DE1561648C3 - Doppelscheibenmühle - Google Patents
DoppelscheibenmühleInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21D—TREATMENT OF THE MATERIALS BEFORE PASSING TO THE PAPER-MAKING MACHINE
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- D21D1/20—Methods of refining
- D21D1/30—Disc mills
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Doppelscheibenmühlen mit einer Mahlscheibe, die an einer Welle fliegend
gelagert ist und beidseitig Refinerflächen aufweist, die jeweils mit der gegenüberstehenden Gehäusefläche auf
beiden Mahlscheibenseiten Refinerräume begrenzen, und die mindestens einen die beiden Mahlscheibenseiten
verbindenden, die Mahlscheibe durchdringenden Strömungskanal aufweist, ferner mit einem Einlaßkanal für
das zu verfeinernde Material, welcher in den auf der Seite der Welle gelegenen Refinerraum einmündet, mit
einem Auslaßkanal und mit einer Einrichtung zur Herstellung eines Druckverhältnisses in den beiden
Refinerräumen, das eine auf beiden Seiten der Mahlscheibe wirkende gleich große Kraft gewährleistet.
Bei einer bekannten Doppelscheibenmühle hat die
ίο Einrichtung zur Herstellung des einen Belastungsausgleich
ergebenden Druckverhältnisses die Form einer Umgebungsleitung, durch welche zu verfeinerndes
Material vom Mahlscheibenumfang derart zum Einlaß zurückgeleitet wird, daß auf der dem Ansatzpunkt der
-15 Welle gegenüberliegenden Mahlscheibenseite ein geringerer
Flüssigkeitsdruck ansteht, so daß auf die nicht durch den Wellenquerschnitt verkleinerte Mahlscheibenseite
bei geringerem Flüssigkeitsdruck etwa dieselbe Kraft wirkt wie auf der mit dem höheren Einlaßdruck
beaufschlagten, um den Wellenquerschnitt verkleinerten Mahlscheibenseite (US-Patentschrift 29 82 482).
Die zusätzliche Umgehungsleitung macht jedoch den Aufbau der Doppelscheibenmühle komplizierter und
erschwert Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Mahlscheibe, da zusätzliche Anschlüsse am Gehäuse
vorgesehen sind, welche abgetrennt oder abmontiert werden müssen.
Aus der französischen Patentschrift 13 70 244 ist es
fernerhin bekannt, einen Ausgleich der auf den beiden Mahlscheibenseiten wirksamen Kräfte dadurch herbeizuführen,
daß die Welle der fließend gelagerten Mahlscheibe axial verschieblich ausgebildet ist, so daß
die Mahlscheibe zwischen den feststehenden Refinerflächen eine Lage aufsuchen kann, in der die um den
Wellenquerschnitt unterschiedlich großen Mahlscheibenflächen von jeweils unterschiedlichen Drücken so
beaufschlagt sind, daß sich der angestrebte Kräfteausgleich ergibt.
Nachteilig ist bei dieser bekannten Konstruktion, daß in der sich selbst einstellenden Axiallage der Mahlscheibe
die Mahlspalte beiderseits der Mahlscheibe unterschiedlich groß sind, so daß das zu verfeinernde
Material in den Refinerräumen eine jeweils unterschiedliche Behandlung erfährt. Außerdem bedingt die axiale
Verschieblichkeit der Mahlscheibe einen komplizierten Aufbau und macht besondere Vorkehrungen erforderlich,
um eine Berührung zwischen feststehenden und umlaufenden Refinerflächen sicher zu vermieden.
Durch die Erfindung soll demgegenüber die Aufgabe gelöst werden, bei einer Doppelscheibenmühle der eingangs beschriebenen Art einerseits mit einfachsten Mitteln einen Belastungsausgleich auf den beiden Mahlscheibenseiten zu erreichen und andererseits eine sehr einfache Wartung und Reparatur ohne komplizierte Montage von Leitungsanschlüssen zu ermöglichen.
Durch die Erfindung soll demgegenüber die Aufgabe gelöst werden, bei einer Doppelscheibenmühle der eingangs beschriebenen Art einerseits mit einfachsten Mitteln einen Belastungsausgleich auf den beiden Mahlscheibenseiten zu erreichen und andererseits eine sehr einfache Wartung und Reparatur ohne komplizierte Montage von Leitungsanschlüssen zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die genannte Einrichtung zur Herstellung eines
bestimmten Druckverhältnisses in den beiden Refinierräumen von dem mindestens einen Strömungskanal
gebildet ist, der derart bemessen ist, daß in ihm ein den Kräfteausgleich auf beiden .Mahlscheibenseiten herbeiführender
Druckabfall auftritt.
Diese Ausbildung hat den besonderen Vorteil, daß ohne eine besondere Axialabstützung der Welle dei
Mahlscheibe die Spalte zwischen umlaufenden und feststehenden Refinerflächen auf den beiden Mahlscheibenseiten
gleich groß gehalten werden und das zu verfeinernde Material demzufolge in den beiden
Refinerräumen eine jeweils gleiche Behandlung erfährt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 — 6.
Ausführungsbeispiele werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Abbildung eines Schnittes durch eine Doppelscheibenmühle nach der Erfindung
und
F i g. 2 eine perspektivische Darstellung einer Mahlscheibe für eine erfindungsgemäße Doppelscheibenmühle
entsprechend der in F i g. 1 angedeuteten Darstellungsebene H-II unter Fortlassung der Antriebswelle
und bestimmter Mahlscheibenteile.
In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Doppelscheibenmühle mit einer Mahlscheibe 10. Wie F i g. 2 entnommen
werden kann, ist diese Mahlscheibe kreisförmig und verhältnismäßig flach. Auf der Innenseite 10a der
Mahlscheibe ist eine ringförmige Refinerfläche 11 vorgesehen, die normalerweise mit einer Refiner-Bemessung
oder -Profilierung versehen ist, welche in einer dem Fachmann geläufigen Weise an der Mahlscheibe
angeordnet ist, so daß sich eine weitere Beschreibung in dieser Hinsicht erübrigt. Auf der Außenseite 10b der
Rotorscheibe ist eine ringförmige Refinerfläche 12 vorgesehen. Den umlaufenden Refinerflächen 11 und 12
liegen stillstehende Refinerflächen 13 und 14 gegenüber. Diese sind an der Innenwand der Kammer 22 eines
umgebenden Gehäuses 21 befestigt.
Der Raum zwischen der inneren, ringförmigen Refinerfläche 11 der Mahlscheibe und der stillstehenden
Refinerfläche 13 bildet einen ersten Refinerraum 15. Der Raum zwischen der äußeren Refinerfläche 12 der
Mahlscheibe und der anderen stillstehenden Refinerfläche 14 stellt einen zweiten Refinerraum 16 dar.
Demgemäß ist also die innere Refinerfläche 11 dem ersten Refinerraum 15 zugekehrt, während die äußere
Refinerfläche 12 dem zweiten Refinerraum 16 zugekehrt ist.
Die Mahlscheibe 10 ist fliegend an einer Welle 17 befestigt und wird über diese angetrieben. Die Welle ist
im Gehäuse gelagert, wird durch entsprechende Lager abgestützt und von einer Seite her angetrieben. Die
Lagerung der Welle bedarf keiner näheren Beschreibung. Die Welle ragt von der Innenfläche 10a der
Mahlscheibe weg und ist an dieser befestigt, wobei F i g. 2 der Zeichnung die Mahlscheibe 10 in einem von
der Antriebswelle getrennten Zustand zeigt.
Das Mahlgut wird über einen Einlaßkanal 18 entlang der Antriebswelle 17 in die Doppelscheibenmühle
eingeführt. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umgibt der Einlaßkanal 18 die Antriebswelle 17 koaxial
und ermöglicht eine gleichförmige Zuführung von zu verfeinerndem Stoff nach dem ersten Refinerraum 15.
Zur Zuführung von zu verfeinerndem Stoff nach dem zweiten Refinerraum 16 dient ein Überleitungskanalsystem,
welches die Form mehrerer die Mahlscheibe durchdringender Strömungsöffnungen 20 hat. Für die
Mahlscheibe wird daher vorzugsweise eine speichenartige Konstruktion gewählt, und die Strömungsöffnungen
für den zu verfeindernden Stoff haben eine bestimmte Größe mit Bezug auf den Einlaßkanal 18, so
daß ein bestimmter Druckabfall erzeugt wird.
Wie ohne weiteres den Zeichnungen zu entnehmen ist, besitzt die Außenseite 10b der Mahlscheibe
insgesamt eine größere, dem zu verfeinernden Stoff dargebotene Fläche als die Innenseite 10a der
Mahlscheibe, da an dieser die Antriebswelle 17 angesetzt ist und einen Teil der wirksamen Oberfläche
abdeckt. Der von dem zu verfeinernden Stoff ausgeübte hydraulische Druck wirkt daher im Bereich der
Innenseite 10a der Mahlscheibe auf eine kleinere Fläche als im Bereich der Außenseite 10&
Zum Ausgleich dieses Flächenunterschiedes wird der durch den zu verfeinernden Stoff erzeugte Druck
erfindungsgemäß derart beeinflußt, daß dieser Druck auf der Außenseite 10ό der Mahlscheibe geringer ist.
Diese Beeinflussung des Druckes wird dadurch erreicht,
ίο daß die Größe der Strömungsöffnungen 20 in der
Mahlscheibe entsprechend bemessen wird, so daß sich ein bestimmter Druckabfall ergibt und die insgesamt auf
die Fläche 10b ausgeübten hydraulischen Kräfte den insgesamt auf die Fläche 10a ausgeübten hydraulischen
Kräften im wesentlichen oder genau gleich sind.
Zwar weisen unterschiedliche Fasersuspensionen auch verschiedene Strömungseigenschaften auf. Der
Grad des Strömungswiderstandes ändert sich abhängig davon, welche Art von zu verfeinerndem Stoff durch die
Strömungsöffnungen 20 der Mahlscheibe strömt, doch wurden Strömungsöffnungen gefunden, welche auch bei
verschiedenen Arten von zu verfeinerndem Material und bei verschiedenen Förderdrücken den jeweils
erforderlichen Druckabfall ergeben. Eine bevorzugte
Form derartiger Strömungsöffnungen hat mit Bezug auf die Größe des Einlaßkanals 18 solche Abmessungen,
daß sich für 0,70 kg/cm2 des innerhalb des Einlaßkanals 18 herrschenden Förderdruckes des zu verfeinernden
Materials ein Druckabfall von 0,028 bis 0,042 kg/cm2 ergibt.
Als bevorzugter Bereich des Druckabfalles an der Mahlscheibe (einschließlich des Druckabfalles an den
Strömungsöffnungen 20 der Mahlscheibe) sei das 0,04-bis 0,06fache des Förderdruckes angegeben.
Nachfolgend ist die Beziehung zwischen der wirksamen Mahlscheibenfläche und der Fläche auf der
Innenseite 10a der Mahlscheibe angegeben und als Beispiel eine Doppelscheibenmühle einer Nenngröße
von 50,80 cm durchgerechnet.
Mahlscheibenfläche = Scheibengesamtfläche —
Fläche der Mahlscheibenöffnungen
Fläche der Mahlscheibenöffnungen
Bedingung füY Kräfteausgleich:
Einlaßdruck · (Mahlscheibenfläche - Wellenquerschnitt) = (Einlaßdruck - Druckabfall) · Mahlscheibenfläche
P =
Wellenquerschnitt
Mahlscheibenfiäche
Mahlscheibenfiäche
103
■ Einlaßdruck
1903
Einlaßdruck
= 0,054 · Einlaßdruck, letzterer in kg/cm2.
Als weiteres Beispiel für die Konstruktion einer Doppelscheibenmühle mit den Merkmalen der Erfindung
seien folgende Werte angegeben:
Mahlscheibendurchmesser = 87,3 cm,
Mahlscheibenfläche = 5967 cm2,
Wellendurchmesser = 19,68,
Wellenquerschnitt = 303 cm2,
2-Rohr-Doppelströmungsöffnungen in der Nabe,
Querschnittsfläche = 290 cm2,
Wirksame Mahlscheibenfläche = Scheibengesamtfläche —
Öffnungsquerschnitt = 5967 - 290 = 5677 cm2.
Mahlscheibenfläche = 5967 cm2,
Wellendurchmesser = 19,68,
Wellenquerschnitt = 303 cm2,
2-Rohr-Doppelströmungsöffnungen in der Nabe,
Querschnittsfläche = 290 cm2,
Wirksame Mahlscheibenfläche = Scheibengesamtfläche —
Öffnungsquerschnitt = 5967 - 290 = 5677 cm2.
Zum Ausgleich der hydraulischen Kräfte auf beiden
Rohrseiten muß der Druckunterschied sein: Wellenquerschnitt
wirksame Mahlscheibenfläche
Einlaßdruck
303
5677
Einlaßdruck = 0,053 · Einlaßdruck. Angenommener Einlaßdruck = 2,11 kg/cm2,
damit p=0,053 · 2,11 =0,112 kg/cm2 erforderlicher Druckabfall.
damit p=0,053 · 2,11 =0,112 kg/cm2 erforderlicher Druckabfall.
Es zeigt sich, daß bei der erfindungsgemäßen Doppelscheibenmühle ein automatischer Ausgleich der
hydraulischen, auf die Mahlscheibe wirkenden Kräfte erreicht wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Doppelscheibenmühle mit einer Mahlscheibe, die an einer Welle fliegend gelagert ist und beidseitig
Refinerflächen aufweist, die jeweils mit der gegenüberstehenden Gehäusefläche auf beiden Mahlscheibenseiten
Refinerräume begrenzen, und die mindestens einen die beiden Mahlscheibenseiten verbindenden,
die Mahlscheibe durchdringenden Strömungskanal aufweist, ferner mit einem Einlaßkanal
für das zu verfeinernde Material, welcher in den auf der Seite der Welle gelegenen Refinerraum
einmündet, mit einem Auslaßkanal und mit einer Einrichtung zur Herstellung eines Druckverhältnisses
in den beiden Refinerräumen, das eine auf beiden Seiten der Mahlscheibe wirkende gleich große Kraft
gewährleistet, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einrichtung von dem mindestens einen
Strömungskanal gebildet ist, der derart bemessen ist, daß in ihm ein den Kräfteausgleich auf beiden
Mahlscheibenseiten herbeiführender Druckabfall auftritt.
2. Doppelscheibenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungskanäle
durch mehrere, in gleichem Abstand voneinander angeordnete und jeweils gleiche Größe aufweisende
öffnungen (20) gebildet ist, welche symmetrisch zur Mahlscheibenachse liegen.
3. Doppelscheibenmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine
Strömungskanal mit Bezug auf den Einlaßkanal (18) für das zu verfeinernde Material derart bemessen ist,
daß der Druckabfall annähernd das 0,04- bis 0,06fache des Zuführungsdruckes im Einlaßkanal
beträgt.
4. Doppelscheibenmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querschnittsfläche des Strömungskanals (20) mit Bezug auf die Querschnittsfläche des Einlaßkanals
(18) derart bemessen ist, daß ein Druckabfall von etwa 0,035 kg/cm2 für jeweils 0,70 kg/cm2 des im
Einlaßkanal herrschenden Förderdruckes des zu verfeinernden Materials entsteht.
5. Doppelscheibenmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
stillstehenden Refinerflächen (13, 14) an dem Gehäuse (21) angeordnet sind und daß ein
Auslaßkanal (19) im Bereich des Außenrandes der Mahlscheibe (10) von den Refinerräumen ausmündet.
6. Doppelscheibenmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in das
Gehäuse (21) lediglich zwei Kanäle einmünden, nämlich der Einlaßkanal (18) und der Auslaßkanal
(19).
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