DE1547108C - Ultraachromatisches Objektiv - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein ultraachromatisches Objektiv mit fünf Linsen, von denen drei Sammellinsen und mindestens eine eine zwischen den Sammellinsen angeordnete Zerstreuungslinse sind.

Die bisher verwendeten photographischen Objektive haben eine mangelhafte Durchlässigkeit für kurzwelliges Licht. Insbesondere bei den in neuerer Zeit hergestellten Objektiven, die zur Erzielung einer höheren Lichtstärke eine größere Anzahl von Linsen besitzen oder die aus optischen Gläsern bestehen, welche seltene Elemente, wie Lanthan oder Tellur enthalten, wird kurzwelliges Licht absorbiert, so daß es den lichtempfindlichen Film nicht erreicht. Selbst wenn der Film für kurzwelliges Licht empfindlich ist, wird die Möglichkeit, durch eine höhere Lichtstärke des Objektivs eine höhere Bildhelligkeit zu erzielen, durch die vorstehend angegebene Eigenschaft des Objektivs begrenzt. Es besteht daher das Bedürfnis nach einem Objektiv, das einen kleineren Anteil des kurzwelligen Lichts absorbiert, so daß ein größerer Anteil dieses kurzwelligen Lichts auf den Film gelangt. Bei einem derartigen Objektiv ist jedoch die Korrektur der chromatischen Aberration in dem ganzen Bereich von sehr kurzwelligem bis zu sehr langwelligem Licht schwierig.

Die bekannten ultraachromatischen Objektive eignen

sich nicht für einen großen Bildwinkel, weil ihre Petzvalschen Summen relativ groß sind. Es werden daher nur die Objektive dieser Art mit einem kleinen Bildwinkel verwendet.

Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Schaffung eines photographischen Objektivs, das eine genügende Korrektur der chromatischen Aberration in dem Bereich von sehr kurzwelligen bis zu sehr langwelligem Licht besitzt, insbesondere in einem Bereich von 200 bis 800 Millimikron. Dabei soll das bisher absorbierte Licht den Film erreichen und verändern, so daß die Lichtausbeute verbessert wird.

Außerdem soll das erfindungsgemäße Objektiv einen für photographische Zwecke üblichen Bildwinkel aufweisen, so daß der in einem zu kleinen Bildwinkel bestehende Nachteil der üblichen ultraachromatischen Objektive beseitigt ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, ao daß das Objektiv zwei Zerstreuungslinsen aus geschmolzenem Siliciumdioxyd und drei Sammellinsen aus Flußspat besitzt und daß es eine Brennweite von / = 100 Einheiten sowie folgende Bemessungen besitzt:

- 38,500
113,490

55,500

- 52,896
24,500

-136,347

- 38,000
20,007
39,000

- 60,456

d_x = 1,50
A = 1,00
d₃ = 5,00
d_t = 0,20
t/₅ = 6,00
d, = 8,50
d₇ = 2,00
d_s = 7,00
</₉ = 4,00

wobei dt der Abstand zwischen der i-ten und der (/■(-l)-ten Linsenfläche ist.

Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend an Hand der Zeichni nj beschrieben. In dieser zeigt

F i g. 1 im Längsschnitt das Objektiv nach der Erfindung und

F i g. 2 die Kurven der Abbildungsfehler des erfindungsgemäßen Objektivs. Dabei zeigen die Kurven a als ausgezogene Linie die sphärische Aberration und als strichliertc Linie die zonalen Abweichungen von der Sinusbedingung, die Kurven/) die chromatische Variation der sphärischen Aberration, die Kurven c die Verzeichnung und die Kurven i/den Astigmatismus.

Gemäß'F ig. I besteht das erfindungsgemäße Objektiv aus fünf Linsen, und zwar einer ersten Linse L₁, die eine Zerstreuungslinse ist, einer zweiten Linse L₂, die eine Sammellinse ist, einer dritten Linse L₃, die eine Sammellinse ist, einer vierten Linse L₄, die eine Zerstreuungslinse ist, und einer fünften Linse L₅, die eine Sammellinse ist. Die Linsen sind in Abständen voneinander angeordnet. Die Sammellinsen bestehen aus Flußspat und die negativen Linsen aus geschmolzenem Siliciumdioxyd. Dieses Objektiv erfüllt folgende Ungleichungen:

(I) -2/F<(Pj< -l/F
(II) 2,8/F>0_lt2>3>
(III) -1,2/F<0_1>2,3,₄<O
(lV)r,<F

Dabei ist Φ_ΧΛ ... t die resultierende Brechkraft der Linsen F₁ bis Li, d. h. von der ersten bis zur /-ten Linse, F die Objektiv-Brennweite, r< der Krümmungsradius der /-ten Fläche.

Die Ungleichung (I) und die Ungleichung (II) gewährleisten die Korrektur der chromatischen Aberration und tragen zu einer Herabsetzung des Wertes der Petzvalschen Summe bei. Die Ungleichung (III) trägt zusammen mit den Ungleichungen (I) und (II) weiter zur Korrektur der chromatischen Aberration und zur Herabsetzung des Wertes der Petzvalschen Summe bei. Zusammen mit der Ungleichung (IV) trägt die Ungleichung (III) zu einer guten Anpassung der Aberrationen aneinander bei. Die Ungleichung (I V) verhindert ferner, daß infolge der Ungleichung (I) und (III) eine Überkorrektur des Astigmatismus erfolgt.

Für das erfindungsgem'iße Objektiv gilt folgende Tabelle der Seideischen Teilkoeffizienten:

	- 3,777	S2	S3	P	0,529
1	- 6,538	1,454	-0,559	-0,816	-0,552
2	14,865	-2,658	-1,080	-0,277	0,571
3	2,061	4,481	1,350	0,545	-0,370
4	16,578	-0,837	0,340	0,572	0,694
5	11,194	4,593	1,272	1,235	0,234
6	-23,838	-2,817	0,709	0,221	0,092
7	-14,886	2,154	-0,194	-0,827	-3,105
8	3,283	-7,948	-4,244	-1,571	2,647
9	3,265	2,778	2,351	0,775	-0,098
10	2,207	-0,543	0,090	0,500	0,174
Summe:	0,655	0,035	0,358

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Ultrachromatisches Objektiv mit fünf Linsen, von denen drei Sammellinsen und mindestens eine eine zwischen den Sammellinsen angeordnete Zerstreuungslinse sind, dadurch gekennzeichnet, daß es zwei Zerstreuungslinsen (L₁, L₄) aus geschmolzenem Siliciumdioxyd und drei Sammellinsen (L₂, L₃, L₅) aus Flußspat besitzt und das es folgende Bemessungen besitzt, bezogen auf eine Brennweite von /= 100:

   T₁ = - 38,500 d₁ = 1,50

   r₂ = 113,490 d₂ = 1,00

   r₃ = 55,500 d₃ = 5,00

   r₄ = - 52,896 d_t = 0,20

   r₅ = 24,500 d₅ = 6,00

   r_e = -136,347 d₆ = 8,50

   γ_ί= — 38,000 d₇ = 2,00

   r₈ = 20,007 d₈ = 7,00

   r₉ = 39,000 d_a = 4,00

   r₁₀= — 60,456

   wobei di der Abstand zwischen der /-ten und der (z'+l)-ten Linsenfläche ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen