DE1444839B - Hydraulische Flüssigkeiten - Google Patents

Hydraulische Flüssigkeiten

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DE1444839B
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DE
Germany
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hydraulic fluids
octylamine
amines
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additives
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Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Johannes Ev Dr 8261 Burg kirchen Miller (verstorben), Knoblauch, Wolf gang, 8263 Burghausen, Krempl Engel bert, Muller, Heinz, Dr , 8261 Burg kirchen
Original Assignee
Farbwerke Hoechst AG, vormals Mei ster Lucius & Brumng, 6000 Frankfurt

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Description

Hydrodynamische und sonstige hydraulische Flüssigkeiten auf Basis von Glykolen, Glykoläthern und Polyglykolen sind bekannt. Sie müssen sehr vielen, sich zum Teil widersprechenden Anforderungen genügen, und dabei muß oft ein Gewinn an einer Eigenschaft durch eine Einbuße bezüglich einer anderen Eigenschaft erkauft werden. Gefordert wird hoher Siedepunkt, hohe Temperaturbeständigkeit in beiden Richtungen, hohe Schmierfähigkeit, hohe Reservealkalität und möglichst geringe Korrosionswirkung. Bisher lassen sich alle diese Forderungen nur bedingt in einer einzigen Rezeptur erfüllen. Hohe Reservealkalität, die durch Pufferung mit borsauren Salzen oder Borsäureestern erreicht wird, verstärkt infolge der Hydrolyse dieser Zusätze mit dem anwesenden, aus der Luft aufgenommenen Wasser die Korrosionsgefahr für Leichtmetall. Maßnahmen zur Verringerung der korrosiven Eigenschaften beeinträchtigen die Schmierfähigkeit.
Die USA.-Patentschrift 2 584 086 offenbart Nitrite von Aminen als Korrosionsschutzmittel für solche Bremsflüssigkeiten, welche von vornherein größere Mengen Wasser enthalten oder im Laufe ihres Gebrauches aufnehmen und dabei als Inhibitoren in der Dampfphase fungieren, wobei diejenigen Metallteile geschützt werden sollen, welche sich oberhalb des Spiegels der Flüssigkeit befinden. Für nicht wäßrige Systeme ohne Dampfphase, wie in vorliegendem Fall, sind solche Korrosionsschutzmittel jedoch ungeeignet, da sie in wasserfreien Hydraulikflüssigkeiten mit hohen Siedepunkten auf Glykolbasis nicht löslich sind und selbst zu hohe Dampfdrücke aufweisen.
Gemäß der USA.-Patentschrift 2 830 021, der deutschen Auslegeschrift 1 008 851 und der Patentschrift 2291 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin sind zwar auch schon gewisse Amine oder Aminsalze als Korrosionsschutzmittel Gemischen von Kohlenwasserstoffen, die als Schmiermittel, Treibmittel oder Brennstoffe verbraucht werden, zugesetzt worden. Bei diesen Gemischen handelt es sich aber um ausgesprochen nichtpolare, hydrophobe Körper, bei denen ganz andere Verhältnisse vorliegen als bei den Hydraulikflüssigkeiten der vorliegenden Erfindung, deren Basis Glykole und Glykoläther sind, also Stoffe, die auf Grund von Hydroxylgruppen und Ätherbrücken ausgesprochen hydrophilen Charakter haben. Die in den genannten Patentschriften verwendeten aliphatischen und aromatischen Amine sowie ihre Salze sind außerdem weder in Hydraulikflüssigkeiten auf Glykolbasis löslich noch können die hierfür notwendigen Zusätze alle Funktionen, wie Schmierung, Pufferung, Verträglichkeit mit Dichtungsteilen aus Naturkautschuk und Buna S, sowie einen umfassenden Korrosionsschutz gegenüber Eisen-, Bunt- und Leichtmetallen in einem erfüllen.
Es wurde nun gefunden, daß aliphatische Amine mit geraden oder verzweigten Kohlenstoffketten von 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in hydraulischen Flüssigkeiten der gekennzeichneten Art eine den Boraten annähernd gleichwertige Pufferung bewirken und außerdem die korrodierende Wirkung wesentlich vermindern. Das gleiche gilt für die Salze der genannten Amine oder deren Kondensationsprodukte mit Alkylenoxyden.
Als Basis für die Zusätze der Erfindung kommen die Amine natürlich vorkommender Fette, wie Oktylamin, Nonylamin, Decylamin, Dodecylamin, Oleylamin, Cetylamin oder Talgfettamin sowie die synthetischen Fettamine mit zwei- oder mehrfacher Kettenverzweigung in Frage. Sie werden angewendet in der Form ihrer Salze mit höheren Fettsäuren, Borsäuren 5 od. dgl. oder als Polyäthylenglykolätherderivate mit bis 8 oder auch 20 Mol C2H4O.
Bei der praktischen Verwirklichung der Erfindung geht man beispielsweise von einem Grundansatz der nachstehenden Zusammensetzung aus:
40,6% Äthylpolyglykol,
20,0% Butylpolyglykol,
35,4% Diglykol/Triglykol,
4,0% Polyhydroxyoxalkylat als Schmierkörper.
Dieser Grundansatz wird erfindungsgemäß mit 0,1 bis 3,0% wechselnder Korrosionsschutzmittel versetzt.
Beispiel 1
Grundansatz
+ 0,1% Oktylamin
Beispiel 2
Grundansatz
+ 0,1% Oktylamin
+ 0,1% Oktylamin · 8 Mol C2H4O
Beispiel 3 Grundansatz
+1,5% Oktylamin · 8 Mol C2H4O + 0,1% Talgfettaminoleat
B e i s ρ i e 1 4
Grundansatz
+ 0,2% Oktylamin · 8 Mol C2H4O
B e i s ρ i e 1 5
Grundansatz
-·■ · +0,2% Oktylamin · 8 Mol C2H4O ■ :■ +0,1% Oktylaminoktoat
+0,2% Kokosfettaminoleat
B e i s ρ i e 1 6 Grundansatz
+0,2% Oktylamin · 8 Mol C2H4O + 0,3% Oktylaminoktoat
B e i s ρ i e 1 7 ■ Grundansatz
+ 0,2% Oktylamin · 8 Mol C2H4O + 0,1 % Kokosfettaminoleat
B e i s p'i e 1 8
Grundansatz
+ 0,2% Oktylamin · 8 Mol C2H4O +0,2% Kokosfettaminoleat
Die Auspufferung des zusatzfreien Grundansatzes und der hydraulischen Flüssigkeiten der vorstehenden Beispiele ist in der anschließenden Tabelle zusammengestellt.
1
Tabelle
Grund-
ansalz
Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4 Beispiel 5 Beispiel 6 Beispiel 7 Beispiel 8
Korrosionsprüfung
nach SAE 70 R 3,
Angriff auf Cu mg/cm2
-0,429 -0,122 -0,175 -0,030 -0,020 -0,021 -0,024 -0,017 -0,014
EMPA-Test + 5% H2O,
Angriff auf Avional
mg/cm2
-0,285 -0,048 -0,032 0 -0,025 0 0 0 0
pH 1:9 6,7 8,5 8,8 9,1 8,1 8,1 8,4 8,5 8,5
HCl 2,6 2,6 2,8 7,2 2,7 2,5 2,6 2,6 2,7

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von aliphatischen Aminen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in geradliniger oder einfach oder mehrfach verzweigter Anordnung oder/und Kondensationsprodukten dieser Amine mit Alkylenoxyden oder/und Salzen dieser beiden Körperklassen mit höheren Fettsäuren oder Borsäure allein oder in Kombination untereinander als puffernde und korrosionshindernde Zusätze zu hydrodynamischen und hydraulischen Flüssigkeiten auf Basis von Glykolen, Glykoläthern, Polyglykolen und Gemischen derselben, wobei die Zusätze in einer Menge von 0,1 bis 3,0% in den hydrodynamischen und hydraulischen Flüssigkeiten enthalten sind.

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