DE1458900B2 - Raffinations drehofen zur kontinuierlichen behandlung von schmelzfluessigem metall - Google Patents
Raffinations drehofen zur kontinuierlichen behandlung von schmelzfluessigem metallInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft einen Raffinations-Drehofen Ferner ist aus der USA.-Patentschrift 1862 726 eii
zur kontinuierlichen Behandlung von schmelzflüssi- Drehrohrofen bekannt, dessen beide Stirnseiten mi;
gem Metall, bestehend aus einem langgestreckten Endplatten verschlossen sind.
Gefäß kreisförmigen Querschnitts, das zur Drehung Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu-
um seine Längsachse angetrieben wird und an einem 5 gründe, einen Drehofen zur kontinuierlichen Raffi
ersten Ende eine konzentrisch zur Gefäßachse an- nation von schmelzflüssigem Metall anzugeben, be
geordnete größere Öffnung und an einem zweiten dem kontinuierlich die Metallschmelze und Schlacke
Ende eine ebenfalls konzentrisch zur Gefäßachse an- bildende Stoffe zugesetzt werden und nach der Raffi-
geordnete kleinere Öffnung aufweist und daß an je nation ebenfalls kontinuierlich das gereinigte Metal
einem Ende eine Schmelzaufgabevorrichtung bzw. io und die Schlacke voneinander getrennt abgeführ
eine Schmelzaustragsvorrichtung aufweist. werden.
Die herkömmlichen Öfen zur Raffination von Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfinduni
Metallen unter Verwendung geschmolzener Schlak- einen Raffinationsdrehofen der eingangs genanntei
ken, wie Siemens-Martin-Öfen, Birnen, Elektroofen, Art vor, der erfindungsgemäß derart ausgebildet ist
Drehöfen, haben sich seit kurzem mit dem Ziel ent- 15 daß ein unterer bogenförmiger Bereich der innerer
wickelt, einen wirksamen Kontakt zwischen dem Oberfläche des Gefäßes in bezug auf eine horizontale
schmelzflüssigen Metall und der geschmolzenen Ebene vom ersten zum zweiten Ende des Gefäße?
Schlacke zu erzielen. hin geneigt ist und daß die Durchmesser der beider
Ein wesentlicher Nachteil solcher Öfen besteht in Öffnungen derart bemessen sind, daß eine horizontal.,
dem diskontinuierlichen Arbeitsverfahren. Im beson- 20 Ebene, die die größere Öffnung ein wenig über derer
deren wird eine bestimmte Menge Schmelze und eine untersten Bogenstück schneidet, unter dem unterster
entsprechend gewählte Menge Schlacke in den Ofen- Bogenstück der kleineren Öffnung verläuft und dai.
raum eingegeben und nach der Beendigung der Raf- das Gefäß mit einer solchen Rotationsgeschwindig-
finationsreaktion durch Kontakt zwischen den beiden keit angetrieben wird, daß eine darin befindlicht
wird die gesamte Beschickung aus dem Ofen ab- 25 flüssige Schmelze zwar gerührt wird, jedoch vollstän-
gelassen, um den Ofenraum vollständig zu ent- dig in dem durch den unteren bogenförmigen Bereich
leeren. der inneren Oberfläche des Gefäßes und der horizon·
Erst nach dem Ablassen oder Entleeren können talen Ebene begrenzten Raum verbleibt und daß die
wieder neue Schmelze- und Schlackenchargen in Schmelzaufgabevorrichtung durch die größere Öff
den Ofenraum zur Durchführung eines zweiten Raf- 30 nung in das Gefäß hineinragt, während durch die
finationsvorgangs eingegeben werden usw. kleinere Öffnung eine Aufgaberutsche in das Gefäl?
Der Raffinationsvorgang kann daher nur absatz- ragt, durch die während der Drehung des Gefäße;
weise oder mit Partien erfolgen, was natürlich zu der Schmelze ein eine Schlacke bildender Stoff aus
einem verzögerten Betrieb, zu einem geringen ther- dem Behälter zugeführt wird, und die Schlacke eine
mischen Wirkungsgrad und zu einem hohen Anteil 35 auf der Oberfläche der Schmelze schwimmende Deckder
Arbeitskosten führt. Beispielsweise beträgt bei schicht bildet, die durch die größere Öffnung herausder
Verwendung eines Siemens-Martin-Ofens der fließt, während die Schmelze über die am gegenübermittlere
thermische Wirkungsgrad etwa 30%. liegenden zweiten Ende angeordnete Schmelzaus-Aus
der belgischen Patentschrift 561254 ist bereits fräsvorrichtung ausfließt.
ein Drehrohrofen zur Behandlung von schmelzflüssi- 40 Bei dem erfindungsgemäßen Drehrohrofen werden
gern Metall bekannt, der aus einem langgestreckten also Metallschmelze und Schlacken bildende Zusätze
Gefäß mit an seinen beiden Enden angeordneten an entgegengesetzten Enden des rotierenden Gefäßes
Schmelzaufgabe- und Schmelzaustragsvorrichtungen zugeführt, im Gegenstrom aneinander vorbeigeführt,
besteht. Schmelze und Zuschläge werden hierbei zu- um miteinander in Kontakt zu kommen, und Schlacke
gleich auf einer Seite dem Ofen zugeführt und 45 und Metallschmelze wiederum an entgegengesetzten
gemeinsam auf der anderen Seite abgeführt. Der Enden abgeleitet. Es erfolgt also eine automatische
Drehrohrofen soll mit einer so hohen Rotations- Trennung von Metallschmelze und Schlacke. Die
geschwindigkeit betrieben werden, daß sich nicht Rotationsgeschwindigkeit des erfindungsgemäßen
nur eine die gesamte Innenoberfläche des rotieren- Drehrohrofens ist so bestimmt, daß zwar die flüssige
den Gefäßes bedeckende Metallschicht bildet, son- 5° Schmelze gerührt wird, die Schlacke aber auf dem
dem diese gleichmäßige Schicht sogar zerrissen schmelzflüssigen Metall eine Deckschicht bilden
wird. . kann, die im wesentlichen in einer Horizontalen ver-
Aus der deutschen Patentschrift 534 096 ist es läuft und entgegengesetzt zur Fließrichtung der
bekannt, um dem Mißstand abzuhelfen, daß das am Metallschmelze auf der Oberfläche derselben
Eintragende eines Drehrohrofens eingegebene Gut 55 schwimmt und abfließen kann,
nicht dem Drehrohrofen folgend zum Austragende In den Unteransprüchen 2 bis 8 werden vorteilwandert, sondern zum Teil in entgegengesetzter hafte Ausgestaltungen der Gefäßform des Drehrohr-Richtung nach dem Eintragende zurückstrebt, in der ofens der Austragseinrichtung, ein Syphon zur Entden Drehrohrofen abschließenden Stirnwand in der nähme der Schmelze, eine zweckmäßige Anordnung Mitte eine Öffnung vorzusehen, durch welche das 60 eines Gasbrenners und ein Ventil zur Dosierung der Gut eingeführt wird. Schmelzaufgabe vorgeschlagen.
nicht dem Drehrohrofen folgend zum Austragende In den Unteransprüchen 2 bis 8 werden vorteilwandert, sondern zum Teil in entgegengesetzter hafte Ausgestaltungen der Gefäßform des Drehrohr-Richtung nach dem Eintragende zurückstrebt, in der ofens der Austragseinrichtung, ein Syphon zur Entden Drehrohrofen abschließenden Stirnwand in der nähme der Schmelze, eine zweckmäßige Anordnung Mitte eine Öffnung vorzusehen, durch welche das 60 eines Gasbrenners und ein Ventil zur Dosierung der Gut eingeführt wird. Schmelzaufgabe vorgeschlagen.
Aus der deutschen Patentschrift 547 091 ist ferner Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der
ein Drehrohrofen bekannt, dessen Außenfläche kegel- Erfindung an Hand der Zeichnungen beschrieben:
stumpfförmig geformt ist, während sein Innenraum F i g. 1 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im
die Form eines Zylinders aufweist. 65 Schnitt einer bevorzugten Ausführungsform der Er-
Aus der USA.-Patentschrift 3 358977 ist ein Dreh- findung,
rohrofen bekannt, der am Austragsende mehrere Fig. 2 und 3 Ansichten im Schnitt nach den
Austragsöffnungen aufweist. Ebenen IT-II bzw. III-III in Fig. 1,
3 4
F i g. 4 eine der F i g. 1 ähnliche Ansicht, in der 27 in Kontakt gehalten wird und sich nach unten
jedoch nur die gegenüber der ersten Ausführungs- in einen Schlackenaufnahmebehälter 35 erstreckt, der
form wesentlich abgeänderten Merkmale einer zwei- auf den Boden aufgestellt ist.
ten Ausführungsform dargestellt sind. Wenn der Antriebsmotor beim Schließen eines
Bei der in F i g. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform, 5 nicht gezeigten Schalters, der sich in der Stromweiche
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin- zuführungsleitung zum Motor befindet, eingeschaltet
dung darstellt, ist mit 10 der eigentliche Ofen be- wird, werden die Antriebsrollen 14 a und 15 a mit
zeichnet, der die Form eines drehbaren Zylinders hat, einer gewählten geeigneten Drehzahl zur Drehung
welcher an seiner inneren Wandfläche mit einer angetrieben, welche Drehung durch Reibung auf die
Schicht aus einer feuerfesten Auskleidung 11 ver- 10 Bänder 12 und 13 und damit auf den Zylinder 10
sehen ist, die in der bei Drehofen herkömmlichen übertragen wird. Sodann wird das Ventil 31 von
Weise aus Schamottesteinen besteht. Auf der Außen- Hand, mechanisch, durch Druckluft, hydraulisch
fläche des Zylinders sind zwei gesonderte Bänder 12 oder auf elektrischem Wege so verstellt, daß die
und 13 fest angeordnet, welche durch Rollen 14 a, Bodenöffnung 32 des Behälters 30 geöffnet und da-
14 b bzw. 15a, 15 b gelagert sind. Die Rollen 14a 15 mit schmelzfiüssiges Metall aus diesem mit einer
und 15 a sind mit einer Welle 16 verbunden, die angemessenen Geschwindigkeit durch die Leitung 33
von einem Elektromotor 17 zwangläufig angetrieben dem Inneren des Drehofens an dessen oberen Ende
werden kann, der auf einem auf den Boden auf- durch die Öffnung 27 zugeführt wird. Gleichzeitig
gestellten starren Unterbau 18 angeordnet ist. Die wird die Brennerdüse 25 gezündet, um die Tempera-Rollen
14 b und 15 b sind dagegen frei drehbar, 20 tür im Zylinderraum 10 auf einem gewählten Wert
jedoch durch eine Achse 19 in ähnlicher Weise starr zu halten, und wird das schlackenbildende Gemisch
miteinander verbunden. Wie ersichtlich, sind die mit einer geeigneten konstanten Geschwindigkeit aus
Rollen 14 a und 14 b größer als die Rollen 15 a und dem Behälter oder Trichter 22 dem Zylinder 10
15 b und haben alle Rollen eine Kegelstumpf form, zugeführt.
damit sie den Zylinder 10 in geneigter Stellung lagern 25 Das schmelzflüssige Metall fließt, gesehen in
können. Obwohl nicht dargestellt, ist ein Anschlag Fig. 1, von rechts nach links, wobei sich eine dünne
vorgesehen, durch welchen verhindert wird, daß sich geschmolzene Schlackenschicht auf dem Bad bildet
der Zylinder gleitend in eine untere Stellung ver- und von links nach recht, d. h. im Gegenstrom zum
schiebt. Metall fließt. Während der Zylinder ständig zur
Das untere oder linke Ende des Zylinders 2 ist 30 Drehung angetrieben wird, werden die Schlacken-
durch eine Endplatte 20 abgeschlossen, die lösbar schicht und das Metallbad einer entsprechenden
aufgeschraubt ist. Die Endplatte 20 ist in ihrer Mitte Rührbewegung unterzogen, so daß der Kontakt zwi-
mit einer Öffnung 21 versehen. sehen beiden gegenüber dem beträchtlich beschleu-
An dem einen Ende des Zylinders 10 befindet sich nigt wird, der bei dem herkömmlichen Verfahren
ein Behälter 22, der starr auf einem auf dem Boden auf- 35 erzielt wird. Infolge dieser Rührwirkung und des
stehenden Traggerüst 23 angeordnet und mit einem erwähnten Gegenstrombetriebs wird die Kontaktschlackenbildenden
Gemisch gefüllt ist, das nach- fläche zwischen den beiden Phasen ständig erneuert
stehend näher mit Zahlenbeispielen beschrieben ist. und verändert, so daß die gewünschte Raffinations-Der
Behälter 22 ist an seinem Boden mit einer Auf- wirkung stark beschleunigt wird,
gaberutsche 24 ausgebildet, die sich mit einem ge- 40 Das in der beschriebenen Weise raffinierte Metall ringen Betrag durch die Öffnung 21 in den Innen- wird im wesentlichen kontinuierlich aus einer oder raum des Zylinders erstreckt. In der Nähe der zwei der Auslaßöffnungen 36 ausgetragen, die sich Rutsche ist eine Brennerdüse 25 vorgesehen, die gerade unterhalb des Badspiegels befindet bzw. beebenfalls auf dem Gerüst 23 angeordnet ist und in finden. Die Austraggeschwindigkeit wird durch eine ähnlicher Weise in den Ofenraum im Zylinder hin- 45 entsprechende Einstellung des Ventils 31 im wesenteinragt. Die Endplatte 20 ist mit mehreren Austritts- liehen gleich der Eintraggeschwindigkeit gehalten, so öffnungen 36 zum Austragen von schmelzflüssigem daß im wesentlichen eine bestimmte Menge der und raffiniertem Metall, beispielsweise von Stahl- Schmelze in dem sich drehenden Zylinder gehalten schmelze, geformt. wird. Nach Beendigung der Reaktion wird die ge-
gaberutsche 24 ausgebildet, die sich mit einem ge- 40 Das in der beschriebenen Weise raffinierte Metall ringen Betrag durch die Öffnung 21 in den Innen- wird im wesentlichen kontinuierlich aus einer oder raum des Zylinders erstreckt. In der Nähe der zwei der Auslaßöffnungen 36 ausgetragen, die sich Rutsche ist eine Brennerdüse 25 vorgesehen, die gerade unterhalb des Badspiegels befindet bzw. beebenfalls auf dem Gerüst 23 angeordnet ist und in finden. Die Austraggeschwindigkeit wird durch eine ähnlicher Weise in den Ofenraum im Zylinder hin- 45 entsprechende Einstellung des Ventils 31 im wesenteinragt. Die Endplatte 20 ist mit mehreren Austritts- liehen gleich der Eintraggeschwindigkeit gehalten, so öffnungen 36 zum Austragen von schmelzflüssigem daß im wesentlichen eine bestimmte Menge der und raffiniertem Metall, beispielsweise von Stahl- Schmelze in dem sich drehenden Zylinder gehalten schmelze, geformt. wird. Nach Beendigung der Reaktion wird die ge-
Das höhere oder rechte Ende des Zylinders 10 ist 50 schmolzene Schlacke kontinuierlich und allmählich
in ähnlicher Weise mit einer Endplatte 26 versehen, über den untersten Teil der Öffnung 27 in den Aus-
die eine größere Öffnung 27 aufweist, welche mit tragtrichter 34 ausgetragen, von dem aus sie in den
einer Rauchkammer 28 in Verbindung steht, welche Behälter 35 gelangt.
einen Gasauslaßkanal 29 besitzt, der sich von der Bei der Verwendung des vorangehend beschriebe-
Kammer nach oben erstreckt. 55 nen Drehofens wird eine hochwirksame und be-
Mit 30 ist ein Behälter für schmelzflüssiges Metall schleunigte Reaktion zwischen der Schmelze und der
bezeichnet, der mit einem nicht gezeigten Schmelz- geschmolzenen Schlacke erzielt, so daß die Behandofen
verbunden und mit einem Ventil 31 ausgerüstet lungszeit des Metalls im Ofen im Vergleich zu den
ist, durch welches eine Beschickungsöffnung 32 in bisherigen diskontinuierlichen Verfahren, besonders
der Bodenwand des Behälters 30 geschlossen und 60 bei der Verwendung des herkömmlichen Drehofens
geöffnet werden kann. Die Öffnung 32 bildet den Ein- zur Raffination von Stahl, beträchtlich verkürzt werlaß
zu einer Beschickungs- oder Zufuhrleitung 33, den kann. Der Verbrauch an schlackenbildendem
die sich durch die Rauchkammer 28 und die Gas- Gemisch kann ebenfalls entsprechend verringert
auslaßöffnung 27 in den Innenraum des Ofenzylin- werden,
ders 10 erstreckt. 65 Obwohl der Raffinationsvorgang mit dem voran-
ders 10 erstreckt. 65 Obwohl der Raffinationsvorgang mit dem voran-
In der Nähe des Bodens der Rauchkammer 28 ist gehend beschriebenen Drehofen durchgeführt werden
ein Schlackenaufnehmer in Form eines Trichters 34 kann, auch wenn er waagerecht statt geneigt anvorgesehen,
der mit dem untersten Teil der Öffnung geordnet ist, ist die letztere Ordnung wegen der ver-
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besserten Rührwirkung und für das Erzielen einer Bedeutung. Bei dem diskontinuierlichen Arbeitsve;
größeren Schlackenkontaktfläche zur Erhöhung des fahren hat das Verteilungsprinzip einen beträchtliche
möglichen Raffinationswirkungsgrades vorzuziehen. Einfluß auf die Ergebnisse des Raffinationsvorgang:·
Damit der bestmögliche Raffinationswirkungsgrad Daher ist, wenn einmal ein Gleichgewichtszustan·
erreicht werden kann, muß die Höhe der untersten 5 hinsichtlich der Verunreinigungen zwischen de
Teile beider Endöffnungen 21 und 27 sorgfältig ge- Schlacke und der Schmelze hergestellt ist, keine wei
wählt werden. Für diesen Zweck werden die Durch- tere Raffination des Metalls über die vorhanden
messer der beiden Öffnungen und wird der Neigungs- Konzentration der in der Schmelze enthaltenen Ver
winkel des Drehzylinders so gewählt, daß die in unreinigungen möglich.
Reaktion getretene Schlacke schließlich durch die 10 Bei der erfindungsgemäßen Raffination enthält di
größere Endöffnung 27 überlaufen kann, während näher den Auslaßöffnungen 30 gebrachte Schmelz
sie daran gehindert wird, aus der kleineren End- immer nur eine stark verringerte Menge Verunrein;
öffnung 21 auszutreten. gungen und wird mit der neu eingetragenen Schlack
Jede der Schmelzgutaustrittsöffnungen 36, welche in Kontakt gebracht, die natürlich fast keine aus de
mit dem sich drehenden Zylinder 10 umlaufen, wird 15 Schmelze entfernte Verunreinigungen enthält, so da
zuerst mit der schwimmenden und allmählich fließen- die Endstufe der Raffination bis zu einem höchsi
den Schlackenschicht auf der Schmelze in Kontakt möglichen Grad, jedoch unter Verwendung eine
gebracht und dann mit der letzteren. Daher dient die geringstmöglichen Menge jungfräulicher Schlacke
Öffnung 36 beim Hindurchtritt durch die beiden durchgeführt wird.
schmelzflüssigen Phasen zum Austragen von Schlacke 20 Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß bei de
und Schmelze von der Schlacke und der Schmelze Verwendung des erfindungsgemäßen Raffinations
im Raffinationsinnenraum des sich drehenden Zylin- ofens ein kontinuierlicher Betrieb unter gewählte;
ders durch die untere Endplatte 20 hindurch zu einem Bedingungen ohne Schwierigkeit sichergestellt wer
Behälter 37. den kann, so daß die Raffinationsleistung des erfin
Die ausgetretene Menge geschmolzener Schlacke 25 dungsgemäßen Raffinationsofens um das mehrfach,
ist in diesem Falle wegen der geringen Dicke der des herkömmlichen diskontinuierlich arbeitende:
Schlackenschicht sehr gering, so daß die Kontakt- Raffinationsofens erhöht wird, was zu einer beträcht
Zeitdauer der Schlackenaustrittsöffnung 36 mit der liehen Verringerung der Arbeitskosten je Leistungs
schwimmenden Schicht sehr kurz ist. Wenn das Aus- einheit führt.
treten der schmelzflüssigen Schlacke in diesem Fall 30 Eine von der vorangehend beschriebenen etwa
völlig verhindert werden soll, kann ein nicht gezeigter abgeänderten Ausführungsform (in F i g. 4 gezeigt)
beweglicher Deckel für jede der Öffnungen 36 vor- bei welcher die Austragvorrichtung für die raffiniert
gesehen werden. Der Deckel wird während jedes Schmelze eine wesentliche Abänderung erfahren hat
Durchgangs der entsprechenden Austrittsöffnung 36 Ferner hat der eigentliche Drehofen die Gestal
durch die Schlackenschicht von Hand oder mecha- 35 eines abgestumpften und waagerecht angeordnete;
nisch in seine wirksame oder Schließstellung gebracht. Kegels 10 statt die eines geneigten Zylinders.
Vorzugsweise wird die Zahl der Schmelzaustritts- Wie ersichtlich, können jedoch bei der Verwen
öffnungen 36 so gewählt, daß praktisch eine kon- dung einer solchen Abänderung keine wesentliches
stante Austrittströmung der Schmelze stattfindet. Bei nachteiligen Wirkungen aufreten.
der in Fig. 1 bis 3 gezeigten bevorzugten Ausfüh- 40 Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist eine nach Ar
rungsform sind vier solche Öffnungen vorgesehen. eines Syphons wirkende Saugaustrittsleitung 40 vor
Bei einer solchen Anordnung der Austrittsöffnungen gesehen, von der nach dem Durchtritt durch euu
ist, wie ersichtlich, wenn eine dieser Öffnungen im kleinere Endöffnung 41 in der größeren Endplatz
Begriff ist, aus dem schmelzflüssigen Bad auszutreten, mit ihrem Ende in das Bad bis zu einer bestimmte!
die nächstfolgende öffnung bereits im Bad ein- 45 Tiefe taucht,
getaucht. Das Syphon saugt ebenfalls nur die erfolgreicl
Ferner ist zu erwähnen, daß die Schmelzaustritts- raffinierte Schmelze ab. Ein wesentlicher Vorteil
geschwindigkeit, die erreichbar ist, wenn diese beiden welcher durch die Verwendung eines solchen Syphon:
aufeinanderfolgend angeordneten Austrittsöffnungen gewährleistet ist, besteht darin, daß die Gefahr eine;
in einem oberen Teil der Schmelze eingetaucht sind, 50 gleichzeitigen Austritts von Schlacke mit der aus-
im wesentlichen gleich derjenigen ist, welche durch tretenden Schmelze mit Sicherheit vermieden wird
eine einzige der vier Austrittsöffnungen 36 erhalten Ein weiterer Vorteil besteht in der Möglichkeit dei
wird, wenn sie durch das Metallbad hindurchtritt, Vereinfachung des Gesamtaufbaus sowie der Be-
was durch den Unterschied in der Badtiefe oberhalb dienung des Ofens.
der jeweiligen Austrittsöffnung bedingt ist. Die Ab- 55 Unter Umständen kann jedoch die Verwendung
messungen der Öffnungen sind so gewählt, daß den einer Syphonaustrittsvorrichtung zu Nachteilen füh-
erwähnten erforderlichen Strömungsbedingungen ren, welche durch die Art, die höhere Temperatur
Rechnung getragen wird. und die Viskosität der Schmelze verursacht werden
Obwohl der Schmelze und der Schlacke unter dem In diesem Falle ist die erstbeschriebene Ausführungs-Einfluß
der Drehung des zylindrischen Ofens eine 60 form nach Fig. 1 bis 3 zu empfehlen.
Rührbewegung mitgeteilt wird, werden sie bei der Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 sind Teile.
beschriebenen Gegenstromanordnung in gutem Kon- welche denjenigen der ersten Ausführungsform gleich
takt miteinander gehalten. Es läßt sich daher eine oder ähnlich sind, mit den gleichen Bezugsziffern
beträchtlich höhere Raffinationswirkung bei Verwen- gekennzeichnet, die jedoch mit einem Strich versehen
dung einer kleineren Menge Schlackenbildner als bei 65 sind.
dem herkömmlichen diskontinuierlichen Verfahren Nachfolgend werden das Wesen und die Wirkun-
erreichen. Das bei dem erfindungsgemäßen Ofen gen des erfindungsgemäßen Ofens an Hand von zwei
angewendete Gegenstromprinzip ist von wesentlicher Behandlungszahlenbeispielen näher erläutert:
Beispiel 1
Raffination von Stahlschmelze durch Entschwefelung
Raffination von Stahlschmelze durch Entschwefelung
Es wurde ein waagerecht gelagerter kegelstumpfförmiger
Drehofen von der in F i g. 4 gezeigten Art mit einem größeren und einem kleineren Durchmesser
von 1200 mm bzw. 800 mm und einer Länge von 2000 mm verwendet.
Der kegelstumpff örmige Of en wurde mit 30 U/min angetrieben. Es wurden vier Schmelzaustrittsöffnungen
wie bei der ersten vorangehend in Verbindung mit F i g. 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsform
verwendet, von denen jede einen Durchmesser von 40 mm hatte. Die größere Endöffnung hatte einen
Durchmesser von 400 mm und die kleinere Endöffnung einen Durchmesser von 200 mm. Die
schmelzflüssige Charge wurde in den kegelstumpfförmigen Ofen kontinuierlich mit einer Menge von
24,3 to p. h. eingegeben und auf etwa 1600° C durch das Entzünden und eine entsprechende Einstellung
der Brennerdüse gehalten. Die Austrittsmenge der raffinierten Stahlschmelze durch die vier
Austrittsöffnungen wurde im wesentlichen gleich der Eintrittsmenge der Schmelze gehalten. Die Dicke der
freien Oberfläche der Schmelze schwimmenden Schlacke hatte einen Mittelwert von 70 mm. Das
Gewicht des langsam fließenden Schmelzbades betrug 2,1 to.
Als Schlackenbildner wurde ein Gemisch aus CaO 44%, SiO2 13%, MgO 18%, CaF 15% und
MnO 10% verwendet. Die geschmolzene Schlacke wurde kontinuierlich mit einer Menge von 0,15 to je
Tonne der Schmelze ausgetragen.
Durch diese Raffinationsbehandlung wurde ein anfänglicher Schwefelgehalt von 0,0063% auf 0,004%
herabgesetzt. Es wurde eine Ausbeute von 580 to je 24 Stunden erzielt. Die vorstehend angegebenen
Prozentzahlen sind als Gewichtsprozente zu verstehen. Die Ausbeute aus einem diskontinuierlich
arbeitenden Stahlraffmations-Drehofen herkömmlicher Art ergab nur 70 to je 24 Stunden trotz des
Umstandes, daß die Charge für einen Raffinationsvorgang mit 3,0 to gewählt wurde, was einem höheren
Wert für diese Ofenart entspricht. Die verbrauchte Schlacke betrug 0,3 to je Tonne der zur
Raffination eingetragenen schmelzflüssigen Charge. Die restliche Menge nach der Raffination betrug
0,028% im Vergleich zu dem ursprünglichen Wert 0,063%.
Die Raffination von Stahlschmelze durch Entkohlung und Entphosphorung
Zur Raffination wurde der im vorangehenden Beispiel 1 benutzte Ofen verwendet. In diesem Falle
wurde jedoch gasförmiger Sauerstoff verwendet, um die Atmosphäre im Ofenraum azidisch zu halten.
Als Schlackenbildner wurde ein Gemisch aus CaO 4%, SiCL 13%, MgO 18%, FeO 20% und
MnO 5 % im Verhältnis von 20 kg je Tonne Stahlcharge verwendet. In diesem Falle war die Menge
der zugeführten Schlackenbildner verhältnismäßig klein. Wegen der azidischen Natur der zur Raffination
verwendeten Atmosphäre wurde in an sich bekannter Weise ein Teil des in der Schmelze enthaltenen
FeO oxydiert, das mit der vorhandenen Menge FeO in der Schlacke zusammenwirkte, um die
P- und C-komponenten zu oydieren, wodurch P2O3
und CO erhalten wurden. Das FeO wurde dabei zu Fe zurückverwandelt.
Die Stahlschmelze wurde in dem Ofen in der gleichen Weise wie vorangehend beschrieben eingegeben,
und es wurde ein gefrischter Stahl erhalten, der 0,4% C und 0,005% P enthielt, im Vergleich zu
dem ursprünglichen Gehalt von 1,0% C und 0,2% P. Bei einer ähnlichen Raffinationsbehandlung in
ίο einem herkömmlichen vergleichbaren Ofen würde
ein Produkt mit 0,01% P und 0,6% C bei Verwendung einer reichlichen Menge Schlacke von 0,1 to
je Tonne Stahlschmelze erhalten werden. Die Ausbeute an gefrischtem Stahl würde einen kleineren
Wert, als im vorangehenden Beispiel 1 angegeben, haben.
Aus dem vorangehenden ergibt sich, daß durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Raffinationsofens ein kontinuierlicher und außerordentlich be-
schleunigter Metallraffinationsprozeß ohne Schwierigkeit durchgeführt werden kann. Außerdem kann
die Verbrauchsmenge der Schlackenbildner doch im Vergleich zu den bekannten Verfahren beträchtlich
herabgesetzt werden. Gleichzeitig kann eine Vereinfachung der Bedienung des Raffinationsofens, eine
Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades und eine wesentliche Herabsetzung der Arbeitskosten
erzielt werden, was einem wesentlichen technischen Fortschritt entspricht.
Claims (8)
1. Raffinations-Drehofen zur kontinuierlichen Behandlung von schmelzflüssigem Metall, bestehend
aus einem langgestreckten Gefäß kreisförmigen Querschnitts, das zur Drehung um seine
Längsachse angetrieben wird und an einem ersten Ende eine konzentrisch zur Gefäßachse
angeordnete größere Öffnung und an einem zweiten Ende eine ebenfalls konzentrisch zur Gefäßachse
angeordnete kleinere Öffnung aufweist und das an je einem Ende eine Schmelzaufgabevorrichtung
bzw. eine Schmelzaustragsvorrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
ein unterer bogenförmiger Bereich der inneren Oberfläche des Gefäßes (10) in bezug auf eine
horizontale Ebene vom ersten zum zweiten Ende des Gefäßes hin geneigt ist und daß die Durchmesser
der beiden Öffnungen (21, 27) derart bemessen sind, daß eine horizontale Ebene, die die
größere Öffnung (27) ein wenig über deren unterstem Bogenstück schneidet, unter dem untersten
Bogenstück der kleineren Öffnung (21) verläuft und daß das Gefäß (10) mit einer solchen Rotationsgeschwindigkeit
angetrieben wird, daß eine darin befindliche flüssige Schmelze zwar gerührt wird, jedoch vollständig in dem durch den
unteren bogenförmigen Bereich der inneren Oberfläche
des Gefäßes und der horizontalen Ebene begrenzten Raum verbleibt und daß die Schmelzaufgabevorrichtung
(31,32,33) durch die größere Öffnung (27) in das Gefäß (10) hineinragt, während
durch die kleinere Öffnung (21) eine Aufgaberutsche (24) in das Gefäß (10) ragt, durch
die während der Drehung des Gefäßes (10) der Schmelze ein eine Schlacke bildender Stoff aus
dem Behälter (22) zugeführt wird, und die Schlacke eine auf der Oberfläche der Schmelze
schwimmende Deckschicht bildet, die durch die
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größere Öffnung (27) herausfließt, während die Schmelze über die am gegenüberliegenden zweiten
Ende angeordnete Schmelzaustragsvorrichtung (36) ausfließt.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das langgestreckte Gefäß die Form
eines Zylinders hat.
3. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das langgestreckte Gefäß eine
kegelstumpfförmige Gestalt hat.
4. Ofen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrageeinrichtung für
die raffinierte Schmelze die Form von mehreren, vorzugsweise vier kleineren Öffnungen in der
einen Endplatte des Gefäßes hat.
5. Ofen nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekenn-
10
zeichnet durch mindestens ein Syphon zur Entnahme der raffinierten Schmelze aus dem Inneren
des eigentlichen Drehofens.
6. Ofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Gasbrenner (25) durch die kleinere Öffnung (21) in das Gefäß (10) hineinragt.
7. Ofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
über die größere Öffnung (27) eine Gasabzugsvorrichtung (28, 29) mit dem Gefäß (10) verbunden
ist.
8. Ofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelzaufgabevorrichtung ein Ventil (31) zur Steuerung der Zufuhr der Schmelze aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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