DE1532512B2

DE1532512B2 - Vorrichtung zum Durchflußmessen von Milch

Info

Publication number: DE1532512B2
Application number: DE1532512A
Authority: DE
Inventors: Lothar Diessel; Reinhard Dipl.-Ing. 3201 Neuhof Heineke; Joachim Dipl.-Ing. Sonnberg
Original assignee: Diessel & Co 3200 Hildesheim GmbH
Current assignee: Diessel & Co 3200 Hildesheim GmbH
Priority date: 1966-12-10
Filing date: 1966-12-10
Publication date: 1974-09-12
Also published as: DE1532512C3; FI51092C; AT286667B; FI51092B; CH450945A; SE336930B; DE1532512A1; GB1197215A; US3538937A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchflußmessen von aus einem Tankwagen mittels einer Pumpe über einen vor dieser angeordneten Luftabscheider geförderter Milch, wobei insbesondere sich der Flüssigkeitsspiegel im Tankwagen nur wenig oberhalb des Einlaufstutzens des Luftabscheiders befindet und das Volumenmeßgerät vorzugsweise auf der Druckseite der Pumpe vor dem Sammelbehälter angeordnet ist.

Für den Transport größerer Milchmengen werden in größerem Maße Tankfahrzeuge benutzt. Um die von Tankwagen angelieferte Milch in den Molkereien mengenmäßig zu erfassen, sind Annahmevorrichtungen für die volumetrische Mengenmessung entwickelt worden. Diese Meßmethode hat im Gegensatz zur gravimetrischen den Vorteil, daß mit ihr eine kontinuierliche Mengenerfassung während des Abpumpens aus dem Tankwagen möglich ist.

Es ist eine mit freiem Gefälle arbeitende Vorrichtung bekannt, bei der ein Volumenmeßgerät über eine Rohrleitung mit einem dazwischengeschalteten Luftabscheider an den Auslaufstutzen eines Tankwagens angeschlossen ist. Da es sich um einen Volumenzähler handelt, der auch die in der Milch eingeschlossenen Luftbläschen volumenmäßig mißt, muß vor dem Meßgerät ein Luftabscheider angeordnet sein, um eine Verfälschung der Messung zu vermeiden. Bei dieser Vorrichtung müssen die Lagertanks sich auf einem niedrigeren Niveau befinden als der Auslauf des Tankwagens. Da die Fließgeschwindigkeit in der Rohrleitung von der statischen Höhendifferenz abhängig ist, wird eine große Niveau-Differenz benötigt, um eine angemessene Entleerungszeit zu erreichen. Bei diesem Anlagetyp bereitet die Abgrenzung der zu messenden Einzelmengen große Schwierigkeiten.

Eine weitere bekannte Vorrichtung besteht aus einem offenen Vorlaufbehälter, der zur Luftabscheidung dient, einer Pumpe, einem Volumenmeßgerät, einem Rückschlagventil und den entsprechenden Rohrleitungen. Die Milch gelangt ebenfalls mit freiem Gefäl-Ie in den Vorlaufbehälter, wird von der Pumpe abgesaugt und durch die entsprechenden Verbindungsleitungen, durch das Volumenmeßgerät und das Rückschlagventil in den nachgeschalteten Vorratsbehälter befördert. Die Förderleistung dieser Vorrichtung ist

ίο auch hier vom vorhandenen Gefälle zwischen dem Ni- j veau der Milch im Tankwagen und der Austritisöffnung der Rohrleitung in den offenen Verlaufbehälter abhängig. Eine Erhöhung der Förderleistung dieser bekannten Vorrichtungen und damit eine Verkürzung der Emleerungszeit ist nur durch Vergrößerung der Rohrleitungsquerschnitte und/oder Gefällhöhe möglich. Diese Änderungen sind aber sehr oft nur im begrenzten Rahmen möglich.

Zur Erhöhung der Förderleistung, vor allem bei der zuerst beschriebenen Vorrichtung, wird zuweilen für nichischäumende Flüssigkeiten vor dem Luftabscheider eine Pumpe angeordnet. Diese Anordnung bringt jedoch bei Milch und ähnlichen ruhig schäumenden Flüs- , sigkeiten und bei möglichen größeren Lufteinschlüssen die Gefahr mit sich, daß die Pumpe einen feinblasigen, stabilen Schaum erzeugt, der in Luflabscheidern normaler Bauart nicht genügend schnell abgeschieden werden kann. Eine Volumenmessung auf diese Weise ist für Milch daher sehr ungenau.

Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung ist der die zu fördernde und zu messende Flüssigkeit enthaltende Behälter über dem Luftabscheider angeordnet, so daß die Flüssigkeit mit großem Gefälle dem Luftabscheider zugeführt wird. Mit dem Luftabscheider ist eine nachgeordnete volumetrische Pumpe verbunden. Der Luftabscheider ist mit einer Entlüftungsleitung versehen, die über das höchste Flüssigkeitsniveau im Behälter ragt. Diese Entlüftungsleitung ist offen, das heißt, sie steht mit der freien Atmosphäre in Verbindung. Es ist ein vollständiges Entlüften bei schäumenden Flüssigkeiten, wie z. B. Milch, unmöglich. Bei einem geringen Gefälle und einer hohen Förderleistung der Pumpe würde ein Ansaugen von Luft durch die Entlüftungsleitung kaum zu verhindern sein.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrun- j de, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Förderleistung vom freien Gefälle j unabhängig ist und damit keine besonderen baulichen Voraussetzungen in der Molkerei erfordert. Außerdem soll die Vorrichtung ein geschlossenes System bilden, damit die Pumpe durch Bildung eines Unterdruckes auf ihrer Saugseite den Zulauf beschleunigt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Luftabscheider mit einem bekannten, den oberen Teil des Luftabscheiders mit der Außenluft verbindenden, bei Unterdruck sich automatisch schließenden Ventil versehen und die Pumpe in Abhängigkeit vom Niveau der Milch im Luftabscheider ein- und ausschaltbar ist.

Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß die Milch aus dem Tankwagen bei einem geringen Gefälle zwischen der Auslaßöffnung des Tankwagens und der Einlaßöffnung des Luftabscheiders mit hoher Förderleistung abgesaugt und gleichzeitig zur Erzielung genauer Meßergebnisse entlüftet wird. Der durch die Pumpe erzeugte Unterdruck im Luftabscheider während des Absaugens wird bei der Anordnung gemäß der Erfindung durch das am Luftabscheider vorgesehene, bei Unter-

druck sich automatisch schließende Ventil aufrechterhalten, so daß ein Ansaugen von Luft von außen nicht möglich ist.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn zum Aus- und Einschalten der Pumpe im unteren und oberen Teil des Luftabscheiders je eine Elektrode vorgesehen ist. Damit wird erreicht, daß die Pumpe in Gang gesetzt wird, wenn der Luftabscheider gefüllt ist.

Das Aus- und Einschalten der Pumpe kann auch durch eine einzige Elektrode erfolgen, indem diese Elektrode zum Einschalten der Pumpe mit zeitlicher Verzögerung und zum unmittelbaren Ausschalten der Pumpe im unteren Teil des Luftabscheiders vorgesehen ist.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert.

F i g. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Vorrichtung gemäß der Erfindung in Anwendung auf die Förderung von einem Tankwagen in einen Vorratsbehälter.

F i g. 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Luftabscheiders.

F i g. 3 zeigt eine andere Ausführungsform des Luftabscheiders nach Fig. 1.

Gemäß F i g. 1 weist die Vorrichtung gemäß der Erfindung einen Luftabscheider 3 auf, der über eine Rohrleitung 5.1 mit einer Pumpe 4 verbunden ist, die ihrerseits über eine Rohrleitung 5.2 an ein Volumenmeßgerät 6 angeschlossen ist. Der Luftabscheider 3 ist mittels eines Schlauches 2 mit einem Fahrzeugtank 1 verbunden, wobei sich dieser mit dem Luftabscheider auf gleichem Niveau befindet, so daß der Flüssigkeitsspiegel im Tankwagen nur wenig oberhalb des Einlaufstutzens des Luftabscheiders liegt. Rohrleitungen 5.3,5.4 verbinden das Volumenmeßgerät 6 unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils 7 mit einem Vorratsbehälter 8, in den die gemessene Flüssigkeit gepumpt wird und der in beliebiger Höhe angeordnet sein kann.

Gemäß F i g. 2 steigt durch die in den Luftabscheider

3 im freien Gefälle eintretende Milch der Milchspiegel und damit ein im Luftabscheider angeordneter Schwimmer 9 mit einem eingebauten Ringmagneten 9.1, der sich auf einem geschlossenen Rohr 10 in vertikaler Richtung bewegen kann. In dem Rohr 10 ist ein oberes Schaltelement 10.1 zum Einschalten der Pumpe

4 und ein unteres Schaltelement 10.2 zum Ausschalten der Pumpe 4 angeordnet. Die Schaltelemente 10.1,10.2 werden vom Ringmagneten 9.1 betätigt. Die zum Füllen des Luftabscheiders 3 benötigte Milchmenge ist nicht sehr groß, außerdem ist zu Beginn des Annahme-Vorganges der Tankwagen 1 noch gefüllt, so daß nur kurze Zeit dazu benötigt wird. Wird die Einbauhöhe des oberen Schaltelementes 10.1 vom Milchspiegel und somit vom Schwimmer 9 erreicht, so betätigt der Ringmagnet 9.1 das Schaltelement 10.1, und die Pumpe 4 wird eingeschaltet. Die von der eintretenden Milch verdrängte Luft entweicht durch ein im Deckel des Luftabscheiders 3 eingebautes Rohr 12, an dessen oberem freiem Ende sich ein an sich bekanntes Entlüftungsventil 11 befindet.

Bei arbeitender Pumpe bildet sich im Luftabscheider 3, in der Rohrleitung 5.1 und in der Schlauchverbindung 2 ein Unterdruck aus, durch den das Entlüftungsventil U automatisch verschlossen wird.

Die aus dem Fahrzeugtank 1 über den Luftabscheider 3 gesaugte Flüssigkeit wird von der Pumpe 4 durch die Rohrleitung 5.2, durch das das durchlaufende Volumen zählende Meßgerät 6, die Verbindungsleitung 5.3, das Rückschlagventil 7 und die sich anschließende Förderleitung 5.4 in den nachfolgenden Vorratsbehälter 8 befördert und dabei gemessen. Nach dem Schließen des Entlüftungsventils 11 entsteht ein geschlossenes System, das nicht mehr vom freien Gefälle, sondern von der Saugkraft der Pumpe 4 abhängig ist.

Wenn der Tankwagen 1 entleert ist, gelangt Luft über den Saugschlauch 2 in den Luftabscheider 3. Da sich der Saugstutzen 3.1 am unteren Ende des Luftabscheiders 3 befindet, saugt die Pumpe 4 weiterhin Milch aus dem Luftabscheider 3 heraus, bis der Milchpegel und damit der Schwimmer 9 so weit gesunken ist, daß das untere Schaltelement 10.2 vom Ringmagneten 9.1 betätigt und die Pumpe 4 ausgeschaltet wird. Das untere Schaltelement 10.2 im Rohr 10 kann seine Einbauhöhe nicht ändern, das heißt also, der Schwimmer 9 schaltet immer bei gleichem Flüssigkeitsstand. Dadurch wird eine sehr genaue Mengenabgrenzung erreicht.

Bei der Ausführungsform nach Fig.3 erfolgt die Entlüftung durch ein mittels eines Schwimmers 13 gesteuertes Entlüftungsventil 13.1, das außerdem ein bei Unterdruck schließendes Entlüftungsventil 11 trägt. Zum Einschalten beziehungsweise Ausschalten der Pumpe sind im oberen beziehungsweise unteren Teil des Luftabscheiders je eine Elektrode 15 beziehungsweise 14 vorgesehen.

Das Ein- und Ausschalten der Pumpe kann auch durch die Elektrode 14 allein erfolgen, wobei die Pumpe nach Benetzung dieser Elektrode durch die zu fördernde Flüssigkeit mit zeitlicher Verzögerung eingeschaltet und unmittelbar nach dem Freiwerden der Elektrode ausgeschaltet wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Durchflußmessen von aus einem Tankwagen mittels einer Pumpe über einen vor dieser angeordneten Luftabscheider geförderter Milch, wobei insbesondere sich der Flüssigkeitsspiegel im Tankwagen nur wenig oberhalb des Einlaufstutzens des Luftabscheiders befindet und das Volumenmeßgerät vorzugsweise auf der Druckseite der Pumpe vor dem Sammelbehälter angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftabscheider (3) mit einem bekannten, den oberen Teil des Luftabscheiders mit der Außenluft verbindenden, bei Unterdruck sich automatisch schließenden Ventil (11) versehen und die Pumpe (4) in Abhängigkeit vom Niveau der Milch im Luftabscheider (3) ein- und ausschaltbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aus- und Einschalten der Pumpe (4) im unteren und oberen Teil des Luftabscheiders (3) je eine Elektrode (14 beziehungsweise 15) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einschalten der Pumpe (4) mit zeitlicher Verzögerung und zum unmiuelbaren Ausschalten der Pumpe (4) im unteren Teil des Luftabscheiders (3) eine Elektrode (14) vorgesehen ist.