DE1527333C - Rohrbiegemaschine - Google Patents
RohrbiegemaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine mit einem gemeinsamen hydraulischen System für den
Antrieb einer drehbaren Biegeschablone und den Betätigungszylinder einer Spannbacke, mit weicher das
freie Ende des zu biegenden Rohres an der Schablone festklemmbar ist.
Bei einer bekannten derartigen Rohrbiegema-·
schine (deutsche Auslegeschrift 1085 014) ist zwischen Spannbacke und deren Betätigungszylinder ein
Kniehebelgestänge eingeschaltet. Eine solche Ausgestaltung hat den Nachteil, daß bei Umstellung auf
einen anderen Biegeradius und gegebenenfalls zu-' sätzlich auf einen anderen Rohrdurchmesser normalerweise
auch ein anderes Kniehebelgestänge eingebaut werden muß. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß das Kniehebelgestänge in der Klemmlage der Spannbacke eine gestreckte Lage einnehmen muß,
um jene Kräfte aufnehmen zu können, die beim Biegen des Rohres auftreten. Es wäre möglich, diesen
Nachteil z.B. dadurch zu beseitigen, daß die Spannbacke unmittelbar durch den Betätigungszylinder
verschiebbar und in ihre wirksame Lage bringbar ist, und zwar insbesondere deshalb, weil bei einer solchen
Anordnung die Anpreßkraft in allen Stellungen der Spannbacke gleich groß ist.
Um aber in jedem Fall die während des eigentlichen Biegevorganges notwendige große Anpreßkarft
aufbringen zu können, müßte der Betätigungszylinder einen sehr großen Durchmesser haben. Der dazu
notwendige Raum wird nicht immer ohne weiteres verfügbar sein. Außerdem ergibt sich der Nachteil,
daß ein großer Zylinder auch entsprechend große Mengen an hydraulischem Medium erforderlich
macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ausreichend große Anpreßkraft der Spannbacke auf
das Rohr zu ermöglichen, ohne daß die vorerwähnten Nachteile auftreten.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einer Rohrbiegemaschine der eingangs bezeichneten
Gattung vor, daß der Betätigungszylinder durch ein Absperrventil von dem gemeinsamen hydraulischen
System trennbar und an ein wahlweise einschaltbares System höheren Druckes angeschlossen ist.
Dabei kann zweckmäßigerweise das gemeinsame hydraulische System ein Überdruckventil aufweisen,
durch das das Absperrventil und das System höheren. Drucks zu betätigen ist.
Bei Anwendung der Lehre gemäß der Erfindung wird zunächst die Spannbacke durch den Betätigungszylinder
unter Anwendung des Normaldrucks des hydraulischen Systems bis in ihre Schließlage
vorgeschoben. Erst dann wird der höhere Druck durch Umschalten auf ein anderes hydraulisches System
wirksam, der nur während des Biegevorganges aufrechterhalten wird.
Es ist zwar bereits die Verbindung zweier hydraulischer
Systeme verschiedenen Drucks bekannt. Ein zeitweiliges Abtrennen des einen hydraulischen Systems
von dem anderen findet dabei jedoch nicht statt.
In der Zeichnung ist an Hand eines Ausführungsbeispiels die Erfindung erläutert. Es zeigt ,
F i g. 1 eine Rohrbiegemaschine schematisch in Ansicht von oben,
F i g. 2 eine zugehörige Endansicht,
F i g. 3 schematisch das hydraulische System der Maschine.
In einem Maschinenbett 10 ist eine Biegewelle U gelagert, auf welcher eine Biegeschablone 12 gegen
Verdrehung gesichert befestigt ist. An der Schablone . 11 wird das zu biegende Rohr durch eine bewegliche
Spannbacke 13 festgeklemmt, die durch den Kolben eines hydraulischen Zylinders bzw. Betätigungszylinders
14 angepreßt wird. Die Formgebung des Rohres erfolgt durch Verdrehung der Biegeschablone 12 und
der Spannbacke 13. Das Rohr wird zunächst über einen Dorn 15 geschoben. Es ruht an der'Verformungsstelle
in einer Gleitschiene 16, die bei fortschreitender Krümmung des Rohres mit dem Rohr
selbst vorgezogen wird.
Das Drehen der Biegewelle 11 und damit auch der Schablone 12 geschieht durch eine Antriebskette 17,
deren Enden an in Zylindern 18 und 19 gleitenden Kolben angeschlossen sind. Das hydraulische Medium
zur Betätigung dieser Kolben wird in einer Pumpe 20 unter Druck gesetzt, die ihrerseits von
einem Motor 30 angetrieben wird. Durch einen Steuerschieber 21 gelangt das Druckmittel, dessen Druck
durch ein Überdruckventil 22 beispielsweise auf 30 atü beschränkt ist, in den Zylinder 14. Die Spannbacke
13 wird also mit einem Druck von 30. atü vorgeschoben praktisch bis in ihre Schließstellung. Ist
das geschehen und hat sich in dem Leitungssystem der genannte Enddruck eingestellt, so erfolgt gegebenenfalls
selbsttätig durch das Ventil 22 eine Betätigung eines Absperrventils 23. Dadurch wird ein Teil
24 des hydraulischen Systems, in welchem der Zylinder 14 zur Betätigung der Spannbacke 13 angeordnet
ist, von dem gemeinsamen hydraulischen System 25 getrennt und gleichzeitig mit der Betätigung des Absperrschiebers
23 ein Motor 26 zum Betrieb einer Höchstdruckpumpe 27 eingeschaltet; statt letzterer
könnte auch ein von dem hydraulischen Medium geringeren Drucks angetriebener Druckübersetzer verwendet
werden. Durch dieses wahlweise einschaltbare System wird der Druck in dem abgeschalteten
Systemteil 24 auf ein Mehrfachem seines bisherigen Wertes gesteigert. Der so zu erzeugende Enddruck
kann an einem einstellbaren Überdruckventil 28 genau reguliert werden. Zum Schluß wird jedenfalls
die Spannbacke 13 mit einer Kraft gegen das Werkstück bzw. die Biegeschablone 12 gepreßt, die wesentlich
größer ist als die ursprüngliche Anstellkraft. Die Kraft ist so groß gewählt, daß sie zum Halten
während der Verformung des Rohres ausreicht.
Sobald die Spannbacke 13 mit ausreichender Kraft angepreßt ist, kann durch Betätigung eines Steuerschiebers
29 die Druckmittelzuführung zu einem der Zylinder 18, 19 bewirkt werden. Ist das Rohr gebogen,
so kann das Ventil 23 wieder geöffnet werden, so daß der Druck in dem Systemteil 24 augenblicklieh
auf den normalen hydraulischen Druck abfällt. Durch Umsteuerung des Druckmittelflusses wird
schließlich mit dem niedrigen normalen Betriebsdruck die Spannbacke 13 wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückgefahren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Rohrbiegemaschine mit einem gemeinsamen hydraulischen System für den Antrieb einer drehbaren
Biegeschablone und den Betätigungszylinder einer Spannbacke, mit welcher das freie Ende
des zu biegenden Rohres an der Schablone festklemmbär ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungszylinder (14) durch ein Absperrventil (23) von dem gemeinsamen hydraulischen
System (25) trennbar und an ein wahlweise einschaltbares System höheren Drucks (26, 27, 28) angeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame hydraulische
System (25) ein überdruckventil (22) aufweist, durch das das Absperrventil (23) und das System
höheren Drucks (26, 27, 28) zu betätigen ist.
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