DE1301488B - Verfahren zur Polymerisation von Butadien - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von ButadienInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Poly- Polymerisat, das bei einer praktisch konstanten, jedoch
merisation von Butadien in Gegenwart eines Kata- niedrigeren Polymsrisationstemperatur erzeugt wird,
lysators, der durch Mischen einer Lithiumverbindung Die Erfindung ermöglicht die Verminderung des
mit einer Verbindung der Formel RnAlJm und einer Kaltflusses von cis-l,4-Polybutadien. Sie steigert den
Verbindung der Formel TiX1 erhalten worden ist, 5 cis-l,4-Gehalt eines Polybutadiene, das in Gegenwart
worin R einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder eines metallorganischen Katalysators hergestellt wird,
aromatischen Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird die
m und η ganze Zahlen, die mindestens gleich 1 sind Polymerisation in zwei Stufen durchgeführt, wobei die
und deren Summe 3 beträgt, und X Chlor, Brom oder Temperatur im Verlauf der Polymerisation steigt, wie
Jod bedeutet. Dieses Verfahren ist dadurch gekenn- io oben näher beschrieben wurde. Es wurde gefunden,
zeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, zu daß im Gegensatz zu den bisher bei einem Verfahren
dessen Herstellung als Lithiumverbindung eine Ver- der beschriebenen Art verwendeten Katalysatoren der
bindung der Formel RLi^, worin R die obengenannte erfindungsgemäße Katalysator ein Polymerisat erzeugt,
Bedeutung hat und χ eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, bei dem der cis-l,4-Gehalt durch die Technik der
verwendet worden ist. 15 steigenden Temperatur nicht vermindert wird.
Die Verwendung bestimmter metallorganischer Ka- Zu den bei der Erfindung verwendbaren lithium-
talysatoren zur Beschleunigung der Polymerisation organischen Verbindungen gehören Isopropyllithium,
konjugierter Diolefine hat in den letzten Jahren in der n-Butyllithium, sec.-Butyllithium, tert.-Butyllithium,
Kautschukindustrie große Bedeutung erlangt. Einer n-Amyllithium, tert.-Octyllithium, n-Decyllithium,
der Vorteile bestimmter Katalysatoren dieses Typs 20 Phenyllithium, 2-Naphthyllithium, 4-Butylphenylbesteht
darin, daß sie zur Regelung der Molekular- lithium, p-ToIyllithium, 4-PhenyIbutyllithium, Cyclostruktur
der erhaltenen Polymerisate verwendet werden hexyllithium, 4-Butylcyclohexyllithium, 4-Cyclohexylkönnen,
so daß Polymerisate mit 85°/o und mehr butyllithium, 1,4-Dilithiobutan, 1,10-Dilithiodecan,
cis-l,4-Struktur erhältlich sind. Derartige Polymerisate 1,20-Dilithioeicosan, 1,4-Dilithiocyclohexan, 1,4-Dibesitzen
viele Vorteile gegenüber anderen Poly- 25 lithio-2-buten, !.,S-Dilitnio-S-decen, 1,4-Dilithiobenzol,
merisaten von Butadien, insbesondere bei der Herstel- l,2-Dilithio-l,2-diphenyläthan, l,2-Dilithio-l,8-diphelung
von Autoreifen. Günstig gemischtes cis-Poly- nyloctan, 1,3,5-Dilithiopentan, 1,5,15-Trilithioeicosan,
butadien weist eine hervorragend gute Zugfestigkeit, 1,2,4 - Trilithiocyclohexan, 1,3,5,8 - Tetralithiodecan,
Abriebbeständigkeit und niederen Wärmeaufbau auf. 1,5,10,20-Tetralithioeicosan, 1,2,3,5-Tetralithiocyclo-Es
ist ein großes Sortiment an metallorganischen 30 hexan, 4,4'-Dilithiobiphenyl und Dilithiummethyl-Katalysatoren
bekannt, die bei der Polymerisation naphthalinaddukt.
von Olefinen allgemein verwendbar sind, absr nur ver- Zu den Organoaluminiumjodiden gehören Diäthyl-
hältnismäßig wenige begünstigen selektiv die Bildung aluminiumjodid, Methylaluminiumdijodid, Isobutylvon
cis-Polybutadien, und es scheint kein Verfahren aluminiumsesquijodid, Di - η - decylaluminiumjodid,
zu geben, nach dem man vorhersagen könnte, welche 35 Cyclohexylaluminiumdijodid, Dieicosylaluminium-Katalysatoren
derart wirken werden und welche nicht. jodid, Diphenylaluminiumjodid und Benzylaluminium-Eines
der Probleme, die mit der Produktion und der dijodid.
Anwendung von cis-Polybutadien zusammenhängen, Die Menge der in den erfindungsgemäß eingesetzten
ist der Kaltfluß. Dieser stellt hauptsächlich ein Lage- Katalysatorsystemen verwendeten lithiumorganischen
rungsproblem für das ungemischte und unvulkanisierte 40 Verbindung liegt vorzugsweise im Bereich von 0,9 bis
Polymerisat dar. Dieses Polymerisat hat in vielen 5 Grammatom Lithium pro Grammatom Jod im
Fällen die Eigenschaft, bsi Raumtemperatur langsam Organometalljodid, aber auch Verhältnisse außerhalb
zu fließen, so daß es praktisch unmöglich ist, das dieses Bereichs sind wirksam.
Material in unverpackten Ballen oder Lattenkisten zu Die Gesamtmenge an metallorganischen Verbin-
lagern. 45 düngen, d. h. Organolithium plus Organoaluminium-
Ein Verfahren zur Lösung des Kaltflußproblems, jodid, liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 20 Mol
welches sich als wirksam erwiesen hat, besteht darin, metallorganische Verbindungen pro Mol Titantetradie
Polymerisation in zwei Stufen durchzuführen, halogenid, aber auch Verhältnisse außerhalb dieses
wobei die erste bei einer Temperatur im Bereich von Bereichs sind wirksam.
—7 bis +27° C durchgeführt wird, um eine minde- 50 Die Menge an Titantetrahalogenid liegt vorzugsstens
40%ige (jedoch unvollständige) Umwandlung weise im Bereich von 0,25 bis 2 Mol Titantetrahalodes
Monomeren zu erzielen, worauf die Polymerisation genid pro Grammatom Jod im Organometalljodid.
in mindestens einer weiteren Stufe bei einer Tempe- Die Konzentration des beim vorliegenden Verfahren
ratur im Bereich von 27 bis 93°C und mindestens H0C verwendeten gesamten Katalysators kann in einem
über der Temperatur der ersten Stufe fortgesetzt wird, 55 weiten Bereich variieren und wird im allgemeinen durch
wobei die endgültige Umwandlung mindestens 80% die Organolithiumverbindung plus Organometalljodid
beträgt. Diese Arbeitsweise wurde erfolgreich durch- ausgedrückt. Die Katalysatorkonzentration liegt im
geführt unter Verwendung eines Katalysators, der allgemeinen im Bereich von 1 bis 20 Millimol Organodurch
Mischen eines Trialkylaluminiums, eines Titan- metallverbindungen insgesamt pro 100 g zu polymeribromids
oder -Chlorids und elementarem Jod her- 60 sierendem Butadien. Die tatsächlich verwendete Katalygestellt
wurde. Diese Arbeitsweise wird näher be- satorkonzentration wird im allgemeinen durch das Moschrieben
in der deutschen Patentschrift 1 218 159. lekulargewicht des gewünschten Produktes bestimmt,
Obwohl die Technik der Durchführung der Poly- wobei niedrige Konzentrationen verhältnismäßig hohe
merisation bei progressiv ansteigenden Temperaturen Molekulargewichte begünstigen, und umgekehrt,
den Kaltfluß des Produktes wirksam reduziert, scheint 65 Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren
sie auch eine Isomerisierung des Produktes zu be- kann bei Temperaturen durchgeführt werden, die in
wirken, so daß der cis-l,4-Gehalt vermindert und der einem weiten Bereich liegen, z. B. zwischen —73 und
trans-l,4-Gehalt erhöht wird, im Vergleich zu dem +1210C. Gewöhnlich wird es vorgezogen, bei einer
Temperatur im Bereich von —34 bis +710C zu arbeiten,
wobei 0 bis 60° C besonders zufriedenstellend sind.
Wie bei den bisher bekannten Polymerisationsverfahren, kann das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft mit dem Monomeren in Lösung in einem Kohlenwasserstoff, der chemisch inert und unter den
Reaktionsbedingungen flüssig ist, durchgeführt werden. Außerdem kann die Erfindung mit Butadien durchgeführt
werden, welches das flüssige Reaktionsmedium ohne Verdünnungsmittel bildet. Geeignete Verdünnungsmittel
sind paraffinische Kohlenwasserstoffe mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen pro Molekül, cycloparaffinische
Kohlenwasserstoffe der gleichen allgemeinen Art und aromatische Kohlenwasserstoffe.
Eine Reihe von Ansätzen, die spezielle Ausf ührungsformen der Erfindung wiedergeben, wurden zur Polymerisation
von 1,3-Butadien in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt, der durch Vermischen von
n-Butyllithium, Diäthylaluminiumjodid und Titantetrachlorid
hergestellt wurde. Toluol wurde als Verdünnungsmittel verwendet. Verschiedene Mengen
n-Butyllithium und Diäthylaluminiumjodid wurden angewendet, während das Titantetrachlorid konstant
gehalten wurde. In jedem Ansatz wurden 100 Gewichtsteile 1,3-Butadien und 1000 Gewichtsteile Toluol
verwendet. Zuerst wurde Toluol eingesetzt. Dann wurde das Reaktionsgefäß mit Stickstoff gespült.
Butadien wurde zugesetzt, gefolgt vom Diäthylaluminiumjodid, dem Butyllithium und schließlich
dem Titantetrachlorid. Am Ende der Polymerisationsperiode wurde die Reaktion mit 2 Gewichtsteilen
2,2' - Methylen - bis - (4 - methyl - 6 - tert. - butylphenol), gelöst in einem Lösungsmittel, das aus gleichen
Volumina Isopropylalkohol und Toluol bestand, pro 100 Teile Butadienbeschickung kurzgestoppt. Anschließend
wurde das Polymerisat durch Zusatz von Isopropylalkohol koaguliert, abgetrennt und getrocknet.
Zwei Vergleichsansätze wurden durchgeführt, bei denen der Katalysator durch Vermischen von
Triisobutylaluminium, elementarem Jod und Titantetrachlorid hergestellt wurde. Die Anteile der Katalysatorkomponenten,
die Polymerisationsbedingungen und die Ergebnisse werden in Tabelle I gezeigt. In
dieser Tabelle bedeutet »n-BuLi« n-Butyllithium, »DEAJ« Diäthylaluminiumjodid, »TTC« Titantetrachlorid,
»TBA« Triisobutylaluminium und »mhm« Millimol pro 100 g Monomeres.
Die Werte zeigen, daß Polymerisate mit hohem cis-Gehalt erzeugt werden, wenn man gemäß der
Erfindung arbeitet. In den Ansätzen 7 und 8 war die Polymerisationszeit gleich, jedoch wurde in Ansatz 7
die Temperatur während der letzten Hälfte der Reaktionsdauer erhöht, und der Kaltfluß wurde erniedrigt.
Ähnlich wurde in den Ansätzen 9 und 10 der Kaltfluß durch Verwendung einer höheren Temperatur während
des letzteren Teils der Ansätze erniedrigt. In allen vier Ansätzen, 7, 8, 9 und 10, war der cis-Gehalt hoch,
der trans-Gehalt verhältnismäßig niedrig und der Vinylgehalt im wesentlichen konstant. Ein Vergleich
der Kontrollansätze 11 und 12 zeigt, daß der Kaltfluß verringert wurde, wenn die Temperatur während des
letzten Teils des Ansatzes erhöht wurde, aber daß auch der trans-Gehalt erhöht und der cis-Gehalt
erniedrigt wurde. Ein Vergleich der Ansätze 9 und 11 zeigt einen geringeren Kaltfluß bei Verwendung des
erfindungsgemäß einzusetzenden Katalysatorsystems. Auch hatte die Erhöhung der Temperatur eine viel
geringere Wirkung auf den trans-Gehalt als bei den Vergleichsansätzen. Ein Vergleich der Ansätze 8 und 12
zeigt niedrigeren Kaltfluß und höheren cis-Gehalt bei Betrieb mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden
Katalysatorsystem.
Ansatz | n-BuLi | DEAJ | TTC | BuLI/DEAJ | (BuLi+DEAJ)/TTC | TTC/DEAJ |
mhm | mhm | mhm | Molverhältnis | Molverhältnis | Molverhältnis | |
1 | 1,2 | 1,2 | 0,45 | 1/1 | 5,3/1 | 0,38/1 |
2 | 1,8 | 1,2 | 0,45 | 1,5/1 | 6,7/1 | 0,38/1 |
3 | 1,8 | 1,0 | 0,45 | 1,8/1 | 6,2/1 | 0,45/1 |
4 | 1,8 | 0,8 | 0,45 | 2,25/1 | 5,8/1 | 0,56/1 |
5 | 1,8 | 0,6 | 0,45 | 3/1 | 5,3/1 | 0,75/1 |
6 | 1,8 | 1,2 | 0,45 | 1,5/1 | 6,7/1 | 0,38/1 |
7 | 1,8 | 1,2 | 0,45 | 1,5/1 | 6,7/1 | 0,38/1 |
8 | 1,8 | 1,2 | 0,45 | 1,5/1 | 6,7/1 | 0,38/1 |
9 | 1,8 | 1,2 | 0,45 | 1,5/1 | 6,7/1 | 0,38/1 |
10 | 2,2 | 1,4 | 0,45 | 1,57/1 | 8/1 | 0,32/1 |
Ansatz | Temperatur | 5 | Zeit | Umwand lung |
Kalt fluß |
Mooney- ML-4 bei |
Eigen- Vi^lcosität |
Gel | MikroStruktur, 0/ /0 |
eis | trans | Vinyl |
°C | 5 | Stunden | % | mg/min | 100°C | Vo | 93,4 | 3,8 | 2,8 | |||
1 | 5 | 1,25 | 66 | _ | _ | 3,72 | _ | 95,5 | 1,2 | 3,3 | ||
2 | 5 | 2 | 85 | — | — | 3,12 | 0 | 95,7 | 1,0 | 3,3 | ||
3 | 5 | 2 | 84 | — | — | 3,53 | 0 | 95,9 | 0,9 | 3,2 | ||
4 | 5 | 2 | 69 | — | — | 3,87 | 0 | 96,0 | 0,8 | 3,2 | ||
5 | 5,5O1) | 2 | 66 | — | — | 4,17 | 0 | 95,2 | 1,5 | 3,3 | ||
6 | 5 | 1 | 80 | 2,5 | 70 | 2,99 | 0 | 94,5 | 2,1 | 3,4 | ||
7 | 5,502) | 1,1 | 96 | 0,4 | 77 | 3,07 | 0 | 95,4 | 1,3 | 3,3 | ||
8 | 5,503) | 2 | 85 | 1,6 | 76 | 3,14 | 0 | 94,8 | 1,9 | 3,3 | ||
9 | 2,15 | 95 | 0,0 | 95 | 3,40 | 0 | 92,5 | 1,3 | 3,5 | |||
10 | 2,1 | 91 | 1,0 | 89 | 3,47 | 0 |
* Fußnote siehe am Schluß der Tabelle.
5 6
Fortsetzung Tabelle I — Vergleichsversuche
Ansatz | TBA | mhm | Um wandlung |
TTC | TBA/J2 | R3A1/TTC | Eigen- Viskosität |
Gel | TTC/J3 | eis | trans | Vinyl |
mhm | 0,9 | % | mhm | Molverhältnis | Molverhältnis | % | Molverhältnis | 91,9 | 4,7 | 3,4 | ||
11 | 2,7 | 0,9 | 95 | 0,45 | 3/1 | 6/1 | 2,32 | 0 | 0,5/1 | 93,9 | 2,6 | 3,5 |
12 | 2,7 | Zeit | 0,45 | 3/1 | 6/1 | 2,20 | 0 | 0,5/1 | ||||
Ansatz | Temperatur | Stunden | 84 | Kaltfluß | ML-4 bei 1000C |
MikroStruktur, /o |
||||||
2,1 | mg/min | |||||||||||
11 | 55503) | 2 | 2,4 | 42 | ||||||||
12 | 5 | 9,7 | 31 | |||||||||
x) Polymerisation bei 5° C 1 Stunde und bei 5O0C 1 Stunde.
2) Polymerisation bei 5° C 2 Stunden und bei 500C 1,5 Stunden.
3) Polymerisation bei 5° C 2 Stunden und bei 500C 1 Stunde.
Eine Reihe von Ansätzen wurde durchgeführt, in denen 1,3-Butadien mit verschiedenen Katalysatorsystemen
polymerisiert wurde. Die Tabelle II gibt für die einzelnen Ansätze die jeweiligen Katalysatorsysteme
wieder.
Ansatz
Katalysator
a tert.-AmylIithium b Methylaluminiumdijodid c Titantetrachlorid a sec.-Butyllithium
b Di-n-decylaluminiumjodid c Titantetrachlorid a Phenyllithium
b Dicyclohexylaluminiumjodid c Titantetrajodid a Isopropyllithium b Isobutylaluminiumsesquijodid
c Titantetrabromid a 4-ButylphenylIithium
b Dieicosylaluminiumjodid c Titantetrachlorid a 4-Cyclohexylbutyllithium
b Diphenylaluminiumjodid c Titantetrabromid a 1,20-Dilithioeicosan
b Benzylaluminiumdijodid c Titantetrajodid a l,2-Dilithio-l,2-diphenyläthan
b Diäthylaluminiumjodid c Titantetrachlorid a 1,5,15-Trilithioeicosan
b Isobutylaluminiumsesquijodid c Titantetrachlorid a 1,3,5,8-Teratlithiodecan b Diäthylaluminiumjodid
c Titantetrabromid a 1,2,3,5-Tetralithiocyclohexan b Methylaluminiumdijodid c Titantetrajodid
a 4,4'-Dilithiobiphenyl b Diäthylaluminiumjodid c Titantetrachlorid
35
40
45 In allen Ansätzen wurde Toluol als Verdünnungsmittel verwendet. In jedem Ansatz wurden 100 Gewichtsteile
1,3-Butadien und 1000 Gewichtsteile Toluol verwendet. Der Reaktor worde zuerst mit Toluol beschickt
und dann mit Stickstoff gespült. Butadien wurde zugesetzt, gefolgt von Organometalljodid, der
Organolithiumverbindung und schließlich dem Titantetrahalogenid. Am Ende der Polymerisationszeit
wurde die Reaktion mit 2 Gewichtsteilen 2,2'-Methylenbis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol),
gelöst in einem aus gleichen Volumina Isopropylalkohol und Toluol hergestellten
Lösungsmittel, pro 100 Teile Butadienbeschickung kurzgestoppt. Das Polymerisat wurde anschließend
durch Zugabe von Isopropylalkohol koaguliert, abgetrennt und getrocknet. Die Anteile der Katalysatorkomponenten
und die Polymerisationsbedingungen werden in Tabelle III gezeigt.
An | RLi* | R„AlJm | TiX1 | Tempe | Zeit |
satz | mhm | mhm | mhm | ratur °C | Stunden |
1 | 1,2 | 1,2 | 0,6 | 20 | 1,5 |
2 | 1,2 | 0,9 | 0,45 | 20 | 2 |
3 | 1,4 | 1,0 | 0,45 | 30 | 2 |
4 | 1,6 | 1,2 | 0,8 | 30 | 2 |
5 | 1,6 | 0,8 | 0,35 | 40 | 1,5 |
6 | 1,8 | 1,2 | 0,6 | 40 | 2 |
7 | 1,8 | 0,9 | 0,45 | 40 | 2 |
8 | 2,0 | 1,1 | 0,6 | 30 | 2 |
9 | 2,0 | 1,0 | 0,8 | 30 | 2 |
10 | 2,0 | 2,0 | 1,0 | 40 | 1,5 |
11 | 2,1 | 0,9 | 0,45 | 50 | 1,5 |
12 | 2,1 | 1,1 | 1,0 | 50 | 1,5 |
55 Die in jedem der Ansätze erzeugten Polymerisate waren frei von Gel und enthielten mehr als 90%
cis-l,4-Additionsprodukt. Die Polymerisate hatten eine innere Viskosität zwischen 3 und 4, und der KaItfluß
war kleiner als 2,5 mg pro Minute.
Claims (6)
1. Verfahren zur Polymerisation von Butadien in Gegenwart eines Katalysators, der durch Mischen
einer Lithiumverbindung mit einer Verbindung der Formel RnAUm und einer Verbindung der
Formel TiX4 erhalten worden ist, worin R einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen
Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, m und n
ganze Zahlen, die mindestens gleich 1 sind und deren Summe 3 beträgt, und X Chlor, Brom oder
Jod bedeutet, dadurchgekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, zu dessen S
Herstellung als Lithiumverbindung eine Verbindung der Formel RLia, worin R die obengenannte
Bedeutung hat und χ eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, verwendet worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß das Verhältnis der Summe der Mole der metallorganischen Verbindungen zum
Titantetrahalogenid im Bereich von 2:1 bis 20:1
liegt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gesamtkonzentration der Katalysatorbestandteile, welche der Reaktionsmischung zugesetzt werden,
im Bereich von 1 bis 20 Millimol metallorganische Verbindungen pro 100 g Butadien liegt. ao
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge an lithiumorganischer Verbindung im Bereich von 0,9 bis 5 Grammatom Lithium pro
Grammatom Jod im Organometalljodid liegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge an Titantetrahalogenid im Bereich von 0,25 bis 2 Mol pro Grammatom Jod im Organometalljodid
liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
40% des Butadiens bei einer Temperatur im Bereich von —7 bis +270C polymerisiert
werden und die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 27 bis 93 0C vervollständigt wird, so
daß eine mindestens 80%ige Gesamtumwandlung erzielt wird, wobei die Temperatur im letzteren
Bereich um mindestens 11° C höher liegt als im ersten Bereich.
909534/392
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