DE132228C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 48«.

Bislang wurden zur Bereitung elektrolytischei· Bäder fast ausschliefslich Metallsalze anorganischer Säuren verwendet und nur in selteneren Fällen griff man zu Verbindungen von Basen mit organischen Säuren wie z. B. Oxalsäure, Milchsäure, Citronensäure etc. Diese carbonsauren Salze aber, wie auch die freien Säuren, leiden alle an dem Uebelstande, dafs sie durch den elektrischen Strom tiefergehende Zersetzungen erfahren, so dafs einerseits die Badflüssigkeiten in unliebsamer Weise verunreinigt werden und andererseits eine stete Erneuerung dieser organischen Säuren erforderlich ist, was natürlich einen pekuniären Verlust mit sich bringt.

Erfinder hat nun bei seinen Versuchen ermittelt, dafs die Sulfonsäuren der aromatischen Reihe und ihre Salze sich in diesen Hinsichten günstiger verhalten wie die Carbonsäuren, indem sie nach seinen Beobachtungen bei den Spannungen, welche für die Abscheidung gal-, vanischer Metallniederschläge in Frage kommen, sich widerstandsfähiger gegen die zersetzende Einwirkung des elektrischen Stromes verhalten und nicht so leicht wie die Carbonsäuren eine tiefergehende Spaltung erfahren. Aufserdem besitzen die Salze der Sulfonsäuren ein stärkeres Dissociationsvermögen und liefern jonenreichere Bäder, wie die mit Salzen der Carbonsäuren hergestellten. Auch zeigen die Metallniederschläge, die aus diesen sulfonsäuren Salzen durch Elekrolyse erzeugt werden, einen hohen Grad von Ductilität, sind -von feiner Structur und 'bedecken die Oberflächen, auf welchen sie niedergeschlagen werden, sehr gleichmäfsig.

Die Herstellung der Bäder kann nun in der mannigfachsten Weise erfolgen. Entweder stellt man sich die betreffenden metallsulfonsauren Salze rein dar und löst sie für sich oder unter Zugabe von Leitungssalzen direct in Wasser oder anderen Lösungsmitteln, oder man benutzt das rohe Sulfurirungsgemisch, das bei der Darstellung der Sulfonsäuren erhalten wird, und neutralisirt mit den Oxyden oder Carbonaten der Metalle, deren Bäder man erzielen will. Dabei kann man auch einen Theil der Säuren vorher mit Soda oder mit anderen Basen binden und dann erst weiter mit Verbindungen von Schwermetallen neutralisiren. Auch kann man die Badflüssigkeiten dadurch gewinnen, dafs man die Lösung der Sulfonsäuren zwischen Elektroden, von welchen die Anode aus dem Metall besteht, dessen Bad man herstellen will, elektrolysirt. Zur besseren Erklärung seien noch einige Beispiele von Badzusammensetzungen genannt, mit welchen der Erfinder gute Resultate erhalten hat; dabei können jedoch die Mengenverhältnisse beliebig geändert werden.

Beispiele.

a) 1000 g m-benzoldisulfonsaures Kupfer,

200 g m-benzoldisulfonsaures Natron,
10 1 Wasser.

b) 500 g (2 · 6)-naphtalindisulfonsaures

Kupfer,

500 g schwefelsaures Kupfer,
10 1 Wasser.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Verfahren zur Herstellung von galvanischen Metallniederschlägen, dadurch gekennzeichnet, dafs dem Elektrolyten Salze der Sulfonsäuren der aromatischen Kohlenwasserstoffe, sowie ihrer Derivate, oder diese Sulfonsäuren selbst zugesetzt werden.