DE1513518C - Einrichtung zur Zwangskommutierung für einen selbstgeführten Stromrichter zur Steuerung der Drehzahl und Drehrichtung eines Drehstrommotors - Google Patents
Einrichtung zur Zwangskommutierung für einen selbstgeführten Stromrichter zur Steuerung der Drehzahl und Drehrichtung eines DrehstrommotorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Zwangskommutierung für einen selbstgeführten
Stromrichter mit gesteuerten Hauptventilen in Drehstrombrückenschaltung
zur Steuerung der Drehzahl und Drehrichtung eines Drehstrommotors, dessen Phasen je ein Kommutierungskondensator zugeordnet
ist, der in Reihe mit jeweils einem Kommutierungsventil je einem der an dieselbe Motorphase
angeschlossenen Hauptventile parallel geschaltet ist.
Es ist eine Anordnung zur Steuerung der Drehzahl und Drehrichtung einer Drehstrommaschine bekannt
(deutsche Zeitschrift »Siemens Zeitschrift«, 39. Jahrgang [1965], S. 254 bis 257), die über einen selbstgeführten
Stromrichter mit gesteuerten Hauptventilen in Drehstrombrückenschaltung an eine Gleich-Spannungsquelle
mit veränderbarer Spannung angeschlossen ist. Der Stromrichter liefert der Maschine
Spannungen veränderbarer Größe, veränderbarer Frequenz und umkehrbarer Phasenfolge. Im allgemeinen
wird mit der Spannung im Gleichstromzwischenkreis die Größe der Maschinenspannung,
mit der Taktfrequenz des Wechselrichters die Frequenz der Maschine und mit der Reihenfolge der
Stromführung der Hauptventile die Drehrichtung bestimmt. Zu diesem Zweck ist der Stromrichter mit
einer Kommutierungseinrichtung versehen, die für jede Motorphase einen Kommutierungskondensator
enthält, der in Reihe mit jeweils einem gesteuerten Kommutierungsventil je einem der an die gleiche
Motorphase angeschlossenen Hauptventile parallel geschaltet ist. Ferner ist jedem der Hauptventile eine
Reihenschaltung einer Kommutierungsdrossel mit einem in Sperrichtung des Hauptventils gepolten
Blindstromventil parallel geschaltet. Zur Lieferung der Blindleistung für den oder die angeschlossenen
Verbraucher dient ein dem Gleichstromeingang parallelgeschalteter Kondensator, der zugleich als Glättungskondensator
ausgelegt sein kann. Die Welligkeit der Maschinenspannung wird wesentlich von diesem
Kondensator bestimmt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, die erwähnten aufwendigen Kommutierungseinrichtungen
wesentlich zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der Einrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß dem Stromrichter ein eingeprägter Strom vorgegeben ist und für jeden Kommutierungskondensator
jeweils nur ein einziger, ausschließlich die Phasenwicklung des Motors als Induktivität
enthaltender Kommutierungskreis vorgesehen ist.
Hierbei erfolgt die Umladung der Kommutierungskondensatoren beim Kommutierungsvorgang
ausschließlich über die Induktivitäten der Maschine, so daß keine Kommutierungsdrosseln mehr nötig
sind und auch die Blindstromdioden entfallen. Der Maschine braucht nur noch der Strom vorgegeben
zu werden, und infolge des eingeprägten Stromes stellt sich eine annähernd sinusförmige Maschinenspannung
etwa proportional der Drehzahl von selbst ein, so daß auch eine bessere Ausnutzung der Maschine
erzielt wird. Die erforderliche Blindleistung wird den Kommutierungskondensatoren entnommen, so daß
auch der Eingangskondensator hiervon entlastet wird.
Unter Umständen kann die Spannung der Kommutierungskondensatoren die Eingangsspannung des
Stromrichters überschreiten, so daß an den Thyristoren gefährliche Überspannungen entstehen können.
Die Verhinderung solcher Überspannungen durch die üblichen Beschaltungselemente mit kapazitiven
Speichergliedern kann unwirtschaftlich sein. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind daher
die Gleichstrom-Eingangsklemmen des Stromrichters durch ein in Sperrichtung des Gleichstromes
gepoltes Überbrückungsventil miteinander verbunden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel mit der erfindungsgemäßen Kommutierungseinrichtung und
F i g. 2 Diagramme zur Veranschaulichung des Verlaufs von Strom und Spannung während der
Kommutierung.
Nach F i g. 1 ist ein Drehstrommotor 2, der sowohl ein Drehstromasynchron- als auch ein Drehstromsynchronmotor
sein kann, über einen selbstgeführten Stromrichter 3 mit gesteuerten Hauptventilen 4 bis 9
in Drehstrombrückenschaltung an einem Gleichrichter 22 mit veränderbarer Ausgangsspannung angeschlossen,
der aus einem Drehstromnetz mit den Phasen R, S und T gespeist wird. Den Phasen des
Drehstrommotors 2 ist jeweils ein Kommutierungskondensator 10 bzw. 11 bzw. 12 zugeordnet. Der
Kommutierungskondensator 10 ist in Reihe mit einem gesteuerten Kommutierungsventil 13 dem
Hauptventil 4 und in Reihe mit einem gesteuerten Kommutierungsventil 16 dem Hauptventil 7 parallel
geschaltet. In entsprechender Weise sind die Kondensatoren 11 und 12 jeweils in Reihe mit einem
gesteuerten Kommutierungsventil 14, 15 und 17, 18 einem der übrigen Hauptventile des Stromrichters 3
parallel geschaltet. Die gesteuerten Hauptventile 4 bis 9 sowie die Kommutierungsventile 13 bis 18 können
vorzugsweise Thyristoren sein.
Zur Erzeugung und besseren Konstanthaltung des eingeprägten Gleichstromes /0 kann der Gleichrichter
22 vorzugsweise mit einer Zwangskommutierung versehen sein, welcher die Einstellung eines erforderlichen
Stromwertes für den eingeprägten Eingangsstrom /0 durch beliebige Änderung sowohl der Zündais
auch der Löschzeitpunkte der Ventile des Gleichrichters nahezu unabhängig von den Nulldurchgängen
der Spannung des Wechsel- oder Drehstromnetzes ermöglicht. Im dargestellten Beispiel ist ein
Gleichrichter 22 beispielsweise in halbgesteuerter Brückenschaltung mit löschbaren Ventilen 23 bis 25
in einer Brückenhälfte und ungesteuerten Ventilen 26 bis 28 in der anderen Brückenhälfte vorgesehen.
Am Ausgang des Gleichrichters 22 kann zweckmäßig eine Glättungseinrichtung mit einem Kondensator 29
und Glättungsdrosseln 30 und 31 angeordnet sein. Der Kondensator 29 und die Drossel 30 dienen zur
Verminderung des Oberwellengehaltes des Stromes am Ausgang des Gleichrichters 22. Die Drossel 31
liefert in Verbindung mit der Drossel 30 den eingeprägten Strom /0 für den Stromrichter 3.
Nach F i g. 2 a wird dem Eingang des Stromrichters 3 ein eingeprägter Gleichstrom /0 mit geringer
Welligkeit vorgegeben. Zur Zeit t0 sollen die Hauptventile 4 und 9 und die Phasen U und W des
Motors 2 stromführend sein. Am Kommutierungsventil 16 liegt negative Sperrspannung, die sich aus
der Differenz der Spannung UK der Kondensatoren
und der Spannung zwischen den Punkten A und C im Gleichstromkreis zusammensetzt. Wird zur Zeit f,
das Kommutierungsventil 13 gezündet, so entlädt
sich der Kommutierungskondensator 10, dessen dem Hauptventil 4 zugewandte Seite positive Ladung hat,
über das Hauptventil 4 und das Kommutierungsventil 13. Dabei kommutiert der eingeprägte Strom /0
vom Hauptventil 4 auf das Kommutierungsventil 13 und fließt vom Punkte über das Kommutierungsventil 13, den Kondensator 10, die Phasen U und W
zum Hauptventil 9 und dem Gleichstromanschluß C. Es sei angenommen, daß der Betrag der Kondensatorspannung
UK höher ist als die Spannung im Gleichstromzwischenkreis. Dann bedingt diese Spannungsdifferenz
einen Anstieg des Stromes Z13 nach F i g. 2 d über den Betrag des Stromes Z0 hinaus. Das
Überbrückungsventil 20 übernimmt nun den über den Betrag von Z0 hinausgehenden Stromanteil Z20
nach F i g. 2 f und verhindert so eine Vorzeichenänderung der Spannung im Gleichstromzwischenkreis
und eine Überspannung am Kommutierungsventil 7, da ohne die Wirkung des Uberbrückungsventils
20 am Kommutierungsventil 7 nicht mehr die Differenz der Kondensatorspannung und der Gleichspannung,
sondern die Summe dieser Spannungen anliegen würde. Die Stromführungsdauer des Ventils
20 ist abhängig von der Größe der Kondensatorspannung und der Dämpfung im Kommutierungskreis,
welche durch die Kreisdaten und durch die Drehmomentbildung des angeschlossenen Motors
gegeben sind.
Bis zum Nulldurchgang der Kondensatorspannung UK liegt am Hauptventil 4 negative Sperrspannung,
welche den Strom im Ventil 4 bis zur Zeit t2 zum
Erlöschen bringt. Nach dem Nulldurchgang der Kondensatorspannung UK wird der Kondensator 10
in Verbindung mit der Erfindung durch die Induktivität des angeschlossenen Motors 2 mit umgekehrtem
Vorzeichen wieder aufgeladen. Die Aufladung erfolgt stromabhängig über den eingeprägten
Strom, wobei die Streuinduktivität des kommutierten Wicklungsstranges stromtreibend wirkt und hierdurch
die magnetische Energie teilweise in den Kondensator 10 überträgt. Zur Zeit i4 wird das Ventil 5 gezündet
und übernimmt zur Zeit ts den vollen Strom vom Kommutierungsventil 13.
Claims (2)
1. Einrichtung zur Zwangskommutierung für einen selbstgeführten Stromrichter mit gesteuerten
Hauptventilen in Drehstrombrückenschaltung zur Steuerung der Drehzahl und Drehrichtung eines
Drehstrommotors, dessen Phasen je ein Kommutierungskondensator zugeordnet ist, der in Reihe
mit jeweils einem Kommutierungsventil je einem der an dieselbe Motorphase angeschlossenen
Hauptventile parallel geschaltet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Stromrichter (3)
ein eingeprägter Strom (Z0) vorgegeben ist und für
jeden Kommutierungskondensator (10,11,12) jeweils nur ein einziger, ausschließlich die Phasenwicklung
des Motors als Induktivität enthaltender Kommutierungskreis vorgesehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichstrom-Eingangsklemmen
des Stromrichters (3) durch ein in Sperrichtung des Gleichstromes gepoltes Überbrückungsventil
(20) miteinander verbunden sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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