DE1558185A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Stranggiessen von Stahl - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stranggiessen von StahlInfo
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Description
CONCAST INCORPORATED HBW YORK (U.S.A.)
Verfahren und Vorrichtung zum Strangglessen von Stahl
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggiessen von Stahl, bei welchem geschmolzener
Stahl kontinuierlich in das eine Ende einer Kokille eingeführt und aus dem andern Snde der Kokille
als teilweise erstarrter Strang kontinuierlich gezogen wird, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver-
Bei den herkömmlichen Stranggiessverfahren wird
geschmolzenes Metall in eine Kokille gegossen. Diese
kühlt die Randzone des Metalls und bringt diese zum Erstarren, so dass ein Strang gebildet wird, welcher
kontinuierlich aus der Kokille gezogen wird, während ebenso kontinuierlich,entsprechend der Geschwindigkeit
des ausgezogenen Stranges, geschmolzenes Metall in die Kokille gegossen wird. Nach dem Verlassen der Kokille
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wird der Strang weiter gekühlt, beispielsweise durch Ansprühen von Wasser. Diese Kühlung des Stranges im
Anschluss an das Verlassen der Kokille wird als Sekundärkühlung bezeichnet und bezweckt die vollständige Erstarrung
des Stranges.
Bei den meisten Stranggiessanlagen ist die Kokillenachse vertikal angeordnet und der Strang verlässt
die Kokille in senkrecht abwärts verlaufender Richtung. Nach seiner vollständigen Erstarrung werden
vom Strang Stücke gewünschter Länge abgetrennt. Da der Strang an der Schnittstelle natürlich vollständig erstarrt
sein muss, ist die Giessgeschwindigkeit bei solchen Anlagen abhängig von der Bauhöhe und deshalb aus wirtschaftlichen
Gründen oft beschränkt. Das heisst, es ist bei solchen Anlagen erforderlich die Giessgeschwindigkeit
nach oben zu begrenzen, um eine vollkommene Erstarrung des Stranges innerhalb vernünftigen vertikalen Dimensionen
zwischen Kokille und Schneidevorrichtung zu erreichen. Für höhere Giessgeschwindigkeiten würden die Kosten der Anlage
ein wirtschaftliches Mass übersteigen.
Beim Stranggiessen von Stahl sind diese Probleme infolge der hohen Temperatur des flüssigen Stahles und der
langen Dauer bis zur vollständigen Erstarrung des Stranges besonders gross. Beispielsweise sind bei normalen Anlagen
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für das Stranggießen von. Stahl Abstände von 21 Metern
zwischen der Kokille und dem Schneidaggregat keine Seltenheit
und selbst diese Abstände erfordern noch eine obere Begrenzung der Giessgeschwindigkeit auf einen Wert der
kleiner ist als die theoretisch mögliche Geschwindigkeit.
Um die Höhe der Anlage herabzusetzen,ist es
bekannt, den Strang in eine Kokille mit vertikaler Achse
zu giessen und den aus der Kokille austretenden Strang in
einer ebenfalls vertikal angeordneten Sekundärkühlzone weiter zu kühlen und durch Rollen oder Walzen'zu führen.
Hierauf wird der Strang in einer Biegevorrichtung in die Horizontale umgebogen. In solchen Anlagen wird der
Strang um einen Winkel von etwa 90° gekrümmt, so dass der
gekrümmte Strang eine horizontale Linie tangiert. Am
Berührungspunkt der Tangente wird der Strang gerichtet und
hierauf in horizontaler Richtung zu einer Schneidevorrichtung
geführt. Solche Anlagen ermöglichen eine Reduktion der erforderlichen Bauhöhe der Anlage. Diese Lösung kann
Jedoch insofern nicht ganz befriedigen, als verständlicherweise ein ziemlich grosser Krümmungsradius für die Biegung.
des Stranges erforderlich ist. Selbst mit sehr grossen Krümmungsradien ist das Biegen und anschliessende Richten
des erstarrten Stranges ohne Härterisse und ohne andere
Beschädigungen desselben mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden»
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Es ist ebenfalls bekannt, den Strang aus einer vertikal angeordneten Kokille zu ziehen, deren Achse gekrümmt
ist. In einer solchen Kokille wird der Strang bereits mit einer Krümmung gegossen und nach dein Austritt
aus der Kokille wiederum durch Ansprühen von V/asser in einer Sekundärkühlzone gekühlt. Innerhalb der Sekundärkühlzone
wird der Strang durch Rollen oder Walzen so geführt,
dass seine Krümmung aufrechterhalten bleibt. Beim Erreichen der Horizontalen wird der Strang in einer
Richtvorrichtung durch weitere Rollen oder Walzen gerichtet und einem Schneidaggregat zugeführt. Diese Anordnung
erlaubt zweifellos eine weitere Ueduktiön der erforderlichen Bauhöhe der Anlage. Auch hier sind aber
relativ grosse Krümmungsradien erforderlich, was die Bauhöhe ungünstig beeinflusst.
Während die beschriebenen Konstruktionen zweifellos eine Reduktion der erforderlichen Bauhöhe einer
Anlage ermöglichen, sind jedoch auch bei solchen Anlagen die möglichen Giessgeschwindigkeiten begrenzt. Dazu
kommt, dass die Verwendung von Stütz- und Biegerollen in der Sekundärkühlzone unmittelbar im Anschluss an die
Kokille Probleme aufwirft. Innerhalb dieser Zone und besonders
unmittelbar nach der Kokille ist die Kruste sehr dünn und der hydrostatische Druck des geschmolzenen Metalls
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.-Innerhalb dieser Kruste bewirkt ein Ausbauchen der
Kruste in den Zwischenräumen zwischen aufeinanderfolgenden Walzen. Dieses aufeinanderfolgende Ausbauchen
und Eindrücken der Kruste kann zu deren Bruch und damit
zu einem AusfHessen von flüssigem Metall führen. Bestenfalls aber werden Oberflächenrisse entstehen.
Seit Beginn der Entwicklung des Stranggiessens erschien das Giessen In einer horizontal angeordneten
Kokille als erstrebenswert,, Es wurde erkannt, dass dies
neben einer maximalen Reduktion der erforderlichen Bauhöhe auch eine optimale Bewegungsrichtung des gegossenen
Stranges für die Belange der Sekundärkühlung, des Trennens und der weiteren Bearbeitung ergeben würde. Bei einem
horizontal verlaufenden Strang verliert beispielsweise der Abstand zwischen Kokille und Schneidaggregat seine
Bedeutung, da in den meisten Anlagen hierfür genügend
Grundfläche bereitgestellt werden kann. Das horizontale
Stranggiessen erlaubt, mit einer maximalen Giessgeschwindigkeit
zu arbeiten und den Abstand zwischen Kokille und
Schneidaggregat den Erfordernissen anzupassen.
-Horizontale Kokillen sind bisher beim Stranggiessen
von Aluminium in Anlagen verwendet worden, in welchen das flüssige Aluminium durch einen feuerfesten
Stutzen in das eine Ende einer horizontalen Kokille einge-
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führt wird. Beim Giessen von Aluminium wird der Giessstutzen durch das flüssige Aluminium nicht benetzt und
bleibt während des Giessprozesses saubar. Beim Giessen von Stahl jedoch, und insbesondere bei der Verwendung
einer oszillierenden Kokille, fällt dieses Verfahren mit einer horizontalen Kokille^und darin befestigtem
Giessstutzen ausser Betracht. Es hat sich ergeben, dass der flüssige Stahl den Giessstutzen benetzt und am Ausgang
dieses Stutzens erstarrt. Der so erstarrte Stahl hat das Bestreben,rohrförmig durch die ganze Kokille
hindurch zu wachsen, so dass schliesslich am Austrittsende
der Kokille flüssiges Metall austritt.
Der Erfindung liegt die aufgäbe zugrunde, ein Verfahren zur» Stranggiessen von Stahl zu erhalten, das
bei einer minimalen Höhe der Anlage oino gross tmöglicho·
Giessgeschwindigkeit erlaubt bei gleichzeitiger optimaler.
Bewegungsrichtung des gegossenen Stranges.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, dass das geschmolzene Metall in der Kokille
unter Bildung· einer erstarrten ;landzone auf eine Oberflächentemperatur
beim Verlassen der Kokille zwischen 1372°C und 1095°C gekühlt wird und der Strang durch eine
Führung geleitet, in dieser zuerst gekrümmt und anschliessend wieder gerichtet und gleichzeitig auf eine
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Qberfläehenteinporatur zwischen 1O95°C und 700°C beim
Verlassen dieser Führung gekühlt wird, und dass hierauf
der gerichtete, teilweise erstarrte Strang, durch eine Sekundärkühlzone geleitet und in dieser bis zur
vollständigen Erstarrung gekühlt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zeichnet sich aus durch eine an beiden Enden offene, den Strang unter Bildung einer dünnen, erstarrten
Randzone kühlende Kokille, durch eine Führung für den
Strang zwischen der Kokille und einer Sekundärkühtone, welche Führung am Eintritt- und am Austrittsende einen
geraden Abschnitt und zwischen diesen geraden Abschnitten einen gekrümmten Abschnitt aufweist, so dass ein durchgeführter
Strang zuerst gekrümmt und anschliessend wieder gerichtet; wird, durch Kühlmittel zur Aufrechterhaltung
der dünnen erstarrten Randzone des durch diese Führung
laufenden Stranges, durch Organe zur Stützung des Stranges
bei dessen Durchlauf durch die Sekundärkühlzone und durch
Organe zum direkten Aufbringen von Kühlmittel auf den
Strang in der Sekundärkühlzone zur Vervollständigung
der Erstarrung des Stranges. . ■
Bei Verwendung einer Kokille, deren Achse
soweit zur Horizontalen geneigt ist, dass flüssiges Metall
in ihr oberes offene Ende gegossen werden kann, wird die
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Richtung des teilweise erstarrten Stranges nach dem Austritt aus der Kokille so geändert, dass er in horizontaler
Richtung einer horizontal angeordneten Sekundärkühlzone zugeführt werden kann. Dabei ist es nicht unbedingt
erforderlich, den Strang genau horizontal zuzuführen. Die Vorteile der Erfindung können auch in
Anlagen realisiert werden, in denen es aus baulichen oder anderen Gründen wünschenswert erscheint, den Strang in
einer etwas zur Horizontalen geneigten Richtung abzusenken.
Gemäss dein erfindungsgemässen Verfahren wird
flüssiger Stahl mit einer Temperatur von ungefähr 1650 C
kontinuierlich in das offene obere Ende einer Kokille gegossen, deren Achse zur Horizontalen geneigt ist. Wie
bisher ist die Kokillenwandung vorzugsweise aus einem Metall mit hoher Wärmeleitfähigkeit, z.B. Kupfer, hergestellt
und die Primärkühlung in der Kokille erfolgt durch eine zirkulierende Flüssigkeit, beispielsweise
kaltes Wasser.
Der Kokillenhohlraum kann von beliebigem Querschnitt sein, beispielsweise kreisförmig, quadratisch
oder rechteckig.
Während des Giessvorganges wird das flüssige Metall in der Kokille durch Wärmeentzug durch die Kokillen-
-S-
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wandung unter Bildung einer dünnen erstarrten Rand-ζοηβ
gekühlt,, Der Wärmeentzug wird in Abhängigkeit
von der Giessgeschwindigkeit gesteuert,, beispielsweise
durch entsprechende Einstellung der Zirkulationsgoschwindigköit
des Kokillenkühlmittels, in der Weise, ■Jass die Oberflächentemperatur beim Verlassen des
Stranges aus der Kokille zwischen 1372°C und 1095 C liegt. ;
3er aus der Kokille austretende, teilweise erstarrte Strang wird dann durch eine Führung geleitet,
in welcher ei zuerst gekrümrat und anschliessend wieder
gerichtet wird. Die Bewegungsrichtung das Stranges wird dabei so geändert, dass der Strang einer im wesentlichen horizontal angeordneten Kühlzone zugeführt wird,
in der er bis zur vollständigen Erstarrung weitergekühlt
wird.
Diese Führung kann durch* eine Reihe von
Führungselementen gebildet sein, die mit Flächen versehen sind, welche gegen den Strang anliegen und diese
stützen und welche so angeordnet sind, dass sie eine gekrümmte
Führungsbahn für den Strang bilden. Beim Eintritt des Stranges in den gekrümmten Führungsteil wird
er gekrümmt and beim Verlassen des gekrümmten Führungsteils gerichtet. Die genannten Führungselemente sind so
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ausgebildet, dass sie ein zirkulierendes Kühlmittel aufnehmen können. Ausserdem können sio so ausgebildet
sein, dass geringe Mengen von Kühlmittel durch ihre Wände direkt auf den Strang gerichtet werden, um die
Führung zu schmieren und das Biegen unJ Richten, sowie die Bewegung des Stranges durch diese Führung zu erleichtern.
Während der Bewegung des Stranges durch diese Führung ist es von Bedeutung, dass die dünne Kruste,
welche in der Kokille gebildet wurde, aufrechterhalten bleibt und ihr erneutes Aufschmelzen durch Wärmeaufnahme
vom Sumpf her verhindert wird, auf der anderen Seite ist es ebenso wesentlich, dass die Dicke der Kruste
während des Durchlaufens dieser Führung nicht wesentlich zunimmt, um das Biegen und anschliessendö Richten des
Stranges ohne Schäden zu ermöglichen.
Während es somit erforderlich ist, den Strang zu kühlen, während er die Führung durchläuft, um die
dünne Kruste aufrechtzuerhalten, ist es auch wünschenswert, diese Kühlwirkung innerhalb der genannten Führung
auf das minimal erforderliche Mass zu begrenzen. Zu diesem Zweck wird der Wärmeentzug durch Steuerung der
Kühlmittelzirkulation oder auf andere Weise so geregelt, dass die Aussenflache der Kruste beim Verlassen der ge-
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nannten Führung eine Temperatur zwischen 1O95°C und 7000C aufweist.
Nach dem Verlassen der genannten Führung wird
der Strang durch eine Sekundärkühlzone geleitet, in welcher er bis zu seiner vollständigen Erstarrung abgekühlt
wird.
Bei seinem Durchlauf durch die Sekundärkühlzone
wird der Strang bis zu seiner vollständigen Erstarrung in gerichtetem Zustand geführt. Beispielsweise
kann der Strang von unten her durch eine Reihe in geringen Abständen voneinander angeordneten Walzen
gestützt sein, deren Achsen in einer gemeinsamen Ebene liegen. Beim Verlassen der genannten Führung wird der
Strang durch diese Walzen oder durch andere Stutzorgane aufgenommen und auf diesen unter weiterer Kühlung einem
Schneidaggregat zugeführt.
Vorzugsweise erfolgt die Kühlung in der Sekundärkühlzone durch direktes Aufbringen von Kühlmittel
auf die Flächen des Stranges, beispielsweise durch Ansprühen von Wasser. .
Der Strang wird durch Treibwalzen ausgezogen,
welche den ganzen Strang von der Kokille durch die genannte führung und durch die Sekundärkühlzone fördern.
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Da der Abstand von der Kokille bis zur Sekundärkühlzone sehr klein ist, sind die erforderlichen
Ausziehkräfte ebenfalls gering und die Ausziehwalzen können am Anfang der Sekundärkühlzone angeordnet
werden, trotzdem· an dieser Stelle die Kruste noch dünn
ist.
Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor, das durch Figuren näher erläutert wird.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Stranggussanlage, Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil der
Anlage gemäss Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III
der Figur 2,, und
Fig. 4 einen Schnitt durch die Kokille mit eingesetztem
Kaltstrang bei Giessbeginn.
Die in den Figuren dargestellte Einrichtung umfasst eine Kokille 10, welcher über einen Zwischenbehälter
oder Tundish 12 und eine Giessschnauze 14 flüssiger Stahl zugeführt wird. Die Kokille ist wassergekühlt
und der Kokillenhohlraum ist in bekannter Weise mittels Kupferplatten 11 begrenzt, die in direkter Berührung
mit dem flüssigen Metall sind und einen raschen Wärme-
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entzug gewährleisten. Dadurch erstarrt die Randzone
des flüssigen Metalls und bildet eine dünne Kruste 13,
welche den kontinuierlich aus der Kokille gezogenen Strang begrenzt. Gegebenenfalls kann die Kokille in
bekannter Weise längs ihrer Achse oszilliert werden.
Nach dem Austritt aus der Kokille wird der Strang in einer aus mehreren Elementen 15I1 152, 153, 154, 155
und 156 bestehender Führung geführt. Die dargestellte Einrichtung dient dem Stranggiessen von Brammen 16.
Jedes Element der Führung umfasst eine obere Platte 17
und eine untere Platte 18, welche durch geeignete Mittel
in einem bestimmten Abstand voneinander gehalten werden. Die Platten 17, 18, sind hohl und werden durch zirkulierendes
Wasser, welches über Ein- und Auslassleitungen 21 im Hohlraum 20 zirkuliert, gekühlt. Eine weitere Kühlung
erfolgt durch einen geringen Anteil von Kühlwasser, welches
direkt durch Oeffnungen 22 in den am Strang anliegenden
Flächen der Platten 17 und 18 auf die Strangoberfläche gelangt. Die Oeffnungen 22 stehen in Verbindung mit den
Hohlräumen der. Platten und der dort vorherrschende Druck wird so gewählt, dass Wasser aus den Oeffnungen 22 gepresst
wird. Das in dieser Welse direkt auf den Strang
wirkende Kühlmittel dient der Schmierung der Führung und
erleichtert die Bewegung des Stranges in dieser Führung.
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Wie aus den Figuren ersichtlich ist, sind die Elemente 151 und 152 der Führung unmittelbar nach
dor Kokille gerade, die Elemente 153, 154 und 155 sind
gekrümmt und das Element 156 ist wieder gerade. Beim Durchlaufen des Stranges vom Element 151 zum Element
wird er leicht gekrümmt und nimmt darnach die Krümmung das Elementes 153 an. Diese Krümmung wir 1 für den Durchlauf
des Stranges durch die Elemente 154 und 155 beibehalten, so dass die Bewegungsrichtung des Stranges von
der Richtung beim Verlassen der Kokille in eine im wesentlichen horizontale Richtung geändert wird. Beim Durchlaufen
des Stranges vom Element 155 in das Element 156 wird er gerichtet, so dass er das letztgenannte Element
geradegerichtet verlässt.
Das erste Element 151 ist mit Vorteil gerate und nicht gekrümmt, um der Gefahr eines Bruches der dünnen
otrangkruste, welche in der Kokille gebildet wurde, zu begegnen und eine gewisse Stabilisierung der Temperatur zu
ermöglichen, bevor der Strang gekrümmt wird. Zu diesem Zweck sind die an den Strang anliegenden Platten 23 des
Elements 151 mit Vorteil aus Kupfer. Demgegenüber sind die mit dem Strang in Berührung stehenden Platten der
Elemente 152, 153, 154, 155 und 156 mit Vorteil aus Gusseisen hergestellt.
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Das Element 152 ist gerade und nicht gekrümmt.
Da der Strang durch das Element 153 gekrümmt wird, übt
er eine Reaktionskraft gegen die Seitenwände des unmittelbar vorangehenden Elementes 153 aus. Ohschon in einigen
Fällen das Element 151 dem Element 153 vorangehen könnte, ist es doch von Vorteil, wenn vermieden wird, dass die
genannten Reaktionskräfte gegen die relativ weichen Kupferplatten des Elementes 151 wirken. Aus diesem Grund
ist das Element 152 mit Platten aus Gusseisen vorgesehen.
Dadurch wird vermieden, dass die von der Biegung herrührenden
Reaktionskräfte auf die weichen Kupferplatten wirken. Der Krümmungsradius der Führung ist mit Vorteil
so gross gewählt, dass die beim Krümmen und darauffolgenden
Richten des Stranges auftretende Dehnung der Kruste auf der Krümmungsaussenseite einen Wert von 1 bis 2 V'2% nicht
übersteigt. Entsprechend wird beispielsweise für eine
30,5 cm dicke Bramme ein Krümmungsradius von etwa 10 Metern
gewählt.
Beim Durchlaufen des Stranges durch die Führungsabschnitte 151 bis 156 wird die Zirkulation des Kühlmittels
sorgfältig in der Weise gesteuert,· dass die Dicke der
Kruste zwar stets genügt, um Durchbrüche an den Krümmungsstellen auszuschliessen, dass hingegen die Krustendicke
an der Stelle, WO er gerichtet wird, nicht ein das Richten
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erschwerendes und die Bildung von Oberflächenrissen begünstigendes Mass übersteigt.
Zu diesem Zweck wird die Kühlung des Stranges im Bereich der Elemente 151 bis 156 in der Weise gesteuert,
dass der Strang beim Verlassen des Elementes 156 eine Temperatur aufweist, die nicht mehr als 1O95°C und
nicht weniger als 7000C beträgt.
In den Elementen 151, 152 und 156 sind die Seitenwände des Stranges durch Seitenplatten 24 gestützt
und geführt. Diese sind entsprechend den Platten 17 und 18 ebenfalls hohl ausgebildet und wassergekühlt. In
den gekrümmten Elementen 153, 154 und 155 werden vorteilhafterweise die Seitenwände des Stranges durch eine Reihe
von keilförmig ausgebildeten Rollen 25 geführt, die auf Achsen drehbar gelagert sind, deren gedachte Verlängerungen
durch das Krümmungszentrum des gekrümmten Führungsabschnittes gehen. In der Zeichnung ist für Jedes der
Elemente 153, 154 und 155 nur ein Paar solcher keilförmiger Rollen gezeigt, es könnten selbstverständlich auch mehrere
Paare pro Element vorgesehen werden.
Die einzelnen Führungsabschnitte sind vorzugsweise so ausgebildet, dass sie für Reparaturen und Ersatz
gut zugänglich sind, wie im Detail aus Figur 3 hervorgeht. Die untere Platte 18 wird von einem Rahmen 30
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getragen. Durch Traversen oder Stege 32 wird die erforderliche
Festigkeit erreicht. Die obere Platte 17 ist in einem Rahmen 33 gelagert, welcher über einen
Zapfen 34 am Rahmen 30 angelenkt ist. Die Befestigung
erfolgt über einen Bolzen 35 und eine Mütter 36. Eine
Achse 37 der keilförmigen Rollen 25 ist in einem Rahmen
38 gehalten, welcher relativ zum Rahmen 30 gleitbar ist.
Die Rollen sind vorzugsweise in bekannter Art wassergekühlt.
.Die Konizität der Rollenaussenflachen, sowie die
Neigung der Rollenachsen im gekrümmten Führungsabschnitt
gewährleisten eine Führung der Seitenwände des Stranges ohne Beschädigung der dünnen Strangkruste.
Eine Reihe von Faktoren ermöglichen die fortlaufende
Krümmung und das anschliessende Richten des
Stranges ohne Gefahr von Durchbrüchen oder anderen Beschädigungen..
In erster Linie kann der Krümmungsradius der gekrümmten Führungsabschnitte so gross gewählt werden,
dass der Strang nur wenig gekrümmt wird. Weiter lässt
sich bei den angegebenen Temperaturen die dünne Kruste in der Führung leicht biegen und richten. Da ferner der
vertikale Abstand zwischen dem Spiegel des flüssigen
Metalls in der Kokille und der. Achse des Stranges an der
Stelle, wo dieser die Führung verlässt, relativ klein gehalten
werden kann, ist der ferrostatische Druck im Strang
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wesentlich kleiner als bei den bisherigen Strangguss- · anlagen. So kann beispielsweise in der dargestellten
Vorrichtung, bei einem Krümmungsradius des gekrümmten Führungsabschnittes von ca, 10 Meter, die Distanz
zwischen dem Spiegel des flüssigen Metalls in der Kokille und der Strangachse beim Verlassen des Elementes
155 weniger als 1,5 Meter betragen. Bei dieser Distanz beträgt der ferrostatische Druck etwa 0,85 at verglichen
mit Drücken von 70 at, die bei vertikalen Stranggiessanlagen
üblich sind. Die niedrigen ferrostatischen Drücke können leichter von der dünnen Kruste aufgenommen
werden und die Gefahr von Durchbrüchen beim Krümmen und Richten des Stranges»ist erheblich geringer.
Beim Verlassen des Elementes 156 gelangt der Strang zwischen eine Reihe von drehbaren Rollenpaaren
Treibrollen 42 sind in einer im wesentlichen horizontalen Ebene angeordnet und führen den Strang während seines
Durchlaufens durch die Sekundärkühlzone. In der Sekundärkühlzone wird der Strang einer intensiven Kühlung durch
Wasserstrahlen 43 anterworfen, die direkt gegen seine
Oberfläche gerichtet werden.
Das Giessen von flüssigem Stahl in eine geneigte Kokille erfordert besonders bei Beginn des Giessvorganges
gewisse Vorsichtsmassnahmen, um eine Beschädigung der
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kupfernen Kokillenflächen zu vermeiden. Solche Schäden
können durch Verwendung eines kaltstr.aiiges gemäss Figur 4
vermieden werden.
In Figur 4 ist ein Tundish 12 gezeigt, an welchem
eine Giessschnauze 14 angelenkt ist, durch welche flüssiger Stahl in die Kokille 10 gegossen wird. Vor Beginn des
Giessvorganges wird ein Kaltstrang eingeführt, der an seinem Ende einen Kaltstrangkopf 56 trägt. Dieser Kopf
ist mit einer Ausnehmung 58 versehen, in welche flüssiges
Metall fliesst undyerstarrt, um das Ende des zu giessenden
Stranges mit dem Kaltstrang zu verbinden und das Ausziehen zu gewährleisten. Der Kaltstrangkopf entspricht genau den
Dimensionen des herzustellenden Stranges und ist üblicherweise
mit einer Asbestdichtung 60 abgerichtet, beispielsweise durch eine in eine V-förmige Nute eingelegte Asbestschnur.
Ein Arm 62 des Kaltstrangkopfes erstreckt sich über das untere Ende der Giessschnauze 14 hinaus. Beim
Angiessen trifft'das flüssige Metall auf den Arm 62. Dieser
schützt die Platten 11 der Kokille vor Erosion durch den
heissen geschmolzenen Stahl. Sobald die Kokille auf die
Höhe des Metallspiegels 69 gefüllt ist, bildet der geschmolzene Stahl ein Kissen, das ein direktes Auftreffen des
einflissenden flüssigen Stahles auf die den Formhohlraum begrenzenden Kokillenplatten verhindert. In vielen Fällen
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kann es wünschenswert sein, ein Schmiermittel auf die
Kokilleninnenflächen aufzubringen. Ein solches kann durch eine Leitung 66 eingeführt werden.
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Claims (12)
1. Verfahren zum Stranggiessen von Stahl, bei
welchem geschmolzener Stahl kontinuierlich in das eine
Ende einer Kokille eingeführt und aus dem andern Ende der
Kokille als teilweise erstarrter Strang kontinuierlich
gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das geschmolzene Metall in der Kokille unter Bildung einer erstarrten
Randzone auf eine Oberflächentemperatur beim Verlassen
der Kokille zwischen 1372°C und 1O95°C gekühlt wird, und
der Strang durch eine Führung geleitet, in dieser zuerst gekrümmt und anschliessend wieder gerichtet und gleichzeitig
auf eine Oberflächentemperatür zwischen 1O95°C
und 700°C beim Verlassen dieser Führung gekühlt wird, und dass hierauf der gerichtete, teilweise erstarrte Strang
durch eine Sekundärkühlzone geleitet und in dieser bis
zur vollständigen Erstarrung gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kokillenachse zur Horizontalen geneigt
ist und der gerichtete, teilweise erstarrte Strang in einer imwesentlichen horizontalen Richtung aus der Führung austritt
und durch die Sekundärkühlzone geleitet wird.
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3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokillenachse gerade ist und der
Strang in der genannten Führung zuerst längs einer geraden, dann längs einer gekrümmten und anschliessend
wieder längs einer geraden Bahn geführt wird,
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die genannte Führung einen Abschnitt mit gekrümmter Achse aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang bei seinem Durchgang
durch die Sekundärkühlzone nur von unten gestützt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine an beiden Enden
offene, den Strang (16) unter Bildung einer dünnen erstarrten Randzone (13) kühlende Kokille (1O)7 durch eine
Führung für den Strang zwischen der Kokille und einer Sekundärkühlzone, welche Führung am Eintritt- und am
Austrittsende einen geraden Abschnitt und zwischen diesen geraden Abschnitten einen gekrümmten Abschnitt aufweist,
so dass ein durchgeführter Strang zuerst gekrümmt und anschliessend wieder gerichtet wird, durch Kühlmittel zur
Aufrechterhaltung der dünnen erstarrten Randzone des durch diese Führung laufenden Stranges, durch Organe (4O) zur
Stützung des Stranges bei dessen Durchlauf durch die
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ι öb ob
Sekundärkühlzone und durch Organe zum direkten Aufbringen
von Kühlmittel (43) auf den Strang in der Sekundärkühlzone zur Vervollständigung der Erstarrung
des Stranges.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Rollen (42) zum Ausziehen des Stranges
aus der Kokille, welche Hollen am Eingang der Sekundärkühlzone angeordnet sind, um die Länge des durch sie auszuziehenden
Stranges auf ein Minimum zu beschränken.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die genannte Führung aus mehreren Elementen (151 - 156) besteht, deren jedes eine obere und
eine untere Platte (17, 18) aufweist, die wassergekühlt und so ausgebildet sind/ dass durch die Platten Wasser
zur Bildung eines Wasserfilms zwischen Platte und anliegender Strangfläche geleitet werden kann.
9.. Vorrichttang isach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der gekrümmte Abschnitt der genannten Führung einen Krümmungsradius aufweist, der so gross gewählt
ist, dass die Dehnung an den krümmungsaussenseitigen
Strangflächen nicht mehr als 2 V'2,% beträgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6,. gekennzeichnet
durch eine in die Kokillenöffnung ragende Giessschnauze
zum Einführen des flüssigen Metalls in die Kokille.
...■■' - ' 23 '.-■.-■.
009812/06 8 2
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einleitung der 3trangbildung
ein Kaltstrang in die Kokille einführbar ist, der einen Vorsprung (62) aufweist, welcher entlang der unteren
Wandung der Kokille bis unter die Schnauze (14) ragt, um das direkte Auftreffen von Metall auf die untere Kokillenwandung
zu verhindern, solange der Kaltstrang sich in der Kokille befindet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlung in der genannten Führung
so steuerbar ist, dass die Temperatur an der Oberfläche des die Führung durchlaufenden Stranges zwischen 1095°C
und 700°C beträgt.
CONCAST INCORPORATED
- 24 -
0 09812/0582
Leer.se ι f e
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