DE146290C

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Publication number: DE146290C
Application number: DENDAT146290D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

JVl 146290 -KLASSE 85 Λ.

Die Desinfektion von Pissoirs durch einfaches Streuen von Chlorkalk hat mannigfache Übelstände, wie z. B. die Beschmutzung der Kleidung und der nach dem Streuen auftretende sehr starke Geruch, namentlich aber das schnelle Wegspülen des Kalkes und damit der starke Verbrauch desselben, wo zugleich häufig eine Verstopfung des Einfallloches herbeigeführt wird. Diese Übelstände

ο hat man bereits in der Weise zu beseitigen gesucht, daß das Desinfektionsmittel in einem siebartig durchlöcherten Gefäß untergebracht wurde, welches von der zu desinfizierenden Flüssigkeit durchströmt wird. Aber auch da-

.5 durch wird ein' überflüssig starker Verbrauch des Desinfektionsmittels noch nicht durchgreifend verhindert. Denn bei dem zeitweiligen Andringen einer übermäßig großen Menge von Flüssigkeit wird eine größere

ίο Menge des Desinfektionsmittels gelöst und in den Abzugskanal geführt, als zur ausreichenden Desinfektion erforderlich wäre.

Den Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Rinnenpissoir, bei welchem das Des-

!5 infektionsmittel in bekannter Weise mit einem geneigt gelagerten Siebe bedeckt wird, durch welches hindurch nur ein Teil der einfallenden Flüssigkeit zu dem Desinfektionsmittel gelangt, während der übrige Teil unmittelbar in den Abzugskanal gelangt. Das Neue besteht darin, daß das Abdeckungssieb die Gestalt einer Haube besitzt, deren Seitenwände mit seitlichen Löchern versehen sind, welche gegen die in den Seitenwänden des Desinfektionsbehälters befindlichen Löcher versetzt sind. Die Flüssigkeit, welche zu dem Desinfektionsstoff gelangt und diesen teilweise löst, muß nun auf ihrem Wege zum Abzugskanal die beiden Reihen der gegeneinander versetzten Löcher passieren und wird dadurch in ihrer Geschwindigkeit so verlangsamt, daß die ungelöst mitgerissenen Teile des Desinfektionsstoffes sich absetzen und nicht mit weggespült werden.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar veranschaulicht Fig. ι einen Querschnitt und Fig. 3 einen Längsschnitt der Gesamtanlage, Fig. 2 einen Querschnitt und Fig. 4 eine Längenansicht der Chlorkalkkrippe.

Der innen weiß emaillierte, außen mit Teer bestrichene Kasten α ist an den Seiten mit Auflageleisten für das herausnehmbare Einfallsieb c versehen. Zur Aufnahme des Chlorkalkes dient die mit Handhaben f zum Herausheben versehene Krippe d, in deren Seitenwänden oberhalb des Bodens in gewissen Abständen voneinander halbkreisförmige Auslauflöcher e angeordnet sind. Diese Krippe wird von einer in ihrer Wölbung mit Einfalllöchern versehenen Haube g überdeckt, in deren Längsseiten sich halbkreisförmige Auslauflöcher h (Fig. 7) befinden, die gegen die Auslauf löcher e der Krippe d symmetrisch versetzt sind (s. Fig. 2). Auch die Haube ist zweckmäßigenveise. mit Handhaben zum Herausheben versehen.

Beim Gebrauche wird die Krippe d mit Chlorkalk gefüllt und in den Kasten α eingesetzt, die Haube g übergestülpt und der Kasten d durch den Einfalldeckel c geschlossen.

Das doppelte Sieb c g bewirkt eine vorzügliche Verteilung des Spülwassers durch Vermeidung ungestümer Wasserströmung, wodurch wiederum ein sparsamer \^rerbrauch des Chlorkalkes statthat. Da der Chlorkalk nicht nutzlos weggespült wird, ist die Desinfektion eine ungleich ausgiebigere.

Es ist ersichtlich, daß das Auseinandernehmen der ganzen Anlage zum Zweck der

ίο Reinigung oder Beseitigung einer A^erstopfung des Abflußrohres leicht bewirkt werden kann. Zudem sind die Einzelteile sämtlicher Körper bezw. Gefäße von glatten und einfachen Formen, deren Reinigung z. B. durch einen Wasserstrahl erfolgen kann.

Claims

Patent-Anspruch:

Rinnenförmige Pissoiranlage mit einem durch ein Sieb abgeschlossenen Behälter für ein Desinfektionsmittel, dem vermöge der Überdeckung mit einem geeignet gestalteten Sieb nur ein Teil der einfallenden Flüssigkeit zugeführt wird, um alsdann wieder mit dem ohne Desinfektion ablaufenden Teil der Flüssigkeit vermischt zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckungssieb, durch dessen obere Löcher die Flüssigkeit zu dem Desinfektionsmittel gelangt, die Form einer Haube besitzt, deren Seitenwände mit Löchern versehen sind, welche gegen die in den Seitenwänden des Desinfektionsbehälters befindlichen Löcher versetzt sind, so daß die Flüssigkeit durch diese beiden Siebwände nur mit verlangsamter Geschwindigkeit nach außen gelangen kann und daher das Absetzen ungelöst mitgerissener Teilchen des Desinfektionsmittels begünstigt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.