DE1577099C - Verfahren zum Herstellen eines Leicht metallkolben mit einem in seinem Kopfteil angeordneten, geschlossenen Ringkanal - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Leicht metallkolben mit einem in seinem Kopfteil angeordneten, geschlossenen RingkanalInfo
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Description
Bei der Herstellung eines Leichtmetallkolbens mit einem in seinem Kopfteil angeordneten Ringkanal ist
es bekannt, von einem im wesentlichen vollzylindrischen Vorwerkstück auszugehen, in das eine den zu
bildenden Ringkanal entsprechende Einlage aus einem Werkstoff eingegossen ist, der in einem den
Kolbenwerkstoff nicht angreifenden Mittel löslich ist. Aus diesem Vorwerkstück wird durch Hohlpressen ein
Kolben hergestellt, und es wird dann, nachdem man die Einlage durch Anbohren des Kolbens teilweise
freigelegt hat, der Einlagenwerkstoff durch Einführen des Lösungsmittels herausgelöst. Der nunmehr
freigelegte Kanal wird beim fertigen Kolben gewöhnlich zum Durchleiten eines Kühlmittels benutzt.
Um die Einlage bei der Herstellung des Vorwerk-Stückes in der Gießform festhalten zu können, ist es
notwendig, Haltestifte zu verwenden, die aus einem Werkstoff bestehen müssen, dessen Schmelzpunkt
höher ist als derjenige des Leichtmetalls. Da nach dem bisher bekannten Verfahren diese Haltestifte im
Kolben verblieben, mußten sie außerdem aus einem Werkstoff bestehen, der durch das Lösungsmittel
nicht angegriffen wird. Ein solcher Werkstoff ist z. B.
eine hochnickelhaltige Stahllegierung.
Es hat sich nun als nachteilig herausgestellt, daß die bisher verwendeten Stahlstifte ein höheres spezifisches
Gewicht aufweisen als der Kolbenwerkstoff und daher den beim Betrieb des Kolbens auftretenden
Massenkräften stärker unterworfen sind, weshalb die Stifte sich im Betrieb lockern und gegebenenfalls
herausfallen. Dabei tritt nicht nur Kühlmittel aus dem Ringkanal in den Zylinder und gegebenenfalls in den
Brennraum aus, sondern es können auch schwere Zerstörungen der Maschine durch die herausgefallenen
Stahlteile verursacht werden.
Es liegt auf der Hand, daß diese Nachteile durch die Verwendung von Haltestiften aus Werkstoffen
mit dem gleichen spezifischen Gewicht wie dem des Kolbenwerkstoffes vermieden werden könnten. Solche
Stifte würden jedoch beim Umgießen der Einlage mit dem Leichtmetallwerkstoff wegschmelzen und daher
ihre Funktion als Haltestifte nicht erfüllen können. Man glaubte deshalb die bekannten Haltestifte aus
legiertem Stahl beibehalten zu müssen und versuchte, durch eine entsprechende Formgebung dieser Stifte
eine formschlüssige, dem Herausfallen entgegenwirkende Verbindung zu schaffen. Durch diese Maßnahme
konnte zwar das Herausfallen verzögert, aber nicht auf die Dauer verhindert werden.
Erfindungsgemäß werden nun die beschriebenen Nachteile dadurch vermieden, daß man zum Festhalten
der Einlage in der Gießform Stifte aus einem höherschmelzenden Werkstoff beibehält, sie jedoch
nach dem Gießen des Vorwerkstückes und vor dessen Weiterverarbeitung durch Hohlpressen herauszieht
und, vorzugsweise nach vorhergehendem Aufbohren der dabei entstandenen Löcher, durch Stopfen
aus Leichtmetall z. B. aus Rcinaluminium ersetzt. Dabei ist es vorteilhaft, Stopfen zu verwenden, die
kurzer sind als der Abstand der äußeren Mantelfläche
der Hinlage von der Mantelfläche des Kolbens,
und diese kurzen Stopfen so einzusetzen, daß zwischen ihren Stirnseiten und den äußeren Mantelflächen
der Einlage und des Kolbens Räume frei bleiben, die beim anschließenden Holilpressen geschlossen
werden, wodurch eine fornischfüssige Einbettung
der Stopfen bewirkt wird.
IJm /μ vermeiden, daß Kolbenwerkstoff beim
Hohlpressen auch in die nach dem Ziehen der Haltestifte in der Einlage freigelegten Löcher eindringt und
dort nach dem Herauslösen des Einlagenwerkstoffes verbleibt, ist es ferner zweckmäßig, diese Löcher
vor dem Einführen der Leichtmetallstopfen durch kurze Bolzen aus dem Eintagenwerkstoff oder aus
einem ebenso wie dieser lösbaren Werkstoff zu verschließen.
Die Haltestifte können bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens selbstverständlich aus gewöhnlichem Stahl oder einem anderen Werkstoff
hergestellt werden, der gegen das zu verwendende Lösungsmittel nicht beständig ist.
In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines Ausführungsbeispieles veranschaulicht.
F i g. 1 zeigt im Längsschnitt ein Vorwerkstück 1, das durch Umgießen einer z. B. aus Kupfer bestehenden
ringförmigen Einlage 2 mit Leichtmetall hergestellt wurde. Zum Festhalten der Einlage in der
Gießform wurden Haltestifte 3 aus Stahl verwendet.
Diese Haltestifte werden aus dem Vorwerkstück herausgezogen. (
Wie F i g. 2 zeigt, werden die dabei entstehenden Löcher 4 ganz oder, wie hier dargestellt, teilweise
aufgebohrt und gegebenenfalls ausgerieben, so daß einen größeren Durchmesser aufweisende Löcher 5
entstehen. In diese Löcher sind bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel Leichtmetallstopfen 6 mit Preßsitz
so eingeführt worden, daß zwischen ihren Stirnseiten und den äußeren Mantelflächen der Einlage 2
und des Vorwerkstückes 1 Räume frei bleiben. Vorher wurden in die in der Einlage 2 liegenden Teile
der freigelegten Löcher kurze Bolzen 8 aus Kupfer od. dgl. eingesetzt.
Aus dem so präparierten Vorwerkstück wird durch Hohlpressen ein Kolben 7 hergestellt, der in
Fig. 3 im Längsschnitt dargestellt ist. Wie ersichtlich,
haben sich die vor und hinter den Stopfen 6 befindlichen Hohlräume beim Pressen geschlossen und
haben auch die Stopfen selbst eine Deformation erlitten. Außerdem sind sie beim Pressen mit dem
Kolbenwerkstoff verschweißt, so daß sie absolut festsitzen. Da sie exakt oder annähernd das gleiche /
spezifische Gewicht wie der Kolbenwerkstoff aufweisen, ist eine Lockerung auch im Betrieb nicht zu
befürchten.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Leichtmetallkolbens mit einem in seinem Kopfteil angeordneten geschlossenen Ringkanal durch Einlegen
einer dem zu bildenden Ringkanal entsprechenden, mit Haltestiften aus einem höherschmelzenden
Werkstoff, z. B. aus einer Stahllegierung versehenen Einlage in eine Gießform, Umgießen dieser Einlage mit Leichtmetall, Hohlpressen
des so gewonnenen im wesentlichen vollzylindrischen Guß-Vorwerkstückes zu einem Kolben und Herauslösen der Einlage durch
Einführen eines ihren Werkstoff auflösenden, den Kolbenwerkstoff jedoch nicht angreifenden
Mittels, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltestifte (3) nach dem Gießen des Vorwerkstückes jedoch vor dem Weiterverarbeiten
durch Holilpressen aus diesem herausgezogen und, vorzugsweise nach vorhergehendem Aufbohren
der dabei entstandenen Löcher, Stopfen
(6) aus Leichtmetall, ζ. B. aus Reinaluminium eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Leichtmetallstopfen (6) Verwendung
finden, die kürzer sind als der Abstand der äußeren Mantelfläche der Einlage (2) von der
Mantelfläche des Kolbens, und daß diese Stopfen so eingesetzt werden, daß zwischen ihren Stirnseiten
und der äußeren Mantelfläche der Einlage und des Kolbens Räume frei bleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Herausziehen
der Haltestifte (3) in der Einlage (2) entstehenden Löcher durch kurze Bolzen (8) aus demselben
Werkstoff wie die Einlage verschlossen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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