DE1566591B1 - Implantierbare Vorrichtung zum Verbinden und Durchspuelen zweier Katheter,insbesondere zur Behandlung von Hydrocephalus - Google Patents
Implantierbare Vorrichtung zum Verbinden und Durchspuelen zweier Katheter,insbesondere zur Behandlung von HydrocephalusInfo
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Description
1 2
Zur Behandlung von Hydrocephalus, allgemein als spülvorrichtung mit einer rechtwinkeligen Biegung 14
sogenannter »Wasserkopf« bekannt, wird üblicher- versehen und führt an dieser Stelle durch ein Bohrweise
die Cerebrospinalflüssigkeit aus der Gehirn- loch 16 in die Schädeldecke des Patienten in die Hirnkammer
mittels eines Katheters abgezogen. Dabei kammer, um dort die überschüssige Cerebrospinalwird
das eine Ende des Katheters in die Gehirnkam- 5 flüssigkeit abzuziehen. Die Durchspülvorrichtung 12,
mer eingesetzt und das andere Ende so angeordnet, deren detaillierte Beschreibung später folgt, ist mit
daß die Flüssigkeit in den Blutkreislauf oder in die dem ventriculären Katheter verbunden und, wie er-Peritonäalhöhle
abgeleitet werden kann. Die gesamte sichtlich, unter der Haut des Patienten eingesetzt, die
Vorrichtung wird üblicherweise chirurgisch unter die Schädeldecke in einiger Entfernung von der Bieder
Haut des Patienten implantiert. Am Ausfluß- io gung 14 in den ventriculären Katheter bedeckt. Der
ende des Katheters sind im allgemeinen Ventile ver- Abflußkatheter 13 ist mit dem anderen Ende der
schiedener Bauart angebracht, um ein Fließen in nur Durchspülvorrichtung 12 verbunden und chirurgisch
einer Richtung zu ermöglichen. implantiert, um die Flüssigkeit entweder in die Peri-
Derartige Vorrichtungen zur Behandlung von Hy- tonäalhöhle oder in den Blutkreislauf durch einVendrocephalus
leiden aber daran, daß sie durch Ge- 15 til 17 abzuleiten. Das Ventil 17 kann beispielsweise
webeteilchen, die in die Flüssigkeit geraten, ver- nur ein Schlitz in dem Katheter am oder in der Nähe
stopft werden können. Zur Überwindung dieser von seinem distalen Ende sein. Der Schlitz öffnet
Schwierigkeiten wurden daher verschiedene Vorrich- sich bei Anwendung eines sehr geringen positiven
tungen entwickelt, die jedoch alle Nachteile hatten. Druckes von innen, im Vergleich zum Außendruck,
Der Hauptnachteil der meisten von ihnen besteht 20 um der Flüssigkeit das Ableiten aus dem Katheter zu
darin, daß sie nur in einer Richtung wirksam sind ermöglichen. Umgekehrt ist bei Anwendung eines
und somit dazu neigen, größere Verstopfungen zu höheren Druckes außerhalb des Katheters, als innerverschlimmern,
halb der Schlitz gezwungen, in geschlossener Stellung
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher zu bleiben und verhindert so ein Rückfließen der
eine verbesserte Durchspülvorrichtung für die Hydro- 25 Flüssigkeit in den Katheter aus der Umgebung descephalus-Ableitsysteme,
mit deren Hilfe ein Durch- selben,
spülen in jeder Richtung leicht durchführbar ist. Die erfindungsgemäße Durchspülvorrichtung, die
spülen in jeder Richtung leicht durchführbar ist. Die erfindungsgemäße Durchspülvorrichtung, die
Die erfindungsgemäße implantierbare Vorrichtung in den F i g. 2 und 3 vergrößert und detailliert dargezum
Verbinden und Durchspülen zweier Katheter, stellt ist, besteht aus einer flachen Grundplatte oder
insbesondere zur Behandlung von Hydrocephalus, ist 30 Rückwand 21, auf der die beiden kreisförmigen Kamdurch
zwei nebeneinanderliegende, zusammendrück- mernl8 und 19 derart angeordnet sind, daß jeweils
bare Kammern, die durch einen bis etwa zum Mittel- die eine Kammerwand durch die Grundplatte und
punkt jeder Kammer reichenden zusammendrückba- die andere Kammerwand durch blasenförmige Teile
ren Schlauch miteinander verbunden sind und jeweils 22 und 23 gebildet werden. Auf diese Weise wird ein
ein Anschlußstück zum Anschluß eines Katheters 35 Paar nebeneinanderliegender geschlossener Kammern
aufweisen, gekennzeichnet. gebildet.
Das erfindungsgemäße Hydrocephalus-Ableitsystem Die Kammern sind in Längsrichtung durch einen
ist mit einer Zwei-Wege-Durchspülvorrichtung aus- dünnwandigen flexiblen Schlauch 24 verbunden, der
gerüstet, wodurch im Falle größerer Verstopfungen so lang ist, daß er sich etwa bis zum Mittelpunkt
leicht festgestellt werden kann, ob der ventriculäre 40 von jeder der beiden Kammern erstreckt. Zusätzlich
Katheter oder der Ableitkatheter verstopft ist, so ist eine der Kammern (im folgenden als Proximaldaß
die Entfernung der gesamten Vorrichtung ver- kammer bezeichnet) mit dem ventriculären Katheter
mieden wird. 11 und die andere der Kammern (im folgenden als
Die Durchspülvorrichtung ist unter der Haut, eng Distalkammer bezeichnet) mit am Abflußkatheter 13
anliegend an der Schädeldecke, angebracht, so daß sie 45 verbunden. Beide Verbindungen sind vorzugsweise in
mit der Hand leicht bedient werden kann, um die der Ebene der Grundplatte angebracht, aus später
Verstopfung zu überprüfen und um als Pumpe und zu erläuternden Gründen.
Ventil für den Abfluß zu wirken. Die beiden Katheter 11 und 13 und die Durchspül-
Ventil für den Abfluß zu wirken. Die beiden Katheter 11 und 13 und die Durchspül-
Einzelheiten einer Ausführungsform der erfin- vorrichtung 12 können aus einem beliebigen Material
dungsgemäßen Vorrichtung können am besten an 50 angefertigt werden, das sich dem menschlichen Kör-Hand
der Zeichnungen erläutert werden. per gegenüber inert verhält, wie Organopolysiloxan-
F ig. 1 zeigt ein Teilschema über die Anordnung elastomere, und können beispielsweise als eine Einheit
einer Hydrocephalus-Ableitungsvorrichtung im Kopf hergestellt werden. Die Durchspülvorrichtung und
des Patienten. · . die beiden Katheter können jedoch auch getrennt
F i g. 2 ist ein Grundriß des Unterteils einer Durch- 55 angefertigt werden und durch geeignete Verbindungsspülvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung. stücke zusammengefügt und mit einem medizinisch
F i g. 3 ist ein Querschnitt durch die vollständige unbedenklichen Klebstoff verbunden werden.
Durchspülvorrichtung aus Fi g. 2. .Im Betrieb nach Implantierung in den Körper, wie
Durchspülvorrichtung aus Fi g. 2. .Im Betrieb nach Implantierung in den Körper, wie
Nun zu den Zeichnungen im einzelnen, wobei sich im Zusammenhang mit F i g. 1 beschrieben, wird die
gleiche Ziffern auf die entsprechend numerierten 60 Flüssigkeit aus der Gehirnkammer in den ventricu-Teile
in den Figuren beziehen. lären Katheter abgezogen, durch den ventriculären
In F i g. 1 ist eine Hydrocephalus-Ableitungsvor- Katheter in die Proximalkammer der Durchspülvorrichtung
dargestellt, die aus einem ventriculären Ka- richtung, dann durch den Schlauch 24 in die Distaltheter
11, einer Durchspülvorrichtung 12 und einem kammer und aus dieser heraus in den Abflußkatheter
Abflußkatheter 13 besteht. Alle Teile des Ableitungs- 65 geleitet. Bei Erreichen eines ausreichenden Ableisystems
bestehen aus flexiblem Material, z. B. aus tungsdruckes gegen das Austrittsventill7 des Abfluß-Organopolysiloxanelastomeren.
Der ventriculäre Ka- katheters öffnet sich das Austrittsventil, so daß die theter 11 ist in einiger Entfernung von der Durch- Flüssigkeit aus dem Abflußkatheter entweder in die
Peritonäalhöhle oder in den Blutkreislauf abfließen kann, je nachdem, an welcher Stelle der Abflußkatheter
implantiert worden ist.
Zur Überprüfung der Wirkungsweise können die blasenförmigen Teile, die die Kammern der Durchspülvorrichtung
bedecken, durch die Haut des Patienten bedient und manipuliert werden. Die Schädeldecke
des Patienten und die Grundplatte 21 bilden einen ziemlich festen Hintergrund für die beiden
Kammern, um eine Kompression derselben zu ermöglichen. Die Proximalkammer wird mit einem
Finger so weit zusammengedrückt, daß das Ende des Schlauches 24, das etwa bis in die Mitte der Kammer
hineinreicht, abgeklemmt wird. Wenn die Proximalkammer leicht zusammengedrückt werden kann, ist
es selbstverständlich, daß mindestens ein Ende der Ableitung frei von Verstopfungen ist, d. h. die
Flüssigkeit kann frei entweder aus dem ventriculären oder aus dem Abflußkatheter oder aus beiden fließen.
Mit der zusammengedrückten Proximalkammer kann der Fingerdruck dann auf den blasenförmigen
Teil, der die Distalkammer bedeckt, angewendet werden. Wenn die Distalkammer einfach zusammenfällt,
ist es selbstverständlich, daß der Abflußkatheter nicht verstopft ist und selbständig funktioniert. Umgekehrt
zeigt das Ausbleiben des Zusammenf aliens der Distalkammer auf einfache Weise an, daß der Abflußkatheter
verstopft ist.
Die Überprüfung der Wirkungsweise des ventriculären Katheters erfolgt in umgekehrter Weise. Die
Distalkammer wird zuerst so weit zusammengedrückt, bis der Schlauch 24 abgeklemmt ist, dann wird der
Druck auf die Proximalkammer ausgeübt.
Bei Verstopfung von einem oder beiden Kathetern wird die Anwendung von zusätzlichem Druck nach
den oben geschilderten Schritten für die Überprüfung der Wirkungsweise der Vorrichtung das Ausspülen
der Verstopfung aus dem Katheter bewirken. Bei allen, insbesondere bei ernsthaften Verstopfungen,
öffnet dieses Verfahren einfach die Katheter für den Durchfluß, so daß korrigierende chirurgische
Eingriffe nicht notwendig sind.
Das erfindungsgemäße Hydrocephalus-Ableitungssystem ist mit einer neuen Durchspül- und Durchgängigkeitsüberprüf
ungsvorrichtung ausgerüstet. Diese Vorrichtung ermöglicht das Überprüfen der Durchgängigkeit
und das Durchspülen in beiden Richtungen. Da die Durchspülvorrichtung ziemlich flach ist.
an der Rückseite der Schädeldecke des Patienten anliegt und die Katheter deshalb in der Ebene der
Vorrichtung liegen, kann leicht ein positiver Druck angewendet werden, ohne daß die Gefahr besteht,
daß die Vorrichtung bei der Druckanwendung bewegt wird, wobei die Unbequemlichkeit auf ein
Minimum reduziert wird.
Neben der Wirkungsweise als Durchspül- und Durchgängigkeitsüberprüfungsvorrichtung können die
blasenförmigen Teile,- die die Kammern bedecken, auch für Injektionen von Medikamenten oder Spülflüssigkeiten
benützt werden, da die kleinen Punkturen
in den Kammern keinen schädlichen Einfluß auf die Wirkungsweise der Vorrichtung ausüben und
dazu neigen, sich selbst wieder zu verschließen.
Eine weitere Modifikation der Vorrichtung, die häufig erwünscht ist, besteht darin, daß in dieselbe
bei der Herstellung Pigmente eingeschlossen werden, die für Röntgenstrahlen undurchlässig sind. Dadurch
kann die Lage der Vorrichtung auf einfache Weise durch Anwendung von Röntgenstrahlen überprüft
werden. Gegebenenfalls kann auf die Oberfläche der Vorrichtung ein gewebedurchlässiges Material geklebt
werden, um ein besseres Verankern der Vorrichtung zu gewährleisten.
Claims (4)
1. Implantierbare Vorrichtung zum Verbinden und Durchspülen zweier Katheter, insbesondere
zur Behandlung von Hydrocephalus, gekennzeichnet durch zwei nebeneinanderliegende,
zusammendrückbare Kammern (18,19), die durch einen bis etwa zum Mittelpunkt jeder Kammer
reichenden zusammendrückbaren Schlauch (24) miteinander verbunden sind und jeweils ein
Anschlußstück zum Anschluß eines Katheters (11, 13) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine flache Grundplatte (21), auf der
die beiden Kammern (18,19) derart · angeordnet sind, daß jeweils die eine Kammerwand durch
die Grundplatte und die andere Kammerwand durch blasenförmige Teile (22, 23) gebildet
werden. ,
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstücke für die
Katheter und der Verbindungsschlauch in der Ebene der Grundplatte (21) mit derselben verbunden
sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Teile der Vorrichtung aus Organopolysiloxanelastomeren gefertigt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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