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Bezeichnung: Kapsel zur Aufbewahrung der Komponenten eines Zahnfüllungsmaterials
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kapsel zur Aufbewahrung der Komponenten eines
Zalrnfüllungsmaterials, die wenigstens zwei voneinander getrennte, die Komponenten
aufnehmende Hohlräume aufweist, Kapseln dieser Art kommen bei der Herstellung von
Zahnfüllungen (Amalgame, Zemente u.dgl.) zur Anwendung, Bei dieser Herstellung von
Zahnfüllungen werden meistens zwei Bestandteile, nämlich ein trockenes Pulver und
eine Flüssigkeit in einem bestimmten Mengenverhältnis zueinander gemischt. Die entstandene
knetbare Masse wird in die vorbereitete Zahnhöhlung eingebracht, worauf nach einer
kurzen Zeit das vorher plastische Gemisch erhärtet und so die Ergänzung des Zahnes
ergibt. Das Zusammenmisohen beider Komponenten erfolgt überwiegend in sogenannten
Misohs oder Rüttelgeräten, in denen eine meist zweiteilige, verschlossene und die
dosierten Komponenten enthaltende Kapsel in kräftige Schwingungen versetzt wird.
Die hierbei auftretenden, erheblichen Beschleunigungs- und Prallkräfte bewirken
die innige Vermischung der Bestandteile. Die jeweils benötigte Dosis der beiden
Komponenten, im Falle einer Amalgam-Füllung z. B. eine gepulverte Silberlegierung
sowie flüssiges Quecksilber
wird vielfach einzeln eingewogen oder
in besonderen Dosiergeräten abgemessen.
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Zur Vereinfachung der Arbeit ist vorgeschlagen worden, die beiden
Komponenten der Füllung dosiert in Kapseln zu liefern, die direkt in ein Rüttelgerät
eingesetzt werden können.
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Alle diesbezüglich gemachten Vorschläge befassen sich im wesentlichen
mit dem Problem, zwei, nach der Herstellung und während der Lagerung, mit Sicherheit
getrennt zu haltende Substanzmengen zu einem gewünschten Zeitpunkt in einem mischraum
zu vereinen.
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Die in verschiedenen Räumen untergebrachten Substanzen werden auf
verschiedenartige Weise z.3. durch Verdrehen zwsier Kapselteilewoder durch kurzes
Auseinanderschi2ben derselben oder durch Zusammendrücken der Kapsel in der Längsrichtung
und einer dadurch bewirkten Sprengung einer Trennwand, oder durch Umstecken sowie
durch Trennen einzelner Kapselteile und Entfernung eines Zwischenstückes vereinigt
und so die Mischkapsel für das Rdttelgerät vorbereitet.
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Die an sich bekannten Ausftihrungen haben jedoch den Nachteil, daß
sie für den praktischen Gebrauch teuer, kompliziert und meistens auch nicht zuverlässig
genug sind. Die Möglichkeit eines vorzeitigen Vermischens der Teilmengen oder eines
Austritts der Flüssigkeit nach außen während der Lagerung und des Transportes sind
zumeist nicht mit genügender Sicherheit ausgeschaltet. Auch können Anteile der Komponenten
sich dem glischvorgang entziehen, wobei die Gefahr einer fehlerhaften Füllung entsteht.
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Um den Beschleunigungskräften sowie der zuverlässigen Einspannung
im Rüttelgerät standzuhalten, müssen die Kapseln der bekannten Ausführungen relativ
dickwandig und stabil sein. Sie eind daher in ihrer Herstellung, aber auch in der
Umständlichkeit ihrer Füllung recht aufwendig.
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Die aufgeführten Nachteile einer Kapsel der eingangs genannten Gattung
sind erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß sie aus zwei aus einer Folie gefertigten,
leicht deformierbaren Pormstdoken zusammengesetzt ist, die derart geformt und miteinander
verbunden sind, daß eine Verbindungsnaht wenigstens zwei benachbarte, durch die
Naht nach außen dauernd luftdicht verschlossene Hohlräume umgrenzt, die im Sinne
der kischung zusammengehörige Komponenten enthalten und zwischen diesen benachbarten
Hohlräumen eine nahtfreie Zone bestehen läßt, in der die Wandungen der Formstücke
lippenartig aneinander liegen.
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Vorteilhaft ist einer Kapsel mit zwei Hohlräumen eine starre, zweiteilige
aufklappbare Aufnahme zugeordnet, wobei ein Hohlraum dieser Aufnahme dem Mischraum
der Kapsel nach Form und grobe entspricht, und die Kapsel unter Quetschung des kleineren
Holilrawnes in die Aufnahme einführbar ist.
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Die Vorteile der Erfindung kommen voll zur Geltung, wenn die Aufnahme
Schüttelorgan einer Rüttelvorrichtung ist, wobei die miteinander verspannbaren aufnahmehälften
auf einer Schwenkachse gelagert sind.
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Die relativ dünnwandige und nachgiebige Kapsel erhält durch ihre Plazierung
in der sie genau umschließenden Aufnahme des R2ttelgerätes die nöttige Stabilität.
Während des Mischens ist die Kapsel ein Teil des Rüttelgerätes selber und entspricht
etwa einen Innenfutter oder Auskleidung eines starren, entsprechend gestalteten
Hohlraumes in dem Rüttelgerät.
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Die durch Verschweißen, gegebenenfalls auch durch Verkleben der FormstEcke
vollständig dichte Kapsel wird erst nach beendetem Mischvorgang und nach der Entnahme
aus dem Mischgerät zum Verbrauch der Mischung durch Aufschneiden geöffnet.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt nach Linie 1 - 1 von Fig. 5 im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II - II von Fig. 5, Fig. 3 eine Variante der Kapsel
in einem Schnitt entsprechend Fig. 2, Fig. 4 einen Ausschnitt aus einem Kapselband,
Fig. 5 eine vom Kapselband gem. Fig. 4 abgetrennte Kapsel, Fig. 6 eine weitere Variante
der Kapsel und Fig. 7 die Kapsel gemäß Fig. 1, 2, 5 in Verbindung mit einer zugehörigen
zweiteiligen Aufnahme, die Teil einer Xüttelvorrichtung ist.
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Die Kapsel bzw. Verpackungshülle enthält getrennte, zur Mischung bestimmte
Komponenten eines Zahnfüllungsmateials. Sie weist wenigstens zwei voneinander getrennte,
die Komponenten aufnehmende Hohlräume 2, 3 unterscniedlicher Größe auf, die durch
Beeinflussung von außen ohne Zerstörung der Kapselwandung miteinander in Verbindung
gebracht werden können.
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Die Kapsel ist aus zwei aus weichen Folienstücken gefertigten, relativ
leicht deformierbaren bzw. elastisch verformbaren Formsttlcken zusammengesetzt.
Diese vorzugsweise aus thermoplastischen Folien gefertigten Formstücke sind im Tiefziehverfahren
derart permanent verformt und miteinander verbunden, daß eine Naht 4, gegebenenfalls
auch eine Klebezone wenigstens zwei benachbarte llohlräuie umgrenzt und nach außen
dauernd luftdicht abschließt, die im Sinne der Mischung zusammengehörige Komponenten
enthalten.
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Zwischen diesen benachbarten Hohlräumen ist eine nahtfreis bzw. klebstoffreie
Zone belassen, in welcher die Wandungen der Formstücke lippenartig aneinanderliegen.
Bei Verwendung thermoplastischer Folien für die Fertigung der im iefziehverfahren
hergestellten Formstücke sind diese in aller Regel durch eine Schweißnaht-4 miteinander
verbunden, die vorzugsweise in einer Ebene gelegen ist.
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In der Praxis der Serienfertigung wird ein aus weichem Polyäthylen
oder aus weichgemachtem Polyvinylchlorid oder dergleichen bestehendes Folienband
1 so geformt, daß auf ihm paarweise Vertiefungen 2,3 unterschiedlicher Größe entstehen,
die zur Aufnahme des trockenen Pulvers (große Vertiefung 3) und der Flüssigkeit
(kleine Vertiefung 2) dienen (Fig0 4). In die Vertiefungen 2,3 des horizontal liegenden
Bandes 1 werden die für die Mischung erforderlichen Substanzen eindosiert, worauf
ein entsprechend geformtes Folienband mit im Verhältnis zum ersten Folienband spiegelbildlich
angeordneten Vertiefungen darüber gelegt wird.
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Danach werden die beiden Bänder durch einen Schweiß- bzw.
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Versiegelungsstempel derart miteinander verbunden, daß Jeweils zwei
benachbarte, zusammengehörige Hohlräume durch eine Schweißnaht 4 bzw. durch eine
Versiegelungszone umgrenzt sind.
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Zur Erleichterung des Schweißvorganges können die Berührungeflächen
der Folienbänder erforderlichenfalls mit geeigneten Klebe - bzw. Schweißschiohten
ganz oder teilweise überzogen werden.
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Wesentlich ist, daß die die Hohlräume umgrenzende Schweißnaht 4 einen
Verbindungssteg 5 zwischen den beiden Hohlräumen 2,3 offenläßt. Durch eine entsprechende
Verformung der Folienbänder kann erreicht werden, daß die aneinanderliegenden
landungen
der Polienbänder ii Bereich der schweißnahtfrein Zone 5 ein. gewisse Vorspannung
aufweisen. In dies ei Palle sind die lippenartig aneinanderliegenden Wandungen im
Bereich der naht freien Zone 5 unter der Wirkung einer elastischen Eigenspannung
aneinandergedrückt.
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Bei Verwendung eines weniger elastischen Folienmaterials kann erforderlichenfalls
zur Verstärkung der Abdichtung durch den Lippensteg 5 ein an dieser Stelle angreifender
mit der Folie verbundener oder aber entfernbarer Klemmbügel aus einem beliebigen
federnden Material vorgesehen werden.
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Das in Fig. 4 angedeutete, langgestreckte flexible Band mit beliebig
vielen Komponentenpaaren kann für den Versand, für die Aufbewahrung und den Verkauf,
gegebenenfalls aufgerollt so belassen werden, so daß die einzelnen Kapseln bzw.
Verpackungshüllen vom Verbraucher nach Bedarf mit einer Schere abgeschnitten werden
können.
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In manchen Fällen kann es aber auch zweckmäßig sein, das Band nach
dei Versiegelungsvorgang in der Maschine selber durch Ausstanzung in Einzelkapseln
zu serlegen (Fig. 5) Der größere, in der Regel das Pulver aufnehmende Hohlraum 3
in der Kapsel dient gleichzeitig als Mischraum; er ist etwa radial symmetrisch und
langgestreckt, wie aus den Figuren ersiocthlich. Die Variante gemäß Fig. 6 zeigt
eine andere Anordnung der Komponentenräume, bei welcher der kleinere Hohlraum 2
für die Flüssigkeit in der Längsachse des Mischraumes 3 der Kapsel liegt.
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Bei der Variante gemäß Fig. 9 ist die Ebene der Schweißnaht 4 sur
Symmetriesbene a - a des Mischraumes geneigt. Durch die
schräge
Anordnung der Schweißnaht wird verhindert, daß die starken Pralikräfte während des
Xischvorganges auf die Schweißnaht von innen einwirken können.
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Eine Kapsel der beschriebenen Art kann auf unterschiedliche Weise
bei Herstellung der Zahnfüllung gehandhabt werden.
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Im einfachsten Falle wird die Kapsel im Bereich des die Flüssigkeit
enthaltenden Hohlraumes 2 mit beliebigen Hilfsmitteln gequetscht und dadurch die
Flüssigkeit in den Hohlraum 3 mit dem Pulver entleert. Die Durchmischung beider
Komponenten wird durch ein entsprachendes Walken der relativ weichen Kapsel im Bereich
ihres Mischraumes erreicht. Es steht selbstverstündlich niohts im Wege, die Kapsel
im Bedarfsfalle auch vor aer Durchmischung aufzuschneiden und diese zum Beispiel
in einer Schale vorzunehmen.
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Eine arbeitssparende Anwendung der Kapsel, die hinsichtlich der Präzision
der Mischung äußerst zuverlässige Zahnfüllungen liefert, ist in Fig. 7 verdeutlicht.
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Dort ist gezeigt, wie die Kapsel von einer als Aufnahme dienenden,
zweiteiligen aufklappbaren Hohlform aufgenommen werden kann. Die Hohlform 6 entspricht
dem größeren Hohlraum bzw. dem Mischraum 3 der Kapsel nach Form und Größe. Aus der
Figur wird deutlich, daß beim Zusammenklappen der beiden Hohlformhälften 7,8, die
auf der Achse 9 schwenkbar gelagert sind und bei dem damit verbundenen Zusammenpressen
dieser Hälften mit Hilfe der Spannachraube der kleinere Hohlraum der Kapsel vollständig
zusammengepreßt wird, wobei der flüssige Inhalt über die nchtfreie Zone 5 in den
Mischraum 3 entleert wird.
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Der Flansch 7 der einen Hohlformhälfte 7 kann im Bereich des kleinen
Hohlraumes der eingelegten Kapsel eine Drucknase 11 aufweisen, welche die vollständige
Abquetschung der Kapsel im Bereich des kleineren Hohlraumes erleichtert und begünstigt.
Es steht jedoch nichts im Wege, die Aufnahme für die Kapsel so auszubilden, daß
die Ausquetschung der Flüssigkeitsblase 2 erst nach Schließung der Aufnahme durch
ein nicht dargestelltes Druckorgan vorgenommen wird.
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Die Hohlform stellt das Schüttelorgan einer Rüttelvorrichtung dar,
die für eine im wesentlichen lineare Schüttelbewegung in Richtung der Schwenkachse
ausgebildet ist.
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Die Praxis erfordert unterschiedliche Quanten des gemischten Zahnfüllungsmaterials.
Im Hinblick darauf hat es sich als zweckmäßig erwieeen, für die Serienfertigung
zwei Standardgrößen der Kapsel vorzusehen, die sioh zueinander hinsichtlich der
Größe ihres Mischungequantume wie 1 t 3 verhalten.
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Auf diese Weise ist es möglich, durch entsprechende Kombination von
Kapseln gleicher oder unterschiedlicher Kapazität auf rationelle Weise Mischungequanten
herzustellen, die das 1-, 2-, 2-, 3-, 4- usw. fache des Grundquantums darstellen.
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In diesen Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, die Rüttlevorrichtung
gleichseitig mit zwei der in Figur 7 gezeigten aufnahmen auszurüsten, die nach Schließen
mit einen gemeinsamen Spannmittel ein besonders einfaches, gleichzeitiges Verarbeiten
von zwei Kapseln gestattet.