DE1569079C3 - In Berührung mit Feutigkeit und Zucker klarsichtige Folie - Google Patents
In Berührung mit Feutigkeit und Zucker klarsichtige FolieInfo
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Description
Beim Verpacken von feuchten, zuckerhaltigen Gütern, z. B. getrockneten Früchten, in lackierte
Cellulosehydratfolie bildet sich, besonders an den Berührungsstellen zwischen Verpackungsgut und Folie,
ein sirupartiger "Beschlag, der die Folie trübt und das verpackte Gut unansehnlich macht: Auch Celluiosehydratfolien.
die durch Emulsionsbeschichtung, z. B. mit Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat, beschichtet
sind, beschlagen beim Verpacken feuchter, zuckerhaltiger Güter. Sie tun dies zwar häufig in wesentlich
geringerem Maße als lackierte Cellulosefolien, doch ist auch ein bei ihnen in geringerem Maße auftretender
Beschlag noch störend. Die Heißsiegelfähigkeit von emulsionsbeschichteten Cellulosefolien,' die wenig zum
Bilden eines Belages neigen, wenn sie mit feuchtem, zuckerhaltigem Verpackungsgut in Berührung sind,
ist allerdings gering,
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Cellulosehydrat-Verpackungsfolie zu schaffen, welche
durch feuchtes, zuckerhaltiges Verpackungsgut nicht beschlägt und dennoch eine Oberfläche aufweist,
welche mit sich selber durch die üblichen Verfahren unter Bildung sehr gut haltbarer Schweißnähte verschweißbar
ist.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß eine in Berührung mit Feuchtigkeit und Zucker klarsichtig
bleibende, durch Lackieren oder Beschichten mit einer Emulsion auf einer oder beiden Oberflächen mit einer
heißsiegelbaren Schicht versehene Celiulosehydratfolie, welche erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist,
daß sie auf ihrer heißsiegelbaren Schicht mit einem dünnen Belag mindestens eines oberflächenaktiven
Stoffes imprägniert ist.
Ein Imprägnieren von Kunststoffoberflächen mit einem oberflächenaktiven Stoff kennt man bereits, um
deren Neigung, elektrostatische Ladung anzunehmen, zu unterbinden. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind jedoch Folien aus Cellulosehydrat. Diese sind bekanntlich von zu hoher Leitfähigkeit als daß sich
statische Elektrizität auf ihnen ansammeln könnte. Das geschieht selbst dann nicht, wenn die Cellulosehydratfolien
mit einer Lackschicht oder einer aus einem Emulsionsauftrag gebildeten Schicht versehen sind,
um sie heißsiegelfähig zu machen. Auch bei extrusionsbeschichteten
Cellulosehydratfolien kommt es erst bei dicken Schichten des Extrudats in störendem Maße zu
einer Neigung zu elektrostatischer Aufladung; doch sollen, um eine ; klare Abgrenzung herbeizuführen,
extrusionsbeschichtete Cellulosehydratfolien nicht unter den Gegenstand vorliegender Anmeldung fallen.
Die Cellulosehydrat-Folien können ein- oder beidseitig mit einer heißsiegelfähigen Schicht versehen sein.
Im nachfolgenden ist von »lackierten« Folien die Rede,
ίο wenn die Überzüge aus Lösungen auf die Folie aufgebracht
sind. Dagegen sollen unter »beschichteten« Folien solche Folien verstanden werden, bei denen die
heißsiegelfähige.Schicht aus einer Dispersion auf die : Folie, aufgebracht ■ ist. Wenn eine lackierte oder beschichtete
Folienoberfläche erfindungsgemäß mit einem oberflächenaktiven Stoff präpariert ist, befindet
sich die heißsiegelbare Schicht zwischen der Folie und dem oberflächenaktiven Stoff. Mit der erfindungsgemäßen
Präparation versehene lackierte Cellulose-
ao hydratfolien sind in vielen Fällen bevorzugt. '
Für die Präparation geeignete oberflächenaktive Stoffe bzw. Netzmittel sind alle die, welche die Oberflächenspannung
des Wassers herabsetzen, sich aus Lösungen oder Dispersionen auf die Folie bringen
lassen, sich bei dem zur: Beseitigung des Lösungs- bzw.
Dispersionsmittels erforderlichen Trockenprozeß nicht verflüchtigen und nach dem Trockenprozeß auf der
Folie haften. Die oberflächenaktiven Stoffe können ionogen und zwar anionen- oder kationenaktiv sein.
Jedoch sind auch nichtionogene oberflächenaktive Stoffe geeignet.
Geeignete anionenaktive Stoffe sind Alkaliseifen höherer Fettsäuren, beispielsweise Natriumstearat
oder -palmitat sowie.die sich von Fettalkoholen, besonders von Alkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen,
ableitenden Monoalkylsulfate, die zweckmäßig in Form ihrer Salze, besonders ihrer Alkalioder
Erdalkalisalze vorliegen; beispielsweise Natriumlaurylsulfat und Natriumstearylsulfat. Desgleichen
eignen sich Alkylsulfonate, besonders Fettalkoholsulfonate, wie sie beispielsweise durch Sulfochlorierung
höherer Paraffine und anschließende Verseifung der Sulfochlörierungsprodukte mit Alkalilaugen anfallen.
Auch können mit gutem Erfolg Alkylarylsulfonate, beispielsweise Alkali-1,2- oder.-1,4-isopropylnaphthaiinsulfonat,
-diisopropylnaphthalinsulfonat, -diisobutylnaphthalinsulfonat
oder auch Alkylphenylsulfonate, deren Alkylgruppen im allgemeinen 8 bis 12 Kohlenstoffatome
aufweisen, verwandt werden. Ferner eignen sich auch Fettsäurekondensationsprodukte, die man
durch Umsetzung von Fettsäurechloriden mit Alkalisalzen des N-Methyltaurins oder seiner Homologen
erhält, beispielsweise die Natriumsalze der co-N-Methyl-N-oIeylamino-äthan-ci-sulfosäure
und der ω-Ν-Methyl-N-oleylamino-hexan-a-sulfosäure.
Auch Gemische dieser anionenaktiven Stoffe können eingesetzt werden.
Geeignete kationenaktive Stoffe sind beispielsweise die sogenannten Invertseifen. Unter ihnen seien besonders
genannt Dialkyl- bzw. Dihydroxyalkyl-benzylalkyl-ammonium-chloride,
beispielsweise Dimethylbenzyi-alkyl-ammonium-chloride
(Benzalkon-Typ) wie Dimethyl-benzyl-decyi-ammonium-chlorid oder Dihydroxyäthyl-benzyl-oleyl-ammonium-chlorid
u. a.
Schließlich können auch andere kationenaktive Stoffe, bei denen ein Iangkettiger hydrophober Kohlenwasserstoffrest
an eine hydrophile Gruppe mit positiver Ladung gebunden ist, beispielsweise N-Acyl-N'-alkyl-
bzw. N-Acyl-N'-hydroxyalkyl-diamine vom Typ des
N-Hydroxyäthylaminoäthyl-ölsäureamids verwendet
werden.
Als nichtionogene oberflächenaktive Stoffe kann man Polyglykoläther, beispielsweise Reaktionsprodukte von
Polypropylenglykol mit Äthylenglykol, die im allgemeinen Molekulargewichte zwischen 2000 und 8000
haben, oder auch Polyglykolester, beispielsweise Ester aus Polyäthylenglykol mit gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren wie Stearinsäure oder Ölsäure, oder auch die entsprechenden gemischten Ester verwenden.
Die oberflächenaktiven Substanzen sollen in dünnen Schichten unmittelbar auf der Folie oder auf dem
Überzug haften. Im allgemeinen sind sie so auf der mit ihnen präparierten Oberfläche verteilt, daß etwa 0,01
bis 0,5 Gramm Substanz auf einem Quadratmeter in gleichmäßiger oder weitgehend gleichmäßiger Verteilung
vorhanden sind.
Träger der aus einem oder mehreren oberflächenaktiven Stoffen bestehenden Präparation sind klarsichtige
heißsiegelbare Folien aus regeneriertem Cellulosehydrat (Zellglas). Die durch Lackieren oder Beschichten
auf die Cellulosehydratfolien aufgebrachte heißsiegelfähige Schicht besteht aus ebenfalls klarsichtigem
Material, beispielsweise aus Nitrocellulose oder aus vollsynthetischen polymeren Stoffen, beispielsweise
Mischpolymerisationsprodukten von Vinylidenchlorid mit Acrylnitril oder von Vinylchlorid mit Vinylacetat.
Aus den Möglichkeiten, daß die Folie auch nur einseitig lackiert oder beschichtet sein kann oder nur
einseitig mit der oberflächenaktiven Substanz präpariert sein kann und daß die beiden Seiten der Folie die
gleiche oder eine verschiedene Behandlung erfahren haben können, ergeben sich mehrere Variationsmöglichkeiten
für die erfindungsgemäße Cellulosehydratfolie.
Das Auftragen des oberflächenaktiven Stoffes auf die lackierte oder beschichtete Folie kann in bekannter
Weise dadurch erfolgen, daß man den oberflächenaktiven Stoff gelöst oder dispergiert in einem geeigneten
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch auf die Folienoberfläche aufbringt und auf dieser die Flüssigkeit,
beispielsweise durch Bürsten, Rakeln oder Egalisieren mit Luftdüsen verteilt, daß man — nach der Beseitigung
des Lösungsmittels durch einen Trockenvorgang, beispielsweise mit Heißluft — die gewünschte
Schichtdicke erhält. Man kann die Verteilung der Flüssigkeit auch durch Glättung mit hochpolierten
Gegenflächen, beispielsweise mit hochpolierten Walzenpaaren oder auch durch Einwirkung von Stoffen
mit Kapillareinwirkung, beispielsweise Filz, Leinen oder Wolle, erreichen. In manchen Fällen ist ein
zusätzlicher Arbeitsgang für die Glättung nicht erforderlich, beispielsweise dann, wenn es die Anordnung
der Folienbahn erlaubt, daß eine Egalisierung der Präparationsflüssigkeit durch die Einwirkung der Schwerkraft
erfolgen kann.
Wenn die zu präparierende Folienseite eine Lackschicht tragen soll, ist es bevorzugt, die das Netzmittel
enthaltende Flüssigkeit unmittelbar im Anschluß an das Lackieren auf das weitgehend getrocknete
Material im gleichen Arbeitsgang aufzusprühen.
Die Netzmittel bringt man gelöst und/oder dispergiert mit wassermischbaren organischen Lösungsmitteln,
Wasser oder Gemischen dieser Lösungsmittel auf die gegebenenfalls lackierte Folie auf. Die Lösungsmittel
dürfen das Folienmaterial nicht allzu sehr angreifen und sollen leicht von der Folienoberfläche entfernbar
sein. Geeignet sind daher Ester, beispielsweise Äthylacetat, Äther, beispielsweise Tetrahydrofuran und
Dioxan, niedere Alkanole, beispielsweise Methanol, Äthanol und Isopropanol, Ketone, beispielsweise
Aceton und Methyläthylketon. Die Konzentrationen der verwendeten Lösungen variieren je nach der Art
des verwendeten Folienmaterials, Lackes und Netzmittels und liegen im allgemeinen zwischen 0,1 und
10 Gewichtsprozent.
ίο Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, in bekannter
Weise durch Beschichten mit wäßrigen Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat-Dispersionen
erhaltene Cellulosehydrat-Folien wie angegeben zu präparieren, wobei die Präparationsflüssigkeit zweckmäßig auf die
weitgehend getrocknete Mischpolymerisatschicht aufgesprüht wird. Hierbei erreicht man eine weitere Verringerung
der Tendenz dieser Folien, bei Berührung mit Wasser und Zucker Beschläge zu bilden.
Der Vorteil der erfindungsgemäß präparierten Folien gegenüber den gleichen, aber nicht präparierten Folien besteht in erster Linie darin, daß die präparierten Folien als Verpackungsmaterial bei Berührung der erfindungsgemäß präparierten Folienseite mit Feuchtigkeit und Zucker nicht beschlagen, wobei die vorteilhaften Eigenschaften der nicht präparierten Folien, wie Transparenz und Siegelfestigkeit, erhalten bleiben. Die Folien eignen sich beispielsweise zum Verpacken vieler zuckerhaltiger Trockenfrüchte, wie Rosinen, Pflaumen usw.
Der Vorteil der erfindungsgemäß präparierten Folien gegenüber den gleichen, aber nicht präparierten Folien besteht in erster Linie darin, daß die präparierten Folien als Verpackungsmaterial bei Berührung der erfindungsgemäß präparierten Folienseite mit Feuchtigkeit und Zucker nicht beschlagen, wobei die vorteilhaften Eigenschaften der nicht präparierten Folien, wie Transparenz und Siegelfestigkeit, erhalten bleiben. Die Folien eignen sich beispielsweise zum Verpacken vieler zuckerhaltiger Trockenfrüchte, wie Rosinen, Pflaumen usw.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert. Die Zahlenangaben g/m2 bedeuten die
jeweiligen Mengen der eingesetzten oberflächenaktiven Substanz bzw. des Netzmittels in Gramm, die sich nach
dem Auftragen und Trocknen auf einem Quadratmeter der mit dieser Substanz präparierten Seite der
Folie befinden.
Eine beidseitig nitrolackierte Cellulosehydratfolie wird durch eine 8 gewichtsprozentige Lösung von
Natrium-isopropylnaphthalinsulfonat in Wasser/Methanol (Verhältnis 3:1) geführt und durch Rakeln so
abgestreift, daß die Netzmittelschicht auf beiden Seiten 0,6 g/m2 beträgt. Die so behandelte Folie beschlägt
— im Gegensatz zu der nicht behandelten Folie — bei der Verwendung als Verpackungsmaterial
für Trockenfrüchte, z. B. Rosinen, nicht.
Auf eine mit einem Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Mischpolymerisat beidseitig lackierte Cellulosehydratfolie
wird eine 5 gewichtsprozentige Lösung eines Gemisches höherer Natriumalkylphenylsulfonate (Alkylgruppen
C8 bis C12) in Wasser/Methanol (Verhältnis
1:1) unmittelbar nach dem Lackieren mit Hilfe mehrerer
in Reihen angeordneter Düsen unter Druckluft im oberen Teil des Trockenturms einer Lackiermaschine
einseitig aufgesprüht. Die Netzmittelschicht beträgt etwa 0,4 g/m2. Die so behandelte Folie zeigt im
Gegensatz zu der nicht behandelten Folie keine Neigung zum Beschlagen durch zuckerhaltiges, feuchtes
Gut.
Eine mit einem Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Mischpolymerisat
lackierte Cellulosehydratfolie wird nach dem Tauchen in eine 2 gewichtsprozentige Lösung von
Natrium-oleylsulfonat in Wasser/Methanol (Verhältnis
1:1) so mit Luftdüsen abgestreift, daß die Netzmittelschicht auf beiden Seiten der lackierten Folie
0,2 g/m2 beträgt. Die Folie beschlägt bei ihrer Verwendung als Verpackungsmaterial für getrocknete Pflaumen
nicht.
Auf eine mit einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat
beidseitig lackierte Cellulosehydratfolie wird auf dem Wege zwischen Trockner und Konditionierkammer
eine 2 gewichtsprozentige Lösung von Benzalkon A in Wasser einseitig so aufgesprüht, daß
auf der fertigen Folie 0,3 g/m2 haften. Die Folie beschlägt nicht beim Kontakt mit Rosinen.
Beispiel. 5 ·-"
Eine mit einem Vinylidenchlorid^Acrylnitril-Mischpolymerisat
beidseitig lackierte Cellulosehydratfolie wird im oberen Teil des Trockners über einen Filzstreifen
geführt, der mit einer 3%igen wäßrigen Lösung von Benzyl-oleyl-dihydroxyäthyl-ammoniumchlorid
getränkt ist. Die auf diese Weise ein- oder beidseitig präpanerte Folie weist nach dem Trocknen eine
Netzmittelschicht von 0,2 g/m2 auf. Sie beschlägt im Kontakt mit Rosinen nicht.
Claims (3)
1. In Berührung mit Feuchtigkeit und Zucker klarsichtig bleibende, durch Lackieren oder Beschichten
mit einer Emulsion auf einer oder beiden Oberflächen mit einer heißsiegelbaren Schicht versehene
Cellulosehydratfolie. dadurch gekennzeichnet,
daß sie auf ihrer heißsiegelbaren Schicht mit einem dünnen Belag mindestens eines oberflächenaktiven Stoffes präpariert ist.
2. Cellulosehydratfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag 0,01 bis 0,5.g auf ein
Quadratmeter-beträgt. . : ' i . ;. '
3. Folie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die heißsiegelbare Schicht
durch Auftragen einer Nitrocellulose-Lösung oder einer Vinylidenchlorid^Mischpolymerisatlösung
erzeugt ist.
Priority Applications (7)
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