DE1508230B1 - Brenner fuer die Beheizung von Siemens-Martin-OEfen - Google Patents
Brenner fuer die Beheizung von Siemens-Martin-OEfenInfo
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Description
1 2
In den letzten Jahren ist man immer häufiger dazu mit, eine straff geführte Flamme höchster Temperatur
übergegangen, Siemens-Martin-Öfen mit Brennstof- zu erhalten, die den im Siemens-Martin-Ofen eingefen
hohen Heizwertes zu beheizen, z. B. mit zerstäub- setzten Schrott äußerst rasch einschmilzt. In einem
tem Heizöl oder mit karburiertem Erdgas. Hierbei 30-t-Ofen konnten z. B. mit einem Brenner, der eine
wird der Brennstoff nicht, wie dies bei den früher 5 zentrale Brenner-Lavaldüse von 16,5 mm lichtem
aHein üblichen, mit Generatorgas beheizten Siemens- Durchmesser (an der engsten Stelle) und eine Ring-Martin-Öfen
geschah, in Regenerativkammern auf lavaldüse für den Sauerstoff besaß, deren innerer
hohe Temperatur vorgewärmt. Die Zuführung des Durchmesser 36,2 mm und deren äußerer Durchines-Brennstoffes
erfolgt daher mittels eigener Brenner, ser 44,8 mm (beides im engsten Querschnitt, also gewelche
aus Metall hergestellt und gegebenenfalls was- io ringste Schlitzbreite 4,3 mm) betrug und der mit
sergekühlt sind und den Brennstoffstrahl meist von 700 Nm3/h Erdgas als Zerstäubungsmittel und
den Ofenköpfen her leicht nach abwärts gerichtet in 300 kg/h Heizöl und 2500 Nm3/h Sauerstoff beaufden
Ofenraum einblasen. Mittels dieser Brenner wird schlagt war, 14,3 t Schrott je Charge so schnell einauch
die Zerstäubungsluft und gegebenenfalls weitere geschmolzen werden, daß bereits 66 Minuten nach
Zusatzluft, welche z. B. zur Formgebung der Flamme 15 Beginn des Einsetzens die erste Analysenprobe gedient,
in den Ofenraum eingeführt, während die rest- nommen werden konnte. Der erfindungsgemäße
liehe Verbrennungsluft in den Regenerativkammern Brenner gestattet es weiter, in der auf die Einschmelzdes
Siemens-Martin-Ofens vorgewärmt wird und periode folgenden Frischperiode bei Reduzierung des
durch vom Mauerwerk der Ofenköpfe gebildete Luft- Brennstoffdruckes und damit des Brennstoffflusses
züge großen Querschnittes den Brennstoffstrahl um- 20 mit einem gewissen Überschuß von Sauerstoff auf
gebend, mit geringerer Geschwindigkeit in den Ofen- das Bad zu blasen, um das Frischen zu beschleunigen
raum strömt. und damit auch die Frischperiode abzukürzen. Bei
In den letzten Jahren hat man überdies begonnen, einem Einsatz von 14,3 t Schrott und 16,8 t flüssigem
auch im kaltgas- oder ölbeheizten Siemens-Martin- Roheisen konnten unter Verwendung eines Brenners
Ofen hochprozentigen, vorzugsweise technisch reinen 25 der oben angeführten Dimensionen in einer durchSauerstoff
anzuwenden. Dies geschah einmal durch schnittlichen Chargendauer (von Beginn des Einset-Blasen
des Sauerstoffes auf oder in das Bad zur Be- zens bis Ende des Abstiches) von 104 V2 Minuten
schleunigung des Frischens, es wurde aber auch oder 1 Stunde 441Za Minuten 301 qualitativ einwandschon
Sauerstoff durch die Gas- oder Ölbrenner oder freien unberuhigten Siemens-Martin-Stahles je
in deren Nähe in den Ofenraum eingeblasen, um zu- 30 Schmelze erzeugt werden. Im Durchschnitt betrug damindest
einen Teil dieses Sauerstoffes mit zumindest bei der Erdgasverbrauch je Tonne Rohstahl
einem Teil des Brennstoffes zur Reaktion zu bringen 43,9 Nm3, der Heizölverbrauch 19,9 kg und der
und so die Beheizung zu intensivieren. Sauerstoffverbrauch 145,4 Nm3.
Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung für die Im Extrem ist es mit dem erfindungsgemäßen
letztangeführte Art der Verwendung von Sauerstoff 35 Brenner möglich, einen Siemens-Martin-Ofen ohne
im Siemens-Martin-Ofen, wobei sie sich zum Ziel Vorwärmkammern z. B. nur mit kaltem karburiertem
setzt, die Erreichung geringster Schmelzzeiten und Erdgas und kaltem Sauerstoff zu betreiben, wobei die
damit höchster Produktivität und Wirtschaftlichkeit höchsten Schmelzleistungen dann erzielt werden,
beim Siemens-Martin-Verfahren zu ermöglichen. wenn die Sauerstoffdüse als Ringlavaldüse ausgebil-
Gegenstand der Erfindung ist ein Brenner für die 40 det ist.
Beheizung von Siemens-Martin-Öfen mit gasförmi- Ist die Sauerstoffdüse als reine Ringschlitzdüse
gem, dampfförmigem oder zerstäubtem Brennstoff ausgebildet, so hat es sich als günstig erwiesen, den
oder einem Gas-Ölgemisch, welcher Brennstoff zu- Ringschlitz so anzubringen, daß die Strömungsrich-
mindest teilweise mit hochprozentigem, vorzugsweise tung des Sauerstoffes kegelförmig zur Achse der zen-
technisch reinem Sauerstoff verbrannt wird und der 45 tralen Brennstoffdüse konvergiert. Der Spitzenwinkel
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Brennstoffdüse dieses Kegels kann dabei bis etwa 16° betragen, je
als Lavaldüse ausgebildet ist und von einer den nach der von der Ofengröße abhängigen erwünsch-
Sauerstoff führenden Ringdüse umgeben ist. Es hat ten Flammenlänge. Durch diese Anordnung des
sich herausgestellt, daß ein derartiger Brenner im Sauerstoffstrahles wird eine gute Vermischung von
Vergleich zu allen sonstigen bekannten Einrichtungen 50 Brennstoff und Sauerstoff erzielt und vermieden, daß
zur Beheizung von Siemens-Martin-Öfen mit karbu- übermäßig viel Sauerstoff für die Verbrennung mit
riertem Erdgas oder mit Öl die geringsten Chargen- dem kompakten Brennstoffstrahl und damit für die
dauern ermöglicht, insbesondere dann, wenn auch konzentrierte Wärmeerzeugung verlorengeht,
die Sauerstoffdüse als Ringlavaldüse ausgebildet ist. Bei der bevorzugten Ausbildung der Sauerstoffdüse
Es wird dies einerseits darauf zurückgeführt, daß 55 als Ringlavaldüse hingegen ist es meist zweckmäßig,
durch die Ausbildung der Brennstoffdüse als Laval- die Ringdüse so auszubilden, daß die Strömungsrich-
düse der Brennstoffstrahl bei überkritischen Drücken tung des Sauerstoffes annähernd parallel zur Strö-
vor der Düse, wie sie für Gas und Sauerstoff schon mungsrichtung des Brennstoffes führt. Es läßt sich
aus anderen Gründen eingehalten werden müssen, mit dieser Anordnung eine lange, straff geführte,
mit Überschallgeschwindigkeit eng gebündelt geführt 60 heiße Flamme erreichen, ohne daß nennenswerte
werden kann. Zum anderen ist dieser Brennstoffstrahl Sauerstoffverluste eintreten.
allseits von einem Sauerstoffstrahl umgeben, der be- Wenn dann Sauerstoff und Brennstoff mit gleicher
vorzugt mit einer anderen Geschwindigkeit, Vorzugs- Geschwindigkeit aus den Düsen austreten, so wird
weise mit einer geringeren Geschwindigkeit geführt die größtmögliche Länge der Flamme erreicht, die
werden kann als der Brennstoffstrahl, was eine inten- 65 Flammentemperatur erreicht aber nicht ihr Maxi-
sive Mischung von Brennstoff und Sauerstoff begun- mum. Wenn die Geschwindigkeiten von Brennstoff
stigt. und Luft hingegen durch entsprechende Einstellung
Der erfindungsgemäße Brenner ermöglicht es so- der Drücke vor den Düsen und der Düsenquer-
schnitte verschieden eingestellt werden, so ergibt sich eine bessere Mischung an der Grenzschicht, die
Flamme wird etwas weniger lang, ihre Temperatur ist aber über einen größeren Teil der Flammenlänge
sehr hoch. Dies ergibt den Vorteil, daß Schrott von verschiedener Lage im Ofenraum gleich gut und sehr
schnell eingeschmolzen wird.
Durch Änderung der Drücke vor den Düsen kann die Austrittsgeschwindigkeit des Brennstoffes und die
der Luft und damit die Flammenlänge nur in gewissen Grenzen geregelt werden, da sich dann bei gleichbleibenden
Düsenquerschnitten die ausströmenden Mengen von Brennstoff und Luft etwas ändern. Die
gewünschten Austrittsgeschwindigkeiten von Luft und Brennstoff müssen daher bereits bei der Auslegung
der Düsen neben den gewünschten Durchflußmengen berücksichtigt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Brenner;
F i g. 2 zeigt einen Querschnitt nach Linie ΙΙ-Π der
Fig.1;
F i g. 3 zeigt einen Querschnitt nach Linie IH-III der Fig. 1.
1 ist die zentrale Lavaldüse, welcher der Brennstoff über ein Rohr 2 zugeführt wird. An der Stelle 3
weist diese Lavaldüse den kleinsten Querschnitt auf. Der Brennstoff besteht in diesem Fall aus einem Gemisch
von Erdgas und feinzerstäubtem Erdöl. Die Düse 1 ist durch eine Ringlavaldüse 4 umgeben, welche
an der Stelle 5 ihren kleinsten Querschnitt aufweist. Dieser Ringlavaldüse 4 wird der Sauerstoff
über ein Rohr 6 zugeführt. Der Brenner ist aus einem zentralen Teil 7 und einem Mantelteil 8 aufgebaut.
Der zentrale Teil 7, welcher die Lavaldüse 1 und die innere Wandung 9 der Ringdüse 4 bildet, weist,
wie F i g. 2 zeigt, Rippen 10 auf, mittels welchen er in den Mantelteil 8 zentriert ist.
Der zentrale Teil 7 und damit die zentrale Lavaldüse
1 ragt über die Mündung der Ringdüse 4 bzw. über den Mantelteil 8 vor. Infolge des verhältnismäßig
kleinen Querschnittes der Ringdüse 4 für den Sauerstoff kann in dieser Ringdüse Brennstoff leicht
verkracken, wenn er in diese Ringdüse gelangt. Dadurch, daß nun die zentrale Düsel über die Ringdüse
vorragt, wird vermieden, daß während des Umsteuerns Öltröpfchen aus der zentralen Düse 1 in die
Ringdüse 4 zurückfließen und dort verkracken können.
Um eine bessere Vermischung des Sauerstoffes mit dem Brennstoff zu erreichen, können die Austrittsgeschwindigkeiten von Brennstoff und Sauerstoff verschieden
gewählt werden. Da der Sauerstoff spezifisch schwerer ist als der Brennstoff, ist es einfacher, die
Austrittsgeschwindigkeit des Sauerstoffes kleiner zu wählen als die Austrittsgeschwindigkeit des Brennstoffes,
wobei jedoch die Menge des austretenden Sauerstoffes für eine vollständige Verbrennung des
Brennstoffes ausreichen muß. Bei gleichen Drücken vor den Düsen ist es somit zweckmäßig, das Verhältnis
des Querschnittes der Ringlavaldüse zum Querschnitt der zentralen Brennstoffdüse größer zu wählen
als das volumetrische Verhältnis der für die vollständige Verbrennung erforderlichen Sauerstoffmenge
zur Brennstoffmenge.
Claims (6)
1. Brenner für die Beheizung von Siemens-Martin-Öfen
mit gasförmigem, dampfförmigem oder zerstäubtem Brennstoff oder mit einem Gas-Öl-Gemisch,
welcher Brennstoff zumindest teilweise mit hochprozentigem, vorzugsweise technisch
reinem Sauerstoff verbrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffdüse
(1) als Lavaldüse ausgebildet ist und von einer den Sauerstoff führenden Ringdüse (4)
umgeben ist.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdüse (4) als Ringlavaldüse
ausgebildet ist.
3. Brenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Brennstoff führende
zentrale Düse (1) an der Mündung über die den Sauerstoff führende Ringdüse (4) vorragt.
4. Brenner nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem
zentralen Teil (7), welcher die Brennstoffdüse (1) und die innere Wandung der Ringdüse bildet, und
einem die äußere Wandung der Ringdüse (4) bildenden Mantelteil (8) besteht, und daß der zentrale
Teil (7) durch radialeRippen(10) zentriert ist.
5. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des
Querschnittes der Ringlavaldüse (4) zum Querschnitt der zentralen Brennstoffdüse (1) größer
ist als das volumetrische Verhältnis der für die vollständige Verbrennung erforderlichen Sauerstoffmenge
zur Brennstoffmenge.
6. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Spitzenwinkel
des Kegels, unter welchem die Strömungsrichtung des Sauerstoffes zur Achse der zentralen Brennstoffdüse
(1) konvergiert, etwa 16° beträgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen COPY
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|---|
WO2014206396A3 (de) * | 2013-06-25 | 2015-03-12 | Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme Gmbh | Brennerlanze und verfahren zum betreiben einer brennerlanze für industrielle thermoprozesse, insbesondere für die kohlevergasungsprozesse |
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WO2014206396A3 (de) * | 2013-06-25 | 2015-03-12 | Brinkmann Industrielle Feuerungssysteme Gmbh | Brennerlanze und verfahren zum betreiben einer brennerlanze für industrielle thermoprozesse, insbesondere für die kohlevergasungsprozesse |
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