DE1594C

DE1594C -

Info

Publication number: DE1594C
Application number: DE000000001594DA
Authority: DE
Priority date: 1877-11-30
Filing date: 1877-11-30
Anticipated expiration: 1897-12-01

Description

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims

1877.

FR. WALDEMAR SCHWENDY, in Firma: C. F. SCHWENDY sen. in BERLIN.

Fadendruckmaschine zur Herstellung von mehrfarbigen, eingepaßten Mustern für wollene und andere Garne.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. November 1877 ab.

Mit der bisher benutzten Farbendruckmaschine konnte man wohl einfarbige Drucke, sowie Ueberdrucke in zwei Farben anfertigen, doch war es unmöglich, zweifarbige Drucke in eingepafsten Mustern mit derselben herzustellen. Dieselben mufsten mit Handformen gedruckt werden, ein Verfahren, das wenig fertig stellte und den Preis für diese Muster sehr veitheuerte. Durch die neuconstruirte Maschine lassen sich zweifarbige Drucke in eingepafsten Mustern leicht herstellen, ohne sich wesentlich theurer zu stellen, wie die in einer Farbe.

Die bisher gebräuchlichen Maschinen bestehen aus zwei Druckwalzen, worin das betreffende Muster eingefräst wird, und den Farbenwalzen, welche aus den Farbkasten die Farbe auf die Musterwalzen übertragen. Das Garn wird auf Spulen gebracht, die Fäden werden bandförmig durch die Druckwalzen geführt und dann einzeln durch Oesen auf einen Haspel geleitet und wieder zum Strang gehaspelt. Bei dem neuen System sind zwei solcher Maschinen untereinander angebracht, die untere Maschine wird durch drei Stirnräder von der Kurbel der oberen betrieben und machen die unteren Druckwalzen, welche genau den Durchmesser wie die oberen haben, dieselbe Zahl Umdrehungen. Die obere Maschine druckt die eine Farbe, die untere dient als Einpasser. Bei den einfachen Maschinen versehen die Druckwalzen die Function des Fadenbringers; da jedoch das wollene Garn elastisch ist und sich namentlich, nachdem es die erste Maschine passirt und durch die Druckfarbe genäfst ist, dehnt, so würde die zweite Maschine einen längeren Faden, wie die obere, zu bedrucken haben und das Muster würde nicht einpassen. Es sind deshalb oberhalb der oberen Maschine zwei Walzen angebracht, die durch Zahnradübersetzung ebenfalls von der Kurbel in Bewegung gesetzt werden und deren Umfang und Umdrehungen so gewählt sind, dafs sie genau so viel Garn, wie die Druckwalzen gebrauchen, schon gestreckt in die oberen Walzen eintreten lassen, so dafs zwischen den oberen und unteren Druckwalzen keine Drehung des Garnes mehr erfolgen kann.

Die Einrichtung der Maschine zeigt die beiliegende Zeichnung, und zwar stellt Fig. 1 eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 die Druckwalzen in vergröfsertem Maafsstabe dar.

A A A¹ A¹ sind die Farbewalzen, welche in die mit der Druckfarbe angefüllten Kasten B B tauchen. Dieselben sind aus Holz gefertigt, mit Tuch oder Filz bekleidet und führen die Farbe den Druckwalzen CCC¹C¹ zu.

In diese sind die Muster in Form von Längsrinnen eingefräst. Sämmtliche Walzen sind in stellbaren Lägern angebracht und werden durch Zahnräder α α α¹ α¹ unter sich getrieben. Das obere Walzensystem ist mit dem unteren durch ein Zwischenrad b verbunden und dient die Kurbel D zum Inbetriebsetzen der Walzen.

Die einzelnen Fäden x¹ werden nebeneinanderliegend durch die Druckwalzen geführt und durch zwei mit Tuch oder Filz bespannte Walzen dd' gestreckt. Dieses Strecken erfolgt in Gemeinschaft mit den oberen Druckwalzen CC, welche sich mit etwas gröfserer Peripheriegeschwindigkeit drehen, als die Walzen d ei¹. Die Fäden erreichen das zweite Druckwalzensystem auch in gestrecktem Zustande, werden hier mit einer zweiten Farbe übergedruckt, passiren alsdann die unteren Transportwalzen F und werden von da aus nach einem Haspel geleitet.

Das Garn wird vor dem Passiren der Maschine durch einen Kamm G geführt und die Fäden durch die Zähne h, welche auf dem Brette k angebracht sind, nebeneinander geordnet.

Die unteren Transportwalzen F F werden durch Schnurscheiben in η von' den oberen Walzen C C getrieben.

Es ist klar, dafs anstatt zwei Druckwalzensysteme auch deren mehrere angewendet werden können.

Patent-Anspruch: Die durch Zeichnung veranschaulichte und durch Beschreibung erklärte mehrfarbige Fadendruck-Maschine mit eingepafsten Mustern in ihrer Zusammensetzung.