DE1535803C - Verfahren zur Herstellung eines Haftverschlusses - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines HaftverschlussesInfo
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Description
In der deutschen Patentschrift 958 100 hat die Erfinderin ein Kettenflorgewebe mit aus thermoplastischem
Kunststoff bestehendem Flor und ein Verfahren zur Herstellung dieses Gewebes beschrieben. Es
handelt sich dabei vor allem um die Schaffung eines als Kleiderverschluß od. dgl. verwendbaren Hakensamtes,
dessen Flor teilweise aus geschlossenen Noppen und teilweise aus hakenartig aufgeschnittenen
Schleifen besteht, so daß sich beim Aneinanderdrükken zweier Gewebestücke deren Florschichten gegenseitig
verhaken. Solche Hakensamte können als Verschlüsse überall dort mit Vorteil verwendet werden,
wo ein weicher, unsichtbarer und leicht zu öffnender Verschluß von Vorteil ist und die üblichen Reißverschlüsse,
Knopfverschlüsse und andere Befestigungsvorrichtungen einschlägiger Art ersetzt werden sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur verbesserten Herstellung des vorerwähnten
Florgewebes zu schaffen. Das Verfahren zur Herstellung eines Haftverschlusses nach der Erfindung,
bei dem zwei Florgewebe mit ihren Schleifen und Häkchen aufweisenden Florseiten gegeneinandergedrückt
werden können und dadurch aneinanderhaften, ist dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe von
Längsruten das eine der Gewebe lediglich mit Haken und das andere lediglich mit Schleifen hergestellt und
beim Herstellen des Gewebes mit den Schleifen jede zweite Schleife auf Grund der beim Legen über die
Längsrute entstehenden Verdrehung des die Schleifen bildenden, wenig gedrehten Fadens aufgedreht
wird. Durch die Aufdrehung des Schleifenfadens vervielfacht sich die Zahl der beim Weben gebildeten
Schleifen. Die aufgedrehten Schleifen drehen sich teilweise aus ihrer Lage, die sie beim Weben erhalten,
heraus, wobei sich dabei verschiedene schräg stellen. Dadurch ergibt sich zwischen dem die Häkchen
aufweisenden Gewebe und dem die Schleifen aufweisenden Gewebe eine sehr gute Haftfähigkeit,
und es sind auch die einer gegenseitigen Verschiebung der Gewebe entgegenwirkenden Haftkräfte in
allen Richtungen gleichmäßig groß.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels dargestellt.
F i g. 1 zeigt die Seitenansicht einer Längsrute des Webstuhles;
Fig. 2 ist in vergrößertem Maßstab eine Ansicht desjenigen Teils der Längsrute, auf dem die Noppen
gebildet werden;
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der LinieIII-III der
Fig. 2;
F i g. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.2;
Fig. 5 ist eine Draufsicht auf ein Gewebe, das nach der Erfindung hergestellt ist;
Fig. 6 ist eine Einzelheit eines anderen Noppengewebes
in einem zur Kette parallelen Schnitt;
Fig. 7 ist eine Teilansicht desselben Gewebes von oben gesehen.
Der Webstuhl, von dem in den Fig. 1 bis 4 einzelne Teile dargestellt sind, ist mit Längsruten besonderer
Form zur Bildung der Noppen des Florgewebes bestückt. Jede Rute 10 weist an einem Ende eine
öffnung 11 auf, durch die sie am Webstuhl festgehakt
wird. Die Rute 10 besitzt einen Abschnitt 12 mit kleinerem Querschnitt, auf welchem die Noppen des
Gewebes gebildet werden. Dann folgt ein Abschnitt 13 mit größerem Querschnitt, der dazu bestimmt ist,
die Noppen nach ihren Bildung zu spannen. Die beiden Abschnitteil und 13 sind durch ein rampenförmiges
Verbindungsstück 14 miteinander verbunden, dessen Höhe vom Abschnitt 12 bis zum Abschnitt
13 fortschreitend zunimmt.
Die Rute 10 hat die Form einer flachen Lamelle, und zwar, auf dem größten Teil ihrer Länge, d. h.
zwischen der öffnung 11 und dem Abschnitt 12 mit kleinerem Querschnitt (F i g. 4), so daß der Kamm
des Webstuhles leicht gleitet. Im Bereich des Abschnittes 13 (F i g. 3) hat die Rute einen gebogenen
Querschnitt, wodurch erreicht wird, daß die Reibung der Noppen vermindert und jeder Noppe außerdem
in ihrem Mittelteil eine breitere Form gegeben wird; Diese Form erleichtert nämlich den späteren Schneidevorgang,
der für das Herstellen der Hakenelemente erforderlich ist. Die Ruten sind aus dünnem Blech,
so daß sie auf einer Presse geformt werden können.
Die Arbeitsweise der Rute zeigt Fig.2. Dort ist ein Grundgewebe T dargestellt, welches aus Kettfäden
15 und Schußfäden 16 gebildet ist und entsprechend seiner Entstehungsgeschwindigkeit zwischen
einem Träger 17 und den Ruten 10 gleitet. Die Fäden &
18 der Noppen 19 werden über beide Seiten jeder * Rute 10 geführt, so daß sie über diese greifen. Wie
aus Fig.2 ersichtlich, ist jeder Faden 18 der Noppen
19 im Grundgewebe T zu beiden Seiten jeder Rute
10 verankert.
Die Noppen 19 werden auf dem Abschnitt 12 der Rute gebildet und gleiten dann in dem Maße, in dem
das Gewebe in der Richtung des Pfeiles 20 vorgeschoben wird, über den Abschnitt 14 auf den Abschnitt
13 mit großem Querschnitt, auf dem jede Noppe 19 gespannt wird.
Es ist verständlich, daß die Reibung aller Noppen 19 entlang dem Abschnitt 13 jeder Rute einen Zug
auf letztere ausübt, so daß diese auf dem in der Herstellung befindlichen Gewebe längsgeführt wird. Des
weiteren bewirkt die Spannung, der die Noppen 19 entlang dem Abschnitt 13 der Rute unterworfen sind,
daß die Noppen 19 regelmäßig geformt werden.
Die Anfangsspannung der Fäden 18 der Noppen 19 kann bei Ruten der oben beschriebenen Art gegenüber
der Spannung, die bei gewöhnlichen Ruten ^ notwendig ist, stark vermindert werden. Diese Span- w
nung, die bei Webstühlen mit gewöhnlichen Ruten etwa 2 kg beträgt, kann bei Webstühlen, die mit den
oben beschriebenen Ruten versehen sind, auf eine Belastung von rund 200 g gesenkt werden.
Dadurch wird die Gefahr, daß ein Faden reißt,
beinahe ausgeschlossen, wobei trotzdem die Ruten sehr gut geführt und die Noppen 19 regelmäßig geformt
werden.
Im Bereich des Abschnitts 13 werden die Noppen 19 außerdem mittels eines HeizelementsH (Fig. 1)
erwärmt, wodurch sie nach dem Abkühlen eine beständige Form erhalten. ::
Die auf dem Grundgewebe Γ gebildeten Noppen
19 gemäß dem in Fig.2 schematisch dargestellten Verfahren sind nicht parallel zueinander. Da jeder
Faden 18 der Noppen 19 im Verlauf seiner Bewegung über die Rute 10 einer Torsion unterworfen ist, nehmen die Noppen, sobald sie die Ruten 10 verlassen
haben, zueinander eine »Diagonallage« vorzugsweise mit gegenläufiger Ausrichtung der Noppen benachbarter Bereiche ein, was dem Gewebe einen Moireeffekt
gibt (F i g. 5). Die Noppen 19 sind auf diese Weise zueinander in verschiedenen Ebenen angeordnet.
Die Noppen 19 können des weiteren entweder
von gleicher Höhe sein oder ihre Spitzen können in bezug auf die Ebene des Gewebefonds auf verschieden
hohen Ebenen liegen, je nachdem, ob die Ruten 10 alle gleich hoch sind oder nicht.
Der Querschnitt der Ruten kann im Abschnitt 13 wie im übrigen Bereich ungekrümmt sein oder möglicherweise
auch einen anderen Querschnitt als den gezeigten aufweisen, um die Reibung der Noppen auf
der Oberfläche der Ruten zu vermindern.
Die F i g. 6 und 7 zeigen schematisch im Grundriß und in einer Seitenansicht eine andere Gewebeart, die
man durch das gleiche Verfahren des Legens von Kettfaden 18 über die Ruten 10 erzeugt. Wenn man
vielfaserige Kettfaden 18 verwendet und ihnen eine Anfangsverdrillung erteilt, die gleich der Aufdrehung
ist, der jeder dieser Fäden im Verlauf seiner Bewegung über die Ruten 10 unterworfen ist, so erreicht
man, daß der Faden jeder zweiten Noppe 19 einer Noppenreihe aufgedreht wird, wodurch eine Trennung
der Fasern 21 dieses Fadens bei jeder zweiten Noppe 19 erreicht wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Haftverschlusses, bei dem zwei Florgewebe mit ihren Schleifen und Häkchen aufweisenden Florseiten gegeneinandergedrückt werden können und dadurch aneinander haften, dadurch gekennnzeichnet, daß mit Hilfe von Längsruten das eine der Gewebe lediglich mit Haken und das andere lediglich mit Schleifen hergestellt und beim Herstellen des Gewebes mit den Schleifen jede zweite Schleife auf Grund der beim Legen über die Längsrute entstehenden Verdrehung des die Schleifen bildenden, wenig gedrehten Fadens aufgedreht wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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