DE1517264B - Tabakfreies Rauchprodukt - Google Patents

Tabakfreies Rauchprodukt

Info

Publication number
DE1517264B
DE1517264B DE1517264B DE 1517264 B DE1517264 B DE 1517264B DE 1517264 B DE1517264 B DE 1517264B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
tobacco
paper
cigarette
smoke
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Earl Vance; Lee Leonard Alfred; Davis Howard Joseph; George Thomas Waller; Summit N.J. Kirkland (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Celanese Corp
Original Assignee
Celanese Corp of America

Links

Description

25
Die Erfindung betrifft ein tabakfreies Rauchprodukt auf der Basis von gereinigter Cellulose.
Aus der deutschen Patentschrift 844 250 ist es bereits bekannt, als Tabakersatz für die Herstellung von Umhüllungen aller Art für Tabakwaren ein für den Rauchgenuß geeignetes Pflanzengut zu verwenden, dem nach der Fermentierung die wasserlöslichen Inhaltsstoffe entzogen werden und das anschließend nach Vermahlung auf einen geeigneten Suspensionsgrad auf der Papiermaschine zu Folien verarbeitet wird. Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit kann dem Pflanzengut Fremdcellulose zugesetzt werden, die einen niedrigeren Vermahlungsgrad von etwa 20 bis bis 40° nach Shopper — Rigler aufweist als die übrige Masse. Für besonders hohe Beanspruchungen verwendet man als Fremdcellulose Holzzellstoff mit einem hohen Gehalt an α-Cellulose von mindestens 80 bis 95%· Zur Unterhaltung der Verbrennung werden sauerstoffabgebende Mittel, wie Kaliumpermanganat, oder pyrophore Stoffe, wie Eisen oder Aluminium, zugesetzt.
Die französische Patentschrift 884 284 beschreibt die Herstellung von Folien bzw. Blättern nach bekannten Methoden der Papierindustrie, die fein geschnitten unter anderem als tabakähnliches Produkt für Zigaretten verwendet werden können. Als Trägermaterial für diese Folien werden Maisblätter, Alfagras und Reisstroh in der üblichen Vermahlung verwendet. Zur Erzielung der gewünschten Färbung und zur Förderung der Verbrennung werden Farbstoffe und verbrennungsfördernde Stoffe, wie Ammoniumnitrat, eingearbeitet. Aluminium- und/oder Magnesiumsalze können ebenfalls zugesetzt werden, wenn zu wenig Asche gebildet wird.
In der britischen Patentschrift 432 863 wird ein Tabakersatz auf der Basis eines Fasermaterials als Trägerstoff beschrieben, der in seinen Eigenschaften Naturtabak möglichst nahekommen soll. Zu diesem Zweck werden in die Folie des Fasermaterials die geeigneten Stoffe, wie Aromatisierungsmittel und Stoffe, die eine normale Verbrennung des Produkts gewährleisten sollen, eingearbeitet. Als Fasermaterial ist Cellulose geeignet. Zur Aromatisierung dient vorzugsweise Tabakextrakt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines tabakfreien Rauchprodukts, das einen teerärmeren Rauch aufweist als Erzeugnisse aus Naturtabak, wie Zigaretten, und das dadurch weniger gesundheitsschädlich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man ein bestimmtes Trägermaterial auf der Basis von α-Cellulose oder einer durch Oxydation modifizierten Cellulose mit mindestens einer die Verbrennung modifizierenden anorganischen Metallverbindung kombiniert.
Der Erfindung liegen folgende überraschenden Erkenntnisse zugrunde: Cellulose (z. B. zerfasertes Filterpapier aus α-Cellulose) brennt bei Verwendung als Rauchprodukt in Zigaretten schnell mit charakteristischer gelber Flamme und einem Geruch nach brennenden Lumpen. Wenn hydratisiertes Magnesiumsulfat beispielsweise in einer Menge von 10% der Cellulose zugesetzt wird, nähert sich die Brenngeschwindigkeit derjenigen von gewöhnlichen fermentierten und aromatisierten Tabakblättern, jedoch sind der Geruch des Seitenstroms und der Geschmack des Hauptstroms viel angenehmer, die Farbe der Glimmzone oder Kohle ist anders, und die Asche ist dicht und selbsttragend (und viel heller in der Farbe als die Asche von nicht modifizierten Cellulosezigaretten).
Ersetzt man die Cellulose ganz oder teilweise durch eine oxydierte Cellulose, die aus einem Polymeren von Anhydroglukoronsäure besteht, so erhält man einen Tabakersatz, der einen milden Rauch mit einer gegenüber Cellulose unerwartet geringeren Reizwirkung liefert. Dies kann darauf zurückzuführen sein, daß der Rauch einer Zigarette, die Cellulose und beispielsweise 10% hydratisiertes Magnesiumsulfat enthält, eine gewisse Menge an Schwefeloxyden enthalten kann, während im Gegensatz dazu bei Ersatz der Cellulose durch oxydierte Cellulose, deren Polymeres von Anhydroglukoronsäure enthält, in der gleichen Mischung mit hydratisiertem Magnesiumsulfat der Rauch praktisch oder völlig drei von Schwefeloxyden und anderen Säurekörpern ist. Dies ist sehr überraschend angesichts der Tatsache, daß oxydierte Cellulose, die ein Polymeres von Anhydroglukuronsäure enthält, ein Kationenaustauschmaterial ist und daher gewöhnlich keine Anionen oder Schwefeloxyde aufzunehmen oder zu entfernen pflegt.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein tabakfreies Rauchprodukt auf der Basis von gereinigter Cellulose, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Trägermaterial aus einer Mischung von feinvermahlener Cellulose mit wenigstens 60% Gehalt an α-Cellulose oder einer Cellulose, die durch Oxydation von Cellulose zu einem Polymeren der Glucoronsäure modifiziert worden ist, mit mindestens einer als die Verbrennung modifizierenden, bekannten anorganischen hydratisieren Metallverbindung besteht.
Als Cellulose mit wenigstens 60% Gehalt an α-Cellulose kann ein Holzzellstoff mit einem Gehalt an α-Cellulose von 92 % und mehr verwendet werden, wie er z. B. zur Acetat- oder Viskoseherstellung geeignet ist. Gegebenenfalls kann jedoch auch Kraftzellstoff, der etwa 75% α-Cellulose enthält und dem Rauch einen etwas strengeren Geruch verleiht, oder Sulfitzellstoff in gebleichter, ungebleichter oder halbgebleichter Form verwendet werden. Es ist zweckmäßig, wenn die α-Cellulose einen größeren Teil,
3 4
vorzugsweise wenigstens etwa 60°/0 des Gesamt- Natriumsulfat so verwendet werden, daß hydratigewichts des lufttrockenen Tabakersatzes ausmacht. siertes Magnesiumsulfat in situ gebildet wird. Ebenso Geeignete Ausgangsmaterialien für den Holzzellstoff können Magnesiumchlorid und Kaliumsulfat für den sind unter anderem Hemlocktanne, Fichte und andere gleichen Zweck gebraucht werden.
Koniferen. 5 Neben den die Verbrennung modifizierenden an-
Zur Verringerung des gebildeten Teers im Rauch organischen hydratisierten Metallverbindungen kann wird die Cellulose mit einem hohen Gehalt an a-Cellu- das erfindungsgemäße Rauchprodukt weitere bei der lose leicht gemahlen. Tabakverarbeitung übliche Zusätze enthalten. Im
Das Mahlen ist ein üblicher Arbeitsgang bei der einzelnen kommen hierfür in Frage weitere die Ver-Papierherstellung. Er besteht aus einer mechanischen io brennung modifizierenden Mittel, verbrennungsunter-Bearbeitung der Fasern in Gegenwart von Wasser haltende Mittel, Aromatisierungsmittel und Anfeuchin Stoffmühlen, z. B. Holländern, Mühlen des Typs tungsmittel.
Hörne, Niagara, Jones, Bertram Victory, Vortex und So enthält der Tabakersatz vorzugsweise weitere
Stabmühlen. Beschrieben sind diese Stoffmühlen in anorganische Verbindungen, die die Verbrennung der »Pulp and Paper Manufacture«, Bd. 2, »Preparation of 15 Zigarette insbesondere während der Ruheperiode des Stock for Paper Making«, herausgegeben von J. N. üblichen Rauchzyklus, während der kein Sauerstoff Stephenson,l. Auflage, McGraw-Hill, S. 200 bis in die Glimmzone gesaugt wird, mit aufrechterhalten. 212. Sehr gute Ergebnisse werden für die Zwecke der Beispiele für solche Mittel sind Kaliumchlorid, Erfindung erzielt, wenn der Stoff bis zu einem solchen Magnesiumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumnitrat, Ma-Grad gemahlen wird, daß er ein Papier bildet, das der 20 gnesiumnitrat, Eisen(III)-oxyd und -hydroxyd, Benmechanischen Verarbeitung, insbesondere der Ver- tonit und Diatomeenerde. Gewisse verbrennungsarbeitung im nassen Zustand (z. B. Durchgang durch unterhaltende Mittel haben die besonders erwünschte ein wäßriges Tauchbad ohne Zerfall) widersteht, und zusätzliche Wirkung, eine vollständigere Verbrennung das Mahlen abgebrochen wird, bevor der Stoff seine zu begünstigen. Beispiele für solche Verbindungen »Schmierigkeit« zum größten Teil verloren hat. 25 sind die Carbonate und Bicarbonate des Kaliums, Allgemein sollte das Mahlen abgebrochen werden, Natriums, Magnesiums und Ammoniums,
wenn die Schmierigkeit des Stoffs im Bereich von Das erfindungsgemäße Rauchprodukt kann ferner
400 bis 700 cm3, vorzugsweise von etwa 500 bis Ammoniumverbindungen enthalten. Sie geben Am-600 cm3 liegt (gemessen gemäß TAPPI, Norm m-50 moniak frei und erhöhen dadurch den pH-Wert des unter Verwendung eines Canadian-Standard-Mah- 30 Seitenstroms. Ferner wird eine hellere Asche gebildet, lungsgradprüfers, wie er in dem genannten Buch von Beispiele für solche Ammoniumverbindungen sind Stephonson, Bd. 2, auf den Seiten 238 und 239 Ammoniumsulfamat, Ammoniumsulfat, Ammoniumbeschrieben ist). Der gemahlene Stoff kann zu Papier carbonat, Ammoniumpersulfat und Ammoniumperverarbeitet werden, z. B. mit Hilfe eines geeigneten chlorat.
Siebes (z. B. eines Fourdrinier- oder Valey-Mold- 35 An Aromatisierungsmitteln, die der Verbesserung Siebes) mit anschließendem Abpressen und Trocknen. des Geschmacks und des Geruchs dienen, kann das Zweckmäßig wird der Stoff in einer solchen Menge erfindungsgemäße Rauchprodukt die üblicherweise auf das Sieb abgelegt, daß das trockene Papier eine zur Aromatisierung von Tabak verwendeten Produkte, mittlere Dicke im Bereich von etwa 75 bis 250 μ hat. wie Vanillin, Menthol, Tonkabohne und/oder Süß-Weitere Zusätze können in den gemahlenen Stoff 4° holz enthalten. Der Tabakersatz kann ferner ein oder in das fertige Papier eingearbeitet werden. Gemisch von Isoamylalkohol, Isoamylacetat und Iso-
Wird für das Trägermaterial eine durch Oxydation butylhexanoat in Lösung in einem verhältnismäßig zu einem Polymeren der Glucoronsäure modifizierte nicht flüchtigen Stoff, der den Geruch hält (vorzugs-Cellulose verwendet, so kann diese in einfacher Weise weise Propylenglykol), enthalten. Dieser Zusatz bedurch Umsetzung von Cellulose mit Stickstoffdioxyd 45 seitigt in überraschend hohem Maße den unangeneherhalten werden. men Geschmack und Geruch des brennenden Ge-
Diese Reaktion und ihre Produkte werden von mischs von Cellulose und Sulfat. Als weiteres Aroma-K e η y ο η und Mitarbeitern in »Industrial and Engi- Verbesserungsmittel kann das Rauchprodukt einen neering Chemistry« 41, S. 2ff. (1949), beschrieben. Kohlehydratäther enthalten, insbesondere einen brenn-Der Oxydationsgrad kann beispielsweise so geregelt 5° baren thermoplastischen Alkyläther eines Kohlewerden, daß das Molverhältnis von Anhydroglucuron- hydrats, z. B. Äthylcellulose oder Methylcellulose. Säureeinheiten zu Anhydroglucoseeinheiten im Pro- Dem erfindungsgemäßen Rauchprodukt kann außerdukt beispielsweise etwa 1:1 bis 1,5:1 beträgt. Vor- dem Nikotin als solches oder in Form seines Sulfats, zugsweise wird der Oxydationsgrad so gewählt, daß Citrats, Citrats-Sulfats, Malonats oder Malats zugeein Öffnen eines wesentlichen Teils der Pyranrings 55 geben werden. Vorzugsweise wird die Menge des des Produkts und die Bildung eines Produkts, das Nikotins so niedrig gewählt, daß dem synthetischen seine Zugfestigkeit praktisch ganz verloren hat, Rauchmaterial keine ausgesprochene Farbe verliehen vermieden werden. wird. Eine Änderung des Aromas des Rauchs kann
Als die Verbrennung modifizierenden anorganischen auch durch Zugabe anderer Mittel zum Cellulosehydratisierten Metallverbindungen kommen neben 60 material erzielt werden. Geeignet sind unter anderem hydratisiertem Magnesiumsulfat, mit dem die besten Citronensäure (z. B. in einer Menge von 0,5 bis l,5°/o)> Ergebnisse erhalten werden, weil diese Verbindung die die Flüchtigkeit von etwa zugesetztem Nikotin den Geschmack bzw. das Aroma und den Geruch verringert, höhere Fettsäureamide, wie Laurylamid, von brennender Cellulose erheblich verbessert, noch das in kleinen Mengen anwesend sein kann (z. B. Natriumsulfat, hydratisiertes Aluminiumoxyd und 65 1 bis 5°/0), Fettsäureester, wie Glycerinstearat, mit Calciumtartrat in Frage. Auch Gemische von hydrati- dem ein angenehmer Geruch erzielt wird und Fettsierten Metallverbindungen können verwendet werden. kohlenwasserstoffe, wie Paraffinwachs. Die letzt-Beispielsweise können Magnesiumoxyd und saures genannten Stoffe verringern etwas die Abkühlung der
5 6
Zigarettenkohle zwischen den Zügen in Zigaretten, Die Cellulosekomponente des Trägers muß mit den
die hydratisiertes Magnesiumsulfat enthalten. übrigen Zusätzen innig vereinigt werden. Die Zusätze
Zweckmäßig enthält das erfindungsgemäße Rauch- können ganz oder zu einem beliebigen Teil während produkt ein Feuchthaltemittel, um ein übermäßiges der Papierherstellung in den Stoff eingearbeitet Austrocknen zu vermeiden. Geeignet sind die üblicher- 5 werden. Eine einfache Methode besteht aus der Einweise in der Zigarettenherstellung verwendeten Feucht- arbeitung des wasserlöslichen Zusatzmaterials in den haltemittel, z. B. Sorbit oder andere mehrwertige gemahlenen Stoff, Verarbeitung des Stoffs zu Papier Alkohole, z. B. Glycerin. Der Feuchtigkeitsgehalt des auf einer üblichen Papiermaschine, anschließender Rauchprodukts kann im Bereich von etwa 5 bis 25 % Behandlung des vorzugsweise noch nassen Papiers liegen und beträgt vorzugsweise 10 bis 15 %> aus- 10 mit einem wäßrigen Gemisch oder wasserunlöslichen schließlich der als Hydratwasser anwesenden Feuchtig- Materialien und der teueren wasserlöslichen Bestandkeit. teile (z. B. Nikotin) und anschließender Trocknung
Zur Verbesserung des Aussehens des erfindungs- und Zerfaserung. In diesem Fall enthält das von der
gemäßen Rauchprodukts kann ein färbendes Mittel Papiermaschine ablaufende Wasser die wasserlös-
zugegeben werden. Vorzugsweise wird als Farbe 15 liehen Zusätze und kann wiederverwendet werden,
tabakbraun oder gelbbraun gewählt, jedoch können Vorzugsweise werden die Zusätze sämtlich dem Papier
auch andere Farben, wie purpur und rosa, verwendet zugegeben, nachdem dieses das Fourdrinier-Sieb der
werden. In Frage kommen die lebensmittelrechtlich Papiermaschine verlassen hat. Beispielsweise kann das
zulässigen Farbstoffe. Material in einer Papierfabrik hergestellt werden,
Die Menge der hydratisierten anorganischen Metall- 20 indem man das vom Sieb kommende Papier kontiverbindung im erfindungsgemäßen Rauchprodukt nuierlich teilweise trocknet (z. B. durch kontinuierliegt zweckmäßig im Bereich von etwa 2 bis 25 %> liehen Durchgang durch eine Preßvorrichtung und vorzugsweise im Bereich von etwa 10 bis 150J0, be- dann über eine Reihe heißer Walzen) und es dann zogen auf das Gesamtgewicht des lufttrockenen kontinuierlich durch ein wäßriges Bad leitet, das in Rauchprodukts. Der Anteil des Salzes bzw. der Salze, 25 Lösung oder Dispersion alle in das Papier einzudie die Verbrennung unterhalten, liegt zweckmäßig arbeitenden Stoffe enthält, worauf man das impräim Bereich von etwa 0,5 bis 5%) vorzugsweise von gnierte Papier völlig trocknet, indem man es kontietwa 1 bis 4 %> bezogen auf das Gesamtgewicht des nuierlich über eine zweite Gruppe von heißen Walzen lufttrockenen Rauchprodukts. Vorteilhaft wird die führt. Wenn das Papier zu naß oder zu schwach ist, Menge des verbrennungsunterhaltenden Mittels so 30 um unter Spannung durch das Imprägnierbad geführt gewählt, daß die Zigarette während der Ruhepause zu werden, kann es auf einem Band oder Sieb durch des Rauchzyklus nicht erlischt, wobei die Mengen dieses Bad geleitet werden. Es ist auch möglich, den natürlich nicht so hoch sein dürfen, daß die Zigarette Papierbrei unmittelbar mit den Zusätzen in gelöster, während des »Ziehens« aufflammt oder Geschmack emulgierter oder feinteiliger trockener Form zu oder Geruch beeinträchtigt werden. Im allgemeinen 35 mischen und das Gemisch dann in die gewünschte hängt die zur Erzielung bester Ergebnisse erforderliche Form zu bringen (z. B. durch Strangpressen), zu Menge des die Verbrennung unterhaltenden Mittels trocknen und zu schneiden. Nach einer anderen von der physikalischen Form der Cellulose und von Methode gibt man die Cellulose mit den Zusätzen der Menge des hydratisierten MgSO4 (oder einer zusammen, indem man eine Bahn der Cellulose (z. B. anderen Verbindung, die die Glimmgeschwindigkeit 40 Fließpapier oder Filterpapier) mit einer Lösung, senkt) ab. Bei Verwendung von Kaliumcarbonat zur Dispersion oder Emulsion der Zusatzstoffe (die einzeln Unterhaltung der Verbrennung werden beste Ergeb- oder gemeinsam zugegeben werden können) tränkt nisse im allgemeinen bei Mengen von etwa 0,5 bis oder beschichtet und anschließend die Bahn trocknet 20I0, vorzugsweise von etwa 1 bis 1,8%> bezogen auf und zerfasert oder in Streifen schneidet. Gegebenendas Gesamtgewicht des lufttrockenen Rauchprodukts 45 falls kann man eine Bahn in Streifen schneiden oder erhalten. Bei anderen Carbonaten sind Mengen zerfasern und mit einer Lösung oder Dispersion des zweckmäßig, bei denen der gleiche CO3-Gehalt einge- Zusatzes bzw. der Zusätze besprühen, dann das führt wird. Die Menge des aromatisierenden Mittels Material zur gleichmäßigen Verteilung der Zusatzliegt zweckmäßig im Bereich von etwa 0,001 bis 10 %, stoffe auf der Cellulose stehenlassen oder umwälzen wobei die besten Ergebnisse gewöhnlich bei Mengen 50 und anschließend trocknen.
zwischen 0,1 bis 0,5 %> bezogen auf das Gesamt- Wenn ein normales Carbonat und Magnesiumsulfat gewicht des lufttrockenen Produkts, erhalten werden. gemeinsam in dem gleichen Bad anwesend sind, das Der Anteil des gegebenenfalls verwendeten Kohle- zur Herstellung des erfindungsgemäßen Rauchprohydratäthers liegt gewöhnlich im Bereich bis zu etwa dukts verwendet wird, muß das entstehende unlösliche 2O°/o. vorzugsweise zwischen etwa 5 und lO°/o> 55 Magnesiumcarbonat, das ausgefällt wird, in Suspenbezogen auf das Gesamtgewicht des lufttrockenen sion gehalten werden, damit es mit den wasser-Rauchprodukts. Der Anteil der Feuchthaltemittel löslichen Bestandteilen gleichmäßig im Papier verteilt oder Konsistenzmittel liegt zweckmäßig im Bereich wird. Wenn jedoch ein Bicarbonat an Stelle des von etwa 1 bis 3%> vorzugsweise von etwa 1,5 bis normalen Carbonats verwendet wird, kann dieses 2,5 0I0, bezogen auf das Gesamtgewicht des luft- 60 Problem vermieden und eine wäßrige Lösung hergetrockenen Tabakersatzes. Die Mengen der weiteren stellt werden, in der alle Komponenten gelöst sind. Zusätze, die gegebenenfalls verwendet werden, liegen Ein weiterer Vorteil der Verwendung des Bicarbonats in folgenden Bereichen (bezogen auf das Gesamt- ist festzustellen, wenn eine Ammoniumverbindung in gewicht des lufttrockenen Rauchproduktes): Nikotin der Lösung anwesend ist. In diesem Fall verhindert bis zu etwa 2%, vorzugsweise etwa 0,5 bis 1,5%; 65 das Bicarbonat einen Verlust von Ammoniak aus Ammoniumverbindung etwa 0,5 bis 2%> Vorzugs- dem Material während des Trocknens der imprägnierweise etwa 0,5 bis I0I0, gerechnet als NH3; färbende ten Cellulose unter Wärmeanwendung. Dies kann Mittel etwa 0,1 bis 3 °/0, vorzugsweise 0,2 bis 1 %· darauf zurückzuführen sein, daß der pH-Wert des
7 8
Gemisches niedriger ist, wenn das Bicarbonat an in der Längsachse der Zigarette, während die beiden Stelle des Carbonats verwendet wird. feinen Drähte, die zur Verbindungsstelle führten, im Zuweilen ist es vorteilhafter, lösliches Carbonat rechten Winkel zu dieser Achse verliefen und durch getrennt zuzugeben. Dies kann durch Aufbringen das Zigarettenpapier an entgegengesetzten Seiten der einer wäßrigen Lösung des Carbonats auf das Papier 5 Verbindungsstelle verliefen. Das Papier war um die vor oder nach dem Aufbringen der Lösung des Sulfats Drähte in geeigneter Weise verschlossen, um Luftgeschehen. Die Carbonatmenge ist klein im Verhältnis zutritt und Bewegung des Thermoelements zu verzur Magnesiumsulfatmenge. Eine geringe Menge der hindern. Die Zigarette wurde von einer Maschine Carbonatlösung kann beispielsweise mit Auftrags- geraucht, die Luft durch die angezündete Zigarette walzen unmittelbar vor der Tränkung des Papiers 10 saugte und das eingesaugte Gas und den Rauch ins mit der Magnesiumsulfatlösung ohne zwischenzeitliche Freie ausstieß. Bei den hier beschriebenen Versuchen Trocknung aufgetragen werden. hatte die Maschine einen in einem Zylinder laufenden Die Menge der Lösung oder Dispersion und der Kolben. Der Zylinder war mit der Zigarette über eine Bestandteil der Lösung und Dispersion, die vom Falle verbunden, die mit einem Trockeneis-Aceton-Papier aufgenommen werden, hängt unter anderem i5 Gemisch gekühlt wurde. Das durch den Kolben im vom Feuchtigkeitsgehalt und der Porosität des Papiers, Zylinder verdrängte Volumen betrug 35 cm3. Der der Verweilzeit des Papiers in der Lösung und dem Zylinder wurde bei Raumtemperatur (250C) gehalten. Grad des Pressens oder Abquetschens des Papiers Die Rauchmaschine wurde mit 30 Sekunden-Takten nach dem Austritt aus dem Imprägnierbad ab. Es ist betätigt, wobei die Luft durch die Kolbenbewegung somit am besten, die Konzentrationen der Lösung 20 zwei Sekunden durch die angezündete Zigarette und durch Vorversuche für jeden Maschinentyp und jedes in den Zylinder gesaugt, das Gas im Zylinder dann Verfahren zu ermitteln. Geeignete Konzentrationen durch die Kolbenbewegung zwei Sekunden in den von Magnesiumsulfat in Wasser liegen beispielsweise Raum ausgestoßen und die Apparatur dann 26 Sekunim Bereich von etwa 2 bis 40°/0> während die anderen den untätig gehalten wurde, so daß die Zigarette sich Bestandteile entsprechend dem im Produkt gewünsch- 25 28 Sekunden im Ruhezustand befand,
ten Verhältnis dieser Bestandteile zum hydratisierten Aus der Abbildung ist ersichtlich, daß die Tem-Magnesiumsulfat bemessen werden. Bei getrennter peratur des erfindungsgemäßen Rauchprodukts nach Zugabe von Kaliumcarbonat kann seine Konzentra- jedem Zug scharf abfällt und daß auch dann, wenn tion in Wasser beispielsweise im Bereich von etwa die Temperatur während des Zuges in den kritischen 0,5 bis 6% Hegen. Wenn das Carbonat nach der Zu- 30 Bereich gestiegen ist, die Temperatur der Ruheperiode gäbe der hydratisierten Metallverbindung zugesetzt weit außerhalb dieses Bereichs liegt. Darüber hinaus wird, kann die Gefahr einer Extraktion der letzteren befindet sich nur ein sehr kleiner Teil der Zigarette aus der Cellulose durch die Carbonatlösung durch während des Rauchtaktes bei einer Temperatur im Verwendung eines Gemisches von Wasser und eines kritischen Bereich. Die anfängliche Neigung der von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, 35 jeder Maximumtemperatur innerhalb des kritischen wie Äthanol, zur Auflösung des Carbonats verringert Bereichs abfallenden Kurve ist viel steiler als bei der werden. Es zeigte sich, daß in diesem Fall das Carbonat üblichen tabakgefüllten Zigarette, und zwar erheblich sich bevorzugt auf der Cellulose in einem höheren steiler als — 3000°C/Min., im allgemeinen steiler Anteil absetzt, als wenn eine wäßrige Lösung des als etwa — 6000°C/Min. und zuweilen steiler als etwa gleichen Carbonats in der gleichen Konzentration 40 —9000°C/Min.
aufgebracht wird. Ein Verlust der hydratisierten Die Steigung der zu jeder Maximumtemperatur Metallverbindung durch Extraktion in die Carbonat- innerhalb des kritischen Bereichs aufsteigenden Kurve lösung kann auch verringert werden, indem man die ist ebenfalls viel stärker als bei der üblichen tabak-Carbonatlösung auf das Gemisch aus hydratisierter gefüllten Zigarette, nämlich weit über 3000°C/Min., Metallverbindung und Cellulose sprüht anstatt das 45 gewöhnlich stärker als etwa 5000°C/Min. und zuGemisch in die wäßrige Carbonatlösung zu tauchen, weilen stärker als 6000°C/Min. Der Unterschied Die Erfindung ermöglicht die Herstellung eines zwischen der Spitzentemperatur und dem nächsten Rauchprodukts, in dem die Glimmtemperatur wäh- folgenden Minimum der Ruhezeittemperatur während rend des Rauchens nur für einen sehr geringen Bruch- der beiden Rauchzyklen, die einen Zug vor dem Zug teil der gesamten Rauchzeit im kritischen Bereich von 50 mit der höchsten Temperatur beginnen, beträgt ge-750 bis 900° C bleibt, in dem die Verbrennung die wohnlich wenigstens etwa 2000C, zuweilen wenigstens Bildung gewisser karzinogener polycyclischer aroma- etwa 250° C.
tischer Verbindungen, wie 3,4-Benzpyren, begünstigt. Die vorteilhaften Auswirkungen der Brenneigen-Bei üblichen Zigaretten liegt die Brenntemperatur schäften des Rauchprodukts gemäß der Erfindung für einen viel größeren Bruchteil der gesamten Rauch- 55 wurden durch Analysen (durch Ultraviolett-Absorpzeit im kritischen Bereich. Dies läßt sich leicht durch tionsspektren und chromatographische Trennmethoübliche Brenntemperaturkurven von Zigaretten nach- den) des aus dem Rauch des Hauptstroms erhaltenen weisen, wie sie in der Abbildung dargestellt sind. Kondensats veranschaulicht. Diese Analysen zeigen, Die Brenntemperaturkurven in der Abbildung daß die Menge an 3,4-Benzpyren, die in dem Kondenwurden durch laufende Registrierung der Temperatur 60 sat vorhanden ist, das durch Rauchen von 100 dieser an einem festliegenden Punkt der Zigarette erhalten, Zigaretten (bis zu Resten von 25 mm Länge in 30 der während die Zigarette normal gebraucht wurde. Diese vorstehend beschriebenen üblichen Rauchzyklen) erMethode wird von G. P. T ο u e y und R. C. M u m - halten wird, erheblich geringer ist als in dem Kondenp ο w e r in »Tobacco«, 144, S. 18 (1957), beschrieben. sat, das durch Rauchen von 100 üblichen filterlosen, Ein Feindraht-Thermoelement aus 87% Pt und 13% 65 tabakgefüllten Zigaretten in der gleichen Weise er-Rh wurde an einem Punkt 25 mm rückwärts von dem halten wird. Überraschenderweise wird dieser Unteranzusteckenden Ende der Zigarette angeordnet. Die schied auch dann festgestellt, wenn die Menge an Verbindungsstelle des Thermoelements befand sich Pyren (einer verwandten, jedoch nicht karzinogenen
209 529/354
ίο
Verbindung) im Kondensat aus dem Rauch des Rauchprodukts die gleiche ist wie in dem Kondensat aus dem Rauch von üblichem Tabak. Typische, gemäß der Erfindung hergestellte Rauchprodukte bilden einen Rauch im Hauptstrom, der weniger als 3 Mikrogramm 3,4-Benzpyren, im allgemeinen weniger als 1 Mikrogramm, auf 100 Zigaretten enthält, die in der beschriebenen Weise geraucht wurden. Bei diesen Versuchen betrug das Gewicht des Rauchprodukts bzw. des Tabaks in jeder Zigarette 1 g.
Weiter ist es möglich, eine Substanz einzuarbeiten, die die Brenntemperatur nicht unter den kritischen Temperaturbereich senkt, sondern die vielmehr während des Einsaugteils des Rauchzyklus über diesen
Auch gekräuselte Streifen ermöglichen besseres Stopfen des Rauchprodukts in die Zigaretten und führen zu gleichmäßigerem Brennen. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Streifen eine rauhe Oberfläche 5 haben. Besonders vorteilhafte Streifen können beispielsweise hergestellt werden, indem man eine dünne Bahn aus dem Tabakersatz (mit einer Dicke von beispielsweise 75 bis 200 μ) kontinuierlich mit einer angetriebenen Prägewalze in eine Schneidevorrichtung ίο einführt, wo die Bahn in wendelförmig gekräuselte Streifen von etwa 0,2 bis 2 mm Breite geschnitten wird, die dann regellos quer zur Längsrichtung durchgeschnitten werden.
Das erfindungsgemäße Rauchprodukt kann mit
Bereich hinaus erhöht, wodurch die Bildung von 15 Tabak oder einem der üblichen aufgearbeiteten Kohlendioxyd an Stelle von polycyclischen Aromaten Tabake gemischt werden. Diese Vermischung kann begünstigt wird. Eine dieser Substanzen ist hydratisiertes Eisen(III)-oxyd, das man in die Cellulose in
einfacher Weise einarbeitet, indem man sie mit
beispielsweise in Trommeln oder in anderer Weise (z. B. in einem turbulenten Luftstrom) mit dem zerfaserten Tabakersatz und zerfasertem Tabak erfolgen,
wäßrigem Eisen(III)-chlorid imprägniert, die nasse, 20 oder man kann Tabakblätter oder eine Bahn von imprägnierte Cellulose der Einwirkung von Ammo- aufgearbeitetem Tabak und eine Bahn oder Streifen
niakdämpfen aussetzt, die das wäßrige Eisen(III)-chlorid in Eisen(III)-hydroxyd und Ammoniumchlorid umwandeln. Man entfernt dann das Ammo-
Zigarren,
werden.
des Tabakersatzes zusammen einer Zerfaserungsvorrichtung zuführen, wo die beiden Komponenten gleichzeitig zerfasert und gemischt werden, oder man niumchlorid und einen etwaigen Überschuß von 25 kann beliebige Mischmethoden anwenden, wie sie in Eisen(III)-chlorid durch Waschen mit Wasser, wobei der Tabakindustrie üblich sind. Die in dieser Weise unlösliches hydratisiertes Eisen(III)-oxyd in inniger dem Tabakersatz zugemischte Tabakmenge kann Mischung mit der Cellulose zurückbleibt. Die Menge beispielsweise im Bereich von 5 bis 75 % liegen. Wenn an hydratisiertem Eisen(III)-oxyd, die zur Erhöhung der Anteil an üblichem Tabak erheblich ist, z. B. über der Glimmtemperatur auf den gewünschten Wert 30 50 %> kann es zweckmäßig sein, den Anteil an Nikotin, verwendet wird, liegt vorzugsweise über etwa 10 %, Würze und Kohlehydratäther zu verringern oder diese z.B. im Bereich von 15 bis 30%, bezogen auf das Zusätze im Rauchprodukt ganz wegzulassen.
Gesamtgewicht des lufttrockenen Rauchprodukts. Gegebenenfalls kann das ganze Rauchprodukt
Wenn also eine aus dem Rauchprodukt hergestellte durch Vermischen mit einem unbrennbaren Füllstoff Zigarette etwa 750 bis 850 mg Cellulose enthält, liegt 35 verdünnt werden. Geeignete Füllstoffe sind beispielsdie Menge an hydratisiertem Eisen(III)-oxyd (gerech- weise Ton (z. B. Bentonit oder Attapulgaston) und net als Fe2O3) vorzugsweise im Bereich von etwa Aluminiumoxyd, beispielsweise in Mengen von etwa 100 bis 250 mg. Das hydratisierte Eisen(III)-oxyd 30%.
kann in Kombination mit hydratisiertem Magnesium- Das erfindungsgemäße Rauchprodukt kann zum
sulfat verwendet werden, wodurch der Geruch ver- 4° Rauchen zu beliebigen üblichen Formen verarbeitet bessert und der Brand gleichmäßiger wird. Weitere werden. Beispielsweise kann es zur Herstellung von Substanzen, die zur Erhöhung der Brenntemperatur
über den kritischen Bereich hinaus verwendet werden
können, sind Magnesiumchloridhexahydrat, das in
einer Menge von beispielsweise 10% verwendet wird, 45
und Ammoniumchlorid, das in einer Menge von
z. B. 5 % verwendet wird (bezogen auf das Gewicht
der Cellulose)..
Eine besonders gute Zigarette wird erhalten, wenn
das erfindungsgemäße Rauchprodukt die Form dünner, 5° zentrierte wäßrige Lösung von MgSO4 · 7 H2O und schmaler Streifen ungleichmäßiger Länge und Breite KCl zugesetzt und der Stoffbrei auf eine Konzentrahat. Wenn die Streifen von ungleichmäßiger Länge, tion von 1 % verdünnt wurde. Das erhaltene Gemisch d. h. regelloser Länge und Breite sind, ist die Zigarette wurde in üblicher Weise zu einer Papierbahn verleichter anzuzünden, die Füllung läßt sich besser arbeitet, die getrocknet wurde. Die zugesetzten Salzpacken, und die Zigarette hat ein besseres Aussehen. 55 mengen und das Papierherstellungsverfahren wurden Die Streifen können beispielsweise 0,2 bis 2 mm breit so gewählt, daß ein Papier mit einem Riesgewicht von und 1 bis 25 mm lang sein. Ferner ist es zweckmäßig, 22,68 kg (Gewicht eines Stapels von 61 · 101,6 cm) wenn ihre Dicke schwankt. So können Teile des und einem MgSO4 · 7 H2O-Gehalt von etwa 13% und Streifens weniger als 75 μ dick sein. Diese Ungleich- einem KCl-Gehalt von etwa 1 % erhalten wurde. Das mäßigkeit läßt sich erreichen, indem der Papierbrei 60 getrocknete Papier wurde in eine Lösung von Raumungleichmäßig auf das Sieb abgelegt wird, beispiels- temperatur getaucht, die pro 100 cm3 1,5 g Äthylweise durch leichtes Neigen des Siebes quer zur Breite cellulose (Viskosität 7 cP, Äthoxygehalt 48 bis 49,5%) der Bahn, oder durch leichtes Rühren der Stoffmasse, und 0,5 g Nikotin in einem Gemisch aus gleichen so daß sie während des Aufbringens auf das Sieb Raumteilen Methylenchlorid und absolutem Äthanol verhältnismäßig heterogen ist (unterschiedliche Kon- 65 enthielt. Das imprägnierte Papier wurde getrocknet zentrationen in verschiedenen Teilen des Breies), oder und dann zu gekräuselten Streifen von 0,3 bis 1 mm durch Auftragen des Stoffbreies durch einen Schlitz Breite und 2 bis 20 mm Länge geschnitten und unter von ungleichmäßiger Breite. Verwendung von üblichen Zigarettenpapier zu Ziga-
Zigaretten und Pfeifentabak verwendet
Beispiel 1
Eine 4%ige Suspension von Cellulose (Holzzellstoff für Viskoseherstellung mit etwa 92% «-Cellulose) wurde in üblicher Weise gemahlen, worauf eine kon-
retten verarbeitet. Das durchschnittliche Gewicht dieser Zigaretten betrug 1,06 g, wovon 50 mg auf das Zigarettenpapier entfielen. Die Zigaretten, die eine Länge von 70 mm hatten, zeigten ein Temperaturprofil innerhalb des in der Abbildung dargestellten Bereichs. Der während des mechanischen Rauchens dieser Zigaretten abgeschiedene Teer zeigte geringere Fluoreszenz als der Teer, der beim Rauchen von üblichem Tabak ohne Filter gebildet wurde. Die das erfindungsgemäße Rauchprodukt enthaltenden Zigaretten brannten gleichmäßig, zogen gut und bildeten einen angenehmen, zufriedenstellenden Rauch.
Beispiel 2
Der im Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß eine wäßrige Kaliumcarbonatlösung auf die luftgetrocknete Bahn gesprüht, wurde die das Magnesiumsulfat und Kaliumchlorid enthielt, worauf die Bahn erneut getrocknet wurde. Wenn die Menge an K2CO3 1% betrug, bezogen auf das Gesamtgewicht des lufttrockenen Produkts, betrug die Zugzahl der erhaltenen Zigaretten 14 bis 15. »Zugzahl« ist die Gesamtzahl der Züge, die erforderlich ist, um die Zigarette bis zu einem Rest von 25 mm Länge mit der Rauchmaschine bei dem beschriebenen 30-Sekunden-Zyklus aufzurauchen. Die Zugzahl einer üblichen filterlosen Zigarette aus Tabak beträgt 12 bis 14, die der Zigarette gemäß Beispiel 1 18 bis 19. Wenn der Anteil an Kaliumcarbonat auf 1,2, 1,6 und 3% erhöht wurde, betrugen die Zugzahlen 13 bis 14, 10 bis 12 bzw. 5. In jedem Fall war der Rauch der Zigarette milder als bei der Zigarette gemäß Beispiel 1. Das Brennprofil lag in dem in der Abbildung dargestellten Bereich.
Beispiel 3
Holzzellstoff für die Viskoseherstellung (etwa 92% α-Cellulose) wurde in Wasser gemahlen. Der Stoffbrei wurde mit einer wäßrigen Lösung gemischt, die Magnesiumsulfat, Magnesiumnitrat, Sorbit und Ammoniumsulfat enthielt. Der Brei wurde dann mit einer Valley-Blechform zu einem Papierblatt verarbeitet, getrocknet und in eine Lösung von Kaliumcarbonat, Nikotin, braunem Farbstoff und Würze in einem Gemisch aus 40 Volumprozent Wasser und 60 Volumprozent Äthanol getaucht und erneut getrocknet. Die Mengen wurden so gewählt, daß das fertige luftgetrocknete Produkt folgende Zusammensetzung hatte:
MgSO4-7H2O .'. 13,3%
Mg(NO3)2 · 6H2O 1,8%
Sorbit 1,2%
(NH4)2SO4 3,3%
K2CO3 1,2%
Nikotin 1%
Brauner Farbstoff 0,45 %
Gelber Farbstoff 0,1%
Die trockene Bahn wurde in leicht gekräuselte (z. B. 20 Kräuselungen pro m) Streifen von willkürlicher Breite von 0,3 bis 2 mm geschnitten. Die Streifen wurden quer in beliebige Längen von 2 bis 20 mm geschnitten. Folgende Würzen wurden verwendet: Menthol in Mengen von 0,05 bis 1 % (beste Ergebnisse wurden mit 0,1% oder weniger erhalten), Tonkabohnenextrakt (in Mengen von 0,01 bis 0,5%), der mit einem üblichen Schokoladenaroma gemischt werden kann, wie es für Zigaretten aus Tabak verwendet wird, oder ein Gemisch der folgenden werkseigenen Würzen: 0,1% G-6, 0,1% G-318 und 0,05% G-321. Das Produkt wurde zu Zigaretten verarbeitet, die je 1 g des Produktes als Füllung enthielten. Die Temperaturprofile lagen innerhalb des in der Abbildung dargestellten Bereichs. Der Rauch war mild und angenehm. Menge und Grad der Fluoreszenz des Rauchkondensats waren geringer als bei üblichen Zigaretten.
B e i s ρ i e 1 4
Ein 4%iger wäßriger Brei von Sulfitzellstoff für Viskoseherstellung mit 92% «-Cellulose wurde in einem Holländer bis zu einem Mahlungsgrad von 574 cm3 (bestimmt gemäß TAPPI-Norm T 227 m-50) gemahlen. Der gemahlene Stoff wurde auf eine Konsistenz von 1% verdünnt. Ein gemessenes Volumen des l%igen Stoffbreies wurde in einem gemessenen Volumen einer konzentrierten wäßrigen Lösung von MgSO4 · 7H2O suspendiert, die gleichzeitig Mg(NO3)2· 6H2O, (NHJ2SO4 und Sorbit in viel geringeren Konzentrationen enthielt. Die mit Zusätzen versehene Stoffsuspension wurde in üblicher Weise zu Papier verarbeitet und getrocknet. Das getrocknete Papier wurde in eine Lösung von 25° C getaucht, die pro Liter 5,0 g Kaliumcarbonat und 4,0 g Nikotin enthielt. Die Verweilzeit des Papiers in der Lösung betrug etwa 2 Sekunden. Das imprägnierte Papier, das während des Tauchens nicht zerfiel, wurde getrocknet und dann zu Streifen von regelloser Länge von 1 bis 25 mm und regelloser Breite von 0,3 bis 1,3 mm zerschnitten. Das Material wurde über Nacht bei einer relativen Feuchtigkeit von 65% und 240C gehalten und unter Verwendung von üblichem Zigarettenpapier zu einwandfreien Zigaretten verarbeitet. Das durchschnittliche Gewicht dieser Zigaretten betrug 0,96 g. Hiervon entfielen 50 mg auf das Umhüllungspapier. Die Länge der Zigaretten betrug 70 mm.
Die Mengen der Zusatzstoffe wurden so gewählt, daß das luftgetrocknete Rauchprodukt folgende Zusammensetzung hatte:
MgSO4-7H2O 13,3%
Mg(NO3)2 · 6H2O 1,8%
Sorbit 1,2%
(NHJ2SO4 3,3%
K2CO3 1,2%
Nikotin 1 %
Beispiel 5
Ein Rauchmaterial wurde aus oxydierter Cellulose hergestellt, die Anhydroglucuronsäure, hergestellt durch Parke, Davis & Co., beschrieben von K e η y ο η und Mitarbeitern in »Industrial Engineering Chemistry«, 41, S. 2ff. (1949), enthielt. Die oxydierte Cellulose in Gazeform wurde mit einer wäßrigen Lösung von Magnesiumsulfat, Kaliumchlorid, Glycerin, Ammoniumsulfamat und einem braunen Farbstoff imprägniert, getrocknet, mit einer Lösung von Äthylcellulose (Äthoxygehalt 48 bis 49,5%, Viskosität 7 cP) und Nikotin in einem Gemisch aus 80% Toluol und 20 % Äthanol (Vol.)imprägniert, an der Luft getrocknet und bei 71 % relativer Feuchtigkeit konditioniert. Die Analyse des erhaltenen Produkts (ofentrocken, ausschließlich Hydratwasser) ergab folgende Werte:
13 14
69,1 °/o »Oxycel« Magnesiumsulfatheptahydrat und hatte im übrigen
8,6°/o MgSO1 die folgende Zusammensetzung:
oo/ TiTPI
icn/ a · it * Gewichtsprozent 1,5 °/0 Ammoniumsulfamat
3,0 % Glycerin 5 Cellulose 66,5
11,3 0/0 Äthylcellulose Magnesiumsulfat als MgSO4 8,0
1,3 % Nikotin Kaliumnitrat 1,17
Ammoniumsulfat 3,23
Das Produkt wurde von Hand zu Fasern von 4 bis Kaliumbicarbonat 1,40
8 mm Länge zerfasert und zu einer Zigarette von io Sorbitol 1,24
üblicher Größe mit einem Gewicht von 0,9 g und einer Nikotin 0,95
Länge von 70 mm gerollt. Der Rauch war mild. Eine Farbstoffe 0,40
Analyse des Teers aus dem Rauch des Hauptstroms Aromastoffe 0,10
der Zigarette ergab kein Anzeichen von vorhandenem Wasser 17
Sulfat bei Anwendung einer Analysenmethode, mit 15
der etwa 0,02 mg SO4 (als untere Grenze) nachgewiesen Nach dem Trocknen wurde das gesättigte Blatt in
werden konnten. der früher beschriebenen Weise in Zigaretten ver-
In der vorstehenden Beschreibung sind die Mengen arbeitet, die maschinell geraucht wurden. Von 10 ge-
für die ursprünglich zugesetzten Verbindungen ohne rauchten Zigaretten wurden die flüchtigen Stoffe in
Rücksicht auf etwaige chemische Reaktionen zwischen 20 einer vorher gewogenen Falle kondensiert. Die
den Verbindungen angegeben. Obwohl also Kalium- flüchtigen Stoffe bestanden aus etwa 50°/0 Wasser,
carbonat mit einem Teil des Magnesiumsulfats unter der Rest war Teer. Nach dem Abkühlen der Falle auf
Bildung von Kaliumsulfat und Magnesiumcarbonat Raumtemperatur wurde sie gewogen und aus der
reagiert, sind die Analysenwerte (die auf den im Pro- Gewichtsdifferenz die Gesamtmenge des Kondensats
dukt vorhandenen Mengen an K, SO4, Mg und CO3 25 bestimmt.
basieren) als Prozentsätze von Kaliumcarbonat und Es wurde gefunden, daß bei einer Mahlung des ZeIl-
Magnesiumsulfat ausgedrückt. Stoffs zu einem Mahlungsgrad von etwa 645 cm3 (wie
In den vorstehend beschriebenen Versuchen wurde oben beschrieben) pro Zigarette 12,3 mg Kondensat
übliches nichtporöses Zigarettenpapier verwendet erhalten wurde, bei einem Gewicht der einzelnen
(»Yorkshire«-Papier, Hersteller Sears Roebuck & Co.). 30 Zigarette von annähernd 0,8 g. Die Testzigaretten
Natürlich kann auch statt dessen das in der Zigaretten- waren angenehm zu rauchen.
Industrie bekannte Papier mit winzigen Löchern ver- Testzigaretten, die in der oben beschriebenen Weise
wendet werden. hergestellt worden waren, jedoch mit der Ausnahme,
daß der Zellstoffbrei annähernd 40 Minuten bis zu
Beispiel6 35 einem Mahlungsgrad von 290 cm3 gemahlen worden
war, enthielten dagegen 49,2 mg Kondensat.
Ein Brei aus Holzzellstoff mit einem hohen a-Cellu- In einem dritten Versuch wurde der Zellstoffbrei
losegehalt, hergestellt aus 0,68 kg Holzzellstoff und etwa 100 Minuten bis zu einem Mahlungsgrad von
21,72 kg Wasser, wurde in eine Mühle (Valley Iron 62 cm3 gemahlen. Der Gehalt der aus diesem Material
Works) gebracht. Der Brei wurde bis zu einem 40 hergestellten Zigaretten an Kondensat betrug etwa
Mahl- bzw. Schmierigkeitsgrad von annähernd 645 ml, 80,5 mg pro Zigarette.
gemessen gemäß TAPPI Standard T 227 M-50, unter Diese Versuche zeigen deutlich, daß bei Verwendung
Verwendung eines Canadian-Standard-Mahlungsgrad- von leicht gemahlenem Zellstoff innerhalb des ange-
Prüfers gemahlen. gebenen Bereiches die Gesamtmenge des Kondensats
Etwa 100 cm3 des Breis wurden dann aus der Mühle 45 und infolgedessen auch die Teermenge in dem Verentnommen, mit Wasser auf 1000 cm3 verdünnt, brennungsrauch auf einem sehr niedrigen Wert geworauf der Brei eine Zellstoffkonzentration von etwa halten werden kann und daß höhere Mahlungsgrade 0,3 Gewichtsprozent hatte, und dann in ein Valley- stets mit einem deutlichen Anwachsen der Teermenge Mould-Sieb gegeben, das vorher mit Wasser gefüllt verbunden ist.
worden war. Das überschüssige Wasser wurde abge- 50 Das erfindungsgemäß tabakfreie Rauchprodukt ist, lassen, das erzeugte Blatt vom Sieb entfernt, zwischen soweit dieses nicht zur Lieferung in Gebiete außerhalb Fließpapier gebracht und vorsichtig auf einer Dampf- der Bundesrepublik Deutschland bestimmt ist, zur platte mit einem Segeltuchüberzug auf dem Blatt Zeit auf Grund der Verordnung über Tabak und Tabakgetrocknet. Das erhaltene Blatt wurde dann mit einer erzeugnisse (Tabakverordnung) vom 19. Dezember Lösung der weiter unten beschriebenen Substanzen 55 1959 (Bundesgesetzblatt Teil I Nr. 52 vom 22. Dezemgesättigt. Lufttrocken enthielt es annähernd 15 % ber 1959, S. 730) nicht zugelassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Tabakfreies Rauchprodukt auf der Basis von gereinigter Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial aus einer Mischung von feinvermahlener Cellulose mit wenigstens 60% Gehalt an α-Cellulose oder einer Cellulose, die durch Oxydation von Cellulose zu einem Polymeren der Glucuronsäure modifiziert worden ist, mit mindestens einer als die Verbrennung modifizierenden, bekannten anorganischen hydratisierten Metallverbindung besteht.
2. Tabakfreies Rauchprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial zusätzlich die bei der Tabakverarbeitung üblichen Zusätze enthält.
3. Verwendung des Produktes nach Anspruch 1 und 2 zur Verarbeitung in tabakhaltige und/oder tabakfreie Rauchprodukte.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2257317C3 (de) Deckblatt für Rauchwaren
EP2804497B1 (de) Mit tabakpartikeln gefülltes papier
DE3228950C2 (de)
DE2406449A1 (de) Verfahren zur herstellung eines tabakproduktes
DE2456945A1 (de) Thermoplastische zigarettenumhuellung
DE2246787C3 (de) Rauchmaterial aus aufbereitetem Tabak und Zellulose-Fasern
CH663633A5 (de) Cigarettenpapier.
EP2597975B1 (de) Zigarettenpapier mit hoher diffusionskapazität während des thermischen zerfalls
DE2644921A1 (de) Verbesserungen bei zigaretten
DE69019073T2 (de) Rauchartikelhülle.
DE2206859A1 (de) Tabakwaren mit verbessertem Geschmack und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3802646A1 (de) Cigarette
DE69907632T2 (de) Rauchartikel
DE2817775A1 (de) Huellblattmaterial fuer zigaretten und andere tabakwaren sowie verfahren zu seiner herstellung
DE1956906C3 (de)
DE1517264C3 (de) Tabakfreies Tabakaustauschmaterial
DE2505149C3 (de) Tabakfolie
CH662927A5 (de) Verfahren zum behandeln von tabakblaetterstengeln.
DE844250C (de) Verfahren zur Herstellung von Umhuellungen fuer Tabakwaren
DE1517264B (de) Tabakfreies Rauchprodukt
DE2227831A1 (de) Rauchmaterial
DE852362C (de) Verfahren zur Veredelung von Tabakwaren, wie Zigarren
DE2738930A1 (de) Rauchgegenstand
DE1757267C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Tabakfolien
DE662272C (de) Verfahren zum Herstellen zusammenhaengender Zuendstreifen u. dgl.