DE154739C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind schon Rettungsleitern bekannt geworden, bei welchen die Leiterbäume nach Art der Nürnberger Schere ausgebildet waren und welche gleichzeitig aufgerichtet und ausgeschoben wurden. Diese Leitern waren aber zumeist nicht in jeder Schräglage bezw. bei nur teilweise ausgezogener Lage der Leiter, sondern nur bei vollständig ausgeschobener Leiter zu benutzen,
ίο Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine fahrbare Leiter mit geraden, aneinander verschiebbaren Leiterbäumen, welche ebenfalls beim Aufrichten gleichzeitig ausgeschoben und festgestellt wird und die in jeder Zwischenstellung bestiegen werden kann. Zwecks Erleichterung des Einsteilens der Leiter ist ein Gewichtshebel angebracht, durch welchen das Gewicht der zusammenschiebbaren Leiter so weit ausgeglichen ist, daß ein oder zwei Mann das Aufrichten und Ausschieben der Leiter bequem bewirken können.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in

Fig. 1 in einer Seitenansicht bei verschiedenen Höhenstellungen der Leiter,

Fig. 2 in einer Seitenansicht bei zusammengeschobener Leiter,

Fig. 3 in einer Stirnansicht und
Fig. 4 im Grundriß dargestellt.

An dem auf Rädern 2, 3 fahrbaren Wagengestell ι sitzt ein Bockgestell 4, in dem eine Achse 5 gelagert ist. Auf dieser Achse sind ein Paar Streben 10 befestigt, welche durch Verbindungsstücke 13 mit dem zweiten Leiterglied 7 und durch ein weiteres gelenkig mit ihm verbundenes Strebenpaar 11 nochmals mit dem äußeren Ende des Leitergliedes 7 verbunden sind. Das zweite Leiterglied liegt unterhalb des ersten Gliedes 6 und ist mittels Führungen 8 verschiebbar an ihm festgehalten, wobei diese Führungen mit Aussparungen versehen sind, welche nach vollständig erfolgtem Auszug der Leiterglieder in Zapfen des anderen Gliedes eingreifen. . Das Leiterglied 6 ist mittels Armen 9 (Fig. 2) drehbar am Leitergestell befestigt.

Zum Aufrichten und Ausschieben der Leiter dient ein Hebel 16, der auf einer drehbaren Querachse 17 des Ständers 4 befestigt ist. Der Hebel 16 ist durch Gelenkstück 15 mit einer auf der Achse 5 festsitzenden Kurbel 14 verbunden. Das Gelenkstück 15 kann jedoch mit den Streben 10 auch unmittelbar verbunden werden. An dem losen Ende des Hebels 16 ist ein Griff 18 befestigt, derart, daß gegebenenfalls zwei Mann an dem Hebel arbeiten können. Damit das Einstellen erleichtert wird, ist außerdem an dem Hebel 16 oder an einem besonderen, an diesem befestigten Arm 19 ein Gegengewicht 20 angebracht, welches das zu hebende Gewicht der Leiter annähernd ausgleicht.

An dem Hebel 16 befindet sich ferner nahe der Drehachse 17 auf dessen oberer Seite eine Anzahl Sperrzähne, in welche eine am Gestell 4 gelagerte Sperrklinke 21 eingreift; ferner ist, an dem Hebel 16 drehbar ge-

lagert, ein¹ Auslösearm 22 für die Sperrklinke angebracht.

Soll nun die Leiter auf volle Höhe eingestellt werden (Stellung III, Fig. 1), so wird der Hebel 16 nach unten bis in die äußerste, punktiert gezeichnete Lage gedreht, wodurch die Achse 5 mittels ihrer Kurbel 14 und dem mit dem Hebel 16 verbundenen Gelenkstück 15 ebenfalls gedreht wird. Dadurch werden die Streben 10 gedreht und gleichzeitig das mit ihnen gekuppelte Leiterglied 7 samt Leiterglied 6 gehoben und ersteres aus dem letzteren gleichzeitig ausgezogen. Die •Streben 10, 11 haben nunmehr eine nahezu senkrechte Stellung, während die Leiterglieder 6, 7 etwas schräg stehen und die Leiter von außen bestiegen werden kann. In dieser Lage hat die Leiter ihre größte Höhe, die erforderlichenfalls noch durch ein am oberen Leiterglied 7 in bekannter Weise verschiebbar und feststellbar angeordnetes weiteres _y Leiterglied 12 vergrößert werden kann.

Soll die Leiter nicht für volle Hohe, sondern z. B. nur zum Anlegen an das 1., 2. und 3. Stockwerk usw. benutzt werden (Stellung I und II), so wird, sobald das Ende der Leiter die gewünschte Höhe hat, die Falle 21 in einen entsprechend gelegenen Sperrzahn des Hebels 16 eingestellt, w'odurch die Leiter festgestellt ist. In diesen Lagen wird die Leiter von innen begangen und ist die Entfernung ihrer Sprossen von der durchgehenden Achse 17 des Gestells 4 genügend groß, daß man sich nicht zu bücken braucht.

Die Einstellung der Leiter auf jene beliebige Höhe ist in wenigen Sekunden vollzogen. In der Zeichnung ist nur ein Hebel 16 für die Einstellung der Leiter vorgesehen, natürlich kann auch auf jeder Seite ein solcher Hebel angebracht oder die Hebelvorrichtung durch Zahnräder oder dergl. ersetzt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Fahrbare, beim Aufrichten gleichzeitig sich ausschiebende und selbsttätig in jeder Schräglage feststellende Ausschiebeleiter für Feuerwehr- oder sonstige Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Leiterglied (6) drehbar am Leitergestell, das .zweite Leiterglied (7) verschiebbar am ersten gelagert und mit den Enden von Streben (10) gekuppelt ist, deren andere Enden an einer erhöht liegenden Achse (5) befestigt sind, so daß durch Drehen dieser Achse, was mittels Hebelwerks oder dergl. "— gegebenenfalls unter Beihilfe eines Gegengewichtshebels 19 — bewirkt werden kann, die Streben samt den Leitergliedern gehoben und diese gleichzeitig gegeneinander ausgezogen und festgestellt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.