DE1576250C3 - Hauptanlaßventil für die Druckluftanlaßanlage an einer Kolben-Brennkraftmaschine - Google Patents
Hauptanlaßventil für die Druckluftanlaßanlage an einer Kolben-BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hauptanlaßventil für die Druckluftanlaßanlage an einer Kolben-Brennkraftmaschine,
insbesondere Schiffsmaschine dessen Ventilgehäuse eine Einlaßkammer, die an eine Druckluftquelle
angeschlossen ist, eine erste Auslaßkammer, die mit den Anlaßluftventilen der Maschine verbunden ist, und
eine zweite Auslaßkammer, die mit einer Ausblasleitung verbunden ist, sowie ein im Ventilgehäuse axial
verschiebbares Ventilverschlußglied mit zwei Ventilkörpern umfaßt, das die erste Auslaßkammer wahlweise
mit der Einlaßkammer oder mit der zweiten Auslaßkammer verbinden kann, wobei der erste Ventilkörper
in der Passage zwischen der Einlaßkammer und der ersten Auslaßkammer steuerbar ist.
Mit Hilfe eines solchen Ventils, dessen Ventilorgan durch Steuern mit dem Steuerhebel der Maschine,
wenn dieser manuell von der Halt-Stellung über die Anlaß-Stellung zur Betriebs-Stellung geführt wird, oder
gegebenenfalls mit einem Programmwerk in Verbindung mit automatischem Anlassen, z. B. bei ferngesteuerten
Maschinen, verschoben werden kann, wird die Anlaßluft zuerst den Anlaßventilen der Zylinder zugeführt
und wenn die Maschine angesprungen ist, werden die Ventile von der Druckluftquelle abgesperrt und zusammen
mit den zugehörigen Verbindungsleitungen durch die Ausblasleitung entlüftet, während gleichzeitig
die Zufuhr von Kraftstoff zu den Zylindern beginnt.
Es ist vorgeschlagen worden, die der Maschine zugeführte Menge Anlaßluft zu reduzieren und dadurch die Geschwindigkeit, mit der die Maschine während des einleitenden Abschnittes des Anlaßverlaufes rotiert, herabzusetzen, wenn die Länge der Stillstandsperiode der Maschine vor dem Anlassen einen bestimmten Wert überschritten hat (älteren Patent 12 53 511). Es ist dort vorgeschlagen worden, zu diesem Zweck eine Umgehungsleitung für ein in die von der Druckluftquelle kommende Leitung eingeschaltetes Hauptanlaßventil zu schaffen und in diese Umgehungsleitung ein Ventil einzubauen, dessen Durchgangsquerschnitt kleiner als der des Hauptanlaßventils ist. Beim Anlassen unter den erwähnten Verhältnissen wird nur das Ventil in der Umgehungsleitung geöffnet, während das Hauptanlaßventil geschlossen bleibt, z.B. bis die Kurbelwelle der Maschine eine volle Drehung mit der herabgesetzten Geschwindigkeit ausgeführt hat.
Es ist vorgeschlagen worden, die der Maschine zugeführte Menge Anlaßluft zu reduzieren und dadurch die Geschwindigkeit, mit der die Maschine während des einleitenden Abschnittes des Anlaßverlaufes rotiert, herabzusetzen, wenn die Länge der Stillstandsperiode der Maschine vor dem Anlassen einen bestimmten Wert überschritten hat (älteren Patent 12 53 511). Es ist dort vorgeschlagen worden, zu diesem Zweck eine Umgehungsleitung für ein in die von der Druckluftquelle kommende Leitung eingeschaltetes Hauptanlaßventil zu schaffen und in diese Umgehungsleitung ein Ventil einzubauen, dessen Durchgangsquerschnitt kleiner als der des Hauptanlaßventils ist. Beim Anlassen unter den erwähnten Verhältnissen wird nur das Ventil in der Umgehungsleitung geöffnet, während das Hauptanlaßventil geschlossen bleibt, z.B. bis die Kurbelwelle der Maschine eine volle Drehung mit der herabgesetzten Geschwindigkeit ausgeführt hat.
Die vorliegende Erfindung bezweckt in erster Linie, ein Steuerventil anzugeben, das bei einem einfacheren
Aufbau der Druckluftanlaßanlage unter anderem die soeben beschriebene Reduktion der Anlaßluftmenge
unter gewissen Bedingungen ermöglicht.
Im Hinblick hierauf besteht das für die Erfindung Kennzeichnende darin, daß
a) der erste Ventilkörper während eines Teiles der Wanderung des Ventilverschlußglieds nach dem
Schließen des zweiten Ventilkörpers eine in Abhängigkeit von der Stellung des ersten Ventilkörpers
variable Drosselung der Passage bewirkt,
b) das Ventil einen pneumatischen Zylinder mit · einem getrennt vom Ventilverschlußglied bewegbaren
Kolben enthält, der unter dem Einfluß eines Steuerventils zwischen zwei Endstellungen verschiebbar
ist, von dessen die erste eine Stellung des Ventilverschlußglieds festlegt, in der dessen erster
Ventilkörper die Passage von der Einlaßkammer zur ersten Auslaßkammer drosselt, und
c) im Kolben ein einstellbarer Anschlag befestigt ist, welcher zur Festlegung der erwähnten Drosselstellung
mit dem Ventilverschlußglied zusammenwirkt.
Hierdurch wird erreicht, daß das Ventil nicht nur die Zufuhr von Anlaßluft zu den Anlaßventilen und das
darauffolgende Ausblasen steuern, sondern gegebenenfalls Bei entsprechender Einstellung des Anschlages
auch für eine Drosselung der Anlaßluft sorgen kann, die die gewünschte Reduktion der Luftmenge und damit
der Drehzahl mit sich führt, mit der die Maschine während des einleitenden Abschnittes des Anlaßverlaufes
rotiert. Die vorbenannte Umgehungsleitung und das in diese eingeschaltete Ventil können deshalb ganz
weggelassen werden. Außerdem kann das Ventil im Notfall zum langsamen Rotieren der Maschine mit Hilfe
der Druckluft benutzt werden, und zwar dadurch, daß das Ventilorgan in eine Stellung verschoben wird,
in der es die Passage zwischen der Einlaßkammer und der ersten, mit den Anlaßluftventilen verbundenen
Aulaßkammer drosselt.
Unter anderem im Hinblick auf einen Ausbau der
Unter anderem im Hinblick auf einen Ausbau der
letztgenannten Möglichkeit kann in weiteren Ausbildung
der Erfindung das Ventilorgan aus dem Ventilgehäuse herausgeführt und mit einem axialen Anschlag
zum Zusammenwirken mit einem Gegenanschlag versehen sein, der in axialen Bewegungsrichtung des Ventilorgangs
manuell einstellbar ist. Hierdurch läßt sich der Öffnungsgrad des Ventilorgans stufenlos einstellen,
so daß ein Feinjustieren der Drehzahl möglich ist, und außerdem kann man mit Hilfe des einstellbaren Anschlages
das Ventil rein manuell öffnen oder schließen und es in geschlossener Stellung blockieren, so daß
auch ein Hauptabsperrventil weggelassen werden kann.
Der Anschlag, der die beiden bei verschiedenem Öffnungsgrad charakteristischen Stellungen des Ventilver-Schlußgliedes
festlegt, kann nach einem weiteren Gedanken vorteilhaft einen Kolben umfassen, der in
einem pneumatischen Zylinder verschiebbar ist, dessen vom Ventilverschlußglied abgewendete Kammer mit
dem Einlaß eines Drei-Wege-Ventils verbunden ist, dessen zwei Auslaßstutzen jeweils mit der Druckluftquelle
bzw. mit einer Entlüftungsleitung verbunden sind. Hierdurch wird die Anlaßluft selbst dazu benutzt,
den Anschlag in die Stellung vorzuschieben, in der er die gewünschte Drosselung der Luft sichert. Die Anwendung
hydraulisch und/oder mechanisch betätigter Anschläge fällt jedoch auch in den Rahmen der weiteren
Ausbildungsmöglichkeit der Erfindung.
Der eigentliche Anschlag, der mit dem Ventilverschlußglied zusammenwirkt, kann aus einer im Kolben
vorgesehenen Stellschraube bestehen, durch die es auf einfache Weise ermöglicht wird, ein Justieren der Drosselstellung
des ersten Ventilkörpers unter Berücksichtigung von Faktoren wie Zylinderverschleiß usw. vorzunehmen,
die den Widerstand der Maschine gegen das Anlassen beeinflussen.
Wenn das Ventilverschlußglied mit einem pneumatischen Betätigungskolben versehen ist, der zwischen der
Einlaßkammer und einer Arbeitskammer angeordnet ist, welche Arbeitskammer mit Hilfe eines Umschaltventils
wahlweise entweder mit der Einlaßkammer oder einer Entlüftungsleitung verbunden werden kann,
können die beiden Auslaßstutzen des Drei-Wege-Ventils
jeweils mit einer der beiden von der Einlaßkammer bzw. der Arbeitskammer kommenden Verbindungen
zum Umschaltventil verbunden sein. Hierdurch wird eine einfache Ausformung des Steuersystems des Ventils
erreicht.
Die Durchströmpassage in der Drosselstellung des ersten Ventilkörpers kann, wenn der Ventilkörper eine
zylindrische Führungsfläche hat, die in eine entsprechende Bohrung im Ventilgehäuse paßt, von einer Anzahl
axial verlaufender Aussparungen in der zylindrischen Fläche gebildet werden. Bei geeigneter Ausbildung
der Aussparungen kann hierdurch eine zweckmäßige Beziehung zwischen der Stellung des Ventilorgans
und dem Areal der Durchströmpassage erreicht werden.
Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert, und zwar unter Hinweis auf die teilweise schematische
Zeichnung, die einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ventils zeigt.
Das auf der Zeichnung gezeigte Ventil weist ein Ventilgehäuse 13 auf, das an seinen Enden mit Deckeln 14
und 15 verschlossen ist, die mit Hilfe von Bolzen mit dem Gehäuse verschraubt sind. Ein generell mit 6 bezeichnetes
Ventilorgan, das an einer Spindel 7 befestigt ist, ist im Ventilgehäuse 13 axial verschiebbar. Das Ventilorgan
6 umfaßt einen ersten Ventilkörper 16, der die Passage zwischen einer Einlaßkammer 3 und einer ersten
Auslaßkammer 4 beherrscht, und einen zweiten Ventilkörper 17, der die Passage zwischen der ersten
Auslaßkammer 4 und der zweiten Auslaßkammer 5 beherrscht.
Durch eine Öffnung 18 in der Wand des Ventilgehäuses 13 ist die Einlaßkammer 3 mit einer von einer nicht
gezeigten Druckluftquelle, normalerweise einem oder mehreren Druckluftbehältern, kommenden Leitung 19
verbunden. Die Auslaßkammer 4 ist durch eine Öffnung 20 in der Wand des Ventilgehäuses mit einer nicht gezeigten
Leitung verbunden, von der aus die Druckluft auf die Anlaßluftventile in Verbindung mit den Zylindern
der nicht gezeigten Kolben-Brennkraftmaschine verteilt wird. Schließlich ist die Auslaßkammer 5 durch
eine Öffnung 21 im Ventilgehäuse mit einer Ausblasleitung 22 verbunden.
Das Ventilorgan 6 umfaßt außer den obenerwähnten Ventilkörpern 16 und 17 einen Betätigungskolben 23,
dessen Durchmesser größer als der des Ventilkörpers 16 ist. Die eine Seite des Kolbens 23 ist der Einlaßkammer
3 und seine andere Seite einer vom oberen Ende des Ventilgehäuses 13 und dem Deckel 14 begrenzten
Arbeitskammer 2 zugekehrt. Auf der nach außen gekehrten Seite des Deckels 14 ist ein kleinerer pneumatischer
Zylinder 24 mit einem Zylinderdeckel 25 befestigt. Ein Kolben 26 ist im Zylinder 24 axial verschiebbar
zwischen zwei Extremstellungen, in denen er am Deckel 14 bzw. am Deckel 25 anliegt. Eine Stellschraube
27 befindet sich mit einem Gewinde in der Mitte des Kolbens 26 im Eingriff und kann mit Hilfe einer Kontermutter
28 im Kolben festgehalten werden. Die Stellschraube 27 ragt nach unten aus den Kolben 26 heraus
und kann mit ihrer nach unten zeigenden Endfläche einen Anschlag für die nach oben gerichtete Bewegung
der Spindel 7 mit dem daran befestigten Ventilorgan 6 bilden, urtd zwar auf die Weise, daß eine im oberen
Ende der Spindel 7 angebrachte Schraube 29 gegen die Unterseite der Schraube 27 stößt.
Der Ventilkörper 16 ist mit einem zylindrischen Schaft 16a ausgebildet, der in einem entsprechenden
Teil der durchgehenden Bohrung des Ventilgehäuses 13 geführt ist. Im Schaft 16a ist eine Anzahl axial verlaufender
Aussparungen 30 vorgesehen, die vom unteren Ende des Schaftes ausgehen und so weit nach oben ragen,
daß sie erst ein Strömen der Luft von Kammer 3 zu Kammer 4 erlauben, wenn das Ventilorgan 6 so weit
angehoben ist, daß der Ventilkörper 17 im wesentlichen die Passage von Kammer 4 zur Kammer 5 und damit
zur Ausblasleitung 22 sperrt. Bei weiterem Anheben des Ventilorgans 6 aus der erwähnten Stellung wächst
das Querschnittareal der von den Aussparungen 30 gebildeten Durchströmpassage mit steigendem Hub und
das Querschnittareal der Aussparungen 30 ist so gewählt, daß bei derjenigen Stellung des Ventilorgans, in
der die Schraube 29 und 27 aneinander anliegen, während der Kolben 26 in der gezeigten Extremstellung
festgehalten wird, die von der Einlaßkammer 3 zur Auslaßkammer 4 strömende Luftmenge wesentlich gedrosselt
wird. Wenn sich der Kolben 26 in seiner nicht gezeigten oberen Extremstellung befindet, kann das
Ventilorgan 6 dagegen so hoch angehoben werden, daß der Schaft 16a des Ventilkörpers 16 von der Bohrung
im Ventilgehäuse völlig freikommt, so daß die Luft ohne wesentliche Drosselung zur Kammer 4 und von
dort aus weiter durch die öffnung 20 zu den nicht gezeigten Anlaßluftventilen an den Zylindern der Maschi-
ne strömen kann.
Zum Betätigen des Ventilorgans 6 und des aus dem Kolben 26 und der Schraube 27 bestehenden Anschlags
dienen ein Umschaltventil 31 bzw. ein Drei-Wege-Ventil 32. Das Umschaltventil 31 hat zwei Einlaßstutzen,
die mit je einer Leitung 8 bzw. 9 verbunden sind, und einen Auslaßstutzen, der mit einer Entlüftungsleitung
10 verbunden ist. Bei der gezeigten Stellung des Ventilkörpers des Umschaltventils sind die Leitungen 8 und 9
miteinander verbunden und von der Leitung 10 abgesperrt. Der Ventilkörper kann wie gezeigt in eine andere
Stellung verschoben werden, bei der die Leitung 9 mit der Leitung 10 verbunden und von der Leitung 8
abgesperrt ist. Das Drei-Wege-Ventil 32 hat einen Einlaßstutzen, der durch eine Leitung 11 mit dem Arbeitsraum
1 des Zylinders 24 in Verbindung steht, und zwei Auslaßstutzen, die mit den Leitungen 8 und 9 verbunden
sind. Bei der gezeigten Stellung sind die Leitungen 8 und 11 durch das Ventil miteinander verbunden und
bei der anderen Stellung des Ventilkörpers des Ventils sind die Leitungen 11 und 9 durch das Ventil miteinander
verbunden. Die Leitung 8 hat zwischen den Ventilen 3t und 32 eine Zweigleitung 33, die zur Einlaßkammer
3 führt, und die Leitung 9 hat entsprechend eine Zweigleitung 34, die mit der Arbeitskammer 2 über
dem Kolben 23 verbunden ist.
Bei den gezeigten Stellungen der Ventile 31 und 32 sind beide Arbeitskammern 1 und 2 durch die Ventile
miteinander und mit der Einlaßkammer 3 verbunden, die wiederum durch die Leitung 19 mit der Druckluftquelle
in Verbindung steht. Es herrscht also gleicher Druck auf beiden Seiten des Kolbens 23 und der Druck
in der Kammer 3, der den Ventilkörper 16 beeinflußt, hält deshalb das Ventilorgan 6 in der gezeigten Stellung
fest, bei der die mit der Kammer 4 verbundenen Anlaßluftventile von der Druckluftquelle abgesperrt und
durch die Leitung 22 entlüftet sind. Der in der Kammer 1 herrschende Druck hält außerdem den Kolben 26 in
der gezeigten unteren Extremstellung fest.
Soll die Maschine mit reduzierter Zufuhr von Anlaßluft angelassen werden, z. B. weil ihre Stillstandsperiode
eine im voraus festgelegte Länge überschritten hat, so wird der Ventilkörper des Umschaltventils 31 in seine
andere Extremstellung gebracht. Dies kann dadurch geschehen, daß der Ventilkörper mechanisch mit dem
Steuerhebel der Maschine in Verbindung steht, so daß der Ventilkörper verschoben wird, wenn der Steuerhebel
in seine Anlaß-Stellung gebracht wird. Das Ventil 31 kann auch durch Steuern mit Hilfe eines Programmwerkes
für automatisches Anlassen umgestellt werden. Beim Umschalten des Ventils wird die Leitung 9 nun
entlüftet, während die Leitung 8 blockiert wird. Durch die Leitungen 34 und 9 wird die Arbeitskammer 2 entlüftet,
so daß der Druck in dieser Kammer fällt, und da das effektive Areal des Kolbens 23 größer als das entsprechende
Areal des Ventilkörpers 16 ist, wird das Ventilorgan 6 vom Druck in der Kammer 3 angehoben,
bis die Schraube 29 gegen die Stellschraube 27 stößt. In der Kammer 1 herrscht immer noch der gleiche Druck
wie in der Kammer 3, da die Stellung des Ventils 32 nicht verändert ist, und wenn das Areal des Kolbens 26
größer ist als die Differenz des Areals des Kolbens 23 und dem des Ventilkörpers 16, so bleibt der Kolben 26
in seiner gezeigten unteren Stellung stehen und begrenzt damit die Öffnung der Passage zwischen den
Kammern 3 und 4, so daß, wie schon weiter oben beschrieben, die von der Kammer 3 durch die Aussparungen
30 zur Kammer 4 strömende Anlaßluft gedrosselt wird. Gleichzeitig damit, daß die Passage zwischen den
Kammern 3 und 4 geöffnet wird, schließt der Ventilkörper 17, wie ebenfalls schon weiter oben beschrieben,
die Passage von der Kammer 4 zu Kammer 5 und weiter zur Ausblasleitung 22.
Die Maschine beginnt nun, mit herabgesetzter Drehzahl zu rotieren, und wenn hierbei kein Widerstand gegen
das Anlassen auftritt, wird nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne von der Maschine ein Impuls zum
vollständigen Öffnen des Steuerventils gegeben. Dieser Impuls beeinflußt in der gezeigten Ausführungsform
das Ventil 32, dessen Ventilkörper in die andere Stellung umgeschaltet wird, bei der die Leitung 11 mit der
Leitung 9 verbunden wird. Da die Leitung 9 durch das Umschaltventil 31 mit der Entlüftungsleitung 10 in Verbindung
steht, fällt der Druck in der Kammer 1 und der auf den Kolben 23 und den Ventilkörper 16 wirkende
Differenzdruck in der Kammer 3 kann deshalb das Ventilorgan 6 unter Mitnahme des Kolbens 26 noch
weiter anheben. Durch dieses zusätzliche Anheben wird der Schaft 16a des Ventilkörpers 16 ganz aus seinem
Eingriff mit der Bohrung des Ventilgehäuses 13 gebracht, so daß die Luft beim Strömen von der Kammer
3 zur Kammer 4 nicht mehr wesentlich gedrosselt wird. Der Anlaßvorgang der Maschine setzt sich daraufhin
entsprechend der größeren Menge Anlaßluft mit erhöhter Drehzahl fort.
Wenn die auf diese Weise von der Druckluft angetriebene
Maschine eine genügend hohe Drehzahl erreicht hat, wird der Steuerhebel — bei manueller Betätigung
— in die Betriebsstellung umgelegt, wobei das Umschaltventil 31 umschaltet und die Leitungen 8 und
9 miteinander verbindet. Hierdurch wächst der Druck in den Kammern 1 und 2, da diese Kammern jetzt
durch die Leitungen 9, 11 und 34 mit der Kammer 3 verbunden sind, und der Kolben 26 und das Ventilorgan
6 werden wieder hinunter in die auf der Zeichnung gezeigte Stellung verschoben, bei welcher die Anlaßluftventile
der Maschine von der Druckluftquelle abgesperrt und statt dessen mit der Ausblasleitung 22 verbunden
sind. Wird das Anlassen automatisch von dem obenerwähnten Programmwerk gesteuert, so ist dieses
dazu eingerichtet, ein entsprechendes Signal zum Umstellen des Ventils 31 abzugeben.
Mißglückt das Anlassen der Maschine, weil ihre Drehzahl nicht genügend hoch war, oder hatte die Stillstandsperiode
der Maschine vor dem ersten Anlaßversuch eine kleinere als die obenerwähnte Länge, befindet
sich der Ventilkörper des Drei-Wege-Ventils 32 immer noch in der Stellung, bei der die Leitungen 11 und
9 durch das Ventil miteinander verbunden werden. Wenn das Umschaltventil 31 bei einem solchen Anlassen
in die nicht gezeigte Stellung umgestellt wird, so führt dies sofort ein Entlüften der Arbeitskammern 1
und 2 durch die mit der Leitung 9 verbundenen Leitungen 11 bzw. 34 mit sich und in diesem Fall kann das
Ventilorgan 6 deshalb sofort nach dem Umstellen des Umschaltventils 31 in seine obere Stellung geführt werden,
bei der die Anlaßluft ungehindert und ohne vorherige Drosselung von der Kammer 3 zur Kammer 4
strömen kann.
Wie auf der Zeichnung gezeigt ist, hat der untere Deckel 15 des Ventilgehäuses ein zentrales Gewinde
zur Aufnahme einer Gewindebuchse 35, die das untere, herausragende Ende der Ventilspindel 7 umschließt, an
der mit Hilfe einer Mutter 36 eine Anschlagscheibe 37 befestigt ist. Die Buchse 35 ist an einer Muffe 38 befestigt,
die das herausragende Ende der Spindel 7 um-
schließt und ein Handrad 39 trägt. Durch Drehen des Handrades 39 kann die Buchse 35 ein größeres oder
kleineres Stück in das Ventilgehäuse hineinbewegt werden. Auf der Zeichnung sind mit Hilfe der römischen
Ziffern I, II und III drei verschiedene Stellungen der Buchse 35 angegeben.
Bei der gezeigten Stellung II ist die Ventilspindel mit dem daran befestigten Ventilorgan 6 im Ventilgehäuse
zwischen den obenerwähnten Extremstellungen frei beweglich, so daß das Ventil ungehindert automatisch wie
beschrieben funktionieren kann. Schraubt man die Buchse mit Hilfe des Handrades 39 in die mit III bezeichnete
Stellung heraus, kommt die Anschlagscheibe 37 an der nach außen wendenden Endfläche der Buchse
35 zur Anlage, und das Ventil ist dann in seiner gezeigten geschlossenen Stellung gesperrt. Ein separates Absperrventil
in der Druckluftzuführungsleitung 19 ist deshalb nicht erforderlich. Mit Hilfe des Handrades 39
kann die Buchse 35 auch nach innen in die mit I bezeichnete Stellung bewegt werden, und es ist ersiehtlieh,
daß die Buchse hierbei die Spindel 7 und das Ventilorgan 6 mitnimmt, da sie zur Anlage an einer an der
Spindel vorgesehenen Schulter 40 gebracht wird. Falls erwünscht kann das Ventil auf diese Weise manuell
vollständig geöffnet werden. Es ist auch möglich, durch Einstellen der Buchse 35 in eine beliebige Zwischenstellung
zwischen I und II den Ventilkörper 16 durch rein manuelles Einstellen auf einen beliebigen Drosselgrad
zu justieren, welcher Drosselgrad von der Größe der durch dieses Einstellen freigelegten Aussparungen 30
bestimmt ist. Auf diese Weise kann ein Drehen der Kolben-Brennkraftmaschine durch Einwirken der
Druckluft und mit der gewünschten Drehzahl vorgenommen werden, z. B. wenn in einer Notsituation der
elektrische Strom ausfällt. Nimmt das Ventil 31 in einer solchen Situation die Stellung ein, bei der die Leitung 9
und damit die Arbeitskammer 2 entlüftet ist, so daß die Druckluft in der Einlaßkammer 3 das Ventil zu öffnen
sucht, kann durch Einstellen der Buchse 35 in eine Stellung zwischen II und III eine entsprechende Regelung
vorgenommen werden, da die auswendige Endfläche der Buchse 35 in Verbindung mit der Anschlagscheibe
37 dann das Anheben des Ventilorgans 6 begrenzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 509 521/157
Claims (2)
1. Hauptanlaßventil für die Druckluftanlaßanlage einer Kolben-Brennkraftmaschine, insbesondere
Schiffsmaschine, dessen Ventilgehäuse eine Einlaßkammer, die an eine Druckluftquelle angeschlossen
ist, eine erste Auslaßkammer, die mit den Anlaßluftventilen der Maschine verbunden ist, und eine zweite
Auslaßkammer, die mit einer Ausblasleitung verbunden ist, sowie ein im Ventilgehäuse axial verschiebbares
Ventilverschlußglied mit zwei Ventilkörpern umfaßt, das die erste Auslaßkammer wahlweise
mit der Einlaßkammer oder mit der zweiten Auslaßkammer verbinden kann, wobei der erste
Ventilkörper in der Passage zwischen der Einlaßkammer und der ersten Auslaßkammer steuerbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) der erste Ventilkörper (16) während eines Teiles der Wanderung des Ventilverschlußglieds
(6, 7) nach dem Schließen des zweiten Ventilkörpers (17) eine in Abhängigkeit von der Stellung
des ersten Ventilkörpers (16) variable Drosselung der Passage bewirkt,
b) das Ventil einen pneumatischen Zylinder (24) mit einem getrennt vom Ventilverschlußglied
(6, 7) bewegbaren Kolben (26) enthält, der unter dem Einfluß eines Steuerventils (32) zwischen
zwei Endstellungen verschiebbar ist, von dessen die erste eine Stellung des Ventilverschlußglieds
(6, 7) festlegt, in der dessen erster Ventilkörper (16) die Passage von der Einlaßkammer
(3) zur ersten Auslaßkammer drosselt, und
c) im Kolben (26) ein einstellbarer Anschlag (27) befestigt ist, welcher zur Festlegung der erwähnten
Drosselstellung mit dem Ventilverschlußglied (6,7) zusammenwirkt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilverschlußglied (6, 7) aus dem Ventilgehäuse (13) herausgeführt und mit einem
axialen Anschlag (37) zum Zusammenwirken mit einem Gegenanschlag (35) versehen ist, der in der
axialen Bewegungsrichtung des Ventilverschlußglieds manuell einstellbar ist.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |