DE144649C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Zinken der bekannten rotierenden Trommeln von Kartoffelerntemaschinen, welche bei ihrer Drehung den aufgeworfenen Erdstreifen durchdringen und die in demselben befindliehen Früchte herausbringen und in Richtung rechtwinklig zur Furche fortschleudern, bestehen aus gleich langen Zinken oder sie sind in nach hinten abnehmender Länge hergestellt. Hierbei wird die beabsichtigte Wirkung hauptsächlich durch den vorderen der Stäbe oder der Zinken hervorgerufen, welcher bei jeder Umdrehung seiner Welle jedesmal von neuem derartig in den Erdstreifen eindringen muß, daß die tiefstliegenden Kartoffeln in seinen Bereich kommen und von ihm herausgebracht werden.

Eine Folge dieser Anordnung ist nicht nur ein großer Kraftbedarf der Aushebvorrichtung, sondern auch, im Hinblick auf das unvermittelt bis in die ganze Tiefe erfolgende Eindringen des Vorderstabes in den Erdboden, ein seitliches Abdrängen derselben aus ihrer Zugrichtung, welches sich namentlich in dem Fall störend geltend machen wird, wenn die betreffende Einrichtung nicht wie bisher unmittelbar einen Bestandteil des Pfluges bildet, sondern an diesen, wie im vorliegenden Fall, als selbständiges ablösbares Gerät mittels eines einzigen Bolzens angehängt ist.

Gegenstand der Erfindung ist ein derartiges selbständiges Gerät, das an einem zum Ausheben von Kartoffeln dienenden Pflug im Bedarfsfalle zwecks Zusammenreihens der ausgehobenen bezw. freigelegten Kartoffeln angehängt

wird und bei dem die oben genannten Übelstände der bisherigen Einrichtungen gleicher Art möglichst vermieden werden sollen. Erreicht wird dieses dadurch, daß nach der vorliegenden Erfindung die zum seitlichen Herausschleudern der Früchte bestimmten Stäbe, welche sich hintereinander auf der der Furche parallelen Welle befinden, von vorn nach hinten stetig an Länge zunehmen, so daß der erste Stab nur den Scheitel des aufgeworfenen Erdstreifens berührt, während der letzte bis in die zum Herausholen der tiefstliegenden Frucht erforderliche Tiefe eindringt. Der jedesmal nächst folgende Stab hat immer nur einen Erdstreifen seitwärts zu schieben, dessen Höhe gleich der Differenz seiner Länge zu jener des vorausgehenden Stabes ist; gleichzeitig erfolgt das Ausheben der Kartoffeln unter der Mitwirkung sämtlicher Stäbe, und zwar allmählich je nach ihrer Tief lage, so daß die höchstliegenden von den Vorderstäben und die tiefstliegenden von den Hinterstäben erfaßt und beiseite geschoben werden.

Auf der Zeichnung ist in

Fig. ι ein Längsschnitt, mit Weglassung der seitlich des Transportrechens befindlichen Fanggitter,

Fig. 2 eine Draufsicht,

Fig. 3 ein Querschnitt nach x-x eines solchen Gerätes zur Darstellung gebracht.

Die in einem horizontalen Rahmen α oberhalb der Furche und parallel zu ihr gelagerte Welle i, welche in bekannter Weise mit Hülfe von Zahnrädern h g bezw. g^l e und d von der Achse c der Laufräder b des als Anhängekarren gebildeten Geräts in Drehung versetzt wird, trägt in diesem Fall zwei oder mehrere Längsreihen ganz dünner und entsprechend

breiter Stäbe /, die in solchem Abstand voneinander angeordnet sind, daß Kartoffeln zwischen den Lücken nicht hindurchgehen können und sämtlich der Bewegung der Stäbe folgen müssen. Die Länge der Stäbe jeder Reihe nimmt stetig zu, derartig, daß der vorderste Stab nur bis zum Scheitel des vom Pfluge aufgeworfenen Erdstreifens reicht, während der hinterste Stab in denselben bis zur Tiefe der

ίο tiefstliegenden Früchte eindringt. Um indes die Tiefe den je nach der Bodenart und Pflanzungsweise der Kartoffeln voneinander abweichenden Verhältnissen anpassen zu können, ist das Gerät mittels eines um einen wagerechten Zapfen ρ schwingenden Armes 0 an den zum Ausheben der Früchte bestimmten Pflug so angehängt, daß durch Höher- oder Tieferstellen dieses Armes ein Senken und Heben der Welle i und damit ein mehr oder minder tiefer Eingriff der Stäbe Z erzielt werden kann. Die Drehrichtung der letzteren kann im übrigen auf bekannte Weise nach Bedarf so umgestellt werden, daß die Kartoffeln stets gegen denjenigen zur Begrenzung ihrer Wurfweite bestimmten netzbespannten Rahmen geworfen werden, welcher dem nächsten aufzuwerfendeti Erdstreifen gegenüberliegt.

Zur Aufrechterhaltung einer möglichst ständig gleichbleibenden Höhe des vom Pfluge aufgeworfenen Erdstreifens kann zwischen den zum Durchwühlen des letzteren bestimmten Stäben / und dem Pflug eine in Höhenlage verstellbare Walze η vorgesehen sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kartoffelerntemaschine mit Schleuderrad bezw. Schleudertrommel, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe der Trommel in ihrer Länge von vorn nach hinten zunehmen, derart, daß ein stufenweises Durcharbeiten des Kartoffeldammes erfolgt, zum Zweck, die besonders bei loser Anhängung des Geräts an einen Pflug störend auftretenden seitlichen Ausweichungen zu verringern.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.