwischenraum 23 erneut das Preßgut in vordosierten
Mengen zugeführt.
Nunmehr wird der Kolben 18 umgesteuert und drückt gegen die Druckplatte 16. Nach dem Preßvorgang
bewegt sich das Oberteil 2 mit den Preßlingen aus dem Preßformunterteil nach oben. Kurz vor Erreichen
der oberen Endlage werden die Preßlinge durch Abdrücken des Außenstempels 9 von den leicht konischen
Köpfen der Innenstempel 10 abgelöst. Nunmehr wiederholt sich dieser Vorgang.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Pressen von Hohlkörpern aus pulverförmigen oder körnigen Massen mit einem
nach oben offenen, aus elastischem Material bestehendem Sack zur Aufnahme der zu pressenden
Masse, der nach dem Verschließen durch den Oberstempel allseitig unter Druck setzbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oberstempel in einen Innen- und einen Außenstempel geteilt ist, die
unabhängig bewegbar sind, und daß zwischen dem Innenstempel (tO) "und dem Außenstempel (9) ein
Zwischenraum (23) gebildet ist, der vom Innenstempel in Preßstellung am dem Formhohlraum zugewandten
Ende verschlossen ist und der am anderen Ende mit dem Massezulaufrohr (22) in Verbindung
steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenstempel (9) ringzylindrisch
ausgebildet ist und daß der Innenstempel (10) an seinem dem Formhohlraum (24) zugewandten Ende
eine zylindrische Aufweitung (10a) aufweist, die spielfrei in dem Außenstempel (9) sitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenstempel (9) in der
Füllstellung im Abstand über der Oberkante (25) der Unterform (1) steht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0049742 | 1966-03-30 | ||
DED0049742 | 1966-03-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1604492A1 DE1604492A1 (de) | 1970-12-10 |
DE1604492B2 DE1604492B2 (de) | 1975-07-17 |
DE1604492C3 true DE1604492C3 (de) | 1976-02-26 |
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