DE1471826C - Verfahren zur Läuterung der Glasschmelze für die kontinuierliche Herstellung von Tafelglas - Google Patents

Verfahren zur Läuterung der Glasschmelze für die kontinuierliche Herstellung von Tafelglas

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DE1471826C
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Inventor
Emile Gilly Plumat (Belgien)
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AGC Glass Europe SA
Original Assignee
Glaverbel Belgium SA

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Läuterung der Glasschmelze für die kontinuierliche Herstellung von Tafelglas, das in geläuterter Form als erstarrendes Glasband auf einer glatten Unterlage einem Kühlofen zugeführt wird, sowie Vorrichtungen zur Aus- führung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das Verfahren, Tafelglas kontinuierlich herzustellen und dabei eine Oberflächenqualität zu erzielen, die einer Feuerpolitur vergleichbar ist, besteht bekanntlich darin, eine noch formbare Glasschicht über oder durch ein Bad aus geschmolzenem Metall hindurchzüfuhren, für welches Zinn und Zinnlegierungen mit Kupfer bereits um die Jahrhundertwende verwendet wurden.
Bei den verschiedenen Ausführungsformen des bekannten Verfahrens ist die Voraussetzung für die Oberflächenbehandlung eine möglichst weitgehende Läuterung des im Schmelzofen roh geschmolzenen Glases, jedoch ist diese Vorbehandlung mit erheblichen Nachteilen und beträchtlichem Aufwand ver- so bunden. Infolge des Volumens der bekannten Läuterungskammern muß die Glasmasse verhältnismäßig lange Zeit darin zurückbehalten werden, bis die in der Glasschmelze vorhandenen Gasbläschen zur Oberfläche aufsteigen können. Außerdem muß die Glasschmelze eine bestimmte Viskosität haben und . hierzu auf ausreichend hohen Temperaturen gehalten werden. Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich leicht eine Lösung der hi der feuerfesten Materialauskleidung der Läuterungskammer vorhandenen Stoffe und der Nachteil, daß auch das in der Glasschmelze üblicherweise vorhandene Soda verdampft. Ein weiterer Nachteil ist die verhältnismäßig große Wärmeenergie und die innerhalb der zu läuternden Glasschmelze.außerordentlich unterschiedliche Temperaturverteilung, also die Schwierigkeit, ein Temperaturgefälle in senkrechter Richtung zu vermeiden bzw. die zur Läuterung erforderliche Temperatur auch den untersten Schichten der Glasschmelze mitzuteilen. Das genannte Temperaturgefälle hat ein entgegengesetztes Gefalle der Viskosität zur Folge, so daß die Aufstiegsgeschwindigkeit der Gasblasen in nachteiliger Weise um so geringer ist, je tiefer diese in der Glasschmelze liegen.
Nach der Läuterung wird die Glasschmelze in der gewünschten Form ausgebreitet, dann zur Oberflächenbehandlung progressiv abgekühlt und dabei über die Metallschmelze hinweggeführt, wobei. ein möglichst laminarer Fluß angestrebt und deshalb Einflüsse auf die Randzonen der Glasschicht vermieden sowie möglichst gleichmäßige Temperaturabstufungen eingehalten werden sollen. Insbesondere muß ein Verlust der durch die Läuterung erreichten Materialeigenschaften im Verlaufe der nachfolgenden Oberflächenvergütung sorgfältig vermieden werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile und Schwierigkeiten beim Läutern der Glasschmelze für die kontinuierliche Herstellung von !Tafelglas zu vermeiden und mit mög- liehst geringem Fertigungsaufwand die bekannte Oberflächenvergütung durch ein flüssiges Metallbad mit einwandfrei geläuterter Glasschmelze bis zum erstarrenden Band durchzuführen.
Zur Lösung der genannten Aufgabe kann man den Aufwand für eine Läuterungskammer sehr weitgehend vermeiden, wenn man diesen Arbeitsvorgang unmittelbar der Oberflächenbehandlung vorschaltet und dazu gemäß der Erfindung die in einem Schmelzofen roh geschmolzene Glasmasse ungeläutert und zu einer ebenen Schicht ausgebreitet, zunächst durch eine Läuterungszone über eine glatte Fläche geführt und in einer den Abmessungen des herzustellenden Tafelglases entsprechenden Schicht auf einer zur raschen Läuterung geeigneten Temperatur gehalten, dann in der gleichen Form in einer Entstarrungszone gleichmäßig abgekühlt und danach in bekannter Weise als erstarrendes Band dem Kühlofen zugeführt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren · ergibt sich grundsätzlich der Vorteil, daß die Masse des in geschmolzenem Zustand zu haltenden Glases, insbesondere bei den zur Läuterung erforderlichen Temperaturen, auf diejenige Menge verringert ist, die sich unmittelbar durch den Fertigungsablauf bei der Herstellung des Tafelglases ergibt. Infolgedessen kann die Berührung der Glasmasse mit dem Material einer keramischen Ofenauskleidung auf die für den rohen Schmelzvorgang erforderlichen Temperaturbereiche begrenzt und vor allem die eigentliche Läuterung bei den entsprechend höheren Temperaturen ohne die vorstehend genannten Nachteile durchgeführt werden. Die erforderliche Aufstiegszeit für in der Glasschmelze enthaltene Gasbläschen ist bei gegebenen Temperaturen außerordentlich gering, weil die Aufstiegswege bei Tafelglas sehr klein sind. Man kann Schmelzöfen mit senkrecht angeordneter Schmelzwanne und ohne Läuterungskammer zur Herstellung von Tafelglas verwenden, die bei gleicher Kapazität geringere Oberflächen, weniger Raumbedarf und einen erheblich geringeren Heizbedarf haben.
Um die Glasschmelze nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu behandeln, kann das ungeläuterte Glas mit allen bisher bekannten Vorrichtungen geformt und ausgebreitet werden, beispielsweise durch Breitwalzen oder nach den bekannten Verfahren durch Ziehen in waagerechter Richtung oder auch in senkrechter Richtung nach unten. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht nun darin, daß sich bei geeigneter Bemessung der Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens eine Ausbreitung der Glasmasse auf die ge-" wünschten Abmessungen unmittelbar an den Schmelzofen anschließen kann und infolge der zur Läuterung erforderlichen Temperaturen zu einer sehr gleichmäßigen Ausbreitung der Schmelze auf der glatten und ebenen Oberfläche in der Läuterungszone schon von selbst ergibt. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zum Ausbreiten der Glasmasse in Form eines Bandes, zur Läuterung und zur Erstarrung dieses Bandes, bestehend aus einenr' Schmelzofen, einem Erstafrungsofen und einer Vorrichtung zum Verschieben des Erstarrungsglases, ist vorteilhaft so ausgestaltet, daß mit dem im wesentlichen eine Läuterungszone nicht aufweisenden Schmelzofen der Eingang einer Läuterungszone verbunden ist, die im ganzen durch eine ebene und waagerechte Oberfläche, eine Vorrichtung zur Herstellung einer bandförmigen Schicht aus flüssigem Glas mit einer der herzustellenden Glastafel entsprechenden Dicke und durch einen aus Boden, Decke und Seitenwände gebildeten und mit einer Heizeinrichtung versehenen Raum für die Aufrechterhaltung der zur Läuterung des Glasbandes erforderlichen Temperatur sowie durch einen Auslaß als Verbindung von der Läute-
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rungszone mit dem Ofenteil der Erstarrungszone ge- wünschten Geschwindigkeit abzukühlen, damit es
bildet ist. " · . . . rasch aus der sogenannten Entglasungszone austritt.
Außerdem kann die erfindungsgemäße Vorrich- In der Erstarrungszone wird das Glas vorzugsweise tung sehr ähnlich, jedoch in der Form abgewandelt von einem Bad aus geschmolzenem Metall getragen, sein, daß die glatte Fläche in der Läuterungszone 5 um dem Glasband auf seinen Oberflächen das Ausaus einem ebenen Blech, vorzugsweise aus Molybdän, sehen der Feuerpolitur zu verleihen. Das Bad aus besteht, das waagerecht auf einem Boden aus feuer- geschmolzenem Metall muß auf der gleichen Höhe festem keramischem Material aufruht und mit Rän- liegen wie die waagerechte Oberfläche der Affinierzone dem zur seitlichen Begrenzung der aufgenommenen und kann die gleiche Breite oder eine größere Breite Glasschicht versehen ist. Die steuerbare Abstufung io wie dieselbe aufweisen. Im ersten Fall muß die Erder Glastemperaturen in der Erstarrungszone und starrungszone mit Einrichtungen versehen sein, welche die in bekannter Weise am erstarrten und über ent- das Anhaften des erstarrten Glases an den Längswänsprechende Förderrolle ablaufenden Glasband an- den der Wanne verhindern, die das Bad aus geschmolgreifenden Zugvorrichtungen erlauben eine sehr sorg- zenem Metall enthält. Das Bad wird jedoch gegen fältige Einregelung des Verfahrensablaufes, und 15 Oxydation durch das Glasband geschützt, welches zwar ohne die erfindungsgemäße Läuterung der un- dasselbe vollständig bedeckt. Im zweiten Fall muß mittelbar am Ausgang des Schmelzofens ausgebrei- die Erstarrungszone Einrichtungen zur Führung des teten Glasschmelze zu beeinträchtigen. Glasbandes aufweisen sowie auch noch andere Ein-
In der Läuterungszone kann man dem Verfah- richtungen, welche die durch das Glasband nicht be-
rensablauf entsprechend hohe Temperaturen erzeu- 20 deckten seitlichen Abschnitte der Oberfläche des
gen, bei welcher die Glasmasse außerordentlich Bades aus geschmolzenem Metall gegen Oxydation
rasch geläutert wird. Die Aufrechterhaltung der schützen.
Temperaturen wird bei Strahlungsheizung durch die Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens Reflexion an der Trennfläche des Glases mit der gemäß der Erfindung weist in der Affinierzone des in darunterliegenden Metalloberfläche begünstigt. Nach as dünner Schicht ausgebreiteten Glases eine ebene und Bedarf können unmittelbar die heißen Gase des waagerechte Metalloberfläche auf.
Schmelzofens zur Temperaturerhöhung herangezo- Bei einer ersten Äusführungsform besteht diese gen werden. Entsprechend gestaffelte Heizeinrichtun- Metalloberfläche aus einem Blech, das auf einem gen können insbesondere auch innerhalb der flüssi- Boden aus feuerfestem keramischem Material aufruht, gen Metallbäder sowie als Kühleinrichtung dienende 3° Dieses Blech ist an den Längsrändem der Oberfläche Umlaufkanäle für Kühlflüssigkeit dicht unterhalb des vorzugsweise erhöht, um einen Kanal zu'bilden, in flüssigen Metalls angeordnet werden. Das flüssige welchem sich die Glasschicht während der Affinierung Metall hat bekanntlich eine außerordentlich hohe verschiebt. Das Blech besteht aus einem Metall, das Wärmeleitfähigkeit und infolgedessen praktisch kei- feuerfest und gegen den Angriff des Glases widernen Temperaturgradienten auch an der Oberfläche. 35 standsfähig ist, vorzugsweise aus Molybdän.
Infolgedessen sind die Behandlungstemperaturen der Bei anderen Ausführungsformen wird die Metall-Glasschicht über die Läuterungszone bis zum Aus- oberfläche durch die Oberfläche eines Bades aus gegarig für das erstarrte Glasband in jedem Querschnitt schmolzenem Metall gebildet, das in einer Wanne aus der Glasmasse nahezu gleich. Die im Bereich der feuerfestem keramischem Material enthalten ist. Das Trennwand unterhalb der Metalloberfläche zweck- 4° Bad kann aus Silber oder einer Silberlegierung bemäßig vorgesehene Schwelle im Form eines Quer- stehen, wie z.B. aus einer Legierung von Silber mit dammes trennt die beiden Zonen verschiedener Ar- Kupfer oder Zinn. Das Bad kann aber auch aus beitstemperaturen sehr wirksam. Der Temperatur- Zinn oder einer Zinnlegierung bestehen, wie z. B. aus verlauf in der Durchgangsrichtung ist in der Läute- einer Legierung von Zuin mit Kupfer oder Blei. . rungszone praktisch ein konstanter Temperaturwert, 45 Wenn als Bad aus geschmolzenem Metall Zinn der im Bereich der Trennwand bzw. Schwelle zu- oder eine Zinnlegierung verwendet wird, erstreckt sich nächst abnimmt und dann mit einstellbarer Neigung das Bad vorzugsweise über die ganze Länge der.Affibis auf den gewünschten Endwert am Ausgang der nierzone und der Erstarrungszone. Wenn jedoch für Erstarrungszone sehr einzuregeln ist über die Heiz- das Bad Silber oder eine Silberlegierung verwendet einrichtungen bzw. über die Temperatur oder Menge 50 wird, kann sich das Bad nur über die Affinierzone des flüssigen Kühlmittels der Kühleinrichtungen. In- erstrecken, und in der Erstarrungszone muß ein Bad folge ihrer geringen Dicke ist die erfindungsgemäß aus einem Metall verwendet werden, das einen niegeläuterte Glasmasse auch bezüglich ihrer Viskosität drigeren Schmelzpunkt aufweist wie z.B. Zinn oder außerordentlich gleichmäßig im Zustand von weniger eine Zinnlegierung. Diese beiden Bäder können in als 104 Poise. Das Aufsteigen der Gasbläschen ist 55 einer einzigen Wanne enthalten und, voneinander unter diesen Voraussetzungen außerordentlich rasch durch einen Querdamm getrennt sein, der fast bis zui möglich, und die Glasschicht kann auf der glatten Oberfläche der Bäder ansteigt. Die Verwendung eines waagerechten Metallfläche oder Metallschmelze in solchen Dammes ist auch zu empfehlen, wenn in der der Läuterungszone laminar fließen bzw. gleiten. In- Affinierzone ein Bad aus Zinn oder einer Zinnlegiefolgedessen kann die Glasschicht beim erfindungs- 60 rung verwendet wird, weil das thermische Verhalten gemäßen Verfahren energiesparend und zuverlässig des Bades aus geschmolzenem Metall in dieser Zone geläutert werden. von jenem des Bades in der Erstarrungszone sehr yer-
Die Erstarrungszone, in welcher die Glasschicht schieden ist. Die Wanne, die das Bad aus geschmolverfestigt werden muß, um ein Glasband zu bilden, zenem Metall zur Läuterung der Glasschicht enthält, das noch genügend formbar ist, um am Auslaß dieser 65 umfaßt, wie bekannt, auch Legierungen von Silber Zone von einem Walzenförderer aufgenommen zu und Zinn, braucht also eine ausreichend temperaturwerden, kann auf irgendeine Weise ausgebildet wer- feste Blechauskleidung. Diese besteht zweckmäßig den, wenn sie nur fähig ist, das Glas mit der ge- aus Molybdän und verhindert Verluste des geschmol-

Claims (10)

zenen Metalls in gleicher Weise, wie die Aufnahme chemischer Verunreinigungen der zu läuternden Glasmasse, bzw. der Metallschmelze aus einer keramischen Wanne. ■../■''■[. ■ .-■■..'. . ■■■.::. ■ "; ' ".. '." > In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, jeweils im Schnitt 'zeigt ' . ;.._■ /■■'■ : ■' ■■■.·,.■■-■■" χ.,'.-.* .„' .." ;·■.■';;■ Fig. 1 das erste Beispiel und ^ ο ; ; Pig. 2 das zweite Beispiel.' ΐ/ Ein Glasschmelzofen 1 ist jeweils nur durch die Aufnahmewanne für das roh geschmolzene Glas 2 dargestellt, welches noch keine Läuterung erfahren hat. Im übrigen kann der betreffende Schmelzofen beliebig ausgeführt sein, mit senkrechter Schmelzwanne und einfacher Trennung der geschmolzenen Masse vom schmelzenden Material durch eine Schwelle und eine entsprechende Aufnahmekammer, in jedem Fall ohne oder nur mit geringer Läuterung der Glasschmelze. Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach F i g. 1 ist außerordentlich einfach aufgebaut. An die Läuterungszone 3 schließt sich die Erstarrungszone 4 über einem gemeinsamen Boden 5 aus feuerfestem Material an. Beide Zonen sind jeweils durch eine Decke 6 abgeschlossen, durch eine Wand 7 voneinander getrennt. Am Eingang der Läuteruhgszöne 3 ist ein Auslaß 8 in Form eines Überlaufs für die Glasmasse 2 vorgesehen und abgedeckt mit einem Blech 10 aus Molybdän, auf dem sich das Glas in Form einer Schicht 12 ausbreiten kann, beiderseits begrenzt durch je eine Längswand 13 und durch Heizeinrichtungen 9 für die gewünschte Läuterungstemperatur. In der Erstarrungszone 4. ist eine Metallschmelze 16 in bekannter Weise angeordnet, auf einem nicht näher bezeichneten Blech gegenüber der keramischen Masse des Bodens 5 abgedeckt und sowohl mit Kühleinrichtungen 17 als auch durch eingetauchte Heizeinrichtungen 18 auf die gewünschte Temperaturabstufung regelbar. Das erstarrende und noch biegsame Glasband 19 wird über eine Rolle 20 durch zwei Walzen ΐ;22 jSeim nicht dargestellten Kühlofen zugeführt. Der Kühlofen und die Erstarrungszone zur Oberflächenvergütung sind bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung. Das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 zeigt außer den schon genannten und mit den gleichen Bezugsziffern bezeichneten Bauteilen folgende wesentliche Unterschiede: -■■" Eine durchgehende Blechwanne 25 enthält sowohl das Metallbad 16 in der Erstarrungszone 4 als auch ein Metallbad 14 in der Läuterungszone 3, in welches ebenfalls Heizeinrichtungen 15 eingetaucht sind. Unterhalb der Wand 7 zur Trennung der beiden Behandlungszonen sind auch die genannten Bäder durch einen Querdamm 23 in Form einer Schwelle weitgehend voneinander getrennt. Einerseits kann dadurch die gewünschte Läuterungstemperatur außerordentlich 'gleichmäßig aufrechterhalten werden und andererseits durch die jeweilige Kombination der Kühleinrichtungen 17 und Heizeinrichtungen 18 die in der Erstarrungszone vorgesehene Temperaturabstufung. Das erstarrende Glasband 19 verläßt in noch biegsamer Form nach, F i g. 2 eine Rampe 21, die aus . einem Material besteht, welches die behandelte Glasfläche nicht beschädigen kann, beispielsweise aus \ Graphit. Über die Rollen 22 wird das Glasband 19 auf die im nicht dargestellten Kühlofen erforderliche Höhe angehoben. Vorrichtungen 26 dienen dazu, die horizontale Lage der flüssigen Metallfläche beider Bäder 14 und 16 genau einzustellen. Der Querdamm 23 reicht bis dicht unter die Oberfläche des flüssigen Metalls beider Bäder und ist insbesondere notwendig, wenn diese aus verschiedenen Metallen bestehen sollen. Zinn und Silber, insbesondere deren Legierungen mit Kupfer oder Blei sind für die Metallbäder 14 und 16 beispielsweise geeignet. ίο y Verluste an geschmolzenem Metall treten praktisch nicht ein durch die bei den Ausführungsbeispielen gewählte Auskleidung mit Blech 10 bzw. 25, vorzugsweise aus Molybdän und damit ausreichend feuerfest und chemisch beständig, insbesondere gegenüber der Glasmasse. Wie die beiden Ausführungsbeispiele zeigen, kann sich das über den Auslaß 8 überlaufende flüssige Glas ohne Schwierigkeiten in der Läuterungszone ausbreiten und damit außerordentlich rasch und wirksam auf die zur Läuterung gewünschten Temperaturen gebracht werden bei einer Schichtdicke, die nur wenig größer ist als die Abmessungen des herzustellenden Tafelglases. Die Läuterung ist außerordentlich wirksam unmittelbar in den Verfahrensablauf einbezogen und praktisch beendet, bevor die Glasschicht 12 unter der Wand 17 hindurch in die Erstarrungszone für die bekannteOberflächenbehandlung eintritt. Eine außerordentlich gleichmäßige und laminare Glasströmung wird auf diese Weise kontinuierlich vom Schmelzofen 1 in rohem Zustand entnommen, bei ausreichend hohen Temperaturen gleichförmig ausgebreitet und geläutert sowie anschließend praktisch mit den gleichen Abmessungen und gleichen Temperatürwerten in jedem Querschnitt in der Erstarrungszone vergütet und verläßt mit einer Oberfläche, die einer Feuerpolitur gleicht, als erstarrendes, noch biegsames Band die jeweilige Vorrichtung. Der zur Durchführung des vorgeschlagenen Läuterungsverfahrens erforderliche Fertigungsaufwand und Energie- bedarf ist außerordentlich gering. Die bei den Ausführungsbeispielen gleichzeitig vorgenommene Ausbreitung der Glasschicht ist sehr zweckmäßig und kann die Anordnung besonderer Ausbreitungsvorrichtungen ersetzen. Besonders einfach.sind die Temperaturverhälthisse regelbar. Ohne Rücksicht auf die Art der Glasausbreitung ergibt sich auf diese Weise ein außerordentlich rasches und gleichmäßiges Läutern der ausgebreiteten Glasschmelze im gleichen . Arbeitsablauf, in welchem diese einer bekannten und bewährten Erstarrungszone zur Oberflächenbehandlung zugeführt wird. Auch die gewünschte Dicke des auf diese Weise hergestellten Glasbandes läßt sich bekanntlich sehr genau einregeln durch eine entsprechende Steuerung der Walzen 22, die das Glas- band dem nicht dargestellten Kühlofen zuführen. ^ '; -:.;. ■ - ^'Patentansprüche:
1. Verfahren zur Läuterung der Glasschmelze für die kontinuierliche Herstellung von Tafelglas, das in geläuterter Form als erstarrendes Glasband ·..·. .;.'■ auf einer glatten Unterlage einem Kühlofen zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, - daß die in einem Schmelzofen (1) roh geschmolzene Glasmasse (2) ungeläutert und zu einer ebenen Schicht ausgebreitet, zunächst durch eine Läuterungszone (3) über eine glatte Fläche(10 bzw. 14) geführt und in einer den Abmessungen
des herzustellenden Tafelglases entsprechenden Schicht (12) auf einer zur raschen Läuterung geeigneten Temperatur gehalten, dann in der gleichen Form in einer Entstarrungszone gleichmäßig abgekühlt und danach in bekannter Weise als erstarrendes Band (19) dem Kühlofen zur geführt wird. ' v.1'·" . ;
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zum Ausbreiten der Glasmassein Form eines Bandes, zur Läuterung und zur Er- ίο starrung dieses Bandes, bestehend aus einem Schmelzofen, einem Erstarrungsofen und einer Vorrichtung zur Verschiebung des Glasbandes, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem im wesentlichen eine Läuterüngszone nicht aufweisenden Schmelzofen (1) der Eingang einer Läuterungszone (3) verbunden ist, die im ganzen durch eine ebene und waagerechte Oberfläche (10, 14), eine Vorrichtung (8) zur Herstellung einer bandförmigen Schicht aus flüssigem Glas mit einer der her- ao zustellenden Glastafel entsprechenden Dicke und durch einen aus Boden (5), Decke (6) und Seitenwände gebildeten und mit einer Heizeinrichtung (9) versehenen Raum für die Aufrechterhaltung der zur Läuterung des GlasTiandes erforderlichen Temperatur sowie durch einen Auslaß als Verbindung von der Läuterungszone (3) mit dem Ofenteil der Erstarrungszone (4) gebildet ist. f
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die glatte Oberfläche in der Läuterungszone (3) aus einem ebenen Blech (10), vorzugsweise aus Molybdän, besteht, das waagerecht auf einem Boden (5) aus feuerfestem keramischem Material aufruht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge-. kennzeichnet; daß das Blech (10) an den Längsrändern der waagerechten Oberfläche zur Bildung eines Kanals für die Glaschicht (12) hochgezogen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Oberfläche durch ein aus flüssigem Metall bestehendes Bad gebildet ist, das sich in einer Wanne aus keramischem feuer-: festem Material befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Metallbad aus Silber, gegebenenfalls in Form einer Legierung aus Kupfer oder Zinn, besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Metallbad aus Zinn, gegebenenfalls aus einer Legierung aus Zinn und Kupfer oder Blei; besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Erstarrung des Glasbandes ein flüssiges Metallbad (16) aufweist, das sich an das flüssige Metallbad (16) der Läuterungszone (3) anschließt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad aus geschmolzenem Metall der Läuterungszone (3) und daß das flüssige Metallbad (16) der. Erstarrungszöne (4) in einer einzigen Wanne vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne zur Aufnahme des geschmolzenen Metallbades für die Läuterungszone (3) und die Erstarrungszöne (4) mit einem in den Boden der Wanne eingesetzten Querdamm (23) versehen ist, der bis unterhalb der Oberfläche des aus geschmolzenem Metall bestehenden Bades ansteigt und als Trenndamm zwischen dem geschmolzenen Metallbad der Läuterungszone und demjenigen der Erstarrungszone dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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