DE1488747C - Elektrischer Schrittschaltmotor - Google Patents
Elektrischer SchrittschaltmotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schrittschaltmotor, bestehend aus einem Stator aus
magnetischem Material mit mindestens zwei einander gegenüberstehenden Statorpolen, einer den Stator
teilweise umgebenden, mit Impulsen gleicher Richtung erregten Feldspule, einem zwischen den Statorpolen
drehbar gelagerten, zylindrischen permanentmagnetisierten Rotor mit mindestens einem Polpaar
und aus einem im Stator angeordneten, ein Vorspannungsmagnetfeld erzeugenden Permanentmagneten.
Ein derartiger Schrittschaltmotor ist bereits bekannt (österreichische Patentschrift 201901) und
weist zur Festlegung der Rotor-Drehrichtung einen in Drehrichtung kontinuierlich abnehmenden Luftspalt
auf, so daß ein in einer Vorzugsrichtung zunehmendes Statorfeld zur Festlegung der Rotordrehrichtung
erreicht wird.
Es ist auch zur Festlegung der Drehrichtung bei Synchronmotoren bekannt, die Ständerpole zu spalten
und jeweils einen Pol jeden Paares mit einer Kurzschlußwicklung zu versehen (deutsche Patentschrift
642 303). Hierdurch wird ein asymmetrisches Feld infolge der Dämpfung durch das erzeugte
Gegenfeld der Kurzschlußwicklung und eine Phasenverschiebung der einzelnen Polfelder erhalten.
Es ist weiterhin bei Synchronmotoren bekannt (USA.-Patentschrift 3 142 774), zur Kompensierung
der feldschwächenden Wirkung der Kurzschlußwicklung
den Luftspalt zwischen den die Kurzschlußwicklung tragenden Polen und dem Rotor kleiner
auszuführen als den Luftspalt zwischen dem Rotor und den keine Kurzschlußwicklung tragenden Polen.
.Dieser Synchronmotor weist aber kein durch einen Permanentmagneten erzeugtes Vorspannungsmagnetfeld
auf.
Die bekannten Motorkonstruktionen weisen keine eindeutige Lagebestimmung des Rotors in bezug auf
die Statorpole auf, so daß demzufolge nur verhältnismäßig niedrige Anlauf- und Bremsmomente erreicht
werden. Auch ist ein eindeutiger Einrichtungsanlauf nicht immer gewährleistet.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Motor der eingangs genannten Art zu schaffen,
der beim Einschalten einen sicheren Einrichtungsanlauf mit hohem Anlaufmoment .gewährleistet und
darüber hinaus nach dem Abschalten ein starkes Bremsmoment entwickelt.
Diese Aufgabe, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Statorpol in zwei Arme aufgeteilt ist,
von denen der eine eine Kurzschlußwicklung aufweist und eine solche Länge besitzt, daß der Luft-.
spalt zwischen ihm und dem Rotor kleiner ist als der Luftspalt zwischen dem anderen Polarm und dem
Rotor.
Besonders vorteilhaft ist beim erfindungsgemäßen Schrittschaltmotor das abgestufte Polfeld, wodurch
der Rotor durch das Zusammenwirken mit dem Vorspannungsmagnetfeld und der Polgestaltung im Moao
torstillstand jeweils eine einzige vorbestimmte Lage einnimmt. Durch die Erregung mit Impulsen festgelegter
Richtung kann er dann auch stets nur in einer einzigen Richtung anlaufen. Weiterhin zeichnet
sich der erfindungsgemäße Schrittschaltmotor durch vergleichsweise kleine Leistungsaufnahme bei hohen
Drehmomenten und durch seinen bei Energieabschaltung unverzüglich erfolgenden Stillstand aus,
welcher durch die zusätzlich zu der durch die Permanenterregung erzeugten Bremswirkung durch die
in den Kurzschlußwicklungen während der durch' Drehung induzierten Ströme erzeugten elektrodynamischen
Bremswirkung beschleunigt eingeleitet wird. Eine Erfindung wird nur in der Gesamtheit der in
Anspruch 1 angegebenen Merkmale gesehen. EIementenschutz für die Kennzeichnungsmerkmale wird
nicht begehrt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
■ F i g. 1 eine teilweise weggebrochene Vorderansicht einer bevorzugten zweipoligen Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. la einen Ausschnitt aus Fig. 1, in vergrößertem
Maßstab,
F i g. 2 einen Seitenschnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise weggebrochene Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schrittschaltmotors,
F i g. 4 einen Seitenschnitt längs der Linie 4-4 in Fig. 3,
F i g. 5 eine Vorderansicht einer dritten Motorausführung,
Fi g. 6 einen Aufsichtsschnitt längs der Linie 6-6 in
Fig. 5,
Fig. 7 eine teilweise weggebrochene Vorderansicht einer vierten Motorausführung,
Fig. 7a einen Ausschnitt aus Fig. 7, in vergrößertem
Maßstab,
F i g. 8 einen Seitenschnitt längs der Linie 8-8 in Fig. 7,
F i g. 9 eine Vorderansicht einer fünften Motorausführung und
Fig. 10 einen Aufsichtschnitt längs der Linie 10-10
in F i g. 9.
In den Fig. 1, la und 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform
eines zweipoligen Schrittschaltmotors dargestellt. Hierbei weist der Motor einen etwa C-för-
I 488
migen Stator auf, dessen Schenkel mit 30« bzw. 306
bezeichnet sind und der beispielsweise aus niedriggekohltem oder weichem Silizium-Stahl bestehen
kann. Die Blechpakete werden in üblicher Weise, z. B. mittels Hohlniete, zusammengehalten. Der Mittelabschnitt
des Stators 30 a, 30 b ist von einer Spulenhülse 42 mit aufgewickelter zweiklemmiger
Feldspule 40 umgeben, die durch eine elektrische Spannungsquelle erregt werden kann.
Der linke Statorschenkel 30 b endet am spulenfernen Ende in einem Statorpol 31 mit zwei Armen
32 a, 32 b, und der rechte Statorschenkel 30 α endet
in einem Statorpol 33 mit zwei Armen 34 a, 34 b. Innerhalb des von den zusammenstoßenden Polarmen
der Statorpole 31 und 33 umgrenzten, etwa kreisförmigen Raums ist ein Rotor 20 zentriert, der von einer
Welle 22 getragen wird, welche in Lagern 26 eines aus Messing oder ähnlichem Nichteisenmetall bebestehenden
Rotorgehäuses 24 gelagert ist.
Die Rotoranordnung besteht vorzugsweise aus einem verhältnismäßig schlanken Zylinder aus Magnetmaterial
von hohem B-H-Energieprodukt, d. h. hohem Restmagnetfluß und hoher Koerzitivkraft sowie
anderen günstigen magnetischen Eigenschaften. Bei diesem Magnetmaterial kommt es im Hinblick
auf das wechselnde Magnetfeld und die dadurch bedingten entmagnetisierenden Einflüsse, denen der
Rotor im Betrieb ausgesetzt ist, vor allem auf hohe Koerzitivkraft an. Da die Größe des Rotormagnetflusses
von entscheidendem Einfluß auf das erzielte Ausgangsdrehmoment des Motors ist, sollte das für
den Rotor ausgewählte Magnetmaterial vorzugsweise auch hohe Restinduktion besitzen.
Bei zweipoligen Rotoranordnungen ist es vorteilhaft, die Achse der magnetischen Orientierung mit
einem Durchmesser des zylindrischen Rotors zusammenfallen zu lassen.
Die Verwendung eines Rotormaterials von hohem Energieprodukt in Verbindung mit den erfindungsgemäßen
Merkmalen führt zu einem Motor mit äußerst hoher Startbeschleunigung. Dies bedeutet
wiederum, daß der Motor eine sehr kurze Ansprechzeit besitzt.
Zur weiteren Verbesserung der Anlaßbeschleunigungsleistung des Motors wird, wie an sich bekannt
(österreichische Patentschrift 201901), die Rotorform vorzugsweise derart gewählt, daß die Axiallänge
des Rotors größer als dessen Durchmesser ist. Eine solche schlankzylindrische Form setzt das Drehträgheitsmoment
des Rotors 20 um seine Welle 22 herab und erhöht dementsprechend das Drehmoment-Trägheits-Verhältnis
des Motors beim Anlassen.
Wie in den F i g. 1 und 1 a schematisch angedeutet ist, besitzt der Rotor zwei Magnetpole entgegengesetzter
Polarität, wobei die Form der beiden Magnetpolbereiche derart gewählt ist, daß sie den Rotor
20 in zwei axial verlaufende, halbzylindrische magnetisierte Abschnitte unterteilen. Bei einem Rotor aus
einem Magnetmaterial hoher Koerzitivkraft können die beiden Gebiete entgegengesetzter magnetischer
Polarität ohne schädliche Auswirkung einander sehr nahe gebracht werden, so daß sich die beiden Pole
jeweils über einen verhältnismäßig hohen Kreisbogen von praktisch 180° des Rotorumfangs erstrecken
können.
Zur Erzielung einer Ein-Richtungs-Lauf-Charakteristik ist bei dieser Ausführungsform der Erfindung
der Motor mit zwei Kurzschlußwicklungen 36 a, 36 b um je einen Arm 32 b, 34 a der gegabelten Statorpole
31 bzw. 33 versehen. Wie F i g. 1 zeigt, umschließt die Kurzschlußwicklung 36 α den unteren Arm 32 b des
linken Statorpols 31 und die Kurzschlußwicklung 36 b den oberen Arm 34 a des rechten Statorpols 33.
Diese diametrale Anordnung der abgeschirmten Polarme in bezug auf den Rotor 20 dient dazu, die
Richtung des Statormagnetflusses durch den Rotor-Stator-Luftspalt 35 von den nicht abgeschirmten
Armen 32 a, 34 b nach den abgeschirmten Armen
32 b, 34 a hin zu verlagern, wenn sich der Magnetfluß während des Anlassens aufbaut. Diese Richtungsverlagerung
verleiht infolge des verzögerten Magnetflußaufbaus in den abgeschirmten Statorpol-Armen dem
Motor in bekannter Weise Ein-Richtungs-Laufeigenschaften.
Weiterhin ist bei dem in den Fig. 1, la und 2
dargestellten zweipoligen Schrittschaltmotor zwischen der Feldspule und dem Rotor 20 ein Permanent-Magnet
50 vorgesehen, der den Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln 30 a und 30 b des Stators
überbrückt. Der aus beliebigem Permanentmagnetmaterial, wie hochgekohltem oder »Alnico«-
Stahl, bestehende Magnet 50 erzeugt einen »Vorspannungs«-Magnetfluß,
der den Magnetkreis des Motors auf zwei Hauptbahnen, deren Richtungsverlauf in F i g. 1 schematisch durch die gestrichelten Linien
55 α und 55 b angedeutet ist, durchfließt.
Der eine Teil des Vorspannungsflusses fließt längs eines Pfads 55 b vom Nordpol des Stabmagneten 50
zunächst im Statorschenkel 30 a abwärts, dann waagerecht durch das Statorjoch, in das zwecks Begrenzung
dieses Teilstroms ein Luftspalt 60 eingefügt ist, und anschließend im gegenüberliegenden Statorschenkel
30 b zum Südpol des Magneten 50 zurück. Der zweite, größere Teil des Vorspannungsflusses fließt längs
eines Pfads 55 α vom Nordpol des Magneten 50 zunächst durch den Statorschenkel 30 α in den Statorpol
33, dann über den Luftspalt 35 waagerecht in den Rotor 20, durchsetzt ihn diametral und fließt dann
weiter durch den Luftspalt im gegenüberliegenden Statorpol 31 und schließlich durch den Schenkel 30 b
abwärts zum Südpol des Magneten 50 zurück.
Im Ruhezustand, d. h. bei stromloser Motor-Feldspule 40, ist die Richtung des vom Magneten 50 ausgehenden
Magnetflusses im Rotor 20 wie in F i g. 1 gezeigt. In dieser Lage wird der Südpolbereich des
Rotors vom rechten, magnetisch mit dem Magnetnordpol verbundenen Statorpol 33 angezogen und
auf ihn ausgerichtet; dementsprechend wird auch der Rotornordpol vom linken, mit dem Magnetsüdpol
verbundenen Statorpol 31 angezogen und auf ihn ausgerichtet. Jedesmal, wenn die Feldspule 40 stromlos
wird und der Rotor 20 in die Ruhestellung tritt, nimmt er die Orientierung gemäß Fig. 1 ein, d.h.,
seine Polbereiche werden auf denjenigen Statorpol ausgerichtet, der infolge seiner Verbindung mit dem
Magneten 50 gegenpolig magnetisiert ist.
Bei Erregung der Feldspule 40 durch einen elektrischen Impuls vorgegebener Polarität und Amplitude
wird im Motormagnetkreis ein zweiter Magnetfluß erzeugt, der den Rotor 20 genau entgegengesetzt
zum Vorspannungsmagnetfluß durchfließt. Unter Zugrundelegung der in Fig. 1 dargestellten magnetischen
Polaritäten wäre die Polarität des angelegten Impulses derart, daß die Feldspule 40 auf der linken
Seite in F i g. 1 einen Nordpol und auf der rechten
Seite einen Südpol ausbildet, wobei sich der Feldspulen-Magnetfluß,
wie durch punktierte Linien 45 α und 45 b dargestellt, vom (linken) Spulennordpol ausgehend
in zwei Hauptpfade aufteilt. Der Hauptteil dieses im Statorschenkel 30 b aufwärts fließenden
Flusses folgt dem Pfad 45 a, läuft also durch den Magneten 50 und dann durch den Statorschenkel 30 a
abwärts zum (rechten) Spulensüdpol zurück, während der restliche Feldspulen-Magnetfluß entlang des
Pfads 45 b, d. h. aufwärts in den Statorpol 31, über den Stator-Rotor-Luftspalt 35 hinweg diametral
durch den Rotor 20, sodann durch den Luftspalt an der anderen Rotorseite in den Statorpol 33 hinein
und schließlich über den Schenkel 30 α zurück zum Feldspulensüdpol verläuft.
Wie aus der schematischen Darstellung gemäß F i g. 1 ersichtlich ist, laufen Feldspulen-Magnetfluß
und Vorspannungs-Magnetfluß im Luftspalt 35 zwischen Stator und Rotor einander entgegen, im Vorspannungs-Magneten
50 dagegen parallel, so daß die beiden Magnetflußpfade 45 α, 45 b der Feldspule bzw.
55 a, 55 b für den Vorspannungs-Magneten nur im Rotorbezirk gegeneinander, im übrigen Motormagnetkreis
aber parallel zueinander verlaufen. Durch diesen »Parallelverlauf« von Feldspulen- und Vorspannungs-Magnetfluß
wird der vom Feldspulenmagnetfluß auf den Magneten 50 ausgeübte Entmagnetisierungseffekt
herabgesetzt.
Die Amplitude des Feldspulen-Magnetflusses 45 b in den Statorpolen 31, 33 ist so gewählt, daß kurzzeitig
der Einfluß des in F i g. 1 nach links verlaufenden Vorspannungs-Magnetflusses 55 a im Luftspalt 35
aufgehoben und ein den Rotor 20 entgegengesetzt durchlaufendes Gesamtmagnetfeld erzeugt wird.
Durch diese Richtungsumkehr des auf den Rotor 20 einwirkenden, komplexen Stator-Magnetflusses werden
magnetische Anziehungs- und Abstoßungskräfte an seinen Magnetpolen hervorgerufen, die ihn um
180° drehen und dabei seine beiden Pole bei der Umkehrung des Magnetflusses durch die Statorpole 31
und 33 entsprechend ihre Plätze austauschen lassen.
Solange der an der Feldspule 40 angelegte elektrische Energieimpuls eine ausreichende Amplitude
besitzt, um im Rotor 20 einen zum Vorspannungs-Magnetfluß entgegengesetzten Gesamtmagnetfluß zu
erzeugen, bleibt der Rotor in seiner neuen, gegenüber der Ruhelage um 180° versetzten Lage stehen. Sobald
der Impuls jedoch aufhört und die Feldspule wieder stromlos wird, bildet sich der den Motormagnetkreis
durchsetzende Magnetfluß wieder in den vom Permanent-Magneten 50 allein erzeugten Magnetfluß
um, und da dieser den Rotor 20 entgegengesetzt zum Feldspulen-Magnetfluß durchsetzt, findet
im Luftspalt 35 eine zweite Flußrichtungsumkehr statt, so daß sich der Rotor erneut um 180° in die
der geänderten Flußrichtung entsprechende Gleichgewichtslage dreht.
Da der Luftspalt 35 zwischen dem Rotor 20 und den Statorpolen 31, 33 ungleichmäßig dimensioniert
ist, d. h. der Abstand des Rotors zu den Flächen der abgeschirmten Polarme 32 b, 34 a wesentlich kleiner
als zu den nicht abgeschirmten Polarmen 32 a, 34 b gehalten wird, stellt sich der Rotor bei Energieunterbrechung
bzw. beim Abschalten des Motors bei dem in der F i g. 1 angegebenen Vorspannungsmagnetfeld
in die dargestellte Ruhelage, da der Rotormagnetfluß infolge der ungleichmäßigen Luftspaltform derart
verläuft, daß der Rotor eine Ruhestellung einnimmt, in welcher sich die Mittelpunkte der beiden
magnetisierten Rotorpolbereiche unmittelbar an der Fläche der abgeschirmten und nicht an der der nicht
abgeschirmten Polarme befinden. Infolgedessen besitzt beim Einschalten der Statormagnetfluß — die
Erregung erfolgt mit Impulsen festgelegter und stets gleicher Richtung —, der anfänglich längs einer durch
die nicht abgeschirmten Polarme 32 a, 34 b gehenden Linie verläuft, eine zu den Rotormagnetpolen tangential
gerichtete Komponente, die den Rotor immer in die gewünschte Richtung hineindreht.
Bei nicht vorhandenem ungleichmäßigem Luftspaltabstand könnte der Rotor auch z. B. eine gegenüber
der Fig. 1 um 90° versetzte Ruhestellung einnehmen, in welcher seine Polbereichsmittelpunkte unmittelbar
auf die Flächen der nicht abgeschirmten Statorpolarme 32 a, 34 b ausgerichtet wären. In diesem
Fall würde sich der Rotor beim Anlassen zunächst verkehrt herum drehen. Mit den Kurzschlußwicklungen
36 a und 360 und dem Vorspannungsmagnetfeld
allein läßt sich also kein zuverlässiger »Ein-Richtungs-Anlauf« des Motors gewährleisten,
es bedarf hierfür vielmehr der Zusammenwirkung der Kurzschlußwicklungen mit den durch die beschriebene
ungleichmäßige Luftspaltform erzielten Magnetfluß und dem permanenten Vorspannungsmagnetfeld,
welche den Rotor unweigerlich in eine das Anlaufen in stets gleicher Richtung bewirkenden
Ruhestellung zwingt.
Es ist darauf hinzuweisen, daß das Vorhandensein des Vorspannungs-Magnetflusses mithilft, daß der
Rotor nach Impulsentzug der Feldspule plötzlich abstoppt, da jede Tendenz des Rotors, sich um mehr als
180° über die Ruhestellung hinaus zu drehen, durch das Zusammenwirken von Vorspannungs-Magnetfluß
und Rotormagnetpolen verhindert wird. Diese Bremswirkung wird noch wesentlich unterstützt
durch die elektrodynamische Bremswirkung, welche von den in den Kurzschlußwicklungen vom noch umlaufenden
Rotor induzierten Strömen hervorgerufen wird.
Infolge der Ein-Richtungs-Lauf-Charakteristik, bedingt durch die Kurzschlußwicklungen 36 α, 36 b und
durch die durch die Statorpole 31, 33 geschaffene, nicht gleichförmige Ausgestaltung des Luftspalts 35,
dreht sich der Rotor 20 bei jeder Magnetflußumkehrung stets in gleicher Richtung und somit addierend
weiter. Bei einem zweipoligen Rotor der in den Figuren dargestellten Art wird bei diesem zweiten Drehschritt
des Rotors 20, der nach Verschwinden des Erregerimpulses in der Feldspule 40 infolge der Magnetflußumkehrung
im Luftspalt auftritt, eine volle Umdrehung vervollständigt und der Rotor in die unmittelbar
vor Impulsanlegung eingenommene Ruhestellung zurückgebracht, d. h., der Rotor dreht sich
beim Anlegen des Erregerstroms an die Feldspule 40 um 180° und bei Unterbrechung der Stromzufuhr
nochmals um 180° und somit je Impulstakt um volle 360°.
Die erfindungsgemäße Konstruktion ist auch auf andere Motorkonstruktionen mit mehrpolpaarigem
Rotor anwendbar. Wenn beispielsweise beim Motor gemäß F i g. 1 der Rotor 20 so abgewandelt wird,
daß er drei umfangmäßig gleichmäßig verteilte Paare von Polen entgegengesetzter magnetischer Polarität
aufweist, liefert jeder Erregerimpuls eine 120°-Drehung des Rotors, nämlich beim Anlegen des Impulses
und der dadurch hervorgerufenen ersten Umkehrung
des Pol-Magnetflusses eine Drehung um 60° und nach Impulsende und der dadurch hervorgerufenen
zweiten Magnetflußumkehrung nochmals eine weitere Drehung um 60°. Der Rotor hat zwar in diesem
Fall nur 120 mechanische Grade, wohl aber eine volle Periode von 360 elektrischen Graden durchlaufen.
In den F i g. 3 und 4 ist eine abgewandelte Ausführungsform des Schrittschaltmotors veranschaulicht,
bei welcher der Vorspannungsmagnet 50 nicht zwischen Feldspule 40 und Rotor 20 eingesetzt, sondern
außen an den Motorstatorrahmen angesetzt ist. Im übrigen entspricht die Ausführungsform gemäß
F i g. 3 und 4 der Konstruktion nach den F i g. 1 und 2, so daß einander entsprechende Teile jeweils
mit den gleichen Bezugsziffern versehen sind. Auch bei dieser außenseitigen Anordnung des Vorspannungsmagneten
lauf en die Magnetflußpfade 45 a, 45 b für die Feldspule 40 und die Magnetflußpfade 55 a,
55 b für den Vorspannungs-Magneten 50 über den größten Teil des Motor-Magnetkreises hinweg parallel
zueinander und laufen nur die durch die Statorpole 31, 33, den Stator-Rotor-Luftspalt 35 und den
Rotor 20 verlaufenden Magnetflußlinien gegeneinander.
In den F i g. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei welcher die Feldspule 40 direkt
neben dem Rotor 20 angeordnet ist und die Magnetflußpfade 45 a, 45 b für die Feldspule und die Magnetflußpfade
55 a, 55 b für den Vorspannungsmagneten
einander parallel verlaufen. Die Statorschenkel 30 a, 30 ö bilden zusammen mit dem Vorspannungs-Magneten
50 eine rechteckige Schutzkonstruktion, welche die in ihrem Inneren angeordnete Feldspule 40
nebst Rotor 20 schützend umgibt. Die der Bauform gemäß F i g. 1 und 2 entsprechenden Teile sind wiederum
mit den gleichen Bezugsziffern versehen. Der Hauptunterschied dieser Bauform gegenüber derjenigen
gemäß den F i g. 1 und 2 besteht in der Verwendung eines einstückigen Statorpolglieds 33, wobei
jedoch die betrieblichen Vorteile die gleichen wie früher bleiben.
In den F i g. 7, 7 a und 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei welchem
die Magneto ußpfade 55 bzw. 45 des Vorspannungsmagneten
50 bzw. der Feldspule 40 in Reihe geschaltet sind. Hierbei ist der Magnet 50 als biegsames
Band aus permanentmagnetischem Material im Luftspalt 35 zwischen den beiden Statorpolen 31, 33 angeordnet
und umschließt das zylindrische Gehäuse 24 des Rotors 20. Dieses Magnetband ist, wie
ίο F i g. 7 a schematisch zeigt, in zwei halbkreisförmigen
Bereichen N und S entgegengesetzt polar magnetisiert und liefert dementsprechend ein magnetisches
Vorspannungsfeld, das den Rotor 20 und den Stator-Rotor-Luftspalt 35 in der durch die gestrichelte
Linie 55 angedeuteten Richtung durchläuft.
Diese Anordnung des Vorspannungsmagneten 50 direkt am Rotor 20 und Stator-Rotor-Luftspalt 35
stellt eine sehr wirksame Form einer Reihen-Vorspannung dar und ermöglicht eine wesentliche Verringerung
an Größe, Gewicht und Magnetkraft-Anforderung des zur Erzeugung des Vorspannungs-Magnetflusses
verwendeten Dauermagneten. Da bei einer derartigen Reihenschaltung der Magnetflüsse der
durch die Feldspule 40 gelieferte Magnetfluß den vom Vorspannungs-Magneten 50 gelieferten überwinden
muß, ist für den Vorspannungsmagneten 50 vorzugsweise ein Permanentmagnetmaterial mit sehr
hoher Eigenkoerzitivkraft, d. h. verhältnismäßig flacher Entmagnetisierungskurve, zu wählen.
In den F i g. 9 und 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das weitgehend der
Bauform gemäß F i g. 5 und 6 ähnelt, jedoch dahingehend abgewandelt ist, daß die Magnetflußpfade von
Vorspannungsmagnet 50 und Feldspule 40 im Motor-Magnetkreis in Reihe geschaltet und beide Erzeuger
neben dem Rotor 20 angeordnet sind, um einen höheren Wirkungsgrad sowie einen stärkeren Magnetfluß
im Stator-Rotor-Luftspalt 35 zu liefern. Auch bei dieser Reihenanordnung wird daher wünschenswerterweise
für den Vorspannungsmagneten 50 hochkoerzitives Magnetmaterial, z. B. Bariumferrit, verwendet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 515/157
Claims (2)
1. Elektrischer Schrittschaltmotor, bestehend aus einem Stator aus magnetischem Material mit
mindestens zwei einander gegenüberstehenden Statorpolen, einer den Stator teilweise umgebenden,
mit Impulsen gleicher Richtung erregten Feldspule, einem zwischen den Statorpolen drehbar
gelagerten, zylindrischen permanentmagnetisierten Rotor mit mindestens einem Polpaar und
aus einem im Stator angeordneten, ein Vorspannungsmagnetfeld erzeugenden Permanentmagneten,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Statorpol (31, 33) in zwei Arme (32a, 32b bzw.
34 a, 34 b) aufgeteilt ist, von denen der eine (326,
34 a) eine Kurzschlußwicklung (36 a, 36 b) aufweist und eine solche Länge besitzt, daß der
Luftspalt (35) zwischen ihm und dem Rotor (20) kleiner ist als der Luftspalt zwischen dem anderen
Polarm (32 a, 346) und dem Rotor.
2. Schrittschaltmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Luftspalt (35)
zur Erzeugung einer vorbestimmten Rotor-Ruhestellung an seinem Umfang mit konstantem Abstand
zum Rotor (20) ausgebildet ist.
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