DE1586161C - Verfahren zum Verschweißen von Schlauchfolien aus thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zum Verschweißen von Schlauchfolien aus thermoplastischen KunststoffenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschweißen des offenen Endes einer Schlauchfolie aus
thermoplastischem Kunststoff, z. B. einem Olefinpolymer oder -copolymer oder einer Mischung auf Basis
dieser Kunststoffe, insbesondere zum Verschließen von mit stark staubenden Gütern gefüllten Säcken,
bei dem vor dem Verschweißen die in dem zu verschließenden Endbereich des Schlauches liegenden
Ecken desselben aufgetrennt und die zu verschweißenden Folienflächen auseinandergezogen und entstaubt
werden.
Beim Verschließen von Säcken aus thermoplastischen Kunststoffen, in die stark staubende Güter eingefüllt
werden, durch Verschweißen tritt die Schwierigkeit auf, daß durch den an der Oberfläche der zu
verschweißenden Flächen anhaftenden Staub die Festigkeit der Schweißnaht sehr stark vermindert wird.
Dabei kann die Festigkeit um 40% und mehr der Festigkeit einer Schweißnaht mit unverstaubten Flächen
des gleichen Materials herabgesetzt werden. Bei Kunststoffen, wie beispielsweise Polyolefinen, bei denen
die Schweißnaht an sich durch die Hitzebehandlung brüchiger ist als der umgebende Kunststoff, ist
eine solche weitere Festigkeitsverminderung ein ernstes Problem. In solchen Fällen, in denen als Basis
für das Sackmaterial Polypropylen dient, enthält dieses in vielen Fällen zur Herabsetzung der Sprödigkeit
gewisse weichmachende Zusätze, die beim Schweißvorgang durch Diffusion aus dem Compound ebenfalls
zumindest eine Festigkeitsverminderung der Schweißnaht bewirken, wenn nicht die Verschweißung
überhaupt verhindert wird.
Versuche, die Flächen zu entstauben, führten nur teilweise zu einer Verbesserung, da der Staub —
durch elektrostatische Aufladung bedingt — sehr stark an der Oberfläche haftet und eine zu starke Absaugung
das staubige Füllgut aufwirbelt, was mit einer neuerlichen Verstaubung der Schweißfläche
verbunden ist.
Das Problem der Verschweißung von Kunststoffsäcken allgemein und im besonderen auch die Verschweißung
von verstaubten Folienflächen wird in der Literatur im großen Umfang behandelt.
So wird in der Zeitschrift »Modem Packaging«, Februar
1964, S. 92, vorgeschlagen, die zu verschweißenden, verstaubten Flächen mittels einer Reinigungsbürste
zu reinigen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Reinigung mittels Bürsten nur beschränkt möglich ist, da die
elektrostatische Aufladung der Kunststoffflächen durch die Reibung noch verstärkt wird und dadurch
der Staub sich erst recht anlegt.
Das Verschweißen der so behandelten Flächen ist daher bezüglich der Festigkeit noch immer unbefriedigend.
In der »Verpackungsrundschau«, Heft 10, 1963,
S. 932 und 934 bis 936 wird vorgeschlagen, die Folienflächen zu entladen und somit die Staubabscheidung
zu vermindern. Unter anderem werden auch Luftdruckpistolen, die einen ionisierbaren Luftstrom
abgeben, verwendet. Abgesehen von der Kompliziertheit solcher Einrichtungen verbleibt immer noch eine
Restladung, die die Staubabscheidung begünstigt. Durch den Einsatz von starken Luftströmen kann es
zusätzlich noch zur Aufwirbelung des staubenden Gutes kommen und zusätzliche Staubabscheidung
hervorgerufen werden.
In der schweizerischen Patentschrift 161 620 wird ein Verfahren zum Verbinden von thermoplastischen
Stoffen beschrieben, wobei Streifen aus verschiedenen Materialien zwischen die zu verbindenden Flächen
eingelegt werden.
Bei diesem Verfahren handelt es sich jedoch um das Verschließen von Folien aus Zellulosederivaten.
Da diese eine geringe Reißfestigkeit aufweisen, werden die Streifen eingeschoben, um der Reißneigung
an der Stelle der größten Beanspruchung entgegenzuwirken. Die Streifen können auch nur zur Verzierung
eingelegt werden.
Die Erreichung einer besseren Verklebung ist hier von untergeordneter Bedeutung. Daher können diese
eingelegten Streifen auch aus verschiedenen Materialien bestehen. So wird empfohlen, Papier, Textilien,
Aluminium usw. zu verwenden.
Eine Angabe, wie eine günstige Verschweißung von verstaubten Folienflächen zu erreichen ist, läßt
sich jedoch dieser Patentschrift nicht entnehmen.
In dem deutschen Gebrauchsmuster 1918 646 wird eine Vorrichtung beschrieben, die zur Verschließung
von Kunststoffsäcken durch Verschweißen dient. Insbesondere handelt es sich dabei um Säcke
zur Lagerung von Kunstdüngern, wobei diese Säcke keinen Aufdruck zur Kennzeichnung des Sackinhaltes
aufweisen, sondern an diese Säcke ein Hinweisblatt angeschweißt wird.
Das Problem der Verschweißung von verstaubten Folienflächen wird jedoch in diesem deutschen Ge-
brauchsmuster nicht angeschnitten, und es enthält auch keine Anregungen zur Lösung dieses Problems.
Die Anbringung von Hinweisblättern erfolgt nicht zwischen die zu verschweißenden Stellen sondern auf
dem oberen Sackrand.
Zur Begradigung der Sackränder und der Hinweisblätter dienen Besäumungsmesser. Ein Hinweis in
dem zitierten deutschen Gebrauchsmuster, wie man die Ecken eines Folienschlauches abschneiden müßte,
um die Einführung eines Bandes zwischen die zu verschweißenden Folienflächen zu ermöglichen, ist nicht
vorhanden.
Es wurde ferner auch die Verschließung mit einer sogenannten Reiterbandnaht vorgeschlagen. Auch
diese Lösung befriedigt nicht voll, da in Fällen, in denen sich die innere Schweißnaht zufolge ihrer geringen
Festigkeit wieder öffnet, das Reiterband die ganze Belastung zu tragen hat.
Die zu lösende Aufgabe bestand darin, ein verbessertes
Verfahren zu entwickeln, das einen befriedigenden Verschluß von Säcken aus thermoplastischem
Kunststoff ermöglicht, wenn solche Säcke mit staubendem Material gefüllt werden und der Staub sich
nur teilweise von den zu verschließenden Folienflächen entfernen läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ecken mindestens bis zu einer
der Breite der gewünschten Schweißnaht entsprechenden Tiefe schräg abgeschnitten werden, daß nach
dem Auseinanderziehen und Entstauben der beiden so gebildeten Folienlappen zwischen diese eine bandförmige
Folie aus dem gleichen, jedoch mit Ausnahme von Stabilisatoren praktisch keine Zusatzstoffe
enthaltenden Kunststoff, wie er als Basis für die Herstellung der Schlauchfolie diente, eingeschoben
wird und die beiden Folienlappen mit der dazwischenliegenden bandförmigen Folie verschweißt werden.
Bevorzugt wird die Schweißnaht so angelegt, daß sie nur einen Teil, etwa drei Viertel der durch die Abschrägung
der Ecken entstandenen zwei Sackenden miteinander verbindet.
Es hat sich gezeigt, daß mit einem eingelegten Band aus gleichem Polyolefinmaterial wie der Sack selbst,
Schweißnahtverschlüsse zu erreichen sind, die eine ausreichende Festigkeit besitzen, denn durch das Einlegen
der Bänder wird erreicht, daß jeweils immer nur eine nicht ganz saubere Fläche mit einer vollkommen
sauberen in Verbindung tritt. Diese so gebildeten Schweißnähte sind bezüglich Festigkeit allen
bisher bekannten weit überlegen. Die Herstellung solcher Nähte ist sehr einfach und fällt auch kostenmäßig
nicht ins Gewicht.
Dieses Verfahren ist auch für Säcke aus Polypropylencompounds anwendbar, bei denen die Diffusion
der Zusätze ein Hindernis für die Verschweißung darstellt. In solchen Fällen muß als Material für das
Einschubband Polypropylen ohne diese Zusätze dienen. Auf diese Weise kann auch der Boden solcher
Säcke mitveiner genügend festen Schweißnaht versehen werden.
Die Entstaubung und die Abhebung der zu verschweißenden Flächen kann nach jeder bekannten
Methode vorgenommen werden, damit das Band eingelegt werden kann.
Um die Einleitung des Bandes maschinell zu erleichtern, werden die Enden der zu verschweißenden
Schlauchfolie an den Ecken abgeschrägt, wodurch die beiden Lappen voneinander abgehoben werden können.
Wird dabei die Schweißnaht so angelegt, daß sie die Folienlappen bis zum Beginn der Abschrägung
mit dem dazwischenliegenden Band verschweißt, so wird die Naht dicht, und falls damit der Sack verschlossen
wird, ein dichter Sackverschluß erzielt. In vielen Fällen ist es aber wünschenswert, daß ein Sack
Entlüftungsstellen hat, was gewöhnlich durch Perforierung des Sackes erreicht werden konnte. Diese
Perforierung ist erfindungsgemäß nicht nötig, wenn die Ecken des Folienschlauches bis zu einer Tiefe
schräg abgeschnitten werden, die größer, vorzugsweise um ein Drittel größer als die Breite der
Schweißnaht ist und daraufhin — nach Einlegen der bandförmigen Folie — die Schweißnaht dicht neben
die Endkante des Folienschlauches gelegt wird.
Als Material für die Säcke, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verschweißt werden, ist im
Prinzip jeder thermoplastische Kunststoff verwendbar, der sich durch Wärmeeinwirkung verschweißen
läßt. Unter solchen Kunststoffen sind vor allem Olefinpolymere oder Olefincopolymere oder Mischungen
auf Basis dieser Kunststoffe zu nennen, wobei neben den weiter oben bereits genannten Polypropylencompounds
auch Polyäthylen hervorzuheben ist. Das Verfahren ist aber auch auf Polyesterfolien anwendbar.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Säcke beliebiger Größe und mit beliebiger Wandstärke
verschweißt bzw. verschlossen werden. Auf diese Art und Weise ist es unter anderem auch möglieh,
Schwergutsäcke mit einem festen Verschluß bzw. einer festen Bodennaht zu versehen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Verschweißen des offenen Endes einer Schlauchfolie aus thermoplastischem
Kunststoff, z. B. einem Olefinpolymer oder -copolymer oder einer Mischung auf Basis dieser
Kunststoffe, insbesondere zum Verschließen von mit stark staubenden Gütern gefüllten Säcken, bei
dem vor dem Verschweißen die in dem zu verschließenden Endbereich des Schlauches liegenden
Ecken desselben aufgetrennt und die zu verschweißenden Folienflächen auseinandergezogen
und entstaubt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecken mindestens bis zu einer der Breite der gewünschten Schweißnaht entsprechenden Tiefe schräg abgeschnitten werden,
daß nach dem Auseinanderziehen und Entstauben der beiden so gebildeten Folienlappen
zwischen diese eine bandförmige Folie aus dem gleichen, jedoch mit Ausnahme von Stabilisatoren
praktisch keine Zusatzstoffe enthaltenden Kunststoff, wie er als Basis für die Herstellung der
Schlauchfolie diente, eingeschoben wird und die beiden Folienlappen mit der dazwischenliegenden
bandförmigen Folie verschweißt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißnaht so angelegt
wird, daß sie nur einen Teil, vom Ende des Folienschlauches aus gerechnet, etwa drei Viertel
der durch die Abschrägung der Ecken entstandenen zwei Sackenden miteinander verbindet.
Applications Claiming Priority (2)
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DEL0055458 | 1967-01-09 | ||
DEL0055458 | 1967-01-09 |
Publications (2)
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DE1586161A1 DE1586161A1 (de) | 1970-08-06 |
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