DE1491819C - Spntzengestellanordnung - Google Patents
SpntzengestellanordnungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Spritzengestellanordnung mit einem ein Medikament enthaltenden
Behälter, einer ein zweites Medikament enthaltenden, eine Hohlnadel tragenden Injektionsspritze und einer
Teleskopanordnung zum trennbaren Verbinden des Behälters und der Injektionsspritze, wobei das Nadelende
durch einen perforierbaren Verschluß abschließbar ist.
Spritzengesteilanordnungen dieser Art haben hauptsächlich den Zweck, dem Arzt, insbesondere in
kritischen Situationen, ein Mischen von Injektionskomponenten zu erleichtern sowie das richtige
Mischungsverhältnis der Injektionskomponenten zu gewährleisten.
Es ist bereits eine Kolbenspritze aus starrem 1S
Material bekannt, die mit einem zweiten Arzneimittelbehälter verbunden ist, wobei der zweite Injektionsmittelbehälter
aus einem elastischen Material besteht.
Diese Spritze hat jedoch insbesondere den Nachteil, daß sie als Spritze für den einmaligen Gebrauch
ausgebildet ist und damit grundsätzlich nur für ganz bestimmte, wenige Arzneimittel, wie beispielsweise
Antibiotika, verwendet werden kann, bei denen die relativ hohen Kosten des Arzneimittels die zusatzliehen
Kosten der Spritze übertreffen und ihre Verwendung rechtfertigen. Die Verwendung der bekannten
Spritze bei billigeren Arzneimitteln, wie beispielsweise Herz- und Kreislaufmittel, die in weitaus
größerer Anzahl täglich in Krankenhäusern und Arztpraxen zur Anwendung kommen, ist aus wirtschaftlichen
Gründen ausgeschlossen. Da die bekannte Spritze im Herstellerwerk gefüllt und fertig verpackt
in den Handel kommt, hat der Arzt im Einzelfall weder Einfluß auf die vorzunehmende Dosierung,
noch kann er etwa selbst verschiedene Arzneikomponenten nach Wahl in einer Spritze und einer
Ampulle in sterile lagerfähige Verbindung bringen. Insbesondere wirkt sich dabei nachteilig aus, daß die
bekannte Kolbenspritze nur mit speziell gefertigten Ampullen funktionsfähig ist und eine Verwendung
handelsüblicher Ampullen der verschiedensten Arzneimittel ausscheidet. Bei den bekannten Spritzen
für den einmaligen Gebrauch ist auch ein Auswechseln der Nadel unmöglich, so daß diese
Kolbenspritze nur dann anwendbar ist, wenn der gesamte durch die Herstellungsfirma bestimmte
Spritzeninhalt auf einmal und für eine Person verbraucht wird. Damit wird der Anwendungs1
bereich der bekannten Anordnung noch weiter eingeschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Spritzenkonstruktionen zu vermeiden und
eine einfache Konstruktion für eine Spritzengeslellanordnung aus einer Injektionsspritze und einer
Ampulle zu schaffen, welche unter bedienungsmäßiger Vereinfachung und auf optimal schnelle Weise
eine Verabreichung von verschiedenen Arzneimitteln in vom Arzt selbst gewählter Dosierung und Kombination,
auch an mehrere Patienten aus einer Spritze, gestattet.
Eriindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Behälter aus einer Ampulle aus starrem
Material besteht, in deren Hals der perforierbare Verschluß eingesetzt ist, daß die Teleskopanordniing
durch zwei, gasdicht teleskopartig ineinandergreifende Hülsen gebildet wird, wobei die äußere Hülse
formschlüssig auf dem Hals der Ampulle und die innere Hülse kraftschlüssig und abziehbar auf einer
Nadelhülse der Injektionsspritze befestigt ist.
Die erfindungsgemäße Spritzengesteilanordnung ermöglicht auch eine Kombination von herkömmlichen
Ampullen mit ebenfalls herkömmlichen Injektionsspritzen, wobei eine Verbindung verschiedener
Medikamente in handelsüblichen Ampullen beispielsweise auch verschiedener Firmen in der vom Arzt
für den speziellen Krankheitsfall gewünschten Form möglich ist.
Für einen sicheren Abschluß der im Spritzenkolben befindlichen Injektionskomponente vor der Applikation
ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein den Innenraum der Injektionsspritze
abschließendes, ausstoßbares Verschlußstück vorgesehen, wobei zwischen dem Verschlußstück und
der Hohlnadel ein Verbindungskanal vorgesehen ist, dessen Querschnitt den Querschnitt der Hohlnadel
mindestens um den Querschnitt des Verschlußstücks überschreitet.
Eine Vereinfachung der Anwendungseigenschaften wird gemäß einer zweckmäßigen Ausbildung der
Erfindung dadurch erreicht, daß die äußere Hülse einen bei zusammengeschobener Teleskopanordnung
in eine Nut der inneren Hülse eingreifenden Flansch aufweist.
Mit der erfindungsgemäßen Spritzengestellanordnung ist es auch möglich, herkömmliche mit von der
Injektionsnadel durchstoßbaren Stöpseln verschlossene Ampullen über die Entnahme von mehreren
Portionen sicherer keimfrei zu halten.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt im
Schnitt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Spritzengestellanordnung im Lagerungszustand,
Fig. 2 die Spritzengesteilanordnung gemäß Fig. 1
in Mischstellung,
F i g. 3 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Teleskopverbindung im
Lagerungszustand und
F i g. 4 eine Teleskopverbindung gemäß F i g. 3 in Mischstellung.
Fig. 1 zeigt eine Spritzengesteilanordnung, bei
der ein Halter 100 zur Aufnahme eines Arzneimittelbehälters in Form eines durchsichtigen Zylinderraums
102 und mit einem darin angeordneten Kolben 104 mit einem Kolbenstößel 108 vorgesehen ist.
Der Halter ist von seinem gemäß F i g. 1 rechten Ende aus einwärts geschlitzt und mit einem über
seine Länge hinweg bewegbaren Ring 106 versehen, welcher den Halter 100 zusammenpreßt und so den
Zylinderraum 102 festhält. Der Kolbenstößel 108 weist einen Knopf 110 auf, während am Halter 100
seitlich abstehende Fingergriffe 112 ausgebildet sind. Wenn der Halter 1OG zusammengepreßt ist, verhindert
ein am rechten Ende des Halters 100 ausgebildeter Sitz 114 und am linken Ende des Halters 100
eine Ringschulter 116 eine Lüngsvefschiebung des Zylinderraums 102, an welchem eine mit diesem in
Verbindung stehende Injektionsnadel 118 befestigt ist. Zur Befestigung der Injektionsnadel 118 kann ein
um einen Halsteil 122 gekröpfter Metallring 120 dienen, der in eine Nadelhülse 124 ausläuft, in welchem
die Nadel gehalten wird. Die Injektionsnadel kann aber auch in jeglicher anderen bekannten
Weise auswechselbar angebracht sein. Zwischen den Flansch des Halsteils 122 und den Metallring 120 ist
ein Stopfen 125 für den Zylinderraum 102 eingefügt. In einem, in diesen Stopfen 125 vorgeschobenen Verbindungskanal
127 ist ein Verschlußstück 126 angeordnet, das bei einem auf das im Zylinderraum 102
befindliche flüssige Medikament durch Bewegung des.Kolbens ausgeübten Druck in einen durch den
Metallring 120 begrenzten Abschnitt des Verbindungskanals 127 ausgestoßen wird.
Auf der Nadelhülse 124 ist eine innere Hülse 128 einer Teleskopverbindung mit einer Schulter 129 mit
Gleit- oder Schiebesitz kraftschlüssig aufgepaßt. Eine äußere Hülse 130 der Teleskopverbindung wird
gleichfalls mit Schiebe- oder Gleitsitzpassung auf der inneren Hülse 128 gehalten. An der äußeren
Hülse 130 ist ein Flansch 134 mit einem Ringwulst 136 ausgebildet, welcher den Hals einer Ampulle
132 hält. Die Ampulle 132 ist mit einem Medikament gefüllt und weist einen aus durchstoßbarem weichen
Material, beispielsweise Gummi oder Kunststoff, bestehenden Stopfen 138 auf, der, wie in F i g. 1 im
Transport- oder Lager- bzw. Bereitschaftszustand dargestellt, in der Ausgangsstellung der Teile teilweise
von der Injektionsnadel 118 durchstochen sein kann.
Durch Anlegen von entgegengerichteten Druckkräften auf die beiden Teile der Teleskopverbindung
vermag die Injektionsnadel 118 gemäß F i g. 2 den Stopfen 138 zu durchdringen, wobei die Längsverschiebung
zwischen Nadel und Stopfen durch Anliegen der Schulter 129 an das freie Ende der äußeren
Hülse 130 begrenzt wird. Der Kolbenstößel 108 kann nunmehr betätigt werden, um die im Zylinderraum
102 enthaltene Flüssigkeit in die Ampulle 132 zu drücken, die bereits teilweise mit der anderen Injektionskomponente
gefüllt ist, im übrigen aber noch die gesamte zweite Injektionskomponente aus dem
Zylinderraum 102 aufnehmen kann. Nach dem Durchmischen bzw. der Auflösung des Inhalts der
Ampulle 132 kann das Medikament durch Zurückziehen des Kolbenstößels 108 in den Zylinderraum
102 zurückgesaugt werden, wobei das Verschlußstück 126 durch nicht dargestellte, an der Stirnfläche
des Stopfens vorgesehene Radialrippen an einem Verstopfen des im Stopfen 125 vorgesehenen Verbindungskanals
127 gehindert wird. Die Hülse 128 kann dann von der Nadelhülse 124 abgezogen werden,
so daß die Injektionsspritze auf übliche Weise benutzt werden kann. Dabei kann der Gesamtinhalt
der Ampulle 132 bei jeweiligem Wechsel der Nadel auf mehrere Patienten oder beim gleichen Patienten
über einen längeren Zeitraum verteilt werden und zwischenzeitlich auch in der Ampulle 132 verbleiben.
Die ganz verbrauchte Ampulle und auch die an ihr befestigten Teile können weggeworfen werden.
Gemäß F i g. 3 und 4 ist zur weiteren Vereinfachung des Trennens der Hülse 128 von der Nadelhülse
124 nach Auffüllen der Spritze die Hülse 128 mit einer Nut 148 versehen, während das zugeordnete
Glied 130 einen zylindrischen Wulst 150 aufweist, der bei zusammengedrückten Hülsen 128, 130
in die Nut 148 einzurasten vermag und die beiden Hülsen 128 und 130 zusammenhält, so daß die
Hülse 128 mit der Ampulle 132 fest verbunden wird und zusammen mit dieser und der Hülse 130 von der
Injektionsnadel 118 abgezogen werden kann.
Bei der Benutzung wird die Injektionsnadel 118 infolge der Anordnung der Teleskopverbindungen so
geführt, daß sie die Mitte des, in die Ampulle 132
ίο eingesetzten Stopfens 138 durchdringt, und zwar
wegen der gewählten Abmessungen der Teile nur so weit, daß sich die Nadelöifnung eben noch innerhalb
der Ampulle 132 befindet. Aus diesem Grund ist weder ein Herumtasten des Benutzers des Spritzengestells
noch eine Einstellung der Injektionsnadel relativ zur Tiefe der Ampulle 132 erforderlich,
um ein behinderungsfreies teilweises oder auch völliges Entleeren der Ampulle 132 beim Ansaugen des
Medikaments zu gewährleisten.
Dabei kann der Zylinderraum 102 eine Flüssigkeit und die Ampulle 132 ein Pulver enthalten oder es
können sowohl die Ampulle 132 als auch der Zylinderraum 102 Flüssigkeiten enthalten, deren Mischprodukt
nicht stabil ist und die deshalb erst kurz vor
as Gebrauch miteinander gemischt werden können.
Claims (3)
1. Spritzengestellanordnung mit einem ein Medikament
enthaltenden Behälter, einer ein zweites Medikament enthaltenden, eine Hohlnadel
tragenden Injektionsspritze und einer Teleskopanordnurig zum trennbaren Verbinden des Behälters
und der Injektionsspritze, wobei das Nadelende durch einen perforierbaren Ver-Schluß
abschließbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter aus einer Ampulle (132) aus starrem Material besteht, in deren Hals
der perforierbare Verschluß (138) eingesetzt ist, daß die Teleskopanordnung durch zwei gasdichte,
teleskopartig ineinandergreifende Hülsen (128, 130) gebildet wird, wobei die äußere Hülse (130)
formschlüssig auf dem Hals der Ampulle (132) und die innere Hülse (128) kraftschlüssig und
abziehbar auf einer Nadelhülse (124) der Injektionsspritze (102) befestigt ist.
2. Spritzengestellanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein, den Innenraum der
Injektionsspritze (102) abschließendes ausstoßbares Verschlußstück (126); wobei zwischen dem
Verschlußstück (126) und der Hohlnadel (118) ein Verbindungskanäl (127) vorhanden ist, dessen
Querschnitt den Querschnitt der Hohlnadel (118) mindestens um den Querschnitt des Verschlußstücks
(126) überschreitet.
3. Spritzengestellanordnung nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Hülse (130) einen bei zusammengeschobener
Teleskopanordnung in eine Nut (148) der inneren Hülse (128) eingreifenden Flansch (150) aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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