DE1483198B1 - Uranlegierung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Uranlegierung, die insbesondere
in einem Kernreaktor, der mit natürlichem Uran betrieben und durch Kohlendioxydgas unter
Druck gekühlt wird, verwendbar ist.
Die immer weiter zunehmende spezifische Leistung von mit natürlichem Uran betriebenen und durch
einen Kreislauf von Kohlendioxyd unter Druck gekühlten Reaktoren erforderte eine Erhöhung von
Druck und Durchsatz des Kühlmediums und den Ersatz der massiven Uranstäbe durch Rohre von
immer dünnerer Wandstärke, um nicht bei einer gegebenen Temperatur des Kühlmediums zu hohe
Temperaturen im Bereich des Spaltmaterials zu erreichen. Die Herabsetzung der Wandstärke ist jedoch
durch die Kriechfestigkeit des Brennstoffmaterials begrenzt.
Es ist bereits aus der USA.-Patentschrift 2 919 186 eine ternäre Uranlegierung bekannt, welche bis 5°/0
Molybdän, bis 5% Silizium und als Rest Uran enthält. Weiter ist aus der deutschen Auslegeschrift ao
1152 267 eine ternäre Uranlegierung bekannt, welche 0,1 bis 2°/0 Chrom, 0,05 bis 1% Molybdän und als
Rest Uran enthält. Diese letztere Uranlegierung ist insbesondere für Kernbrennstoffelemente verwendbar.
Die Erfindung bezweckt eine quaternäre Uranlegierung mit einem Gefüge, die aus sehr kleinen «-Körnern
mit einer feinen Dispersion einer anderen Phase besteht. Diese beiden Merkmale werden als günstig
für die Haltbarkeit des Materials in Atomreaktoren angesehen, insbesondere hinsichtlich der Verbesserung
des Widerstands gegen Verformungen, die auf Strahlenwirkungen zurückzuführen sind, wie Kornwachstum,
Fließen und Schwellen. Diese MikroStruktur einer solchen Legierung ermöglicht ihre Verwendung
zur Herstellung von Rohren des Kernbrennstoffmaterials für einen Kernreaktor hoher spezifischer
Leistung.
Die erfindungsgemäße Legierung ist quaternär und besteht aus einer Uranlegierung mit 0,8 bis 1,5 %
Molybdän, 0,02 bis 0,08 % Silizium, 0,02 bis 0,08 % Zinn oder Chrom und Rest Uran (% = Gewichtsprozent).
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Legierung ebenfalls quaternär und besteht
aus einer Uranlegierung mit 0,8 bis 1,5% Molybdän, 0,02 bis 0,08% Aluminium, 0,02 bis
0,08 % Silizium, Zinn oder Chrom und Rest Uran.
Der Zusatz geringer Mengen zweier Elemente, wie Aluminium, Silizium, Zinn oder Chrom, zu einer
binären Uran-Molybdän-Legierung bewirkt entweder eine ultrafeine Verteilung einer intermetallischen Verbindung
oder des Zusatzmetalls oder eine feine Ausscheidung einer beständigen y-Phase. Diese y-Phase
wird gehärtet, indem die obenerwähnten Zusatzelemente in feste Lösung gebracht werden, was dem
Material eine erhöhte Kriechfestigkeit verleiht und seine Verwendung zur Herstellung von rohrförmigen
Brennstoffelementen für einen Betrieb in Kernreaktoren vom Typ Gas-Graphit ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Legierung ist nicht nur zur Herstellung von rohrförmigen Kernstoffbrennelementen
für Gas-Graphit-Kernreaktoren, sondern auch für die Herstellung von vollzylindrischen Stäben geeignet,
welche beispielsweise mit brutfähigem Material gefüllt sind und in diesem Fall in Wasserreaktoren
oder in schnellen Reaktoren zur Bildung der den Kern umgebenden radialen und axialen Brutzone verwendet
werden können. Das Uran kann natürlich angereichert werden, und die Stäbe kann man durch
Strangpressen herstellen.
Im Fall des Zusatzes von Silizium zu einer Uran-Molybdän-Legierung
ist es vorteilhaft, einen Gewichtsgehalt an Silizium von 0,08 % nicht zu überschreiten,
da oberhalb dieser Konzentration die Legierung wegen der Anwesenheit der in der Ebene der y-Korngrenzen
verteilten intermetallischen Verbindung U3Si2 eine
sehr große Sprödigkeit (Zerbrechlichkeit) besitzt.
Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Legierung sind hinsichtlich der Schwellung
des Materials bei Bestrahlung aus der nachfolgenden Gegenüberstellung zu entnehmen:
Art der Legierung
1. U-Mo 1,1%—Al
0,05% —Sn 0,05%
0,05% —Sn 0,05%
2. U-Mo 1,1% —
Cr 0,05%
Bestrahlungsdosis
in MW d/t
in MW d/t
5075
4500
4500
Schwellung
dV/V%
dV/V%
1,83%
21,04%
21,04%
Wenn man diese Angaben auf die gleiche Bestrahlungsdosis von 1000 MW d/t zurückführt, so erhält
man für die obige Legierung 1 eine Schwellung von 0,36% und für die Legierung 2 eine Schwellung von
4,67%.
Bei einer Bestrahlungsdosis von 9000 MW d/t erhält man für die Legierung 1 eine Schwellung von 3,6 %
und für eine ternäre Legierung U-Mo 0,1 % — Si 0,035% eine Schwellung von 11,9%.
Diese Ergebnisse zeigen klar den durch die Erfindung erzielten Fortschritt bezüglich der Schwellung bei
Bestrahlung im Vergleich mit den bekannten ternären Legierungen.
Im folgenden wird ein Beispiel der Herstellung einer erfindungsgemäßen Legierung angegeben.
Die verschiedenen Metallbestandteile der Legierung werden mit hohem Reinheitsgrad und in geeigneten
Mengenanteilen in einen im Innern des Uranblocks erzeugten Hohlraum gegeben. Dieser wird in einen
ausgekleideten Graphittiegel gebracht. Das Schmelzen wird unter Vakuum von 10~4 bis 10~B mm Hg in
einem Induktionsofen bei einer Temperatur von mindestens 145O0C während einer Zeit bis zu 30 Minuten
durchgeführt, so daß sich die verschiedenen Bestandteile homogen mischen. Die erhaltene Legierung wird
dann in Formen geeigneter Gestalt gegossen, um Rohre des Brennstoffmaterials zu erhalten.
Zur Erzielung des geeigneten Gefüges muß das in Formen gebrachte Material je nach der Art der Legierung
mit einer Geschwindigkeit zwischen 2 und 5O0C pro Minute abgekühlt werden. Diese Abkühlung
kann entweder unmittelbar nach dem Guß oder nach dem Entnehmen aus der Form in einem Induktionsofen,
dessen Leistung immer weiter verringert wird, um die gewünschte Abkühlungsgeschwindigkeit zu
erhalten, vorgenommen werden.
Das so hergestellte Rohr aus Brennstoffmaterial wird anschließend mindestens außen mit einer Metallhülse
ummantelt, um ein Brennstoffelement zu bilden, das mit Vorteil in einem Kernreaktor hoher spezifischer
Leistung verwendet werden kann.
Claims (2)
1. Quatemäre Uranlegierung, insbesondere verwendbar in einem mit natürlichem Uran betriebenen
und durch einen Kreislauf von Kohlendioxydgas unter Druck gekühlten Kernreaktor,
gekennzeichnetdurch einen Gehalt von 0,8 bis 1,5 7„ Molybdän, 0,02 bis 0,08% Silizium,
0,02 bis 0,08 °/0 Zinn oder Chrom und Rest Uran.
2. Uranlegierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Gehalt von 0,8 bis 1,5% Molybdän, 0,02 bis 0,08 % Aluminium, 0,02 bis
0,08 % Silizium, Zinn oder Chrom und Rest Uran.
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