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Einspeisevorrichtung für Drehöfen, Drehtrommeln und dergleichen Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Einspeisen von rieselfähigem
SchÜttgut in den drehenden Teil eines Drehofens, wobei der Ein- und Austritt von
Gas beziehungsweise Falschluft im wesentlichen verhindert wird.
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Namentlich die Zementindustrie stellt hohe Anforderungen an ein gleichmäßiges
Erzeugnis. Deswegen sollen die Brenntemperatur im Drehofen und der durch ihn fließende
Materialstrom möglichst konstant bleiben. Um die Brenntemperatur konstant
au halten, ist unter anderen dafÜr Sorge zu tragen, daß möglichst wenig Falschluft
in den Ofen
einströmtl wie dies öfter beim Einspeisen der Fall ist. Ein durch
den
Ofen fließender gleichbleibender Materialstrom setzt eine kontinuierliche
Einspeisung voraus.
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Es ist bekannt, in den drehenden Toll eines Drehofens ein Rohr
radial so einzusetzen, daß sich seine äußere Öffnung beim Drehen
des Ofens unter einen\Binfüllstutzen hindurch bewegt. Stehen Wn peinerohr
und Rin ülletutzen übereinander, wird in den Ofen eingespeint. EJ»,
Ullstutzen und Rohr haben Verschlußklappen, von denen die an 8tutzen
angebrachte beim Vorübergang des Iginfüllrohree von diesen geöffnet
und geschlossen wird, während die Verschlußklappe am Einfüllrohr durch ihr
Eigengewicht dem Drehwinkel entsprechend selbsttätig öffnet und schließt.
Dadurch ist diese Verschlußklappe während fast ein
halben Ofenumdrehung geöffnet,
so daß viel Falschluft un ntrolliert in das Ofeninnere gelangt (deutsche Patentschrift
329 3W).
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Eine weitere bekannte Art der Einspeisung ist dadurch gekennzeichnet,
daß am Eintragende des Drehofens eine mit nach außen abgeschlossenen zellenartigen
Kammern versehene Einspeisevorrichtung vorgesehen Ist. Die Zellen sind dabei um
einen in das Drehofenende axial hineinragen-. den Abgasstutzen angeordnet. Das Material
wird durch ein Zuführungsrohr jeweils der in der obersten Stelle befindlichen Kimmer
aufgegeben. Ein Teil des eingespeisten Materials fällt aber durch die jeweili
unten befindliche Kammer wieder aus und wird nur zum Teil durch So"*-
felnv
die an der Außenseite der Zellen angtbtacht eindg wieder in die Kammern zurückgesehöpft.(UDE-Patentechrift
31*363).
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Bei einer weiteren bekannten Einspeiaevorrichtung (DM-Patentschrift
24 716) ist ein um den Drehofenmantel schraubenlirtionförmig verlaufender
und allseitig geschlossener Kanal mit etwa rechtwinkligem Querschnitt gelegt. Dieser
renal enthält im Innern sich versetst gegenüberliegende, in Drehrichtung zueinander
geneigte Leitschaufeln, über die das Material während des Umlaufens von Aufnahmeende
bis hin zum Eintritt in den Ofen rieselt.
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Die beschriebenen Ausführungen geben keine Gewähr für einen
gleich-#mäßigen Brennvorgang, weil entweder die Verschlußklappen zu lange geöffnet
a Ind oder das Gut im Einspeiaokanal nur.mangelhaft abdichtet, so daß in
den Drehofen ständig und unkontrollierbar Palschluft eindringt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Mängel
zu beseitigen und eine Unspeiseyorrichtung zu schaffen, mit der unter weitgehender
Vormeidung von Palschluftdurchtritt eine pro Zeiteinheit gleiohbleibende Materialmenge
in den Ofen eingeschleust worden kann.
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Ausgehend von einer im Qperschnitt etwa U-f4rwÄigon Rinne,
die den
Ofen konzentrisch umgibt und mit seinen Inneren durch mehrere etwa
radial verlaufende Beschickuman'ranile verbunden ist, in die durch ein Zuführungerohr
Material kontinuierlich eingespeist wird, besteht die Lösung der beschriebenen Aufgabe
in mindestens einer mit der Außenwand der Rinne durch einen Übergabekanal oder dergleichen
verbundenen Ta-' sehe, von der aus ein den Übergabekanal nachlaufendes Beschickungsrohr
in das Innere des Drehofena führt, und in einem in der Tasche angeordneten Verschlußmittel.
Wenn also eine zum Beispielion einer Bandwaage zugeteilte Materialmenge kontinuierlich
in die Rinn gegeben wird, so rutscht beim Drehen der dann Qer der
Tasche befindliche Gutanteil durch den Übergabekanal in die Tasche, die nur zu diesen
Zeitpunkt geöffnet ist. Der Gutanteil wird anschließend von der Tasche weiter angehoben
und fällt etwa Im Scheitelpunkt der Drohung durch den Beschickungskanal in den Ofen.
Das Verschlußmittel kann als Schwenkklappe ausgebildet sein, die von einem
Gewicht derart in
Schließsinn beaufschlagt ist, daß sie während
eines Ofenumlaufs nur für den Gutdurchlaß geöffnet ist. Der Materialzulauf in die
Rinne wird so eingestellt, daß alles Material im Bereiche des Einspeisewinkels,
also während der Verschluß geöffnet ist, von der Einspeisevorrichtung aufgenommen
wird. Es können an der Rinne, je nach Materialbedarf des Ofens, auch mehrere Einspeisevorrichtungen
angebracht werden. Durch Hintereinanderschalten von zwei Klappen in einer Einspeiaevorrichtung,
deren Öffnen und Schließen zu verschiedenen Zeitpunkten erfolgt, kann eine Schleusenwirkung
erzielt werden.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel einer Einspeisevorrichtung
nach der Erfindung an Hand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Darin zeigen
Fig. 1 das Stück eines Drehofens mit Rinne und Einspeisevorrichtung in Ansicht
und Fig. 2 einen Schnitt durch den Drehofen gemäß Schnitt I-1 der Fig.
1.
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Um einen Drehofen 1 herum verläuft eine im Querschnitt U-förmige,
zum Drehofen hin offene Rinne 29 in die hinein ein Speiserohr 3 mün-
det.
Am Boden der Rinne 2 ist eine Einspeiaevorrichtung mit einer Tasche 6 angebracht,
die sich seitlich über die.Rinne 2 Iginaus erstreckt. Die Einspeisevorrichtung enthält
weiterhin eine Verschlußklappe 4, an deren Schwenkachse 9 ein Hebelarm mit
einem Gewicht 5
befestigt ist. Der Winkel, den die Verschlußklappe 4 mit diesem
Hebelarm bildet, ist einstellbar.
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Die Rinne 2 hat in ihrem Boden eine Öffnung 7, durch die das
Gut unter der Verschlußklappe 4 hindurch in die Tasche 6 rutscht. Der seitlich
neben der Rinne 2 liegende Teil der Tasche ist mit dem Innenraum des Drehofens durch
einen Beschickungskanal 8 verbunden, der sich mit seinem außerhalb des Ofens
befindlichen Ende der Taschenbreite anpaßt und sich zum Ofeninnern hin trichterförmig
verjüngt. Es werden hierdurch Stauungen von Gut im Drehofen kleingehalten, da das
Gut gleichmäßiger und über einen größeren Drehwinkel verteilt in das Ofeninnere
fließen kann. Durch das Speiserohr 3 fließt kontinuierlich und geregelt
Material in die Rinne 2. Das sich während der Ofendrehung ansammelnde Platerial
beginnt an einem von seinem Böschungswinkel ab-'
hängigen Punkt
entgegen der Ofendrehrichtung zu gleiten und rutscht durch die Öffnung
7 in die Tasche 6 und an der Verschlußklappe 4 vor-* bei, durch die
bereits kurz vor der tiefsten Stelle der Durchlaß zur Tasche geöffnet worden ist.
Nun wird das in der Tasche liegende Gut so weit mit nach oben genommen, bis der
Beschickungskanal 8 schräg genug steht, um es in den Ofen hineingleiten zu
lassen. Die Verschlußklappe ist etwa innerhalb des Drehwinkels 10 geöffnet
und außerhalb durch das Gewicht 5 fest verschlossen. Der vom Öffnungswinkel
10 jeweils eingeschlossene Drehabschnitt ist die Einlaufstrecke des Materials
in die Tasche 6. Das Ändern des Winkels zwischen der Verschlußklappe 4 und
ihrem das Gewicht tragenden Hebel bewirkt eine Verschiebung des Öffnungswinkels
in oder entgegen der Drehrichtung.. dessen Größe im übrigen durch die Klappenlänge
bestimmt wird. Soll demgemäß eine große Materialmenge eingespeist werden, so ist
die Verschlußklappe 4 kurz auszuführen, damit sie der Materialmenge entsprechend
länger geÖffnet bleibt. Einem geringeren Materialfluß in die Rinne 2 entspräche
eine längere Verschlußklappe 4. Der Böschungswinkel des Materials bestimmt die Lage
des Einspeisewinkels 10 in bder entgegen der Drehrichtung.
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Im Verlaufe der Rohrdrehung wird wegen des Anliegens der Verschlußklappe
an den Taschenwänden das Gewicht 5 hochgehoben, bis es im Anschluß an die
senkrechte Stellung überkippt (Pfeil 11) und der Hebelarm die Klappe 4 aus
der einen Schließlage in die andere schwenkt.
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Durch Hintereinanderschalten von zwei Klappen, von denen die zweite
erst öffnet, wenn alles Gut die andere passiert und sich diese wieder geschlossen
hat, ergibt sich eine Schleusenwirkung, so daß der Falschluftzutritt dadurch noch
weiter verringert wird.