DE1517209B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Regenieren von Natriumsulfitund Natriumbisulfit-Zellstoffablaugen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Regenieren von Natriumsulfitund Natriumbisulfit-ZellstoffablaugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Gemisch bei einer Berührungszeit von Va bis 3 Stuneine
Vorrichtung zum Regenerieren von Natrium- den behandelt wird.
sulfit- und Natriumbisulfit-Zellstoffablaugen durch Die gesamte Menge der aus einem konischen Zer-
Verbrennen der Ablauge und Oxydieren der an- stäubungsgefäß und dem Oxydationsreaktor abgehenfallenden
Schmelze. 5 den heißen Abgase kann als Verbrennungsluft in den
Bei dem neuen Verfahren der Zellstofferzeugung Verbrennungsofen geführt werden. Gemeinsam mit
mit neutralem bzw. saurem Natriumsulfit ist es not- den Abgasen wird zweckmäßigerweise die ganze
wendig, die organischen Stoffe aus den Ablaugen zu Menge des feinen Flugstaubes aus der Zerstäubungsverwerten
bzw. unschädlich zu machen und die ge- einrichtung und dem Oxydationsreaktor in den Verbrauchten
Kochchemikalien zu regenerieren und io brennungsofen zurückgeführt. Der grobe Anteil des
wieder in die Kochlösung des Natriumsulfits zurück- Pulverproduktes aus dem Sichter kann in einer Mahlzuführen,
einrichtung vermählen und in den Fluidreaktor
Bisher wurden zu diesem Zweck einige Regenera- dosiert werden.
tionsverfahren ausgearbeitet, von welchen jedoch nur In den Oxydationsreaktor können die Oxydations-
sehr wenige in der Praxis zur Geltung gekommen 15 gase mit einer Temperatur von 50 bis 400° C unter
sind. Nach dem Prinzip der Oxydation des Natrium- einer solchen Geschwindigkeit eingeführt werden, daß
sulfids in der Schmelze nach der Eindickung und sich das Pulverprodukt im Fluidzustand befindet. Das
Verbrennung der Ablaugen wurden bisher zwei Ver- kontinuierlich aus dem Oxydationsreaktor abgehende
fahren vorgeschlagen. Nach einem Verfahren wird oxydierte Pulverprodukt wird im Wasser gelöst und
die Schmelze abgekühlt und in einer dreistufigen 20 nach Sättigung mit gasförmigem Schwefeldioxyd
Stabmühle zu Pulver vermählen, in das im Gegen- wieder als Kochlösung benutzt, womit ein Regenerastrom
Luft geführt wird, durch deren Wirkung das tionszyklus geschlossen wird.
Sulfid zum Sulfit oxydieren soll. Das Verfahren hat Durch die Kreislaufführung der heißen Abgase aus
sich jedoch in der Praxis nicht bewährt. dem Zerstäubungsgefäß und aus dem Oxydations-
Nach dem zweiten Verfahren wird die hoch- 25 reaktor werden auch die Wärmemengen vollkommen
konzentrierte Wasserlösung der Schmelze in einen ausgenutzt, die bei der exothermen Oxydation des
Drehofen geführt, wo unter Lufteinwirkung das Sulfids im Oxydationsreaktor entstehen.
Natriumsulfied in Suspension zu Sulfit oxydieren Ein großer Vorzug des beschriebenen Regenera-
Natriumsulfied in Suspension zu Sulfit oxydieren Ein großer Vorzug des beschriebenen Regenera-
soll. Aber auch dieses Verfahren ließ sich nicht tionssystems ist, daß der anfallende Flugstaub des
realisieren, denn es bewährt sich nicht in der 30 Pulverproduktes in einem geschlossenen Kreislauf gePraxis,
führt wird und die Wärme des Sauerstoffes aus den
Zur Zerstäubung der geschmolzenen anorganische Abgasen im Regeneratiönskessel genutzt wird.
Salze enthaltenden und aus dem unteren Teil des Die Einführung eines Luft-Dampf-Gemisches in
Salze enthaltenden und aus dem unteren Teil des Die Einführung eines Luft-Dampf-Gemisches in
Regenerationskessels in den Auflösebehälter aus- den Oxydationsreaktor hat den Vorteil, daß die Reakfließenden
Schmelze wurde bisher ein selbständiges 35 tionsgeschwindigkeit der selektiven Oxydation des
Rohr mit abgeflachten Enden angewandt, mit dessen Sulfids wesentlich beschleunigt und somit überHilfe
die Schmelze mit Luft oder Dampf vor dem wiegend Natriumsulfit gebildet wird.
Einfall in die Lösung zerstäubt wurde. Diese Zer- Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Einfall in die Lösung zerstäubt wurde. Diese Zer- Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
stäubungseinrichtung ist sehr unvollkommen, denn sie Verfahrens geeignete Vorrichtung ist, ausgehend von
zerstäubt den Strom der Schmelze nur teilweise, was 4° einer Konstruktion, die in Form einer Auslaufrinne
heftige Explosionen zur Folge hat, die beim Einfall des Verbrennungsofens ausgebildet ist, dadurch gedes
ungenügend zerstäubten Stromes der Schmelze kennzeichnet, daß auf der unteren Seite der Auslaufmit
einer Temperatur von 700 bis 900° C in die rinne eine Zerstäubungseinrichtung angeordnet ist,
Lösung entstehen. Diese Explosionen erzeugen in der die aus zwei miteinander verbundenen halbkreisnächsten
Umgebung ein gefährliches und unhygieni- 45 förmigen Segmenten besteht, wobei beide Segmente
sches Arbeitsmilieu. eine Kammer zur Verteilung des Zerstäubungs-
Infolge der Temperatur der Schmelze und der mediums bilden, die in einem halbkreisförmigen ein-Wirkung
der Explosionen biegt sich oft das voll- stellbaren Austrittsschlitz mündet. Der halbkreiskommen
selbständig unter der Auslaufrinne angeord- förmige einstellbare Austrittsschlitz der Zerstäubungsnete
abgeflachte Zerstäubungsrohr, wodurch sich die 5° einrichtung bildet vorzugsweise einen Kegel, dessen
Richtung des Zerstäubermediums außerhalb des Oberfläche mit der horizontalen Ebene einen Winkel
Stromes der ausfließenden Schmelze ändert. In diesem von 10 bis 45° einschließt.
Fall kommt es zu so intensiven Detonationen, daß es Die Zerstäubungseinrichtung ist an der unteren
notwendig ist, den Betrieb des Regenerationskessels Seite der Auslaufrinne in einer Entfernung von etwa
zu unterbrechen und das Zerstäubungsrohr zu repa- 55 50 bis 100 mm von derem unteren Ende fest anrieren
bzw. auszuwechseln. gebracht. In ein Segment der Zerstäubungseinrich-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die tung mündet die Zuleitung des Zerstäubungsmediums.
Mängel der bisherigen Verfahrenseinrichtungen zu Der halbkreisförmige einstellbare Austrittsschlitz
beseitigen. ist so konstruiert, daß aus ihm ein unter einem Druck
Diese Aufgabe wird mit Hilfe des erfindungs- 60 von etwa 3 bis 10 at stehendes gasförmiges Zergemäßen
Verfahrens dadurch gelöst, daß die aus dem stäubungsmedium — Luft oder Dampf — austritt,
Verbrennungsofen auslaufende Schmelze durch ein und zwar in der Form eines auf der oberen Wand
gasförmiges Druckmedium zerstäubt, unter der Wir- unterbrochenen Kegelmantels, durch dessen Wirkung
kung eines sekundären gasförmigen Mediums mit der ganze Strom der Schmelze in die Spitze des
einer Temperatur von 20 bis 150° C zu festem Pulver 65 Kegels geworfen und fein zerstäubt wird,
geformt wird, anschließend das gewonnene Staub- Die Anordnung der Zerstäubungseinrichtung
geformt wird, anschließend das gewonnene Staub- Die Anordnung der Zerstäubungseinrichtung
produkt ,sortiert, und in einen Oxydationsreaktor direkt am Unterteil der Auslaufrinne ist besonders
dosiert wird, wo es 'mit einem Luft-Wasserdampf- deshalb vorteilhaft, weil während des Betriebes bei
der Bewegung der Rinne die Lage der Rinne zur Zerstäubungseinrichtung nicht geändert wird. Die
Halbkreisform der Zerstäubungseinrichtung hat wiederum den Vorteil, daß derselbe Wirkungsgrad
der Zerstäubung wie bei einer üblichen Anwendung erreicht wird, jedoch die Möglichkeit einer Verstopfung
der Zerstäubungseinrichtung durch die Schmelze ausgeschlossen ist.
Die so erfindungsgemäß ausgeführte Auslaufrinne läßt sich nicht nur sehr gut bei einem Verfahren benutzen,
wo die Schmelze in die Lösung zerstäubt wird, sondern auch bei allen Verfahren, bei welchen
es notwendig ist, die Schmelze fein zu zerstäuben und aus ihr das trockene Pulverprodukt vorzubereiten.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Auslaufrinne mit Zerstäubungsvorrichtung,
F i g. 2 eine Vorderansicht dieser Auslaufrinne mit Zerstäubungsvorrichtung,
L F i g. 3 einen Querschnitt durch die Zerstäubungs-
r vorrichtung,
F i g. 4 eine Draufsicht auf die Zerstäubungsvorrichtung und
F i g. 5 ein Fließschema für den Regenerationszyklus, in welchem das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet wird.
Die Auslaufrinne 1 trägt am unteren Ende eine Zerstäubungseinrichtung 2, die aus zwei mit Schrauben
5 verbundenen Segmenten 3 und 4 besteht. Die halbkreisförmigen Segmente 3 und 4 bilden eine
Kammer 6, welche zur Verteilung des Zerstäubungsmediums vom Zuleitungsrohr 7 zum halbkreisförmigen
Austrittsschlitz 8 dient. Die Größe des Austritts-Schlitzes 8 kann man durch Einlegen einer Dichtung 9
von verschiedener Dicke zwischen die Segmente 3 und 4 regulieren.
Das in F i g. 5 dargestellte Fließschema wird nachstehend in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel
für den Regenerationszyklus beschrieben.
Bei der Zellstoffherstellung im Natriumbisulfitverfahren ohne freies Schwefeldioxyd werden die aufgefangenen
Ablaugen auf 60 °/o Trockensubstanz eingedickt und in dem Verbrennungsofen 11 eines
Regenerationskessels verbrannt. Werden diese Ablaugen in einer Menge von 10 000 kg Trockensubstanz
pro Stunde verbrannt, so gehen vom Verbrennungsofen 2000 kg Schmelze ab, die 55 °/o Sulfid
und 45 °/o Natriumkarbonat enthält. Die ausfließende Schmelze, die eine Temperatur von 900° C besitzt,
kommt über die Auslaufrinne 1 zu der Zerstäubungseinrichtung 2. Die Schmelze wird in dieser Zerstäubungseinrichtung
2 mit Druckluft von 8 at zerstäubt, die von einem Kompressor 14 mit Antriebsmotor 15
in einer Menge von 200 ms/Stunde und mit einer Temperatur
von 20° C geliefert wird. Die Schmelze wird in ein kegelförmiges Zerstäubungsgefäß 16 fein zerstäubt,
das einen doppelten, mit in Richtung des Pfeiles 17 zugeführten Wasser gekühlten Mantel besitzt.
In dieses Zerstäubungsgefäß 16 werden tangential in Richtung des Pfeiles 18 8000 m3 pro Stunde
kalter Luft von 0,03 atü Druck zugeführt, unier deren Wirkung die zerstäubte Schmelze erstarrt und granuliert
wird. Das so gewonnene Pulver besitzt eine Temperatur von 200° C und wird dann in einem
Sieb 19, das unter dem Zerstäubungsgefäß 16 angeordnet ist, in einem groben Anteil über 1 mm Größe
und einem feinen Anteil unter 1 mm Größe gesichtet. Der grobe Anteil wird in einer Mahlvorrichtung 20
zerkleinert und beide Anteile werden durch einen Vorratsbehälter 21 in einen Oxydationsreaktor 22 geführt.
In den Vorratsbehälter 21 fällt auch die feine Flugasche, die in einem Zyklonabschneider 23 vom
Abfallgas aus dem Zerstäubungsgefäß 16 separiert wird. Das Abfallgas wird durch einen Ventilator 24
angesaugt. In den Boden des Oxydationsreaktors 22 wird ein Luft-Dampf-Gemisch in einer Menge von
10 000 m3/Stunde und mit einer Temperatur von 150° C mit einem Sauerstoffpartialdruck von
80 mm Hg zugeführt. Die Abmessungen des Oxydationsreaktors 22 werden so gewählt, daß das Pulverprodukt
darin für zwei Stunden bleibt, so daß eine völlige Oxydation des Natriumsulfids erzielt wird.
Die Oxydationsabgase werden durch einen Zyklonabschneider 25 zusammen mit anderen Abgasen
durch den Ventilator 24 in den Verbrennungsofen 11 als Verbrennungsluft abgezogen.
Die von dem Verbrennungsofen 11 durch den Ventilator 26 abgezogene Heißluft wird mit in Richtung
des Pfeiles 27 durch ein Reduzierventil 28 zugeführtem Dampf gemischt. Das Gemisch wird durch
indirekten, in Richtung des Pfeiles 29 zugeführten Dampf in einem Vorwärmer 30 aufgewärmt und in
den Oxydationsreaktor 22, wie oben bereits beschrieben, geführt. Das oxydierte Pulverprodukt, das
Natriumkarbonat, Natriumsulfit und Natriumsulfat enthält, wird in einen Lösebehälter 31 geführt, wo es
aufgelöst wird. In den Lösebehälter 31 wird das in den Mantel des Zerstäubungsgefäßes 16 zugeführte
Kühlwasser und das Kondensat vom Vorwärmer 30 geführt. Das aufgelöste oxydierte Pulverprodukt wird
dann in einem Absetzbottich 32 sedimentiert, und nachdem es im Sättiger 33 durch zugeführtes
Schwefeldioxyd aufgesättigt worden ist, erhält man die Sulfitkochlösung. Somit ist die Rückgewinnung
und der Regenerationszyklus geschlossen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Regenerieren von Natriumsulfit- und Natriumbisulfit-Zellstoffablaugen
durch Verbrennen der Ablauge und Oxydieren der anfallenden Schmelze, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus dem Verbrennungsofen auslaufende Schmelze durch ein gasförmiges Druckmedium zerstäubt, unter der Wirkung eines
sekundären gasförmigen Mediums mit einer Temperatur von 20 bis 150° C zu festem Pulver geformt
wird, anschließend das gewonnene Staubprodukt sortiert und in einen Oxydationsreaktor
dosiert wird, wo es mit einem Luft-Wasserdampf-Gemisch, das einen Partialdruck des Sauerstoffs
von 40 bis 150 mm Hg aufweist, bei einer Berührungszeit von 1Ii bis 3 Stunden behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Menge der aus
einem konischen Zerstäubungsgefäß und dem Oxydationsreaktor abgehenden heißen Abgase
als Verbrennungsluft in den Verbrennungsofen geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß gemeinsam mit den Abgasen
die ganze Menge des feinen Flugstaubes aus der
Zerstäubungseinrichtimg und dem Oxydationsreaktor in den Verbrennungsofen zurückgeführt
wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, die in Form einer
Auslaufrinne des Verbrennungsofens ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der unteren
Seite der Auslaufrinne (1) eine Zerstäubungseinrichtung (2) angeordnet ist, die aus zwei miteinander
verbundenen halbkreisförmigen Segmen-
ten (3 und 4) besteht, wobei beide Segmente eine Kammer (6) zur Verteilung des Zerstäubungsmediums bilden, die in einem halbkreisförmigen
einstellbaren Austrittsschlitz (8) mündet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der halbkreisförmige einstellbare
Austrittsschlitz (8) der Zerstäubungseinrichtung (2) einen Kegel bildet, dessen Oberfläche mit
der horizontalen Ebene einen Winkel von 10 bis 45° einschließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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