DE1570246A1 - Verfahren zum Herstellen glasklarer Polyamide - Google Patents
Verfahren zum Herstellen glasklarer PolyamideInfo
- Publication number
- DE1570246A1 DE1570246A1 DE19651570246 DE1570246A DE1570246A1 DE 1570246 A1 DE1570246 A1 DE 1570246A1 DE 19651570246 DE19651570246 DE 19651570246 DE 1570246 A DE1570246 A DE 1570246A DE 1570246 A1 DE1570246 A1 DE 1570246A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polyamides
- mixture
- parts
- dicarboxylic acids
- acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
- C08G69/26—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from polyamines and polycarboxylic acids
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyamides (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
BADISGHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG
Dr. Expl.
Unser Zeichen: O. Z, 23-563 Buc/Dr Ludwigshafen a.Rh., 26.3.1965
Verfahren zum Herstellen glasklarer Polyamide
Es ist bekannt, durchsichtige Polyamide herzustellen, indem man
Salze vom Typ !Diamin/Dicarbonsäure bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls
unter Druck, polykondensiert. Als Diamin werden z.B. aliphatische Diamine mit verzweigten Kohlenstoffketten, wie Trimethylhexamethylendiamine,
Cyclohexanderivate, wie 3-Amino-methyl-(3,5,5-trimethyl--1-cyclohexylamin),
oder Diamine, die sich von Fluoren ableiten, wie 9,9-Bis(3'-Amino^ropyl)-fluoren, verwendet.
Solche Polyamide sind zum Teil schwer zugänglich, einige haben einen relativ tiefen Erweichungspunkt oder werden von organischen
Lösungsmitteln leicht angegriffen.
Es ist auch bekannt, durchsichtige Polyamide herzustellen, indem
man Gemische mehrerer polyamidbildender Ausgangsstoffe, z.B. ein Gemisch aus Caprolactam, 4*4'-Diamino-dicyclohexylmethan/Adipinsäure
und Hexamethylendiamin/Adipinsäure, polykondensiert, oder
indem man Homokondensaten durchsichtige Mischpolyamide zumischt* Derartige Polyamide haben in der Regel einen tieferen Erweichungspunkt als ßomopolyamide, sie sind darüber hinaus nicht beständig
gegen organische Lösungsmittel, haben einen erheblichen kalten
FIuS Md MldeiT beim Erwärmet unter Eintrübung Sphärolithe.
00981071596 ^^ 2 .
- 2 - O.Z: 23'
Es wurde nun gefunden, da3 man glasklare Polyamide mit hohem Erweichungspunkt
durch Polykondensation von Diaminen mit Dicarbonsäuren, deren Estern oder Chloriden bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls
unter Druck,vorteilhaft herstellen kann, indem man als Diäminkomponente ein Gemisch von Tetrahydro-tricyclo-pentadienylendiaminen
der Summenformel ^-,,-Ηρ.Νο verwendet, das z.B.
gemäß Patentanmeldung B 79 115 IVb/12 ο (= O.Z, 23 315) durch Umsetzen
von Tricyclopentadien mit Cyanwasserstoff in «legenwart von Schwefelsäure mit nachfolgender Verseifung des gebildeten Diformamids
hergestellt sein kann= Das erfindungsgemäß verwendete Diamingemisch
wird im folgenden mit Tcp abgekürzt.
Auch dickwandige Körper aus den neuartigen Polyamiden 3ind glasklar.
Besonders Homopolyamide haben hohe Erweichungspunkte und verlieren ihre Durchsichtigkeit beim längeren Tempern auf Temperaturen
bis nahe an ihrem Erweichungspunkt nicht. Durch Kochen mit Wasser bleiben die Polyamide unverändert klar. Die erfindungsgemäß
hergestellten Polyamide haben ungewöhnlich hohe Glastemperaturen und sind deshalb bei erhöhter Temperatur steifer als teilkristalline
Polyamide, deren Glastemperaturen gewöhnlich unter 5O0G liegen.
Als Dicarbonsäuren werden vorzugsweise aliphatische Dicarbonsäuren,
wie Adipinsäure, Korksäure» Sebacinsäure, Decandicarbonsäure, Heptadecandicarbonsäure oder Mischungen dieser Dicarbonsäuren verwendet.
Geeignet sind auch araliphatische Dicarbonsäuren, wie p~
Phenylen-bis-(3,3'-isovaleriansäure) cycloaliphatische Dicarbonsäuren,
wie Cyclohexandicarbonsäure, Cyelooctandicarbonsäurei
aromatische Dicarbonsäuren werden vorteilhaft in Misciaang alt
009810/1596 ~ 3 "
BAD ORIGINAL
- 3 - O.Z. 23 563
anderen, insbesondere mit aliphatischen Dicarbonsäuren zur Herstellung
von Tcp enthaltenden Polyamiden verwendet.
Das Diamingeiniseh Tcp ist auch als polyamidbildende Komponente
zur Herstellung von Mischpolyamiden geeignet, wobei z.B. statt reinem Tcp eine Mischung von Tcp mit anderen für die Polyamidherstellung
üblichen Diaminen oder statt einer einzigen Dicarbonsäure eine Mischung von Dicarbonsäuren oder zusätzlich Lactame
mit vorzugsweise 7-12 Ringgliedern oder Aminocarbonsäuren als Ausgangsstoffe verwendet werden können.
Zur Herstellung der neuartigen Polyamide sind die üblichen PoIykondensationsverfahren
geeignet. Beispielsweise erhält man Polyamide durch Erhitzen der Salze aus dem Diamingemiseh Tcp und Dicarbonsäuren
unter Druck in Abwesenheit von Sauerstoff, wobei mindestens in der letzten Phase der Polykondensation Wasser entfernt
wird. Zum rascheren Entfernen des Wassers kann man auch inerte Gase, wie Stickstoff, durch oder über das Polykondensationsgemisch
leiten oder unter vermindertem Druck polykondensieren. Die neuartigen Polyamide können auch durch Grenzflächenoder Lösungspolykondensation hergestellt werden. Bei der Grenzflächenpolykondensation
wird das Diamingemiseh Tcp mit Säurechloriden in einem zweiphasigen Gemisch aus Wasser und z.B. aromatischen
Kohlenwasserstoffen wie Toluol in üblicher Weise umgesetzt.
Die Polykondensation kann in Gegenwart üblicher Zusätze wie Kettenabbreehern,
z.B. Carbonsäuren öder deren Derivaten bzw. Aminen, Hitze- oder Lichtstabilisatoren, Stabilisatoren der Schmelz-
-A-0 0 96 10/15 9 £ BAD ORiQlNAL
- 4 - O.Z. 23 563
Viskosität, optischen Aufhellern, Füllstoffen oder Schmiermitteln durchgeführt werden«
Die neuartigen glasklaren Polyamide können gut verformt werden und eignen sich beispielsweise zur Herstellung von Formkörpern,
wie Platten, Rohren, Stäben, Borsten, Fäden oder SpritzguSartikeln,
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
In einem Druckgefäß wird eine Mischung aus 53»58 Teilen Top,
4-6,42 Teilen Sebacinsäure und 25 Teilen Wasser dreimal mit Stickstoff
gespült und unter Eigendruck zwei Stunden auf 2300C erhitzt.
Anschließend wird das Druckgefäß entspannt, das Polykondensationsgemisch dabei auf 27O0C geheizt und sechs Stunden bei dieser Temperatur
belassen. Der aus·dem Polykondensat in üblicher Weise hergestellte
Draht ist glasklar und zähe Das Polyamid hat einen K-Wert
von 55 (l#ig in konzentrierter Schwefelsäure gemessen) und
einen Fließpunkt von 23O0C.
Die auch bei höherer Temperatur große Steifigkeit des Polyamids wird durch die Messung seines Erweichungsverhaltens bewiesen. Dazu
wird ein Prüfplättchen mit den Abmessungen 30 mm χ 10 mm χ 2 mm gepreßt und auf der einen Schmalseite 5 mm tief waagrecht
in zwei Backen eingespannt. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite ist im Plättchen 5 mm vom Rand entfernt eine Halterung angebracht,
die senkrecht auf dem Plättchen steht und in 77 mm Höhe
- 5 -009810/1596
- 5 - O.Z. 23 563
ein Gewicht von 80 g trägt. Das Plättchen taucht in ein gut gerührtes,
heizbares Glyzerinbad ein, dessen Temperatur innerhalb von 2 Minuten um 50C ansteigt* Die Halterung für das Gewicht ist
mit einem Zeiger versehen, der auf einem Quadranten den Biegewinkel des Polyamidplättchens angibt, Im allgemeinen beginnt
sich dieser Biegewinkel bei handelsüblichen Polyamiden sehr kurz über der Raumtemperatur von O0C auf 3 bis 5° zu erhöhen. Der Biegewinkel
wird bis zu einem Wert von 80° in Abhängigkeit von der Zeit gemessen. Die Abbildung gibt als Maß für das Erweichungsverhalten
die Biegewinkel verschiedener Polyamide in Abhängigkeit von der Temperatur wieder. Kurve 1 zeigt das Erweichungsverhalten
eines handelsüblichen Polycaprolactams (Nylon 6) vom K-Wert 73»
Kurve 2 das eines entsprechenden Polyamids aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin (Nylon 6,6) vom K-Wert 72 und Kurve 3 das Erweichungsverhalten
des Polyamids aus Tcp und Sebacinsäure vom K-Wert 55 gemäß Beispiel 1« Aus dem Vergleich der Kurven geht hervor,
daß das Polyamid aus Tcp und Sebacinsäure mit dem Fließpunkt 2300C eine weit höhere Biegefestigkeit hat als Nylon 6 (Fließpunkt
etwa 2200O) und in dieser Eigenschaft sogar dem Nylon 6,6
leicht überlegen ist, dessen Fließpunkt mit 2550C wesentlich
höher liegt als der des erfindungsgemäßen Polyamids.
Das erfindungsgemäß hergestellte Polyamid behält seine glasklare Beschaffenheit auch nach mehrstündigem Kochen in Wasser oder beim
langsamen Abkühlen seiner Schmelze (z.B. im Verlauf von 24- Stunden)
. Die maximale Wasseraufnähme beträgt etwa 5 # (daher große
Dimensionsstabilität). Im Gegensatz zu Polycaprolactam enthält das Polymerisat keine mit Wasser extrahierbaren Monomeren oder
- 6 009810/1596
— Ο— U1Zi1 CJ jxj j
niedermolekularen Anteile, so da!3 der im Wasserbad gekühlte
Draht nach dem Granulieren und kurzen Trocknen sofort durch Spritzgießen oder Extrudieren in üblicher Weise verarbeitet werden
kann.
In einem Druckgefäß wird eine Mischung aus 50,35 Teilen Tcp,
41,65 Teilen Decandicarbonsäure und 25 Teilen Wasser unter den in Beispiel 1 beschriebenen anderen Bedingungen polykondensiert.
Das so erhaltene Polyamid ist glasklar und zäh. Die Klarheit wird durch Kochen in Wasser oder langsames Abkühlen der Polymerenschmelze
nicht verändert. Das Polyamid hat einen K-Wert von 53 und einen Fließpunkt von 2200C. Die maximale Wasseraufnahme beträgt etwa
In einem Druckgefäß werden 45 Teile Caprolactam, 52,5 Teile eines
Salzes aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin, 32,22 Teile Tcp und 20,16 Teile Adipinsäure mit 37,5 Teilen Wasser gemischt und
unter den Bedingungen von Beispiel 1 polykondensiert. Es wird ein glasklares zähes Polykondensat vom K-Wert 71 und einem Fließpunkt
von 1560C erhalten. Durch Erwärmen in Methanol läßt sich
eine 20^ige stabile Lösung des Polyamids herstellen, aus der sehr
zähe Filme gegossen werden können.
009810/1596
- 7 - O.Z. 23 563
Bei Raumtemperatur werden 300 Teile Wasser. 1,74 Teile Kaliumhydroxyd
und 3»50 Teile Diamingemisch Tcp in ein intensiv wirkendes
Mischgerät gegeben* Zu der gerührten Diaminlösung wird eine Lösung von 3,59 Teilen Sebacylchlorid in 200 Teilen Methylenchlorid
zugegeben. Die Reaktionsmischung wird abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet. Ls werden 4,8 Teile
eines weißen Pulvers vom K-Wert 40 (l$ig in konzentrierter Schwefelsäure
gemessen) erhalten.
009810/1596
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zum Herstellen glasklarer Polyamide durch Polykondensation von Diaminen alt Dicarbonsäuren, deren Estern oder Chloriden bei erhöhter Temperatur und gegebenenfalls erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man als Diamin ein Gemisch von Tetrahydro-tricyclo-pentadienylendiaminen der Summenformel O^cHpjN« verwendet.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das erfindungsgemäß verwendete Diamingemisch mit aliphatischen Dicarbonsäuren oder deren Derivaten polykondensiert.BASISCHE AIILIN- & SODA-FABRIK Aß' ι ■·-. κ?Zeichn.009810/1596■ ■ ■ . ■ORiQfNA INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0081205 | 1965-03-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1570246A1 true DE1570246A1 (de) | 1970-03-05 |
Family
ID=6981001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651570246 Pending DE1570246A1 (de) | 1965-03-27 | 1965-03-27 | Verfahren zum Herstellen glasklarer Polyamide |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE678466A (de) |
DE (1) | DE1570246A1 (de) |
GB (1) | GB1135472A (de) |
NL (1) | NL6603988A (de) |
-
1965
- 1965-03-27 DE DE19651570246 patent/DE1570246A1/de active Pending
-
1966
- 1966-03-25 GB GB1325266A patent/GB1135472A/en not_active Expired
- 1966-03-25 BE BE678466D patent/BE678466A/xx unknown
- 1966-03-25 NL NL6603988A patent/NL6603988A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE678466A (de) | 1966-09-26 |
GB1135472A (en) | 1968-12-04 |
NL6603988A (de) | 1966-09-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3600015C2 (de) | ||
DE2642244C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von glasklar durchsichtigen Copolyamiden und deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern | |
DE69909003T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyamiden | |
DE1595354C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyamiden | |
EP0027852A1 (de) | Transparente Copolyamide und deren Verwendung zur Herstellung transparenter schlagzäher Formkörper | |
DE3717928C2 (de) | ||
EP1120443A2 (de) | Leichtfliessende transparente Polyamid-Formmasse | |
DE745389C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyamiden | |
DE1264059B (de) | Verfahren zur Herstellung von linearen Mischpolyamiden | |
DE2256217C3 (de) | Mischungen thermoplastischer Polyamide | |
DE2159803C2 (de) | Transparente, thermoplastisch verformbare, in Methanol unlösliche Mischpolyamide | |
DE2855928A1 (de) | Neue copolyamide | |
EP0050742B1 (de) | Transparente kochwasser- und sterilisationsbeständige Polyamide | |
DE2263929A1 (de) | Transparente polyamide | |
DE1570246A1 (de) | Verfahren zum Herstellen glasklarer Polyamide | |
DE2732928A1 (de) | Transparente polyamide | |
DE2737257A1 (de) | Transparente polyamide | |
DE1169665B (de) | Verfahren zur Herstellung von klaren, durch-sichtigen Polyamiden | |
EP0055335B1 (de) | Transparentes, kochwasserbeständiges und sterilisationsfestes Polyamid | |
DE1645537C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischpolyamiden | |
DE2217016A1 (de) | Polyamid | |
DE2420530A1 (de) | Verfahren zur herstellung von sulfonatgruppenhaltigen aromatischen polyamiden | |
DE1495196A1 (de) | Verfahren zum Herstellen amorpher Polyamide | |
DE2145260A1 (de) | Transparente polyamide | |
DE1301112B (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern auf der Basis von Polyamiden |