DE1593754A1 - Verfahren zur Herstellung neuer Schwefel-Verbindungen von 1,2-Dithiol-3-onen und ihre Verwendung zur Bekaempfung von Mikroorganismen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung neuer Schwefel-Verbindungen von 1,2-Dithiol-3-onen und ihre Verwendung zur Bekaempfung von MikroorganismenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue in 5-Stellung über
ein S-Atom oder eine -SO-Gruppe substituierte l,2-Dithiol-3-one ' (also 1,2-Dithiol-3-on-5-sulfide und -5-sulfoxide) mit mikrobiziden
Eigenschaften, und deren Verwendung zur Bekämpfung von Mikroorganismen, besonders von Pilzen und Bakterien im Pflanzen- und Materialschutz.
In der schwe'izerischen Patentschrift Nr. .447 2Q6
sind neue 5-Sulfonyl-l,2-dithiol-3-one mit mikrobiziden Eigenschaften
beschrieben, die man durch Umsetzung von 5-Halogen-1,2-dithiol-3-orien
mit Salzen von Sulfinsäuren erhält.
Aus der Literatur ist bekannt, dass das Ringsystem des 1,2-Dithiol-3-ons
durch nukleophile Reagenzien, insbesondere in stark alkalischem Medium, leicht zerstört werden kann (vgl. F. Boberg,
Liebigs Annalen der Chemie, _666, 88 [1963]; 679, 118 [1964]; Angewandte
Chemie 73, 579 [1961J; ]±, 495 [1962]; Z£, 575 [1964]). Ein
Austausch des 5-ständigen Chloratoms in 5-Chlor-l,2-dithiol-3-onen
gegen andere Substituenten unter Erhaltung des Ringsystems ist bisher
nur für die Reste gewisser organischer Amine beschrieben worden.
üeberraschenderweise wurde nun gefunden, dass 5-Halogen-l,2-dithiol-3-one
mit Thiolen oder Thionen, welche nukleophile Reagenzien sind, ausserordentlich gut unter Austausch des 5-ständigen
Halogenatoms reagieren, ohne dass das heterocyclische Ringsystem
zerstört wird.
Mikrobizid wirksame in 5-Stellung Über ein S-Atom oder eine
-SO-Gruppe substituierte l,2-Dithiol-3-one werden erhalten, indem man ein 5-Halogen-ls2-dithiol-3-on mit Wasserstoff-Verbindungen des
10084571861
Neue'unifirinöcr· ·.·"■'*'■■■'■ m>
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■ r^g
BAD ORJQiNAL
2-wertigen Schwefels in Gegenwart eines Lb'sungs- oder Verdünnungsmittels
umsetzt und die so erhaltenen 5-Thioderivate gewünschtenfalls
mit einem Oxydationsmittel zu den entsprechenden Sulfinyl-Verbindungen oxydiert. Als 5-Halogen-l,2-dithiol-3-one kommen vorzugsweise
solche in Betracht, die in 5-Stellung Chlor oder Brom und in 4-Stellung einen unter den Reaktionsbedingungen inerten Substituenten
aufweisen, beispielsweise Halogen mit einem Atomgewicht unter 100 oder einen unsubstituierten oder substituierten Phenylr.est
aufweisen, wobei Substituenten dieser Reste ebenfalls unter
den Reaktionsbedingungen beständig sein müssen.
Als Wasserstoff-Verbindungen des 2-wertigen Schwefels kommen
sowohl organische als auch anorganische Verbindungen in Betracht, die eine SH-Gruppe oder eine in eine solche überführbare Thiono-Gruppe
aufweisen. Solche organischen Verbindungen entsprechen der Formel R2-SH1 worin R9 einen unsubstituierten oder substituierten
aliphatischen, homocyclischen oder heterocyclischen Rest bedeutet,
wobei unter homocyclischen und heterocyclischen Resten auch solche verstanden werden, die mit einem unsubstituierten oder substituierten
Benzolkern kondensiert sind. Ferner kann R9 die Gruppe Q-C-darstellen,
in der Q einen Alkoxy-Rest, eine unsubstituierte oder
substituierte Amino-Gruppe, den Pyrrolidino-, Piperidino-, Morpholino-
oder Hexamethyleniminorest, oder einen unsubstituierten oder
substituierten niederen aliphatischen Rest und X Sauerstoff, Schwefel, die Iminogruppe oder eine alkylierte Iminogruppe bedeuten.
Bei Verbindungen, die eine solche Gruppierung aufweisen, handelt es sich beispielsweise um organische Mono- und Dithiocarbonsäuren, organische
Dithiocarbaminsäuren sowie um Dithiokohlensäure-0-ester,
die insbesondere als Salze, beispielsweise als Ammonium- oder Alkametallsalze,
für die Umsetzung zu verwenden sind. Organische Thiole oder in solche Uberführbare Thione können sowohl als solche, als
auch als Salze verwendet werden. Anorganische und organische Verbindungen
mit einer SH-Gruppe sind beispielsweise die Thiosulfate und der Thioharnstoff. Bei der Umsetzung von Thiosulfaten mit einem
5-Halogen-l,2-dithiol-3-on entsteht als Reaktionsprodukt das entsprechende Bis- l,2-dithiol-3-on sulfid.
1 0 9 8 A 5/1861 ' 8AD Or/g»nal
η - 3 -
Für das Herstellungsverfahren kommen als Lösungs- oder
Verdünnungsmittel Wasser, organische Lösungsmittel wie z.B. aromtische
Kohlenwasserstoffe, chlorierte aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ketone, Ester, Aether, Amide, Sulfoxide
sowie Gemische aus den genannten Lösungsmitteln in Frage. Die Reaktionstemperatüren liegen zwischen -70 und 2000G, vorzugsweise
zwischen -40 und 120°C. "
Zwecks Erzielung guter Ausbeutet, an l,2-Dithiol-3-on-5-yl-sulfiden
ist es zweckmässig, in einem'sauren bis schwach alkalischen Reaktionsmedium zu arbeiten. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, die Reaktion
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels vorzunehmen. Als säurebindende
Mittel kommen Salze schwacher Säuren, wie zlB. Carbonate,
Acetate, Borate, Phosphate, Metalloxide, wie z.B. Magnesiumoxid und Zinkoxid, tertiäre Amine, wie Trialkylamine, Amin-Gemische
und Salze von Aminen in Betracht. Zur Heraosetzung der Basizität eines
stark alkalischen Reaktionsmediums können Säuren wie z.B. Essigsäure,
Phosphorsäure etc. verwendet werden. . . .
Die nach diesem Verfahren erhaltenen Thioether von 1,2-Dithiol-3-onen
können zu den entsprechenden SuIfinyl-Verbindungen
oxydiert werden. Zur Oxydation der 3-Thioderivate koxnmen beispielsweise
folgende Oxydationsmittel in Betracht: Wasserstoffperoxid,
organische Persäuren, wie Peressigsäuren, Monoperphthalsäure, Perameisensäure,
Perbenzoesäure, 3-Chlorperbenzoesäure, Trifluorperessigsäure,
anorganischer Persäuren, z.B. Caro'sche Säure, Peroxydischwefelsäure,
und ihre Salze. Die genannten Persäuren können als solche für die Reaktion, verwendet werden, oder aber am Ort des Reaktionsgeschehens aus Wasserstoffperoxid und den entsprechenden Säuren hergestellt werden, gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators
wie ZoB, Mineralsäure»' Es ist im allgemeinen zweekmässig, das
'Oxydationsmittel in äquitnoLaren Mengen zu verwenden. Die Thioderivate
oder die Sulfinylverbindungen können gewUnschtenfalls zu den
Sulfonylverbindungen oxidiert .werden.
Me neuen in 5-Stellung über S-Acom oder sine -SO-Gruppe
'l,2'-Ditlii3l-3.-one entsprechen der allgemeinen Formel I
; .. 1098457 1861
In dieser Formel bedeuten: *
Y Schwefel oder die Sulfinyl-Gruppe,
R, Chlor oder einen Phenylrest,
Ry ' einen unsubstituierten oder substituierten aliphatischen,
homocyclischen oder heterocyclischen Rest, wobei unter homöcyclischen
und heterocyclischen Resten auch solche verstanden werden, die mit einem unsubstituierten oder substituierten
Benssolkern kondensiert sind, und in den Fällen,
in denen Y Schwefel i-st, auch die Gruppe
■Q-c- ■ ■ ■ .
in der Q die Aminogruppe oder eine substituierte Aminogruppe,
den Pyrrolidino-j Piperidino-, Morpholine- oder HeXaniethyleniminörest,
einen Alkoxyrest oder einen unsubstituierten oder substituierten niederen aliphatischen Rest und
X Sauerstoff, Schwefel, die Imlnogrüppe oder eine alkylierte
Ifflinogruppe bedeutet.
Unter den durch das Symbol R„ dargestellten aliphatischen
Kohlenwassersteffresten sind verzweigte und unverEweigti' Alkyl-
und Alkenyl-itest© mit 1 Ms 12 Kohlenstoffatomen zu verstehen; die
gegebenenfalls kondensierten homo- unci hetero eye Ii sehen Reste kön-'
nen gejSteigt, csilwcise ungesättigt oder acömäiriseh ungesättigt
sein» BfcVDTisygta Beispiele aus dieser Klasse sind:
a) unter aromatischen Homocyclen insbesondere der Fhenylrest,
ferner die Reste des Naphthalins oder Tetralins, weiche gegebenenfalls
über eine Methylengruppe an Y gebunden sein können und
b) unter den Heterocyclen die 5- oder 6-gliedrigen, gegebenenfalls
über eine Alkylenbrücke, insbesondere eine Methylenbrlicke
an Y gebundene Ringe mit 1 bis 3 Heteroatomen, insbesondere Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatomen,
beispielsweise die Reste der folgenden Heterocyclen: Furan,
Thiophen, Pyridin, Öxazol, Thiazol, Imidazol, 1,2-Dithiol-3-on,
Oxdiazolen, Thiadiazolen, Triazinen, sowie deren partiell und erschöpfend hydrierte Derivate und deren einen
ankondensierten Benzo-Rest enthaltende Derivate, wie beispielsweise
der Benzoxazolyl- oder Benzimidazolyl-Rest.
Die durch R„ dargestellten Reste können einen oder mehrere
Substituenten, die unter den Reaktionsbedingungen inert sind, tragen.
Solche Substituenten sind beispielsweise die folgenden;
Halogen, Hydroxyl, Acyloxy, Alkylsulfonyloxy, Amino, Alkylamino,
Dialkylamino, Cyano, Caboxyl, Carbamoyl, Thiocarbamoyl, Alkylcarbamoyl,
Dialkylcarbamoyl, Benzylcarbamoyl, Acyl, Ammonio, Alkoxy, Alkyl thio,Halogenalkyl, gegebenenfalls substituierte Phenyl-
oder Phenoxy-Reste, heterocyclische Reste wie z.B. der Piperaζino-
oder Morpholino-Rest. Zur Salzbildung befähigte Substituenten, wie
z.B. die Amino- oder Dialkylamino-Gruppe, die Trialkylammoniοgruppe,
die Carboxyl- oder Hydroxylgruppe, können auch in Salzform vorliegen.
l,2-Dithiol-3-on-5-thioä'ther der allgemeinen Formel II
R'2
O ————— 3
(H)
I
10984fn 861 8AD °mmi
in der R, eine der unter Formel I angegebenen Bedeutungen hat und
R'2 einen unsubstituierten oder substituierten aliphatischen
Rest, einen unsubstituierten oder substituierten heterocyclischen Rest oder einen über eine Aikylenbrlicke, besonders
die Methylenbrücke, gebundenen unsubstituierten oder substituierten heterocyclischen Rest bedeutet, können auch
erhalten werden, indem man ein 1,2-Dithiol-3-on der allgemeinen
Formel III
Q. I. s-IJ=O
<"«
in der R,, X und Q die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haben,
mit einer Verbindung der allgemeinen Forml IV
' Rf 2 -Z- · (IV)
umsetzt, in der R'«die unter Formel II angegebenen Bedeutungen
hat und
Z ein reaktionsfähiges Halogenatom oder einen aliphatischen
oder aromatischen Sulfonyloxyrest bedeutet. 5-Thioäther von l,2-Dithiol-3-onen der allgemeinen Formel V
109845/1861
R1. den Phenylrest und
R"« einen unsubstituierten oder substituierten aliphatischen
Rest bedeuten,
können erhalten werden, indem man ein 5-Thioäther eines 1,2-Dithiol-3-thion
der Formel VI
S--—_ O
R"2 - S
(VI)
R'i
worin R1, und R"* die oben angegebenen Bedeutungen haben, mit einem
Oxidationsmittel zu der entsprechenden Verbindung der allgemeinen
Formel V oxydiert. Als Oxydationsmittel kommen z.B. Quecksilber-II-acetat
oder Kailumpermanganat in Frage« Die Reaktion vird in Gegenwart
eines unter den Reaktionsbedingungen beständigen organischen
Lösungsmittels, wie z.B. Aceton öder Chloroform bei Temperaturen zwischen -10 und 500C, vorzugsweise 0-250C durchgeführt.
- Die neuen l,2-Dithiol-3-one der allgemeinen Formel I sind
im allgemeinen kristalline Verbindungen. Weisen diese neuen Schwefelverbindungen
reaktionsfähige Substituenten auf, wie austauschbares
Halogen, oder Hydroxyl», Amino-, Mercapto-, Carboxyl-Gruppem
etc., so können die für die entsprechende Funktion gebräuchlichen
Reaktionen durchgeführt werden, z.B. Verätherung, Veresterung, Verseifung j Alkylierung etc.
Die neuen 5-Sehwefel-Verbindungen von l,2-Dithiol-3-onen
■der allgemeinen Formel 1 sind auf Grund ihrer ausgezeichneten mikrobiziden
Eigenschaften, d.h. ihrer fungiziden, fungistatischen,
bakteriziden und bakteriostatisehen Eigenschaften, zur Bekämpfung
¥0it phytOpathtfg&n&n Pillen auf i"flatiÄen und von organische Materi-
alien wad Gebrauchsgegenstände schädigenden und zerstörenden PiI-
n tmd Bakterien sowie zum Schatz uat Pflanzen gegen Pilzbefall
;■. loeets/Teei. «ο ·
geeignet. Die neuen Wirkstoffe können ferner zur Bodendesinfektion
verwendet werden, Ihre Toxizitä't flir Warmbluter ist bemerkenswert
gering.
Die neuen Verbindungen wirken auch als Systemfungizide.
Dank dieser Eigenschaften wird den mit den neuen l,2-Dithiol-3-onen
behandelten Pflanzen ein breiter und lang andauernder Schutz vor dem Befall durch Pilze verliehen. Die neuen Wirkstoffe dienen
auch zum Behandeln von Saatgut, ohne dass die Keimung beeinträchtigt wird. Für die Verwendung im Pflanzenschutz werden die neuen
Wirkstoffe in üblicher Weise mit Verteilungen und/oder Trägerstoffen
aufgearbeitet und so angewendet, dass die Wirkstoffkonzentration im Bereich zwischen 0,01 und 2 J0 liegt.
Die Herstellung der neuen Wirkstoffe nach dem erfindungsgemässen
Verfahren und seinen Varianten wird anhand folgender Beispiele näher erläutert. Teile bedeuten darin Gewichtsteile, falls
Volumenteile nicht ausdrücklich angegeben sind. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
108845"-M861
Beispiel 1
Zu 14,46 Teilen p-Chlor-thiophenol, 50 Volumteilen Wasser
und 50 Volumteilen Aethanol gibt man im Laufe von 10 Minuten unter
Rühren in Portionen insgesamt 18,7 Teile 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on.
Während der Zugabe wird die Innentemperatur durch Kühlen auf 15 - 20° gehalten. Dann rührt man 10 Stunden bei Raumtemperatur.
Danach wird filtriert und der Filterrückstand aus Methylcellosolve-Hexan-Gemisch
umkristallisiert. Man erhält 24,8 Teile (84 % d.Th.) reines t^-Chlor-1,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4fchlorphenyl)-sulfid
vom Fp. 128°.
Zu einer Suspension von 33,7 Teilen Magnesiumcarbonat und
56,1 Teilen 4,S-Dichlor-l^-dithiol-S-on in 250 Volumteilen Aethanol
lässt man bei 5-10° Innentemperatur unter Rühren in 75 Minuten 41,5 Teile 2-Phenyl-äthyimercaptan zutropfen. Danach rührt man
12 Stunden bei Raumtemperatur. Dann filtriert man. Der Filterrück-
stand wird mit Benzol extrahiert. Das FiItrat wird bei vermindertem
Druck eingedampft und der EindampfungsrUckstand ebenfalls mit Benzol extrahiert. Die vereinigten Benzolextrakte werden auf ein
kleines Volumen eingeengt. Beim Abkühlen kristallisieren 80,9 Teile
(93,4 % d.Th.) reines (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'~phenyläthyl)-sulfid
vom Fp. 85,5 - 86,5° aus. ,
Eine Lösung von 18,71 Teilen 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on
in 70 Volumteilen Dimethylformamid wird auf -70° abgekühlt. Man gibt 22,23 Teile 2-Mercapto-pyridin in einer Portion zu und rührt
ohne Kühlung, bis das Gemisch sich von selbst auf Raumtemperatur erwärmt hat. Das Reaktionsprodukt fällt dabei in langen, feinen
Nadeln aus, welche abfiltriert und mit Wasser gewaschen werden. Dieses erste Kristallisat wiegt 21 Teile. Durch Verdünnen der Mutterlauge
mit Wasser erhält man weitere 4,5 Teile (4-Chlor-l,2-di-
thiol-3-on-5-yl)-(2'-pyridyl)-sulfid. BAD ORIGINAL
109 8 A 57 1861
Die Gesamtausbeute beträgt 25,5 Teile (97,4 % d.Th.)· Der
Schmelzpunkt ist 148 - 149,5°.
Zu einer Suspension von 98,7 Teilen Bariumcarbonat und
56,1 Teilen 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on in 300 Volumteilen 96 7oigem Aethanol gibt man bei -10° Innentemperatur unter Rühren
42,1 Teile Tbjpglykolsäureäthylester rasch zu. Es findet sofort
eine exotherme Reaktion statt. Durch Kühlung wird verhindert, dass die Temperatur höher als 20° steigt. Nach Abklingen der Hauptreaktion
wird 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird filtriert
Der Filterrückstand wird mit zwei Portionen zu je 250 Volumteilen Methylenchlorid gewaschen und dann verworfen. Die vereinigten Filtrate
werden bei vermindertem Druck auf ein kleines Volumen eingeengt. Beim Abkühlen kristallisieren 61,3 Teile (75,5 % d.Th.) reines
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(äthoxy-carbonylmethyl)-sulfid
vom Fp. 56 - 57° aus.
• Zu einer Suspension von 37,4 Teilen 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on
in 150 Volumteilen Methanol wurden bei -40° bis -50° unter Rühren 27,5 Volumteile ca. 80 %ige, wasserhaltige Thioglykolsäure
auf einmal zugegeben. Das Gemisch wurde dann 12 Stunden weitergerUhrt und dabei allmählich auf Raumtemperatur gebracht.
Dann wurde filtriert. Der Filterrückstand wurde mit ein wenig
Methanol gewaschen, getrocknet und mit 250 Volumteilen heissem Chloroform extrahiert. Der Chloroformextrakt wurde eingedampft
und der Eindampfrückstand aus Methanol umkristallisiert. Es wur-,
den 27,2 Teile (53,0 % d.Th) reines (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(methoxycärbonylmethyl)-sulfid
vom Schmelzpunkt 99 - 100,5° erhalten. Chloroformunlöslich waren 15,3 Teile (31,5 % d.Th.) (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(carboxymethyl)-sulfid
vom Fp. 203 205°.
109845/1861
Beispiel 6 '
Eine Lösung von 22,65 Teilen 2-Mercapto-benzoxazol und
8,10 Teilen Natriummethylat in 90 Volumteilen Aethanol liess man
in 3 Minuten bei -20° Innentemperatur- unter Pvühren zu einer Lösung
von 30 Teilen 4,5-Dichlor-l,2-dithiol-3-on in einem Gemisch
aus 60 Volumteilen Aceton und 60 Volumteilen Aethylenglykolmonomethyläther
zulaufen. Dann wurde die Lösung angeimpft. Das Produkt
kristallisierte rasch aus. Nach einer Stunde Stehen bei Raumtemperatur wurde es abfilt'riert und zuerst mit wenig Aceton, dann
mit viel Wasser gewaschen. Das Rohprodukt wurde aus Aethylenglykol-monomethyläther
umkristallisiert. Die Ausbeute an (4-ChlorlJ2-dithiol-3-on-5-yl)-benzoxazolyl-(2')-sulfid
mit dem Fp. 138° beträgt 37,0 Teile (82 %'d».Th.)-
Eine Lösung von 51,1 Teilen Aethylenthioharnstoff und
93,5 Teilen 4,5-Dichlor-l,2"dithxoI-3-on in 600 Volumteilen
Aethylenglykol-monomethylather wird 20 Stunden auf 60 - 70° erwärmt.
Nach dem Abkühlen filtriert man. Der Filterrückstand wird in einem warmen Gemisch aus 100 Volumteilen Wasser und 400 Volumteilen
Chloroform gelöst, Die wässrige Schicht wird mit 200 Volumteilen
warmem Aethylenglykol-monomethylather behandelt. Umgelöst
bleiben 93 Teile (64 ΪΌ d.Th.) <4~Chlor-l,2-dithil-3~on-5-yl)-(imidazolin-2'-yi)-sulfld-hjfiirochlorid,.
Das Produkt zersetzt sich je nach Geschwindigkeit des Erhitzens bei 160 - 175°. Die Chloroformextrakte
werden eingedampft und dar Rückstand wird mehrmals aus Aethylenglykolnionomethyläther umkristallisiert. Man erhält
6 Teile (7 % H.Th«) B.vs-CA-Chlor-l^-dithiol-S-on-S-yU-sulfid
vom Pp. 112°. ■ . "
Baiöpiel 8 . ■
han lässt eine LHsurt yon 8„5 Teilen Piperidin, 7,6 Teilen
Schwefelkohle-s'^off mA 5,4 Teilen Nfitri.ummethyla*: in 100
109 '5/1861
Volumteilen Aethanol bei -30° bis -40° Innentemperatur zu einer Suspension
von 18,7 Teilen 4,5-Dichlor-l,.2~dithiol-3-on in 50 Volumteilen Aceton und 80 Volumteilen Aethanol unter Rühren im Laufe von- 2
Stunden zutropfen. Nach beendetem Zutropfen wird ohne Kühlung 2 Stunden weitergerührt. Dann wird wieder auf -40° gekühlt und filtriert.
Der Filterrückstand wird mit Wasser gewaschen und aus Aethylenglykolmonomethylather
umkristallisiert, dem man ca. 10 % Wasser zusetzt. Man erhält 20,2 Teile (64 % d.Th.) reines (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(piperidino-thiocarbonyl)-sulfid
vom Fp. 120°.
Zur Lösung von 16,8 Teilen.Kaliumhydroxid in 20 Volumteilen
Wasser gibt man 100 Volumteile Aethanol und 30,5 Teile Schwefelkohlenstoff.
Das so erhaltene Gemisch trägt man im Laufe von 10 Minuten unter Rühren und Eiskühlung in eine Suspension von 56,1 Teilen 4,5-Dichlor-l,2-dithiöl-3-on
in 80 Volumteilen Aethanol ein. Man rührt noch 10 Minuten bei Raumtemperatur, filtriert, löst den Filterrückstand
in möglichst wenig heissem Benzol, behandelt die Lösung mit Kohle und lässt kristallisieren. Man erhält 40,0 Teile (49 % d.Th.)
(Aethoxy-thiocarbonyl)-(4-chlor-1,2-dithiol-3-on-5-yl)-sulfid vom
Schmelzpunkt 96 - 101°. Eine nochmals aus Benzol umkristallisierte
Probe schmilzt bei 99 -101°. Die Benzol-Mutterlaugen werden eingedampft und der Rückstand mehrmals aus Aethylenglykol-monomethylester
umkristallisiert. Man erhält 12,4 Teile (25 % d.Th.) Bis-(4-chlorl,2-dithiol-3-on-5-yl)
sulfid vom Fp. 112°.
Ein Gemisch aus 2,7 Teilen (Aethoxy-thiocarbonyl)-(4-chlorl,2-dithiol-3-on-5-yl)-sulfid,
5,4 Teilen Aethyljodid und 10 Volumteilen Aethanol wird 2 Stunden auf 80° erhitzt. Es entsteht eine
klare Lösung. Beim Abkühlen kristallisieren 1,8 Teile (85 % d.Th.) 4-Chlor-5-äthylthio-l,2-dithiol-3-on vom Fp. 102 - 104° aus.
BAD ORIGINAL
109845/1861
Ein Gemisch aus 3,1 Teilen (Piperiditio'thiocarbonyI)-(4-ehlor-1,2-dithipl-3-on-5-yl)-sulfid,
3,4 Teilen Benzylbromid und 10 Volurateilen Aethylenglykol-monomethyläther wird 3 Stunden auf
80° erhitztν Dann giesst man die entstandene Lösung in Wasser. Das
Produkt fällt kristallin aus und wird durch Auskochen mit ein wenig Äethanol von Eenzylbromid befreit. Man erhält 2,3 Teile (84 % d.Th.)
'^-Chlor-S-benzylthio-l.Z-dithiol-S-on vom Fp. 98°.
28,9 Teile (4-Ghlor-l;2-dithiol-3-on-5-yl)-(imidazolin-2r-,
yl)-sulfid-hydrochlorid, 19,9 Teilen uu-Brom-acetophenon, 30 Volumteile
Äethanol und 40 Volumteile Wasser wurden 4 Stunden bei 80° gerührt.
Das heis se Gemisch wurde filtriert. Der FiIterrückstand wurdf
mit Methanol und Wasser gewaschen und dann aus Aethylenglykolmonomethyläther
ümkristallisiert. Es wurden so 19,9 Teile (65 %
d.Th.) (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(benzoyl-methyl)-sulfid vom
Fp. 142° erhalten.
Auf die in den Beispielen 1 bis 12 beschriebene Weise wurden
durch Umsetzung eines 4-Chlor-,oder 4-Phenyl-5-chlor-l,2-ditMol-3-ons
mit einem Thiol oder einem Salz eines Thiols die in ider folgenden Tabelle I aufgeführten Sulfide von l,2-Dithiol-3-otien
hergestellt.
BAD ORIGINAL
100845/1861
. - 14 Tabelle I
Verbindung Schmelzpunkt
. in 0C
(4-Chlor-l}2-dithiol»3-on-5-yl)-(methyl)-
sulfid 118°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(äthyl)-
sulfid · 104°
4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)^(n-propyl)-sulfid 60°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(acetylmethyl) -
sulfid 99°
(4~Chlor~l ,^-dithiol-S-on-S-yl)-(benzoylmethyl)-
sulfid 142°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(earboxymethyl)-
sulfid 205°
(4-Chior-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(dläthylamino--
äthyl)-sulfid . ' 33°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3~on-5-yl)-(diäthylainino-
äthyl)-sulfid, Hydrochlorid ■ 153°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-Cdiäthylamino-
äthyl)-sulfid, Fluoroborat 147°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-oß-5-yl)-(isQpropoxy-
carbonyI-methyl)-sulfid 78°
(4-Chlor-l, 2-dithiol-3-on-5-yl) -(ß-isetho3iyäthoxycarbonyl-methyl)-sulfid
" 49°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(n-dodecyloxy~
carbonyl-methyl)-sulfid 61°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-«yl)-(carbaisoyl-methyl)-sulfid
174°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(dimethyl.carbamoyl
{4-ChXor-l, 2-yT^tVy
phenyl)-sulfid 112
■. BAD ORIGINAL
Verbindung ■ Schmelzpunkt
In 0C
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(phenyl)-sulfid 154°
(4-OilOr-l,2-dithiQl-3-Qn-5-yl)-(4»-methyl-'
phenyl)-sulfid 117°
(4-Chlor-l, 2»dithi öl-3-on-5-yl)-(2%5'-dichlor-
phenyl)-sulfid 120°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-.5-yl)-(pentachlorphenyl)-sulfid
.·.".. 151°
(,4-Chlor-l, 2-dithiol-3-on-5-yl) - (4' -nitrophenyl)-
sulfid 149°
(4-Ghlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2 '-isopropyl-
phenyl)-sulfid 113°
(4-Chlor-ls2-dithiol»3-on-5-yl)-(benzyl)-sulfid 98°
(4-Chlor-l, 2-dithiol-3-on-5-yl)-(2I -chlorbenzyl) -
sulfid 96°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4'-nitrobenzyl)-
sulfid 122°
(4-ehlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(31-chlorbenzyl)- .
sulfid 121°.
(4-Chlor-l, ^-dithiol-S-on-S-yl)-(4·-brombenzyl)-
sulfid 108°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4'-methylbenzyl)-
sulfid 108°
(4-Chlor-i,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2I,4'-dimethyl-
benzyl)-sulfid 117°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(I1-phenyl)-äthyll-sulfid
76°
(4-Chlor-l j2-dithiol-3-on-5-yl)-[(l'-naphthyD-
methyl J-sulf id ■" __^—-1-78*'
(4-Chlor-l,2-dithiOl-3-on-5-yl)-(21-thenyl)-sulfid 92°
109845/1861
Verbindung | Schmelzpunkt . in 0C · |
(4~Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(2·-methyl- isothiazol-4'-yl)-methyl]-sulfid |
166° |
(4-Chlor-l, 2-dithiol-3-on-5-yl).-[ (2 ' -pyridyl) - methyl 3-sulf id |
82° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl>-[N-oxidopyridyl- (2')]-sulfid |
154° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(5',6'-dihydro- 4',4',6'-trimethyl-4 1El',3'-thiazin-2·-yl)-sulfid |
118° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4',6'-dimethoxy- 1 ·,3·,5 · -triazin-2'-yl)-sulfid |
177° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(Δ 2'-oxazolin-2·- yl)-sulfid . |
165° Zers. |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(benzoxazol-2'-yl)■ sulfid ■■■·■■■ |
136° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(Δ-1'-imidazolin- 2'-yl)-sulfid-hydrochlorid |
167-175°Zers. |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(l'-methyl- imidazol-2'-yl)-sulfid |
140° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(benzimidazol- 2'-yl)-sulfid |
199° |
(4-Chlor-l, 2-dithiol-3-on-5-yl)- (&2' -thiazolin- 2'-yl)-sulfid |
153° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(thiazol-2l-yl)- sulfid |
117° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4»-methyl- thiazol-2'-yl)-sulfid |
133° - |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4'-carboxymethylr thiazol-2'-yl)-sulfid |
150° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[4'-(äthoxycarbonyl)- methyl-thiazol-2'-yl]-sulfid " 69° |
109845/1861
Verbindung | ■ Schmelzpunkt t in 0C I I |
(4-Chlor-l,2-α1ΐΜο1-3-οη-5-7ΐ) -(4'-phenyl- thiazol-a'-yl)-sulfid |
122° |
- (4-Chlor-l,2-dIthiöl-3-on-5-yl)-Cbenzthiazol- 2'-yl)-sulfid |
152° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'-thiono- 3.1H-I', 3', 4' -thiadiazolin-5 ♦ -yl) -sulf id |
172° |
C 4-Chlor-l ,2-dithiol-3-on-5-y3}-(2' -imino-31H- 1' ,3 '■,4'-thiadiazoriri-5 · -yl) -sulfid |
190-200° Zers. |
C4*CäilQr-lV2-aithiol-3-on-5-yl>-(2l-thionor3l- phenyT-l·,3'y4 '-thiadiazolin-5'-yl)-sulfId |
132° |
4-Chlor-5-acetylthio-l,2-dithiol-3-on | 118° |
(4-Chlor-1,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(morpholino)- thiocarbonyl]-sulfid |
192° |
(4-Chlor-l,^-dithiol-S-on-S-yl)-[(dimethylamino; thiocarbonyl]-sulfid |
161° |
(4>ChlOr-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(diäthylamino) - thiocarbonyl]-sulfid |
114° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[adamant-(l·)- yl]-sulfid |
70-71° |
( 4-Chlor-l^-dithiol-S-on-S-yl)-(cyclohexyl- oxyqarbonyl-methyl)-sulfid |
57-58° |
(4-Chlor-l]12-dithioll-3-on-5-yl)-(2t-methyl- X'i3fj 4'-Qxadiazol-5'-yl)-sulfid |
149,5-150° |
C4-Chlor-l,2-dlthiol-3-on-5-yl)-(isODiOOyl)- sulfid . ' ' |
54-55° |
10 3845/1861
BAD ORSQiWAL
Zu einer Lb'sung von 93,5 Teilen 4s5-Dichlor-l,2-dithiol~3-on
in 350 Volumteilen Ae thy lenglykol-mononie thy lather lässt man in
6 Minuten eine Lösung von "71,0 Teilen Natriumthiosulfat in 50
Volumteilen Wasser zutropfen. Während des Zirtropfens wird das
Gemisch kräftig'gerührt und durch intensives Kühlen auf 0-5°
gehalten. Das Reaktionsprodukt kristallisiert aus. Nach beendetem Zutropfen wird 15 Minuten bei 30° weitergerührt. Dann kühlt man
auf 15° ab und filtriert das Kristallisat ab. Es wird mit 200 Volum
teilen Aethylenglykol-mono'methyläther aufgekocht, auf -5° abgekühlt
und wieder filtriert. Hierdurch wird nicht umgesetztes 4,5-Dichlör-l,2~dithiol-3-on
entfernt. Der Filterrückstand ist Bis-(4-chlor-l52-dithiol-3-on-5-yl)-sulfid
vom Fp, 112°. Die Ausbeute beträgt 53,5 Teile (63,8% d.Th.).
Beispiel 14 '
Ein Gemisch aus 37,4 Teilen 4,5-0^1110^1,2^^11X01-3-0^
18,8 Teilen Thioacetamid, 25,2 Teilen Magnesiumcarbonat und
150 Volumteilen Methanol wurde 30 Stunden bei 20° gerührt und sodann mit einem Gemisch aus 300 Volumteilen Methylenchlorid und
50 Volumteilen Wasser behandelt. Nach Filtration wurde die Methylen chloridschicht abgetrennt, mit 50 Volumteilen Wasser ausgeschüttelt
getrocknet, mit Kohle und Kieselgur behandelt und eingedampft. Der
Eindampfungsrückstand wurde in 150 Volumteilen siedendem Trichlorethylen
gelöst und die Lösung mit 80 Volumteilen Cyclohexan versetzt. Es kristallisierten 8,7 Teile (26% d.Th.) reines Bis-(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-sulfid
vom Fp. 112° aus.
Zu einer Suspension von 25,7 Teilen (A-Chlor-l^-dithiol-S-on-5-yl)-([methoxycarbonyl]
»methyl) -sulfid in 140 Volumteilen Eisessig gibt man bei 45 - 48° Innentemperatur unter Rühren im
Laufe von 15. Minuten 1.9 Volumteile einer ca. 40%igen Lösung von Peressigsäure in wässriger Essigsäure zu. Dann lässt man eine
Stunde stehen, wobei das Reaktionsprodukt teilweise auskristallisiert. Danach wird der grösste Teil der Lösungsmittel bei ver-
8AD
109845/1861
mindertem Druck abdestilliert und das Produkt abfiltriert. Es
wird mit ein wenig Methanol gewaschen und aus Benzol umkristallisiert.
Man erhält 17,9 Teile (66% d.Th.) (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(methoxy-carbonyl)-methylI-sulfoxid
vom Fp. 123°.
Beispiel 16 "
In eine Lösung von 2,1 Teilen (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(äthyl)-sulfid
in 30 Volumteilen Benzol werden unter Rühren im Laufe von 15 Minuten 2;i Teile 80%ige m-Chlor-perbenzoesäure
eingetragen. Während der Zugabe wird die Temperatur durch Kühlen auf 22-25° gehalten. Danach rührt man weitere 30 Minuten bei 22°.
Dann wird filtriert. Das Filtrat wird mit 20 Volumteilen Natriumbicarbonat-Lösung
geschüttelt. Die organische Schicht wird sodann abgetrennt, getrocknet und eingedampft. Der Eindampfrückstand wird
zweimal aus Methanol umkristallisiert. Man erhält 1,7 Teile (75% d.Th.) (4-Chlor-l,2- dithiol-3- on-yl)-(äthyl)-sulfoxid vom
Fp. 94°.
Beispiel 17 *
Zu der Lösung von 7,1 Teilen (4-Chlor-1,2-dithiol-3-on-5-yl)
-(2'-chlorbenzy1)-sulfid in 30 Volumteilen Methylenchlorid
wurden bei 5 - 10° Innentemperatur unter Rühren in einer Stunde
5 Volumteile 45 %ige Peressigsäure in Eisessig tropfenweise zugegeben. Dann wurde unter Eiskühlung 2 Stunden weitergerührt. Das
Methylenchlorid wurde abdestilliert und das zurückbleibende OeI
in 15 Volumteilen Methanol gelöst, wobei 6.8 Teile (91% d.Th.)
reines (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'-chlorbenzy1)-sulfoxid
vom Fp. 135-136° auskristallisierten.
Nach dem in den Beispielen 15 bis 17 erläuterten Verfahren
wurden durch Oxydation von entsprechenden Sulfiden die in der folgenden
Tabelle II aufgeführten Sulfoxide von 1,2-Dithiol-3-onen
hergestellt.
109845/1861
Verbindung Schmelzpunkt ' in 0C |
178° | 156° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-bn-5-yl)-(methyl)- sulfoxid |
118° | 1240· |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(n-propyl)- {sulfoxid |
96° | 177° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(äthoxycarbonyl- (methyl)-sulfoxid |
84° | 105° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(isopropoxy- carbonyl-methyl)-sulfoxid |
61° | 2220 Zers. |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(n-dodecyloxy- carbonyl-methyl)-sulfoxid |
161° Zers. | 125° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2·-chloräthyl)- sulfoxid - |
124° | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'-acetoxyäthyl)- sulfoxid . , |
175° | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(carbamoylmethyl)- sulfoxid |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-([dimethylcarbamoyl)- methylj-sulfoxid . 173° Zers. |
|
(4-Chlor-1,2-dithiol-S-on-S-yl)-(benzoylmethyl)-' sulfoxid. |
||
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(phenyl)-sulfoxid | ||
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4'-methyiphenyl)- sulfoxid |
||
(4-Chlor-l,2-dlthiol-3-on-5-yl)-(2I-isopropyl- phenyl/-sulfoxid |
||
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4'-nitrophenyl)- sulfoxid |
||
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2',4'-dimethyl- phenyl)-sulfoxid ι - ■ |
109845/1861
Verbindung
Schmelzpunkt in 0C
(4-Chlor-l,2-dithiöl-3-on-5-yl)-(benzyl)-sulfoxid
155°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4'-nitrobenzyl)-sulfoxid
179°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2» ^'-dimethylbenzyl)-sulfoxid
145°
;(4-Chlor -1,2 -di thi öl-3 -on- 5-yl) - [ (1 · -naphthyl) methyl]-sulfoxid
159°
(4-Chlor-l, 2-ditMol-3-on-5-yl)- (4 · -brombenzyl)
sulfoxid
177°
(4-Chlor-i,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4l-methylbenzyl)-sulfoxid
.
170c
(4-Chlor-i,2-dithiol-3-on-5-yl)-(3·-chlorbenzyl)-sulfoxid
160°
(4-Chlar-l, 2-di thi ol-3-on-5-yl) - [ (2' -phenyl)-äthyl ]-
sulfoxid
102(
(4-Chlor-l,2-dithic)l-3-on-5-yl)-(2l-pyridyl)-sulfoxid 159° Zers.
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4'-phenyl-thiazol-2'-yl)-sulfoxid
208° Zers.
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(thenyl)-sulfoxid
125°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(2'-methylthiazol-4'-yl)-methyl·]-sulfoxid
176°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[2'-(trichloräcetoxy)-äthyl]-sulfoxid
112°
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yi)-[2·-(methansulfonyloxy)-äthyl]-sulfoxid
146°
Π -Chi or«!, 2 -di th i όί - 3-On - 5-yl 5 - Γ i sdprö'pyl) - sül f ox i d"
196-197°
(4-Chlor-l ,
)-y%- sulf oxid 143°
i(4-Phenyl-l,2-dithiol-3«n-5-yl)-(methyl)-sulfoxid
(4-Phenyl-l,2-dithiol-3-on-5-yl) -(äthyl) -sulf oxid
10Ö84S/18S1
Beispiel 18 . .- . ·.-
Zu der Lösung von 6,0 Teilen (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(21-thione-3'Η-Γ,3',4'-thiadiazolin-5'-yl)-sulfid
in 20 Volumteile Dimethylformamid, gibt man bei Raumtemperatur 3,2 Teile Methyljodid und 2,0 Teile Natriumbicarbonat und rührt,
bis das Gemisch nach ca. 15 Minuteri zu einem dbken Brei erstarrt.
Man gibt 50 Volumteile Wasser zu, filtriert, wäscht den FiIterrlickstand
nacheinander mit 20 Volumteilen Aethanol und 100 Volumteilen Wasser und kristallisiert ihn aus 15 Volumteilen Dimethylformamid
um. Man erhält 5,3 Teile (84% d.Th.) reines (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'-methylthio-1',3',4S-thiadiazol-5'-yl)-sulfid
vom Fp. 124-125°.
Nach dem, an Hand von Beispiel 18 erläuterten Verfahren wurden die in der folgenden Tabelle III genannten Verbindungen
hergestellt.
Verbindungen | SchmelzDunkt in 6C |
C 4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2·-äthylthio- 1' ,3' , 4'-thiadiazol-5'-yl)-sulfid |
87° |
(4~Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-r2l-(ß,Y,Y-tri- chlorallyl)-thio-1',3',4♦-thiadiäzol-5'-yl]-sulfid |
129° |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yi)-C2l-benzylthio- 1',3·,4':-thiadiazol-5·-yl)-sulfid |
132° |
109345/1361
22,9 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'-hydroxyäthyl)-sulfid
werden mit 60 Volumteilen Thionylchlorid Übergossen. Unter starker Gasentwicklung entsteht zunächst eine klare Lösung,
aus der sich dann ein Niederschlag abzuscheiden beginnt. Nach Abklingen der Gasentwicklung wird 1 Stunde auf 95 - 100° erhitzt. Dann
wird filtriert und das FiItrat eingedampft. Der Eindampfungsrück-Stand
-kristallisiert beim Verrühren mit Eiswasser; die Rohausbeute beträgt 22,5 Teile (91%'d.Th.) ·■ Umkristallisieren aus Aethanol
liefert 19,0 Teile (77% d.Th.) reines (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(21-chloräthyl)-sulfid
vom Fp. 64-64,5°.
Ein Gemisch aus 22,9 Teilen ^-Chlor-l^-dithiol-S-on-S-yl) '
(2'-hydroxyäthyl)-sulfid, 37 Teilen Trichloressigsäureanhydrid,
100 Volumteilen Dichlormethan und 0,2 Volumteilen 96%iger Schwefelsäure,
wird eine Stunde lang unter Rückfluss erhitzt. Dann werden alle bei 8O°/15 Torr flüchtigen Bestandteile abdestilliert. Der
b'lige Rückstand kristalliert nach zwei Tagen. Umkristallisieren
aus Aether liefert 26,2 Teile (81% d.Th.) reines (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)
-[ (2.1 -trichloracetoxy) -äthylJ-sulfid vom Fp. 63°.
9 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2f-imino-3'H-I1,3',4'-thiadiazolin-51-yl)-sulfid,
suspendiert in 100 ml Acetanhydrid, werden 1 Stunde lang unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen
wird das Reaktionsprodukt abfiltriert und aus Aethylenglykolmonomethylather
umkristallisiert. Man erhält 5 Teile (50% d.Th.) (4-ehlor-l,2-dithiol-3^on-5-yl) -(2' -acetylamino-Γ ,3' ,4' -thiadiazol-5'-yl)-sulfid
vom Zersetzungspunkt 225-227°.
109845/1861
Zu 20 Volumteilen Dimethylformamid lässt man unter Eisklihlung in 10 Minuten 6 Teile Phosphoroxychlorid zutropfen. Zur
so erhaltenen Lösung gibt man eine Lösung von 4,4 Teilen (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'-imino-3'H-l',3',4'-thiadiazolin-5'-yl)-sulfid
in 20 Teilen Dimethylformamid und lässt 5 Stunden stehen. Dann wird das auskristallisierte Reaktionsprodukt abfiltriert
und zuerst mit wenig Dimethylformamid, dann mit Nafcriumbicarbonatlösung,
und zuletzt mit Wasser gewaschen. Das Rohprodukt wird aus Aethylenglykol-monomethyläther umkristallisiert.
Man erhält 3,0-Teile (54% d.Th.) (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-
[21 -(.dimethylaminoformyl) -imino) -I1 ,3* ,4' -thiadiazol-51 -yl] sulfid
vom Fp. 170-171°. '
Zu einem Gemisch aus 22,9 Teilen ^-Chlor-l^-dithiol-S-on-5-yl)-(2'-hydroxyäthyl)-sulfid,
13,1 Teilen Methansulfochlorid und 200 Volumteilen Dichlormethan lässt man bei -20° unter Rühren
in ca. 5 Minuten 11,6 Teile Triethylamin zutropfen. Man setzt das Rühren weitere 10 Minuten ohne Kühlung fort und filtriert dann
das ausgefallene Triäthylamin-Hydrochlorid ab. Das-FiItrat wäscht
man zweimal mit Wasser und trocknet mit Magnesiumsulfat. Nach Abdestillieren
des Dichlormethans hinterbleibt ein OeI. Dieses
wird in 50 Volumteilen Aethylenglykolmonomethylather gelöst;
die Lösung wird angeimpft und auf 0° gekühlt. Das Produkt kristallisiert
langsam aus. Es wird abfiltriert, mit Methanol gewaschen und luftgetrocknet. Man erhält 25,0 Teile (82% d.Th.)
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[2'-(methansulfonyloxy)-äthyl]-sulfid
vom Fp. 86°. Eine aus Isopropanol umkristallisierte Probe
schmilzt bei 89°.
Ein Gemisch aus 28,4 Teilen (A-Chlor-l^-dithiol-S-on-5-yl)-(2'-diäthylaminoäthy1)-sulfid,
15,0 Teilen Allylbromid und 15 Volumteilen Aceton wird eine Stunde lang unter RUck-
109846/18.81-
fluss gekocht. Nach dem Abkühlen wird das kristalline Reaktionsprodukt
abfiltriert, mit ein wenig Aceton gewaschen und getrocknet. So werden 37,3 Teile (92% d.Th.) Diäthyl-allyl-2-(4'-chlor-11,2'-dithiol-3'-on-5'-ylthio)-äthyl-ammoniumbromid
vom Fp. 183° (Zersetzung) erhalten.
Anhand des so erläuterten Verfahrens werden ferner hergestellt:
Verbindung | Schmelzpunkt 'in 0C |
Diäthyl-methyl-2-(4'-chlor-11,2■-dithiol- 3 ' -on-5' -ylthio)-äthyl-animoniumjodid |
179° |
Diäthyl-n-hexyl-2-(4'-chlor-1',2·-dithiol- 3' -on-5 ' -ylthi ο) -äthyl -ammoniuinj odid |
157° |
Diäthyl-n-dodecyl-2-(4'-chlor-1',2'- dithiol-3'-on-5'-ylthio)-äthyl- ammoniumjoäid |
94° |
Diäthyl-benzyl-2-(4·-chlor-1',2'-dithiol- 3'-on-5'-ylthio)-äthyl-ammoniumbromid |
172° |
110 Teile des Dimethylammoniumsalzes des durch Einwirkung von Schwefel auf a-Methylstyrol in Gegenwart von Dimethylformamid (britisches Patent No, 1.049.637) hergestellten
4-Phenyl-5-mercapto- 1,2-dithiöl-3-thions werden in 500 Teilen
suspendiert. In die entstandene Suspension lässt man unter
RUhren bei 10-15° Innentemperatür im Laufe von 35 Minuten
48,2 Teile Dimethylsulfat zutropfen. Anschliessend rührt man
2 Stunden bei 15-20° Zimmertemperatur. Dann wird auf -30° abgekühlt
und filtriert. Der FilterrUckstand wird aus Aethylenglykol-monomethylather
umkristallisiert. Man erhält 74,4 Teile 4-Phenyl-5-methylthio-l,2-dithiol-3-thion vom Fp. 125-126°.
1098A5/1861
Die Lösungen von 20 Teilen 4-Phenyl-5-methylthio-l,2-dithiol-3-thion
in 150 Teilen Chloroform sowie von 50 Teilen Queck-'
silber-(II)-acetat in 1000 Teilen Eisessig werden vereinigt. Man lässt das Gemisch 3 Tage bei 20-25° stehen. Dann wird filtriert.
Das Filtrat wird dreimal mit je 500 Teilen Wasser geschüttelt, mit Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Der Eindampfrückstand
wird in siedendem Aethylenglykol-monomethyläther gelöst. Beim Abkühlen kristallisieren 14 Teile (757O d.Th.) 4-Phenyl-5-methy 1 thio-l,2-dithiol-3-on
in Nadeln vom Fp. 103-105°.
Bei Verwendung von 90 Teilen Diäthylsulfat an Stelle des obengenannten Dimethylsulfats werden, bei sonst gleicher Arbeitsweise,
73 Teile 4-Phenyl-5-äthylthio-l,2-dithiol~3-thion vom Fp. 91-92° erhalten, aus welchem das 4-Phenyl-5-äthylthio-l,2-dithiol-3-on
vom Fp. 76-77° hergestellt wird.
Beispiel 26 .
Zu einer Suspension von 24 Teilen 4-Phenyl-5-methylthio-1-,2-dithiol-3-thion
in 100 Teilen Aceton lässt man unter Rühren und Eiskühlung in 5 Stunden eine Lösung von 16 Teilen
Kaliumpermanganat in Aceton zutropfen. Dann wird filtriert. Das
Filtrat wird eingedampft, der Eindampfrückstand in Chloroform
gelöst, nochmals filtriert, und das Filtrat auf eine Chromatographie-Säule aus Kieselsäuregel gegeben. Durch Eluieren mit
Chloroform-Hexan-Gemisch erhält man eine Fraktion, bestehend aus
reinem 4-Phenyl-5-methylthio-l,2-dithiol-3-on vom Fp. 103-105°.
Zum Nachweis der Wirkung gegen phytopathogene Pilze wurden
Blätter von Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris) im Zweiblattstadium
mit einer wässrigen Suspension, die 0,1% Wirkstoff enthielt, besprüht.
Die Suspension wurde aus einem 1070igen Spritzpulver durch
Verdünnen mit Wasser erhalten. Nach dem Abtrocknen wurden die Blätter mit einer frischen Sporensuspension von Uromyces appendiculatus
infiziert. Anschliessend wurden die Pflanzen einen Tag in einer feuchten Kammer und dann in Gewächshaus gehalten. Nach
7 bis 10 Tagen wurde der Versuch ausgewertet.
109845/1861
In der Tabelle V bedeuten:
O= kein Pilzwachsturn
- 9 = stufenweise zunehmender Pilzbefall
■■■■■"-■-- 10 = Totalbefall
X= Blätter geschädigt, entweder durch Verbrennungsherde
von 0 bis 2 mm Durchmesser, oder durch Ver brennungszonen
längs des Blattrandes
XX = Bis zu 1/3 der Blattfläche zerstört oder starke
Deformationen
XXX = Mehr als 1/3 der Blattfläche zerstört bis zu Blatt
bzw. Pflanze total zerstört.
109845/1861:
- 28 Tabelle V
Verbindung | Wirkung | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(äthyl)-sulfid | 1 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(methoxycarbonyl- tnethyl)-sulf id |
0 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4l-chlorphenyl)- sulfid |
0 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(isopropoxy- carbonvi)-methylJ-sulfid |
1 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4',6'-dimethoxy- 1·,3·,A'-triazin-2·-yl)-sulfid |
3 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(A l'-iniidazolin- 2 '-yD-sulfid-Hydrochlorid |
0 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2I-äthylthio- I1,3',4'-thiadiazOl-5<-yl)-suifid |
2 | |
(4-Chlor-l, 2-dithiol-3-on-5-yl)-(2 ·-imino-3'H-i;, 3^-,4·.·- thiadiazolin-5'-yi)-sulfid |
3 | |
( 4-Chlor-1,2 -dithicl^-on-fj-yl) -[(piperidino)- thio- carbonylj-suliid ■ |
2 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(äthyl)-sulfoxid | 3 | |
7 ? ίΐ |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(methyl)-sulfoxid | 1 |
(4-Chlor-i,2-dixriiol-3-on-5-yl)-[(äthoxycarbonyl)- nethylj-süifoxid |
0 | |
|(4-Chlor-1,2-dithiol~3-on-5-yl)-(benzyl)-sulfoxid ' | 2 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2l-chlorbenzyl)- sulfid ' |
1. | |
-.--Phenyl-S-chlor-l^-dithiol-S-on (bekannte Verbindung aus DAS 1 126 668) |
XX | |
4-p-Tolyi-5-chlor--l,?~dithiol-3-on (bekannte Verbindung :aus DAS 1 126 668) |
XXX | |
!4,5-Dicnlor-l,2-dithjol-3-on (bekannte Verbindung aus DAS 1 102 17 4) |
10 |
1 0 9 8 A 5 / 1 8 G 1
BAD ORIGINAL
Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I sind ferner
auch zur Bekämpfung von Mikroorganismen, die organische Materialien
schädigen und zerstören, geeignet und können somit zum Schutz von solchen Materialien angewendet werden. Un.ter solchen Mikroorganismen
sind Pilze und Bakterien zu verstehen, die insbesondere keratinische, cellulosehaltige (Holz, Gewebe, Leder tee.)} synthetische Materialien
und Anstrichmittel befallen. Durch Imprägnieren mit Wirkstofflösungen oder -dispersionen, die einen Wirkstoffgehalt von mindestens 1 g/
Liter haben, wird den Materialien und Gebrauchsgegenständen ein guter
und andauernder Schutz verliehen. Zu diesem Zweck können die Wirkstoffe
auch in Kombination mit anderen für den· Materialschutz geeigneten
Stoffen angewendet werden.
Die Wirkung auf Bakterien und Pilze wurde an mit erfindungsgemässen
Verbindungen der Formel I ausgerüsteter Baumwolle anhand
eines
I. bakteriostatischen und fungistatischen Hemmtestes II. Erdvergrabungstestes
III. Stockfleckentestes
festgestellt.
III. Stockfleckentestes
festgestellt.
Der Wirkstoff wird in Methylcellosolve gelöst, sodass 25 g
Wirksubstanz pro Liter Lösungsmittel vorliegen'. Gekochtes Baumwoll- ,
gewebe (ca. 85 g/m ) wird in diese Lösung getaucht und zwischen Walzen
auf 407o Feuchtigkeitsaufnhame abgequetscht. Der dadurch erreichte
Wirkstoffgehalt auf dem Gewebe beträgt 1%. Die Gewebestreifen werden
während 5 Minuten in strömenden Wasserdampf gehängt und dann getrocknet. Daraufhin werden die Streifen 2 χ 15 Minuten mit 5 g Seife/
It-. bei 400C gewaschen und 2x3 Minuten kalt gespült, und getrocknet.
Zur Beurteilung der Wirksamkeit dieser Ausrüstung dienen die folgenden
Tests:
I. Bakteriostatischer Hemmtest '
Die Wirkung auf Bakterien wurde mittels folgendem bakteriostatischem
Test an den nachstehenden Bakterienstämmen getestet: Staphylokokkus aureus SG 511, Eseherichia coli NCTC 8196, Bacillus
pumilus.
BAD
109845/1861
Als Testmethode diente der "Agar incorporation test" nach
Leonard und Blackford. Nutrient Agar-Platten mit 100, 30, 10 und 3
ppm Wirksubstanz (ppm bedeutet Teile Wirkstoff pro 10 Teile Verdünnungsmittel)
werden mit Lösungen der obengenannten Stämme beimpft und 2 χ 24 Stunden bei 37° bebrütet. In der folgenden Tabelle VI sind
die das Wachstum der einzelnen Stämme hemmenden Grenzkonzentrationen
aufgeführt:
Tsrelle Vl
Verbindung | Staph. ,aureus SG 511 |
Ξ. coli :;CTC 8196 I |
Bac. pumiIus |
|
(4~Chlor-l,2-dithiol-3- on-5-yl)- (methyl )-suif oxid |
10 | 10 | 10 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3- on-5-yl)-(äühyl}-sulfoxid |
10 | 10 | 10 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3- on-5-yl)-(n-propyl)- sulfoxid |
! 10 |
30 | .10 | |
(4-Chlor-l,2-dithioi-3- on-5-yl) - (2 '-chloräthyi)- sulfid |
10 | 30 | 10 | |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3- on-5-yl)-(benzyl)-sulfoxid |
1 X |
30 | 3 | |
(4-Chlor-l,2-dithioi-3- on-5-yl)-[(meöhoxy- carbonyl)-methyl j-sulfoxid |
10 | 10 | ||
4-Chlor-l,2-dithiol-3-on- 5-yl) - (2 ' -iirdno-3 1H-I' ,3 ' , * thiadiazolin-5'-yl)-sulfid |
i - "Z |
- 10 # |
10 . | |
4-Chlor-l,2-dithiol-3-on- 5-yl)-(thiazoi-2'-yi)~ ulfid |
3 | 10 | 3 | |
(4-Chlor-i,2-diöhiol-3-on- 5-yl)-(2 '-pyridyl)-sulfoxidi |
100 | 10 | ||
(4-Chlor-l,2-diohioi-3-on- 5-yl)-(2 '-acetoxyäthyD- suli'oxid |
10 | 100 | 10 | |
1 | ^-Phenyl-S-cnlt-r-l^-di-- thioi-3-on (b..-.annte Ver- bindu.'.g aus "DAcJ 1 126 600} |
IOC | 100 | 100 |
10 9845/1861
Aus den nach der oben beschriebenen Applikationsmethode behandelten
Mustern x^erden kreisrunde Prüflinge von 40 mm Durchmesser
ausgeschnitten und in Komposterde, bestehend aus 50 Gew.-% Kuhmist,
30 Gew.-t Kompost und 20 Gew.-% Sand vergraben. Die Erde enthält 30%
relative Feuchtigkeit und wird auf 28°C gehalten. Nach 10 Tagen werden
die Prüflinge ausgegraben, gereinigt, bei 200C und 65% relativer
Feuchtigkeit konditioniert und im Durchstossappärat (R. Burgess, J.
of Applied Bacteriology 17., 230 (1954) auf ihre Festigkeit geprüft.
Die Festigkeit nach dem Vergrabungstest wird mit der Gewebefestigkeit
nach der weiter oben beschriebenen Applikation, die vor der
Vergrabung bestimmt wird, verglichen und in % der ausgehenden Durchstossfestigkeit
ausgedrückt.
Verbindung | Restdurch- stossfestig- keit in % |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4l-methyl- tniazol-2'-yl)-sulfid |
100 |
(4-Chlor-l ,2—dithiol~3<-on-5-yl) -(benzoxazol- 2,'-yl/-suifid |
100 |
(4-ChI1Or-1,2-dithioI-3-on-5-yl)-(2 !-thiazolin- 2^yI)-SuIfId |
ICO |
(4-Chlor-l ,2~di-thiol-3.--on-5-yl) -(5' -imino-4 1H- 1',3',4'-thiadiazolin-2 r-yl)-suifid |
100 |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl) -[(piperidino) - thiocarbcnyl]-sulfii |
100 |
(4-ChIor-i,2-dithioI-3-Qn-5-yl)-(2'-pyridyl)- .sulfid |
100 |
^,S-Dichlor-l^-dithiol-S-on (DAS 1.102.174) | ' 0 |
■4-Ph-ehyl-5-chlt?r-l,2-dithiol-3-on (DAS 1.126.665 | ) 0 |
10 9 8 4 5/18 6 1
ORIGINAL \
III. Stockfleckentest
Aus denwnach der oben beschriebenen Applikationsmethode
behandelten Gewebe werden Prüflinge von 80 mm Durchmesser ausgeschnitten
und auf sterile Wort—Agar-Platten aufgelegt, die folgendermassen
hergestellt sind: 15 Volumteile Wort—Agar (Difco Manual,
9. AuIf. S. 244) werden in Petrischalen von 10 cm Durchmesser ausgeplattet und zum Erstarren gebracht.
Die mit den Prüflingen beschichteten Platten werden mit 0,5
ml einer Sporensuspension beimpft, die die Sporen der Pilze Chaetomium
globosum, Aspergillus niger und Trichoderma viride enthält.
Die Petrischalen werden 5 Tage bei 280C bebrütet und dann
auf den Bewuchs durch die Schimmelpulze nach folgender Skala beurteilt:
.■■.- ; : _ : ; ;■ .■-: , \
+++ Stockflecken und Schimmelbewuchs stark
-H- Stockflecken und Schimmelbewuchs massig
+Stöckflecken und Schimmelbewuchs gering — frei von Stockflecken und Schimmel.
Tabelle VIII'
Verbindung , ■ | dazolih-2' ryl)-sy.lfid. | D-suifidν--- ■■;■ | Bef und |
benzyl)~sulfoxid " / | Ä2!>imi-: .:. .... | V + '-, . | |
(4-Chlor-l,2-dIthiol-3-on-5-yl)-(Λ 2'-thiazolin- 2^yIj-SUIfId;" ■ .. - ; |
4,5-Dichlor-li2-ditMol^3-on (DAS | I '-chlor- | mm |
... | 4 -Phenyl«- 5-chlor-l ,2 -äi ttiiol-3 -on | 1 1Q2 174} | |
{DAS 1 126 668) | - -"■ — ". ' ■ | ||
W | |||
++* |
ORIGINAL-
109845/1861
Zur Verleihung eines wirksamen, breiten und lang andauern-, den Schutzes gegen Pilze an z.B. ein .Anstrichmittel auf der Basis
von Dispersionsfarben kann man wie folgt verfahren:
3 Teile Wirkstoff werden in 5 Teilen eines 1:1 Gemisches
aus Dimethylformamid und Aethylenglykolmonomethyläther gelöst, In
diese Lösung werden 87 Teile (bzw. 92 Teile, bzw. 92,7 Teile) einer
käuflichen Dispersionsfarbe auf der Basis von Polyvinylacetat-Aethylacrylat-Copolymer
eingerührt, 5 Teile Wasser zugesetzt und homogen verrührt. Bei sonst gleichem Vorgehen werden unter Verwendung von
1 bzw. 0r3 Teilen Wirkstoff und 89 bzw. 89,7 Teilen Dispersionsfarbe
zwei weitere Anstrichfarben hergestellt„ Die so erhaltenen
3,1 bzw* 0,3 %igen streichfertigen Farben werden zur Prüfung der
fungistatischen Wirksamkeit auf Filterpapier, z,B. Whatman 3MM, aufgetragen
(32Og prom2); dann 8 Tage bei 65° und einer relativen
Feuchtigkeit von 80-90% belüftet. ■
Aus diesem Filterpapier werden kreisrunde Prüflinge von
cm Durchmesser ausgeschnitten, in Petrischalen auf je 20 cm mit Pullularia pullulans beimpften Sabouraud-Maltose-Agar gelegt (bestrichene
Seite nach oben) und 7 Tage bei 28° bebrütet. Die nachfolgende Tabelle gibt die Wirkstoff-Konzentration an, bei denen
sich weder auf der Ober- noch auf der Unterseite des Prüflings Pilzbewuchs zeigte und die Agarfläche unter dem Prüfling bewuchsfrei
blieb.
■ ■ ':- Y Tabelle IX
Verbindung Wirksame Konzentration : ■.■-■■-.■" - in % |
<
= Q, 3 |
(4-Ghlpr~-l 5 2*äithiol-.3-on-5-yl) -■ {.benzoxazol-^ ' -yi)-sulf ία = |
= 0,3 |
.■(^-Chior-l^^dithioi-ä-on.-S-yl)-"-'.- Xfo.erizImiaazöl-2;V~yI):~sulf.ia |
= 0,3 |
C4^e3iXor-l 52»dithiol»3-on-5-yI }«- | |
::4i4-eiil<3r-l12~ditniol™3~on-5-yl>- : ι Cätfiyl].»suiii.d: ... : |
|
tO984 δ/1861
BAD ORIGINAL
Fortsetzung Tabelle IX
15§3754
S ■ : ■-·.·- Verbindung |
Wirksame Konzentration in % ;-. .;·". ; ■ ; |
(4-Chlor-l., 2-dithiol-3-oH-5-yl} - (methyl)-sulfid . . ■""■'- |
"■■■;= 0,3 .; ; ' |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-o:i-5-yl}- [(methoxycarbonyl)-methylj-Sulfid" |
|
Bis-(4-chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yi)-Sä' | ί-ij-Cl — UjJ |
(4-Chlor-1,2-dithiol-3-on-o-yi)- [4'-(äthoxycarbonyl-methyl)-thiazol- 2'-yl]-sulfid |
= 0,3 - |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)- (benzyl)-sulfid |
■ .■"■■ .3-:". |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)> (5'-araino-l',3',4'-thiadiazol- 2'-yl)-sulfid |
^ 0,3 |
(4-Chlor-l52-dithiol-3-on-5-yD- (S'-methylthio-l1,3',4·-thiadiazol- 2'-yl)-sulfid |
0,3 |
(^-Chlor-l^-dithiol-S-on-S-yl)- (äthyl)-sulfoxid |
ζ 0,3 |
(4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)- (n-propyl)-sulfoxid |
■ IV |
C4-Chlor-l,2-dithioi-3-on-5-yl)- (2'-chloräthyl)-sulfid . |
* 0,3 |
4-Phenyl-5-chlor-l,2-dithiol-3-on- (bekannt aus DAS 1 126 668) |
> 3 |
4,5~Dichlor-l,2-dithiol-3-on (bekannt aus DAS 1 102 174) |
> 3 |
£MWaW»»«MM>WH»^^ I'll Il ΓΪΙΙ . I Uli Mill ll I I I Ι Ι. ■ Ι —ι: , ·<!·· |
I U 9 © 4 5/ 18 6 1
- 35 - .
Die Herstellung fungizider und bakterizider Mittel erfolgt
in an sich bekannter Weise durch inniges Vermischen und Vermählen
von Wirkstoffen der allgemeinen. Formel I mit geeigneten Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Zusatz von gegenüber den Wirkstoffen inerten
Dispersions- oder Lösungsmitteln. Die Wirkstoffe können in den
folgenden Aufarbeitungsformen vorliegen und angewendet werden:
feste Aufarbeitungsformen: Stäubemittel, Streumittel, Granulate, wie
Ümhüllungsgranulate, Imprägnierungsgranulate und Homogen*·
granulate;
in Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate: Spritzpulver (wettable
powder), Pasten, Emulsionen;
flüssige Aufarbeitungsformen: Lösungen, Aerosole.
Zur Herstellung fester Aufarbeitungsformen (Stäubemittel,
Streumittel, Granulate) werden die Wirkstoffe mit festen Trägerstoffen
vermischt.- Als Trägerstoffe können zum Beispiel Kaolin, Talkum, Bolus, Löss, Kreide, Kalkstein, Kalkgrit, Ataclay, Dolomit, Diatomeenerde,
gefällte Kieselsäure, Erdalkalisilikate,, Natrium- und Kaliumaluminiumsilikate (Feldspäte und Glimmer), Calcium- und Magnesiumsulfate,
Magnesiumoxyd, gemahlene Kunststoffe, Düngemittel, wie.Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphate, Ammoniumnitrat, Harnstoff,
gemahlene pflanzliche Produkte, wie Getreidemehl, Baumrindenmehl, Holzmehl," Nusschalenmehl, Cellulosepulver, Rückstände von Pflanzenextraktionen,
Aktivkohle etc., je für sich oder als Mischungen untereinander verwendet werden.
Die KorngrÖsse der Trägerstoffe beträgt für Stäubemittel
zweckmässig bis ca. 100 μ, für Streumittel ca 75 μ - 0,2 mm und für
Granulate 0,2 mm oder mehr.
Die Wirkstoffkonzentrationen in den festen Aufarbeitungsformen betragen in der Regel 0,5 bis 80%.
Diesen Gemischen können ferner den Wirkstoff stabilisierende Zusätze und/oder nichtionische, anionenaktive und kationenaktive
Stoffe zugegeben werden, die beispielsweise die Haftfestigkeit der Wirkstoffe auf Pflanzen und Pflänzenteilen verbessern (Haft- und
Klebemittel) und/oder eine bessere Benetzbarkeit (Netzmittel) sowie Dispergierbarkeit (Dispergatoren) gewährleisten. Als Klebemittel
10 9 8 4 5/1861 ■
BAD ORIGINAL
-. 36 -
kommen beispielsweise die folgenden in Frage: Öle in--KaIk-Mx sehung,
Cellulosederivate (Methyicellulose, Carboxymethylcellulose), Hydroxy
äthylglykoläther von Mono- und Dialkylphenolen mit 5 - 15 Aethylenoxydresten
pro Molekül und 8 - 9 Kohlenstoffatomen im Alkylrest,'
Ltgninsulfonsäuren, deren Alkali- und Erdalkalisalze, Polyäthylenglykoläterh
(Carbowaxe), Fettalkoholpolyäthylenglykoläther mit 5 bis
20 Aethylenoxydresten pro Molekül und 8 - 1° Kohlenstoffatomen "im
T?ettalkoholte11, Kondensationsprodukte von Aethylenoxyd/Propylenoxyd,
Polyvinylpyrrolidone, Polyvinylalkohole, Kondensationsprodukte von
Harastoff-Fomaldehyd sowie Latex-Produkte,
In Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate, d,h. Spritzpulver (wettable powder), Pasten und Emulsionskonzentrate, stellen
Mittel dar, die mit Wasser auf jede gewünschte Konzentration verdünnt
werden können. Sie bestehen aus Wirkstoff, Trägerstoff, gegebenenfalls
den Wirkstoff stabilisierenden Zusätzen, oberflächenaktiven
Substanzen und Antischaummitteln und gegebenenfalls Lösungsmitteln.
Die Wirkstoffkonzentration in diesen Mitteln beträgt 5 bis
80%. ''■-■■"■: -.". ;' ... ■■■'-■■'.. : " "'■ .;- : .."'■■'.."
Die Spritzpulver (wettable powder) und Pasten werden erhalten,
indem man die Wirkstoffe mit Dispergiermitteln bis zur Homogenität vermischt und vermahlt. Als Trägerstoffe kommen insbesondere
die vorstehend für die .festen Aufarbeitungsformen erwähnten in Frage.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, Mischungen verschiedener Trägerstoffe
zu verwenden. Als Dispergatoren können beispielsweise verwendet
werden: Kondensationsprodukte von sulfoniertem --Naphthalin und
sulfonierten Naphtha;linderivaten mit Formaldehyd, Kondensationsprodukte
des Naphthalins bzw. derNaphthalinsulfonsäuren mit Phenol und
Formaldehyd sowie Alkali-, Ammonium- und Erdalkalisalze von Ligninsulfonsäure,
weiter Alkylarylsulfonate, Alkali- und Erdalkalisalze der Dibutylnaphthalinsulfonsäure, Fettalkoholsulfate, wie Salze sulfatierter
Hexadecänole, Heptadecanole, Octadecanole, und Salze von
sulfatiertem Fettalkoholglykoläther, das Natriumsalz von Oleoyläthionat,
das Natriumsalz von Oleoylmethyltaurid, ditertiäre Acetylenglykole,
Dialkyldiiaurylammoniumchlorid und fettsaure Alkali- und
Erdalkalisalze,
AlsAntischaummittel kommen z.B. Silicone, "Antifoam A" usw,
in Frage.
109845/1861 >ao oR,Gwl.
.-; Die Wirkstoffe werden mit den oben aufgeführten Zusätzen so
vermischt j vermählen, gesiebt und passiert, dass bei den Spritzpulvern
der feste Anteil eine Korngrösse von 20 -"- 40 μ und bei den Pasten
von 3 ti nicht, überschreitet. Zur Herstellung von Emulsionskon-5-zentraten
und Pasten werden Dispergiermittel, wie sie in den vorangehenden
Abschnitten aufgeführt wurden, organische Lösungsmittel und
Wasser verwendet. Als Lösungsmittel kommen beispielsweise die folgenden
in Trage: Alkohole, Benzol, Xylole, Toluol, Dimethylsulföxyd und
im Bereich von 120 - 35O°C siedende Mineralölfraktionen. Die Lösungsmittel
Äüssen praktisch geruchlos, nicht phytotoxisch, den Wirkstoffen
gegenüber inert und nicht leicht brennbar sein.1
Ferner können die Mittel in Form von Lösungen angewendet
werden. Hierzu wird der Wirkstoff bzw.' werden mehrere Wirkstoffe der
allgemeinen Formel I in geeigneten organischen Lösungsmitteln, LÖ-sungsmittelgemischen
oder Wasser gelöst. Als organische Lösungsmittel können aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, deren
chlorierte Derivate, Alkylnaphthaline, allein oder als Mischung
untereinander verwendet werden. Die Lösungen sollen die Wirkstoffe in einem Konzentrationsbereich von 1 - 20% enthalten.
Den beschriebenen Mitteln lassen sich andere biozide Wirkstoffe oder Mittel beimischen. So können die neuen Mittel ausser den
genannten Verbindungen der allgemeinen Formel I z.B. Insektizide,
andere Fungizide, Bakterizide, Fungistatika, Bakteriostatika oder
Nematozide zur Verbreiterung des Wirkungsspektrums enthalten. Diese
Mittel können ferner noch Pflanzendünger, Spurenelemente usw. enthalten.
Die folgenden Aus führungsformen dienen zur V-eranschaulichung
des Verwendungsaspektes vorliegender Erfindung; soweit nichts anderes ausdrücklich vermerkt ist,bedeuten "Teile" Gewichtsteile.
1OS 8*6'/ ΛMl r: i i : Bm PRIQINAL
Staubemittel
Zur Herstellung a) eines 10 %igen und b) eines 2 %igeri Stäü
bemittels werden folgende Bestandteile verwendet: :?
a) \ 10 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(benzyl)-sulfoxid,
.' 5 Teile hochdisperse Kieselsäure, I 85 Teile Talkum; . .
b) ; 2 Teile ^
: methyl)-sulfid,
1 Teil hochdisperse Kieselsäure, I 97 Teile Talkum. .
! Die obengenannten Wirkstoffe werden mit den Trägerstoffen
innig vermischt und vermählen. Die so erhaltenen fungiziden Stäubemittel
dienen zur Behandlung von Saatbeeterde oder zum Bestäuben von Pflanzen.
\ Zur Herstellung eines a) 10 7oigen und b) 60 %igen Beizmittels
werden verwendet:
a) 10 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-[(raorpholino)-thio-
carbony1]-sulfid,
5 Teile Kieselgur,
1 Teil flüssiges Paraffin,
84 Teile Talkum;
5 Teile Kieselgur,
1 Teil flüssiges Paraffin,
84 Teile Talkum;
b) 60 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(äthyl)-sulfoxid,
15 Teile Kieselgur,
1 Teil flüssiges Paraffin,
24 Teile Talkum.
24 Teile Talkum.
Die genannten Wirkstoffe werden mit den aufgeführten Trägerstoffen
und dem Paraffin als Verteilungsmittel in einem Mischer innig vermischt und anschliessend vermählen. Die erhaltenen pulverförmigen
Beizmittel dienen zur Behandlung von Saatgut aller Art.
109845/1861 bad original
Granulate
Zur Herstellung von a) einem 2,5 %igen und b) einem 5 %igen
Granulat werden die folgenden Bestandteile verwendet:
2,5 Teile (4-Chlor-l>2-dithiöl-3-on-5--yl)-(2r-imino-3lH
ll,3t,4t-thiadiazolin-5l-yl)-sulfid, :
2,5 Teile Kieselgurj I
5 Teile Polyäthylenglykol, ■
89,3 Teile Kalkgrits (0,4 - 0,8 mm Durchmesser), .
0,7 Teile Kieselsäure;
b) 5 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(methyl)-sulfoxid,
1,5. Teile Kieselgur,
0,5 Teile Cetylpolyglykoläther,
87 Teile Kalkgrits,
5 Teile Polyäthylenglykol,
1 Teil Kieselsäure. .
0,5 Teile Cetylpolyglykoläther,
87 Teile Kalkgrits,
5 Teile Polyäthylenglykol,
1 Teil Kieselsäure. .
Die Kalkgrits werden mit dem Polyäthylenglykol und dem·Cetylpolyglykoiather
imprägniert und dann mit einer Mischung, bestehend aus dem angeführten Wirkstoff, der Kieselsäure und dem Kieselgur
vermischt. Diese Granulate eignen sich besonders zur Desinfektion
von Saatbeeterde.
Zur Herstellung von einem 10 7oigen Spritzpulver werden
folgenden Bestandteile verwendet:
10 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(isopropoxycarbonylmethyl)-sulfid,
10 Teile Natrium-Ligninsulfonat,
2 Teile einer feingemahlenen Mischung von Kaolin und Polyvinylalkohol (1:1),
2 Teile einer feingemahlenen Mischung von Kaolin und Polyvinylalkohol (1:1),
10 Teile Kieselgur,
38 Teile Kaolin, :
30 Teile Champagne-Kreide;
109 845/ 18.61
1€93754
Der angegebene Wirkstoff wird mit den Trägerstoffen und Verteilungsmitteln vermischt und fein vermählen. Man erhält ein
Spritzpulver von vorzüglicher Benetzbarkeit und Sehwebefähigkeit.
Aus solchen Spritzpulvern können dirch Verdünnen -mit Wasser Suspensionen
jeder gewünschten Wirkstoffkonzentration erhalten werden, welche zur Behandlung von Kulturpflanzenund vonMaterialien und Gegenständen,
die anfällig auf Pilz* und Bakterienbefall sind, dienen.
Zur Herstellung eines a) 5 Zigen, b) 10 %igen und c) 15 %igen
iünulslonskonzentrates werden folgende Bestandteile verwendet:
χ a) -5-feile
<4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(benzyl)-sulfoxid,
40 Teile Dimethylformamid, ;
50 Teile Petrol (Siedebereich 230-270°), 5 Teile Kombinationsemulgator, bestehend aus dem Ca-SaIz
von Dodecylbenzolsulfonsäure und einem K.ondensationsprodukt
von Aethylenoxyd mit Ricinusöl (z.B. "Emullat WK'1, Hersteller Union Chimique Beige, S.A.,
Brüssel);
b) 10 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(2'-chloräthyl)-
sulfoxide
35 Teile Dimethylformamid,
) 50 Teile Petrol (Siedebereich 230-270°),
) 50 Teile Petrol (Siedebereich 230-270°),
5 Teile Kombinationsemulgator, bestehend aus dem Ca-SaIz
von Dodecylbenzolsulfonsäure und einem Kondensatipnsprodukt
von Aethylenoxyd mit Ricinusöl (z.B. "Emullat WK", Hersteller Union Chiraique Beige S.A.,
Brüssel)]
ς) 15 Teile (4-Chlor-l,2-dithiol-3-on-5-yl)-(4l-methylthiazol-
■- 2*-yl)-sulfid, .
27 Teile Dimethylformamid,
53 Teile Petrol (Siedebereich 230-270°),
27 Teile Dimethylformamid,
53 Teile Petrol (Siedebereich 230-270°),
5 Teile Kombinationsemulgaotr, bestehend aus dem Ca-SaIz
/wpn DodecylbenzQlsulfonsäure und einem Kondensa-,
tionsprodukt von Aethylenoxyd mit Ricinusöl (z.B.
: "Emullat WK", Hersteller Union Chimique Beige, S,A.,
Brüssel).
Der betreffende Wirkstoff wird in Petrol respektive Dimethylformamid gelöst, und dieser Lösung wird dann der Kombinationsemulgator
zugesetzt. Man erhält Emulsionskonzentrate, die mit Wasser zu
Emulsionen jeder gewünschten»Konzentration verdünnt werden können.
Solche Emulsionen eignen sich zur Behandlung von Kulturpflanzen.
BAD ORIGINAL
Claims (2)
1. Neue 1,2-Dlthia- A^ -cyclopenten-S-one der allgemeinen Formel
I
S S
° CD
in der
R-, Chlor oder den Phenylre_st,
Ro einen unsubstituierten oder substituierten aliphatischen,
homocyclischen oder heterocyclischen Rest, wobei unter homocyclischen und heterocyclischen Resten auch solche verstanden werden, die mit einem unsubstituierten oder substituierten
Benzolkern,kondensiert sind, und in den Fällen,
in denen Y Schwefel darstellt, auch die Gruppe
QT
bedeutet, in der Q einen Alkoxy-Rest, die Aminogruppe, eine
substituierte Aminogruppe3 den Pyrrolidino-, Piperidino-,
Morpholino- oder Hexamethyliminorest3 einen unsusbsituierten
oder substituierten niederen aliphatischen Rest und X Sauerstoff, Schwefel, die Iminogruppe oder die alkylierte Iminogruppe
und
t Null oder 1 bedeuten.
t Null oder 1 bedeuten.
2. Verwendung von 1,2-Dithia-£_1 -cyclopenten-3-on Verbindungen
entsprechend der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel I zur
Bek'ämpfung phytopathogener Pilze und Bakterien.
109845/1861
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---|---|---|---|
CH856665A CH447206A (de) | 1965-06-18 | 1965-06-18 | Verfahren zur Herstellung von neuen 5-Sulfonyl-1,2-dithiol-3-onen und ihre Verwendung zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien |
CH742166A CH513898A (de) | 1965-06-18 | 1966-05-23 | Verfahren zur Herstellung neuer Schwefel-Verbindungen von 1,2-Dithiol-3-onen |
CH742166 | 1966-05-23 | ||
DEA0055775 | 1967-05-22 |
Publications (2)
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DE1593754C DE1593754C (de) | 1973-06-20 |
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ID=
Also Published As
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DE1793722A1 (de) | 1973-02-08 |
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SE335355B (de) | 1971-05-24 |
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GB1103128A (en) | 1968-02-14 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |