DE3879959T2 - Abgasreinigungsverfahren. - Google Patents

Abgasreinigungsverfahren.

Info

Publication number
DE3879959T2
DE3879959T2 DE8989901145T DE3879959T DE3879959T2 DE 3879959 T2 DE3879959 T2 DE 3879959T2 DE 8989901145 T DE8989901145 T DE 8989901145T DE 3879959 T DE3879959 T DE 3879959T DE 3879959 T2 DE3879959 T2 DE 3879959T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gases
mercury
flue gases
absorbent
process gases
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE8989901145T
Other languages
English (en)
Other versions
DE3879959D1 (de
Inventor
Kurt Carlsson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ABB Technology FLB AB
Original Assignee
Flaekt AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Flaekt AB filed Critical Flaekt AB
Publication of DE3879959D1 publication Critical patent/DE3879959D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3879959T2 publication Critical patent/DE3879959T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/50Sulfur oxides
    • B01D53/501Sulfur oxides by treating the gases with a solution or a suspension of an alkali or earth-alkali or ammonium compound
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/64Heavy metals or compounds thereof, e.g. mercury
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Transition And Organic Metals Composition Catalysts For Addition Polymerization (AREA)
  • Crystals, And After-Treatments Of Crystals (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Separation Of Particles Using Liquids (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Betriebsgasen, wie etwa Rauchgasen, die Quecksilber und/oder Quecksilberverbindungen enthalten, wobei diese Betriebsgase mit einer wäßrigen Lösung oder einer wäßrigen Suspension in Kontakt gebracht werden, die ein erstes Absorbens enthalten, das umsetzbar bezüglich des Quecksilbers und/oder der Quecksilberverbindungen ist und in der Form eines oder mehrerer Metallsulfide, vorzugsweise von Natriumsulfid, vorliegt, um besagtes Quecksilber und/oder besagte Quecksilberverbindungen von den Betriebsgasen abzutrennen.
  • In Verbindung mit der Verbrennung von Abfall, wie zum Beispiel von Hausmüll, in großen Verbrennungsanlagen gibt es beträchtliche Emissionen von Quecksilber und/oder Quecksilberverbindungen mit den produzierten Rauchgasen. Dieses Quecksilber, das z.B. aus Batterien, die im Hausmüll enthalten sind und mit diesem verbrannt werden, stammt, ist ein großes Umweltproblem. Die Rauchgase enthalten im allgemeinen auch saure Gase, insbesondere Chlorwasserstaff, was ebenfalls ein Umweltproblem darstellt.
  • Um diese Umweltprobleme zu lösen, wurden verschiedene Techniken vorgeschlagen, um Quecksilber und/oder Quecksilberverbindungen ebenso wie saure Gase aus Rauchgasen abzutrennen.
  • SE-8304716-7 beschreibt ein Verfahren zur Abtrennung von wasserlöslichen Quecksilberverbindungen und Chlorwasserstoff durch Waschen der Rauchgase in einem Gaswäscher lediglich mittels des in den Rauchgasen vorhandenen Wassers.
  • Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, daß der Chlorwasserstoff, der im Waschwasser in der Form von Salzsäure gelöst ist, eine hochkorrosive Wirkung auf den Gaswäscher hat. Dies wiederum hat zur Folge, daß der Gaswäscher eine umfangreiche Wartung benötigt, um in zufriedenstellender Weise zu funktionieren. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist, daß das Waschwasser gereinigt werden muß, bevor es in die Umwelt abgegeben wird. Diese Reinigung wird hier erreicht durch Zugabe von z.B. Natriumsulfid und Kalk, welche mit der Quecksilberverbindung beziehungsweise mit Chlorwasserstoff reagieren und deren Ausfällung im Waschwasser herbeiführen. Diese Niederschläge werden dann vom Waschwasser mittels herkömmlicher Filter abgetrennt.
  • Die erforderliche umfangreiche Wartung und die Wasserreinigung bedeuten, daß die Reinigung der Rauchgase nach dem oben angegebenen Verfahren sehr teuer wird.
  • US-A-3 919 389 offenbart ein Verfahren zur Abtrennung von Quecksilberdampf aus Betriebsgasen, die von einer Anlage zur Herstellung von z.B. Meßinstrumenten emittiert werden. Der Quecksilberdampf wird durch Einsprühen einer fein verteilten wäßrigen Lösung, welche Natriumsulfid enthält, in die Betriebsgase abgetrennt. Das Natriumsulfid reagiert mit dem Quecksilberdampf, und die Reaktionsprodukte bilden feste Partikel, welche zusammen mit den eingespritzten Wassertröpfchen in nachfolgenden Feuchte-Abtrennfiltern und Kondensationsflächen abgetrennt werden. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, daß das Wasser zur Abtrennung dieser Partikel filtriert werden muß, bevor es in die Umwelt abgegeben werden kann.
  • SE-8003615 schließlich offenbart ein Verfahren zur Abtrennung von Quecksilberverbindungen aus Rauchgasen von Müllverbrennungsanlagen durch Einsprühen einer fein verteilten wäßrigen Flüssigkeit in die Rauchgase. Diese Flüssigkeit wird durch die heißen Rauchgase verdampft, was bedeutet, daß die Rauchgase und die darin enthaltene Flugasche abgekühlt werden. Da Flugasche in der Lage ist, bei niedrigen Temperaturen den Gehalt bestimmter Quecksilberverbindungen durch einen Adsorptionsprozeß herabzusetzen, wird dieses Einsprühen einer Flüssigkeit zur Verringerung des Gehalts an Quecksilberverbindungen in den Rauchgasen beitragen. Vorzugsweise wird hydratisierter Kalk (Ca(OH)&sub2;) zu der Flüssigkeit zugegeben, um das Risiko zu verringern, daß Quecksilber aus der Flugasche ausgewaschen wird, wenn sie deponiert wird, und um eine Abtrennung von sauren Gasen wie etwa Chlorwasserstoff aus den Rauchgasen zu erreichen.
  • Der Hauptnachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es lediglich eine etwa 50%ige Abtrennung des in den Rauchgasen vorliegenden Quecksilbers erreicht, was nicht ausreicht, um die momentanen Grenzwerte für Quecksilberemissionen in die Atmosphäre einzuhalten.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches einfach und billig auszuführen ist, während eine mindestens 90%ige Abtrennung des Quecksilbers und/oder der Quecksilberverbindungen in den Rauchgasen sichergestellt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren sollte auch die Abtrennung etwelcher saurer Gase, die in den Rauchgasen vorliegen, gestatten.
  • Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch ein Verfahren erreicht, welches von der in der Einleitung zu dieser Beschreibung dargestellten Art ist und welches gekennzeichnet ist durch eine Zufuhr des Wassers in einer solchen Menge und in einem so fein verteilten Zustand, daß es bei Kontakt mit den Betriebsgasen vollständig verdampft.
  • Vorzugsweise wird ein zweites Absorbens, das umsetzbar ist bezüglich der möglicherweise in den Betriebsgasen enthaltenen sauren Gase, zu den Betriebsgasen in Form einer wäßrigen Suspension oder eines trockenen Pulvers zur Ahtrennung der sauren Gase von den Betriebsgasen zugegeben.
  • Das erste und zweite Absorbens kann den Betriebsgasen in derselben wäßrigen Suspension zugeführt werden, oder alternativ dazu kann das zweite Absorbens den Betriebsgasen in Form eines trockenen Pulvers stromabwärts der Zufuhr einer wäßrigen Lösung oder wäßrigen Suspension, die das erste Absorbens enthalten, zugeführt werden.
  • Die Erfindung wird in größerem Detail im folgenden unter Bezug auf die beigelegten Zeichnungen beschrieben, in denen:
  • Fig. 1 schematisch eine Anlage zur Reinigung von Rauchgasen aus einer zentralen Kesselanlage, die mit Hausmüll befeuert wird, zeigt, wobei die Anlage einen Kontaktofen enthält, um eine erste Variante des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung auszuführen; und
  • Fig. 2 schematisch einen Kontaktofen zeigt, der nach einem anderen Prinzip konstruiert ist, um eine zweite Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen.
  • Die in Verbindung mit der Verbrennung von Abfall in der zentralen Kesselanlage 1, gezeigt in Fig. 1, gebildeten Rauchgase werden in herkömmlicher Weise zu einem Vorwärmer 2 geleitet. Dieser ist eingerichtet, um Wärme von den heißen Rauchgasen auf die Verbrennungsluft zu übertragen, welche über eine Leitung 2a der zentralen Kesselanlage mittels eines Ventilators 3 zugeführt wird.
  • Die heißen Rauchgase werden durch eine Leitung 4 zu einem elektrostatischen Abscheider 5 und von dort durch eine Leitung 5a zu einem Kontaktofen 6 geführt. Wenn die Rauchgase in den Kontaktofen einströmen, enthalten sie somit gasförmige Verunreinigungen wie etwa Quecksilber, Quecksilberverbindungen, gasförmigen Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid.
  • In seinem oberen Teil hat der Kontaktofen 6 eine Vorrichtung 7, welcher durch eine Zuleitung 8 ein erstes Mittel in Form von Luft, durch eine Zuleitung 9 ein zweites Mittel in Form von Natriumsulfid-Partikeln, die in Wasser gelöst oder suspendiert sind und die ein mit Quecksilber oder Quecksilberverbindungen umsetzbares Absorbens darstellen, und durch eine Zuleitung 10 ein drittes Mittel in Form von Kalkpartikeln, welche in Wasser gelöst oder suspendiert sind und ein mit Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid umsetzbares Absorbens darstellen, zugeführt werden. Diese drei Mittel werden in der Vorrichtung 7 vermischt und durch eine Anzahl von Düsen 11 in das Innere des Kontaktofens in solcher Weise eingesprüht, daß ein effizientes Vermischen der Rauchgase und der eingesprühten Mischung erreicht wird. Das in den Kontaktofen 6 eingesprühte Wasser wird in einer solchen Menge und in einem so fein verteilten Zustand zugegeben, daß es vollständig verdampft, wenn es mit den heißen Rauchgasen in Kontakt kommt. Dieser Kontaktofen funktioniert also nach dem Naß-Trocken-Verfahren.
  • Das Natriumsulfid und das Quecksilber oder die Quecksilberverbindungen bilden dann Quecksilbersulfid in Form von Partikeln. Der Kalk und der Chlorwasserstoff bilden Calciumchlorid in Form von Partikeln, während der Kalk und das Schwefeldioxid Calciumsulfit und/oder Calciumsulfat in Form von Partikeln bilden.
  • Geeignete Düsen 11 sind z.B. in EP-A-0079081 und EP-A-0185630 beschrieben.
  • Die schwereren Partikel fallen auf den Boden des Kontaktofens 6, während die leichteren Partikel die Rauchgase zu einem Sackfilter 13 durch eine Leitung 12 begleiten. Im Sackfilter werden die zuletzt erwähnten Partikel von den Rauchgasen abgetrennt, welche durch eine Leitung 14 zu einem Rauchgas-Ventilator 15 geführt werden, der durch eine Leitung 16 die von Staub und sauren Gasen gereinigten Rauchgase einem Schornstein 17 zur Emission in die Atmosphäre zuführt.
  • Fig. 2 erläutert einen Kontaktofen 60, welcher sowohl nach dem Naß-Trocken-Verfahren als auch nach dem trockenen Verfahren funktioniert. Ein solcher Kontaktofen wurde zuvor in EP-A-0200695 beschrieben.
  • Der Kontaktofen 60 soll in der in Fig. 1 gezeigten Anlage in genau derselben Weise angeordnet werden wie der Kontaktofen 6 und wandelt wie dieser Ofen die gasförmigen Verunreinigungen der Rauchgase durch ein Absorptionsverfahren zu Partikeln um, welche von den Rauchgasen im nachfolgenden Sackfilter 13 abgetrennt werden.
  • Die Rauchgase werden dem Kontaktofen 60 durch ein Anschlußteil 61 zugeführt, das als tangentialer Einlaß in den Zentralteil des Kontakt ofens ausgelegt ist und sich zu einer zylindrischen Kammer 62 öffnet, welche an ihrem unteren Ende enger ist, so daß sich ein zylindrischer Zwischenraum 63 bildet.
  • Der Zwischenraum 63 wird durch das Gehäuse 69 des Kontaktofens 60 und die inneren Wandteile 64,65 definiert, welche zwischen sich einen inneren im allgemeinen zylindrischen Raum 66 definieren, an dessen unterem Teil Düsen 67,68 so angeordnet sind, daß sie in den Raum 66 zeigen. Der obere Teil 66b des Raumes 66 verjüngt sich und öffnet sich zu einem röhrenförmigen Element 72, das zentral in der Kammer 62 angeordnet ist und einen großen Querschnitt in Bezug auf den Zwischenraum 63 hat. Das röhrenförmige Element 72 ist mit einer ersten turbulenzerzeugenden Vorrichtung 70 und stromabwärts davon mit einer ersten Vorrichtung 71 zur Zufuhr von trockenem Kalkpulver in das Innere des Elements 72 ausgestattet.
  • Wie in Fig. 2 gezeigt, öffnet sich das röhrenförmige Element 72 zu einem divergierenden Teil 73, das sich zwischen dem Element 72 und dem Gehäuse 69 des Kontaktofens 60 erstreckt. Stromabwärts des divergierenden Teils 73 gibt es einen ersten Reaktionsteil 74, welcher somit durch das Gehäuse 69 des Kontaktofens definiert ist und infolgedessen einen maximalen Querschnitt haben wird. Der Reaktionsteil 74 ist mit einer zweiten Vorrichtung 75 zur Zufuhr von trockenem Kalkpulver in den inneren oberen Reaktionsteil ausgestattet. Stromabwärts dieser zweiten Vorrichtung 75 sind ferner eine zweite turbulenzerzeugende Vorrichtung 76, ein Mischerteil 77 und ein zweiter Reaktionsteil 78 vorgesehen.
  • Die erste und zweite turbulenzerzeugende Vorrichtung 70 und 76 sind vorzugsweise von der Art, wie gezeigt und beschrieben in EP-A-0 185 632.
  • Die Rauchgase werden somit durch das Verbindungsteil 61 in die Kammer 62 fließen, von wo aus sie nach einem gewissen Anstieg der Geschwindigkeit durch den Zwischenraum 63 geleitet werden, und dann längs der äußeren Oberflächen der Wandteile 64,65 vorbeistreichen, an welche sie einen gewissen Teil ihrer thermischen Energie abgeben. Auf diese Weise werden die Wandteile gleichzeitig erwärmt und die Rauchgase abgekühlt.
  • Wenn die Rauchgase den unteren Teil des Schlitzes 63 erreichen, werden sie gezwungen, sich um 180º zu drehen, so daß sie in den Raum 66 (Fig. 2) eindringen, in welchen die Düsen 67,68 einen nach oben gerichteten Nebel von fein verteilter Flüssigkeit sprühen. Diese Flüssigkeit besteht aus Wasser mit gelösten oder suspendierten Natriumsulfid-Partikeln, welche ein Absorbens bilden, das umsetzbar mit Quecksilber bzw. der Quecksilberverbindungen der Rauchgase ist. Da das Natriumsulfid somit den Rauchgasen direkt bei Eintritt in den Raum 66 zugeführt wird, wird eine lange Verweilzeit erzielt, welche das Mischen von und daher die Reaktion zwischen dem Natriumsulfid und dem Quecksilber und/oder den Quecksilberverbindungen der Rauchgase erleichtert. Die folgende chemische Reaktion kann als dominierend angesehen werden:
  • HgCl&sub2; + Na&sub2;S = HgS + 2 NaCl
  • wobei HgS und NaCl ein abtrennbares festes Material bilden.
  • Das in den Kontaktofen 66 eingesprühte Wasser wird in einer solchen Menge und in einem so fein verteilten Zustand zugegeben, daß es vollständig verdampft, wenn es mit den heißen Rauchgasen in Kontakt kommt, welche somit gekühlt werden. Die Rauchgase im Raum 66, der somit als Verdampfungszone dient, werden dann eine Temperatur haben, welche nahe bei, aber leicht über der Taupunkttemperatur liegt.
  • Da, wie oben erwähnt, die äußeren Oberflächen der Wandteile 64,65 durch die Rauchgase erwärmt werden, wird die Temperatur der Wandteile die Taupunkttemperatur der im Raum vorliegenden Rauchgase übersteigen, wodurch eine Staübablagerung an den inneren Oberflächen der Wandteile ausgeschlossen wird.
  • Es darf hier darauf hingewiesen werden, daß die oben erwähnte chemische Reaktion bevorzugt in der wäßrigen Phase stattfindet, daß sie jedoch in einem gewissen Ausmaß auch in der trockenen Phase abläuft.
  • Nachdem die Rauchgase durch den Raum 66 durchgetreten sind und dort mit den zugeführten Natriumsulfid-Partikeln reagiert haben, werden sie in das röhrenförmige Elememt 72 geführt, worin Wirbel in den Rauchgasen durch die turbulenzerzeugende Vorrichtung 70 produziert werden, während Kalkpulver durch die erste Vorrichtung 71 zugeführt wird. Dies stellt effizientes Mischen der Rauchgase und des Kalkpulvers im nachfolgenden divergierenden Teil 73 sicher. Dies erleichtert die Reaktion im Reaktionsteil 74 zwischen den Kalkpartikeln des Kalkpulvers und der sauren Gase der Rauchgase, insbesondere von Chlorwasserstoff, welche chemisch an die die Kalkpartikel durch einen Absorptionsprozeß gebunden werden. Das heißt, daß die sauren Gase der Rauchgase ebenso wie das Quecksilber und/oder die Quecksilberverbindungen der Rauchgase in Partikel umgewandelt werden, welche danach von den Rauchgasen im nachfolgenden Sackfilter 13 abgetrennt werden.
  • Die Rauchgase werden dann weiter nach oben durch den Kontaktofen 60, die zweite Vorrichtung 75, die zweite turbulenzerzeugende Vorrichtung 76, den Mischerteil 77 und den zweiten Reaktionsteil 78 geführt, was zu einer Wiederholung der oben beschriebenen Reaktion zwischen Kalkpulver und den sauren Gasen der Rauchgase führt. Auf diese Weise wird eine verbesserte Abtrennung der sauren Gase erreicht.
  • Die nun von gasförmigen Verunreinigungen gereinigten Rauchgase passieren dann die Leitung 120 zum Sackfilter ("bag filter") 13 und erreichen von dort durch die Leitung 14, den Rauchgas-Ventilator 15 und die Leitung 16 den Schornstein 17 zur Emission in die Atmosphäre, wie oben beschrieben.
  • Um den Verbrauch von Natriumsulfid zu minimieren, ist es wesentlich, daß abgetrenntes Material mit unverbrauchtem Natriumsulfid in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Es ist dann natürlich wünschenswert, eine so große Menge an unumgesetzten Material wie möglich zurückzuführen, während die Rückführung von inertem Material aus der Verbrennung minimiert wird. Um dies zu erreichen, wurde ein Vor-Separator 80 (Fig. 2) zur Abtrennung von groben Verunreinigungen unterhalb der Düsen 67,68 des Kontaktofens 60 angeordnet.
  • Um den technischen Effekt zu erläutern, darf erwähnt werden, daß in Tests, die bei einer Verbrennung von 15 Tonnen Haushaltsmüll pro Stunde und mit einer Rauchgastemperatur von 140ºCdurchgeführt wurden, die folgenden Mittelwerte festgestellt werden konnten, wenn der Quecksilbergehalt des Rauchgases vor der Reinigung zwischen 500 und 1000 ug pro Standardkubikmeter (Nm³) fluktuierte:
  • Bei einer Zugabe von 0,5 kg Na&sub2;S pro Stunde wurden 372 ug Quecksilber pro Nm³ emittiert;
  • Bei einer Zugabe von 1,0 kg Na&sub2;S pro Stunde wurden 10 ug Quecksilber pro Nm³ emittiert;
  • Bei einer Zugabe von 2,0 kg Na&sub2;S pro Stunde wurden 4 ug Quecksilber pro Nm³ emittiert.
  • Diese Erfindung ist natürlich nicht auf die verschiedenen oben beschriebenen Varianten beschränkt, sondern kann auf mehrere verschiedene Weisen im Bereich der beigefügten Ansprüche modifiziert werden.
  • Zum Beispiel kann die Natriumsulfid enthaltende wäßrige Lösung oder wäßrige Suspension den Rauchgasen in einem Kühler (anstelle des Kontaktofens 6 oder 60) zugeführt werden, welcher stromaufwärts des Kontaktofens angeordnet ist, was bedeutet, daß die Rauchgase in den Kontaktofen leicht gekühlt eintreten.
  • In den Varianten der oben beschriebenen Erfindung wurde Natriumsulfid als Absorbens für das Quecksilber und/oder die Quecksilberverbindungen der Rauchgase verwendet. Natürlich ist es auch möglich, andere Metallsulfide zu diesem Zweck zu verwenden. Tests haben jedoch ergeben, daß Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsulfide als Absorbentien für Quecksilber und/oder Quecksilberverbindungen besonders geeignet sind. Es darf hier darauf hingewiesen werden, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch andere Schwermetalle als Quecksilber, z.B. Cadmium und Blei, abgetrennt werden.

Claims (5)

1. Verfahren zur Reinigung von Betriebsgasen, wie etwa Rauchgasen, die Quecksilber und/oder Quecksilberverbindungen enthalten, wobei die Betriebsgase mit einer wäßrigen Lösung oder einer wäßrigen Suspension in Kontakt gebracht werden, die ein erstes Absorbens enthalten, das mit Quecksilber und/oder Quecksilberverbindungen umsetzbar ist und in der Form eines oder mehrerer Metallsulfide, vorzugsweise von Natriumsulfid, vorliegt, zur Abtrennung des Quecksilbers und/oder der Quecksilberverbindungen aus den Betriebsgasen, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in einer solchen Menge und in einem so fein verteilten Zustand zugeführt wird, daß es vollständig verdampft, wenn es mit den Betriebsgasen in Kontakt kommt.
2. Verfahren, wie in Anspruch 1 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Absorbens, das mit saueren Gasen, welche möglicherweise in den Betriebsgasen enthalten sind, umsetzbar ist,den Betriebsgasen in Form einer wäßrigen Suspension zugeführt wird.
3. Verfahren, wie in Anspruch 1 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Absorbens, das mit saueren Gasen, welche möglicherweise in den Betriebsgasen enthalten sind, umsetzbar ist, den Betriebsgasen in Form eines trockenen Pulvers zugeführt wird.
4. Verfahren, wie in Anspruch 2 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Absorbens den Betriebsgasen in derselben wäßrigen Suspension zugeführt werden.
5. Verfahren, wie in Anspruch 3 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß besagtes trockenes Pulver stromabwärts der Zufuhr einer wäßrigen Lösung oder wäßrigen Suspension, die das erste Absorbens enthält, zugeführt wird.
DE8989901145T 1988-03-09 1988-12-08 Abgasreinigungsverfahren. Expired - Fee Related DE3879959T2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE8800828A SE462369B (sv) 1988-03-09 1988-03-09 Foerfarande vid rening av processgaser saasom roekgaser
PCT/SE1988/000667 WO1989008493A1 (en) 1988-03-09 1988-12-08 Method for cleaning flue gases

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3879959D1 DE3879959D1 (de) 1993-05-06
DE3879959T2 true DE3879959T2 (de) 1993-07-08

Family

ID=20371625

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE8989901145T Expired - Fee Related DE3879959T2 (de) 1988-03-09 1988-12-08 Abgasreinigungsverfahren.

Country Status (9)

Country Link
EP (1) EP0403485B1 (de)
JP (1) JPH03504098A (de)
AT (1) ATE87498T1 (de)
AU (1) AU617752B2 (de)
DE (1) DE3879959T2 (de)
DK (1) DK194090A (de)
FI (1) FI90729B (de)
SE (1) SE462369B (de)
WO (1) WO1989008493A1 (de)

Families Citing this family (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2742847B2 (ja) * 1992-04-06 1998-04-22 日立造船株式会社 高性能総合排ガス処理方法
DE4344113A1 (de) * 1993-12-23 1995-06-29 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Reinigung von Abgasen der Abfallverbrennung
DE4437781A1 (de) * 1994-10-25 1996-05-02 Steinmueller Gmbh L & C Verfahren zum Entfernen von Quecksilber aus einem quecksilberhaltigen Abgas
TW301701B (de) * 1995-03-30 1997-04-01 Mitsubishi Heavy Ind Ltd
ES2223681T3 (es) * 1995-03-30 2005-03-01 Mitsubishi Jukogyo Kabushiki Kaisha Aparato para el tratamiento de gases de combustion.
DE69631446T2 (de) * 1995-03-30 2004-07-22 Mitsubishi Jukogyo K.K. Vorrichtung und Verfahren zur Behandlung von Abgasen aus Verbrennungsanlagen
US6214304B1 (en) 1996-12-02 2001-04-10 L & C STEINMüLLER GMBH Method of removing mercury from a mercury-containing flue gas
DE19649927C1 (de) * 1996-12-02 1998-01-15 Steinmueller Gmbh L & C Verfahren zum Entfernen von Quecksilber aus einem quecksilberhaltigen Abgas
US6372187B1 (en) * 1998-12-07 2002-04-16 Mcdermott Technology, Inc. Alkaline sorbent injection for mercury control
US6503470B1 (en) * 1999-03-31 2003-01-07 The Babcock & Wilcox Company Use of sulfide-containing liquors for removing mercury from flue gases
US6228270B1 (en) * 1999-06-10 2001-05-08 Noranda Inc. Process for reducing selenium and mercury from aqueous solutions
PT2583286T (pt) 2010-07-02 2020-11-23 Mercury Capture Intellectual Property Llc Redução da poluição do gás de exaustão de forno de cimento
PL3178538T3 (pl) * 2010-08-18 2020-11-16 Mercury Capture Intellectual Property, Llc Sposób oczyszczania pyłu z pieca cementowego
BR112014006775B1 (pt) * 2011-09-21 2019-06-25 Alcoa Of Australia Limited Método para controlar as emissões de soluções alcalinas aquosas de circuitos bayer

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3919389A (en) * 1971-05-10 1975-11-11 Inst De Cercetari I Proiectari Method of purifying air containing mercury vapor

Also Published As

Publication number Publication date
FI904336A0 (fi) 1990-09-03
DE3879959D1 (de) 1993-05-06
SE8800828L (sv) 1989-09-10
JPH03504098A (ja) 1991-09-12
DK194090D0 (da) 1990-08-15
AU617752B2 (en) 1991-12-05
EP0403485B1 (de) 1993-03-31
FI90729B (fi) 1993-12-15
SE8800828D0 (sv) 1988-03-09
ATE87498T1 (de) 1993-04-15
EP0403485A1 (de) 1990-12-27
WO1989008493A1 (en) 1989-09-21
SE462369B (sv) 1990-06-18
AU2923189A (en) 1989-10-05
DK194090A (da) 1990-08-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19731062C2 (de) Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus Rauchgasen, insbesondere aus Kraftwerksabgasen und Abgasen von Müllverbrennungsanlagen
DE3879959T2 (de) Abgasreinigungsverfahren.
EP0129273B1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Schadstoffen aus Abgasen
DE2907177A1 (de) Verfahren zur entfernung von schwefeloxiden aus abgasen
DE4344113A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Abgasen der Abfallverbrennung
EP0104335B2 (de) Verfahren zur Reinigung von Abgasen
DE19512786A1 (de) Verfahren zur Anlage zur SO¶2¶- und SO¶3¶-Steuerung durch Injektion eines trockenen Sorptionsmittels/Reagens und Naßgaswaschung
DE2650755A1 (de) Verfahren zur absorption von schwefeloxiden aus heissen gasen
AT392909B (de) Verfahren zur behandlung von rauchgas mit einer alkaliinjektion und einem elektronenstrahl
AT394954B (de) Verfahren und einrichtung zum waschen eines abgasstromes
DE1813988A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyd aus Abgasen
DD239729A5 (de) Verfahren und vorrichtung zum umsetzen in rauchgasen enthaltener gasfoermiger schwefelverbindungen, wie schwefeldioxid, in von den rauchgasen abzutrennende feste verbindungen
DE4039213C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entstaubung, Entschwefelung und Entstickung von Verbrennungsabgasen
EP0694328A2 (de) Verfahren zur Abgasreinigung
DE3429332A1 (de) Verfahren zur abtrennung von no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts) und so(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) aus rauchgasen
DE3609025A1 (de) Verfahren zur verringerung der so(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)-emission von mit fossilen brennstoffen befeuerten kesseln
EP0204091A2 (de) Verfahren zur Reinigung von mit Stäuben und Schadgasen verunreinigten Abgasen
DE3526857C2 (de)
DE69103747T2 (de) Methode und vorrichtung zur reinigung von abgasen.
EP0592025A1 (de) Verfahren zur Abtrennung von halogenierten Dioxinen und Furanen aus Abgasen von Verbrennungsanlagen
WO2009092575A1 (de) Verfahren zur quecksilberabscheidung
DE69832649T2 (de) Verfahren zur Abgasbehandlung
DE69009996T2 (de) Verfahren zur reinigung von rauchgas gebildet bei verbrennung von abfällen.
DD249857A5 (de) Verfahren zur verminderung des schadstoffgehaltes von staubhaltigen rauch- oder prozessgasen
CH672266A5 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee