-
Verfahren zum optimalen Trennen fehlerbehafteter materialbahnen in
nutzbare Abschnitte vorbestimmter Länge und Vorrichtung zu seiner Durch fiihrung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum optimalen Trennen fehlerbehafteter materialbahnen
in nutzbare Abschnitte vorbestimmter Länge und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens. In vielen Industriezweigen sind iiaterialbahnen zu verarbeiten,
die Fehler aufweisen können und bei denen es also erforderlich ist, die fehlerbehafteten
Abschnitte aus der Bahn herauszutrennen.
-
Ein Beispiel für solche Materialbahnen sind Holzfurnierbahnen, in
denen häufig Fehler auftreten, die herausgetrennt werden müssen, bevor die Bahn
in zur Weiterverarbeitung bestimmte Furnierabschnitte zerteilt wird.
-
Da das Zerteilen der Furnierbahn bei laufender Bahn durch eine von
einem Beobachtungspunkt, der sog. Visierlinie aus,
ferngesteuerten
schere erfolgt, war es bisher erforderlich, daß die Bedienungsperson bei laufender
Bahn die Länge jedes fehlerfreien aahnabschnittes t-ibschatet und dann entscheidet,
in welche und wieviele Abschnitte vorbestimter Länge dieser Bahnabschnitt zerteilt
wird0 Dies ist nur verhältnismäßig unvollkommen und bei niedrigen Bahngeschwindigkeiten
möglich. er erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein verfahren und eine Vorrichtung
zu seiner Durchführung zu schaffen, das diese arbeit der Bedienungsperson abnimmt,
wodurch ein sicheres und genaueres arbeiten bei höheren Bahnge= schwindigkeiten
möglich ist.
-
Diese aufgabe wird durch ein Verfahren zum optimalen Trennen fehlerbehafteter
Materialbahnen in nutzbare abschnitte vorbestimmter zwänge gelöst, das gekennzeichnet
ist durch das Abtasten der Fehler an der laufenden bahn die Lunge jedes fehlerfreien
Abschnittes festgestellt und als elektrische Größe festgehalten wird, daß die Länge
jedes fehlerfreien abschnittes auf mehrere vorbestimmte Längen @ hutzbarer Abschnitte
oder Kombinationen solcher Längen, die ebenfalls als elektrische Größen festgehalten
sind, durch ein Rechenwerk so aufgeteilt wird, daß ein minimaler Rest verbleibt,
und daß der fehlerfreie Abschnitt durch eine von dem Rechenwerk gesteuerte Schere
in die nutzbaren Abschnitte vorbestimmter Länge und den Restabsohnitt getrennt wird.
beine
zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, bei dem die relative
Lage jedes einen fehlerfreien Abschnitt begrenzenden Schnittbefehles in einem Schieberegister
gespeichert wird, dessen Länge dem Abschnitt zwischen dem Ort der Schnittbefehlgabe
und dem Ort des j;essers entspricht, ist dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites
Schieberegister vorgesehen ist, in das, sobald die Länge des fehlerfreien Abschnittes
eine vorbestimmte Länge eines nutzbaren Abschnittes oder eine Summe solcher Längen
erreicht hat, vorläufige Schnittbefehle für die entsprechenden Zwängen in das zweite
Schieberegister eingespeichert erden, wobei vorher eingespeicherte vorhäufige Schnittbefehle
fur vorher erreichte kleinere vorbestimmte Längen eines nutzbaren Abschnittes oder
eine Summe solcher Längen gelöscht werden, und eine Jb'ertragungsvorrichtung vorgesehen
ist, die, sobald ein Schnittbefehl die Länge eines fehlerfreien Abschnittes festlegt,
die vorläufigen Schnittbefehle in das erste Schieberegister überträgt.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist diese Vorrichtung
mit einem die Länge jedes fehlerfreien Abschnittes messenden Zähler versehen, der
au9 die vorbestimmten Längen der nutzbaren Abschnitte, oder die gealten Summen solcher
Längen eingestellte Grenzwertzähler speist, die, sobald die vom Zähler gemessene
Länge den eingestellten Grenzwert überschreitet, einen vorläufigen Schnittbefehl
in das zweite Schieberegister einspeisen.
-
Im folgenden wird ein Ausfüiungsbeispiel der Erfindung anhand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert.
-
Die einzige figur der Zeichnung zeigt das Blockschaltbild einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach der BrSindun. 1 ist eine fehlerbehaftete Materialbahn,
z. B. eine Furnierbahn, die in nutzbare Abschnitte vorbestimmter zwänge aufgetrennt
werden soll. Jeder Schnittbefehl zum Trennen der Bahn durch die Schere 9 vor und
hinter einem fehler in der Bahn wird durch Betätigen des Schalters 3 von Hand gegeben,
sobald der Eehler in der bahn die Visierlinie 2 erreicht bzw. überschritten hat.
Jeder von dem Schalter 3 gegebene Schnittbefehl wird in einem Schieberegister 13
gespeichert, dessen "Länge" dem Abstand zwischen der Visierlinie 2 und der schere
9 entspricht. er in das Schieberegister 13 über den Impulsverteiler 4 eingegebene
Schnittbefehl wird in den Schieberegister mit einer Geschwindigkeit weitergegeben,
die der Laufgeschwindigkeit der Bahn entspricht.
-
Zu diesem Zweck ist ein von einer auf der Bahn 1 laufenden Rolle 5
gesteuerter Impulsgeber 6 vorgesehen, der Impulse abgibt, deren olgefrequenz der
Bahngeschwindigkeit proportional ist. Diese Impulse dientn u.a. dazu, das Schieberegister
13 zu takten, d. h. den eingespeicherten Schnittbefehl weiterzuschieben, so daß
er dann am Ende des Schieberegisters 13 erscheint, wenn die Schnittlinie unter der
Schere 9 erscheint. Da zwischen dem elektrischen
Ansteuern der Schere
und der Durchführung des Schnittes eine bestimmte, von der Art der Schere abhängige
Zeit vergeht, ist es erforderlich, den Impuls aus dem Schieberegister zu entnehmen,
kurz bevor die Schnittlinie die Schere erreicht, Diese Zeit ist zudem von der Laufgeschwindigkeit
der Bahn abhängig, so daß eine besondere Schaltungsanordnug 14 vorgesehen ist, die
den Schnittbefehl so rechtzeitig dem Schieberegister entnimmt und der Schere 9 zuführt,
daß der schnitt genau an der vorgesehenen Stelle ausgeführt wird. Der spezielle
Aufbau dieser schaltungsanordnung ist jedoch nicht gegenstand der vorliegenden Erfindung.
ie von dem Impulsgeber 6 abgegebenen Impulse, deren Zahl der unter der, wolle 5
durchgelaufenen Bahnlänge proportional 1 st, werden einem Zähler 8 zugeführt, der
so eine laufende Längenmessung der bahn vornimmt. Dieser Zähler ist z. B. für Bahnlängen
bis 599 cm ausgebaut. Die Ausgänge dieses Zählers 8 sind mit einer Anzahl von Dekadenschaltern
101 bis 104 fest verbunden. sie Einstellung dieser Dekadenschalter wird weiter unten
näher beschrieben werden0 Ihre Anzahl kann beliebig groß sein. Der erste Dekadenschalter
101 dient dazu, eine bestimmte Festlänge bei fehlerfreier Bahn laufend zu schneiden.
Er ist zu diesem Zweck mit einer Repetiersteuerung 7 verbunden, die stets dann einen
Schnittbefehl abgibt, der in das Schieberegister 13 eingespeichert wird, wenn der
Zähler 8 eine bestimmte feste
Bahnlänge, auf die der Dekadenschalter
101 eingestellt ist, abgezählt hat0 Das Schieberegister 13 bildet praktisch die
Strecke zwischen Visierlinie 2 und Schere 9 elektrisch ab. Der Schiebetakt wird,
wie bereits'oben erwähnt, dem Impulsgeber entnommen, der auch den Zähler 8 für die
längenmessung steuert. m nun jeden fehlerfreien Bahnabschnitt optimal in nutzbare
abschnitte vorbestimmter Länge aufzuteilen, ist ein weiteres Schieberegister 111
vorgesehen. Dieses ochieberegister 11 wird ebenfalls im Takt des Impulsgebers 6
gesteuert. Der Eingang des Schieberegisters ist mit den Dekadenschaltern 102 bis
104 des Programmschalters 10 verbunden. Die Richtung der an diesen Dekadenschaltern
eingestellten Maße liegt entgegen der Bewegungsrichtung der Bahn.
-
Jedesmal, wenn der Zähler 8 ein Bekadenschaltermaß überschreitet,
wird ein Signal in das Schieberegister 11 eingegeben und in ihm im vom Impulsgeber
6 kommenden Schiebetakt weitergeschoben. Der Schiebetakt läuft mit der Bahnbewegung
in gleiche Richtung. Kurz vor dem Einspeichern eines neuen iiiaßes von einem der
Dekadenschalter 102 bis 104 werden im Schieberegister 11 alle bisher enthaltenden
Signale über einem auf der eitung 111 kommenden Löschtefehl gelöscht.
-
Mit Hilfe der Dekadenschalter 102 bis 104 können auch
Kombinationen
von Festlängen gebildet werden, um zu einer günstigen Ausnutzung der "unreglemäßigen
Länge" zu kommen.
-
So wird se B. in einem Falle diese Kombination aus den Festlängen
90 + 30 cm gebildet. Der zugehörige Dekadenschalter 102 ist dann eingestellt auf
ein erstes Maß 90 + 30 = 120 cm und ein zweites 1Iaß 30 cm.
-
Alle ersten Maße sind, wie oben beschrieben, mit dem Eingang 112 des
Schieberegisters 11 verbunden, Alle zweiten Maße werden über eine (nicht dargestellte)
Decodierung mit den Eingängen der einzelnen Stufen (1 bis 100) des Schieberegisters
11 verbunden.
-
Wenn also in dem genannten Fall die unregelmäßige Länge der Bahn das
Maß 120 cm erreicht, wird im Schieberegister 11 1. der Speicherinhalt gelöscht,
2. über den Eingang 112 ein Schnittbefehl eingespeichert und 3. in den Eingang 30
des Schieberegisters (d.h. 30 cm Abstand von der Visierlinie) ein zweiter Schnittbefehl
eingespeichert.
-
Beide Schnittbefehle werden anschließend gleichmäßig im Schieberegister
11 fortgetaktet, d. h. weitergeschoben, so daß der Abstand von 30 cm zwischen den
beiden Befehlen erhalten bleibt. wenn, wie oben angenommen, bei einer
unregelmäßigen
Länge der Bahn von 132 cm ein Handschnitt, d. h. eine Betätigung des Randschalters
3, erfolgt, so befindet sich im Schieberegister 11 der oben unter 2) genannte Schnittbefehl
in Stufe 15 und der-unter 3) genannte Schnittbefehl in Stufe 43o Mit anderen Worten
gesagt heißt dies, daß in diesem Schieberegister 11 jene Schnittbefehle vorrätig
gehalten werden, die bei der Auslösung eines Schnittbefehls von Hand über den Schalter
3 als "Rechenergebnis" benötigt werden. Wenn ein solcher Schnittbefehl von Hand
gegeben wird, d.-h. wenn das Ende eines fehlerfreien Bahnabschnittes festliegt,
werden mit Hilfe einer besonderen tbertragungsschaltung 12 die Schnittbefehle aus
dem Schieberegister 11 parallel in das Schieberegister 13 übertragen. Im Schieberegister
13 werden dann diese aus dem Schieberegister 11 gekommenen Schnittbefehle gleichmäßig
weitergetaktet, bis sie am Ende entnommen und über die Schaltung 14 der--Schere
9-zugeführt werden.
-
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist, noch einmal kurz zusammengefaßt,
folgende2-Durch Betätigung der (nicht dargestellten), den Dekadenschaltern 102-
bis 104 des Programmschalters 10 zugeordneten Drucktaster wird die an dem jeweiligen
Dekadentchalter eingestellte Bahnlänge zum Schneiden in automatischer Folge freigegeben0
Die
Bedienungsperson beobachtet die ankommende und unter der Visierlinie 2 durchlaufende
Materialbahn und gibt mit dem Schalter 3 Handschnittbefehle in bezug auf die Visierlinie
2. Das Schieberegister 13, in das die Schnittbefehle eingespeichert Werden, sorgt
dafür, daß die Schnitte erst dann ausgeführt werden, wenn die Bezugspunkte unter
der Schere 9 angekommen sind.
-
Die Bedienungsperson kann sich dabei ganz auf das Ausschneiden fehlerhafter
Stellen aus der Bahn konzentrieren.
-
Die oben beschriebene Vorrichtung übernimmt selbsttätig die Aufteilung
der unregelmäßigen Bahnlängen, die sich aus dem letzten Schnittbefehl der großten
Festbreite und einem von Hand ausgelösten oder aus zwei von Hand ausgelösten Schnitten
ergeben.
-
Die Vorrichtung prüft also, welche größtmögliche Restlänge aus der
unregelmäßigen Länge gewonnen werden kann. Dabei berücksichtigt sie nicht nur den
z-. B. 1 m breiten Bahnabschnitt zwischen Visierlinie 2 und Schere 9, sondern auch
das noch nicht abgetrennte, unter der Schere durch gelaufene Bahnstück.
-
Die Vorrichtung ist darüberhinaus auch in der Lage, noch einen zweiten
zusätzlichen Schnittbefehl zu geben, d. h. die "größtmögliche Festlänge" kann auch
eine Summe von zwei kleineren: Festlängen darstellen. Damit ist eine günstigere
Aufteilung
der unregelmäßigen Länge und eine bessere Ausnutzung des fehlerfreien Bahnabschnittes
erreicht, wie das folgende Beispiel zeigt: gewünschte Aufteilung der un- von der
Vorrichtung Festlängen regelmäßigen Länge in geschnittene Längen cm brauchbare Längen
cm cm
A 30 A 30 30 + Rest |
B 50 B 50 50 n |
C 90 E 60 90 + 30 " |
D 160 F 80 50 +.30 II |
C 90 90 " |
G 100 50 + 50 " |
H 120 90 + 30 " |
I 140 90 + 50 n |
Die Einstellung der gewünschten Längenkombinationen, in der oben genannten Tabelle
die Werte E, F, G, H, I, erfolgt über entsprechende Dekadenschalter, von denen in
der figur nur die drei Schalter 102 bis 104 dargestellt sind.