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Gegenstand der Erfindung ist ein Schirmgestell aus Kunststoff, bestehend
aus Dachstangen, die an ihrem einen Ende durch einen später die Krone bildenden
Streifen verbunden sind und in einer Ebene in einer Form gespritzt und nach Rundbiegen
des Streifens und Verschweißen von dessen Stoßkanten etwa in ihrer Mitte mit parallel
zueinander angeordneten Streben schwenkbar verbunden werden, die gleichfalls mit
einem ihre einen Enden verbindenden, später den Schieber bildenden Streifen in einer
Ebene in einer Form hergestellt sind und deren den Schieber bildender Streifen vor
der Verbindung der Streben mit den Dachstangen rundgebogen und an seinen Stoßkanten
zu einem Ring verschweißt ist.
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Das aus dem Schirmstock, den Dachstangen und den Streben sowie der
Krone und dem Schieber bestehende Gestell eines Schirmes stellt ein in seiner Gestalt
verwickeltes Gebilde dar. Denn die Dachstangen liegen in ihrer Gesamtheit auf einer
Kegelfläche und die Streben auf einer anderen Kegelfläche, die mit der ersten Kegelfläche
lediglich die mit der Stockachse zusammenfallende Achse gemeinsam hat. Es erfordert
daher eine Spritzform von ungewöhnlich kompliziertem Aufbau, auch nur die Dachstangen
und Streben mit Krone und Schieber aus einem Stück zu spritzen, und der Aufbau der
Form wird noch komplizierter, wenn man in den Spritzvorgang den Stock einbeziehen
will. Um mit einer Form auskommen zu können, die weniger verwickelt ist, hat man
daher meist darauf verzichtet, Krone, Dachstangen, Streben und Schieber aus einem
Stück zu spritzen, und hat statt dessen von den drei Gelenken, die die Krone mit
je einer Dachstange, diese Dachstange mit der zugehörigen Strebe und die Strebe
mit dem Hauptschieber verbinden, mindestens eines so gestaltet, daß es erst nach
dem Ausformen bei der Montage gesondert hergestellt wird, wobei Zapfengelenke oder
Kugelgelenke verwendet werden. Wenn man in dieser Weise verfährt, geht der mit dem
Spritzen aus Kunststoff erstrebte Vorteil teilweise verloren, die nachträgliche
Montagearbeit möglichst zu reduzieren.
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Schirmgestelle aus Kunststoff sind grundsätzlich, beispielsweise aus
den deutschen Auslegeschriften 1229 685 und 1230 529 bekannt. Aus den oben genannten
Gründen war es bisher aber nicht möglich, derartige Gestelle in einem Stück herzustellen.
Um diesen Schwierigkeiten auszuweichen, wird in der französischen Patentschrift
1137 917 ein Stahlgestell vorgeschlagen, dessenTeilemitKunststoffumhülltsind,
Dort wo die Streben mit den Dachstangen, bzw. mit dem Schieber zusammenhängen, wird
die Verbindung durch Schweißen hergestellt.
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Auch im Vorschlag nach der US-Patentschrift 2 621669 werden die Dachstangen
und Streben in zwei gesonderten Arbeitsgängen angefertigt und an- ., schließend
durch Schweißung oder Klebung verbunden. Durch den zeitraubenden Vorgang des schwenkbaren
Verbinders der Dachstangen und Streben entsteht ein Mehraufwand, der das Fertigprodukt
nicht unwesentlich verteuert.
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In der deutschen Auslegeschrift 1233 113 ist ein Schirmgestell beschrieben,
das in aufgespreiztem Zustand gespritzt wird. Dies bedingt eine verhältnismäßig
große und teure Form. In zusammengeklapptem Zustand, also so wie sich das Gestell
zumeist befindet, steht es in seinen Gelenken unter Spannung, die in aufgespanntem
Zustand nicht vorhanden ist. Da Kunststoff wie jedes Material unter Belastung ermüdet,
ist in den Gelenken, wenn ein solcher Schirm nur wenig benützt wird, Bruchgefahr
gegeben, besonders dann, wenn wechselnde Temperatureinflüsse auf diese Stellen ungünstig
einwirken.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schirmgestell zu schaffen,
bei dem die Krone, der Schieber, die Dachstangen und die Streben in einer Form von
einfachem Aufbau zu spritzen, also einer Form, die aus einer verhältnismäßig geringen
Anzahl von Teilen besteht. Sie bedient sich zu ihrer Lösung der Überlegung, daß
ein Gebilde verhältnismäßig einfacher Form ensteht, wenn man sowohl die Schirmkrone
als auch den Schieber längs einer Mantellinie aufschneidet und beide Teile je in
einer Ebene ausbreitet. Dann verschwindet die Kegelform und alle Dachstangen liegen
parallelzueinanderineinerEbene, der die aufgeschnittene Krone als Streifen angehört.
Gleiches gilt von den Streben, die gleichfalls parallel zueinander mit dem aus dem
aufgeschnittenen Schieber entstandenen Streifen in einer gegen die Dachstangen geneigten
Ebene liegen.
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Diesen Gedanken ausnützend, besteht die Erfindung darin, daß- die
in Abständen voneinander angeordneten, durch den Streifen verbundenen Dachstar-;
gen und die in gleich großen Abständen voneinander angeordneten, mit dem sie zusammenhaltenden
Streifen in einer Ebene liegenden Streben gleichzeitig in einer Form gespritzt und
wie an sich bekannt, durch flexible, aus gleichem Material wie die Stangen und die
Streben bestehenden Stege verbunden sind, wobei die Dachstangen und die Streben
mit den Stegen in zueinander geneigten Ebenen in der Form liegen, die am Anlenkungspunkt
der Stege an den Dachstangen einander berühren.
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Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, an dem im Fertigstück der
Krone bildenden Streifen mittig einen Stock aus gleichartigem Kunststoff wie die
Dachstangen, die Streben und die Stege oder eine aus solchem Kunststoff einen Stock
aus anderem Material umgebende Hülle anzuspritzen, wobei die parallel zur Ebene
der Streben liegende Form für den Stock bzw. die Hülle im gleichen Arbeitsgang mit
der Anfertigung der übrigen Gestenteile angespritzt wird.
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Eine weitere mögliche Ausführung sieht vor, an einem der Enden des
im Fertigstück die Krone bildenden Streifens einen Stock aus gleichartigem Kunststoff
wie die Dachstangen, die Streben und die Stege oder eine aus solchem Kunststoff
einen Stock aus anderem Material umgebende Hülle in gleichem Arbeitsgang wie für
die Herstellung der übrigen Gestellteile anzuspritzen. In diesem Fall kann der Stock
bzw. die Hülle in der Form parallel zu den Dachstangen und in deren Ebene angeordnet
werden.
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Die Erfindung wird an Hand der Figuren der Zeichnung erläutert. Es
zeigen F i g. 1 ein fertiges Schirmgestell; F i g. 2 eine perspektivische Darstellung
eines nach dem Ausformen erhaltenen Gestells gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung; F i g. 3 eine der F i g. 2 entsprechende Darstellung eines Gestells,
das bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung erhalten wird; F i g. 4 eine zur
sicheren Verbindung der Krone mit dem Stock dienende bauliche Maßnahmen und F i
g. 5 und 6 zweckmäßige Gestaltungen des die Krone bildenden, nach dem Ausformen
erhaltenen Streifens.
Die Zeichnung veranschaulicht den bevorzugten
Fall, daß in einer Spritzform nicht nur der aus Dachstangen, Streben, Krone und
Schieber bestehende Teil des Gestells, sondern im Zusammenhang damit auch noch der
Stock hergestellt wird.
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F i g. 1 zeigt das erfindungsgemäße Schirmgestell und soll veranschaulichen,
daß es sich bei diesem Erzeugnis um einen durchaus komplizierten Körper handelt,
der so, wie er vorliegt, zum Spritzen aus Kunststoff eine überaus verwickelte, aus
einer erheblichen Anzahl von Teilen bestehende Form benötigen würde. Das Schirmgestell
nach F i g. 1 besteht aus einem Stock 1 mit einer Krone 2. An der
Krone 2 sind insgesamt zehn Dachstangen 3 angelenkt. Auf dem Stock 1 ist ein Schieber
4 axial bewegbar. Jede Dachstange 3 ist mit dem Schieber 4 durch eine Strebe 5 gelenkig
verbunden. Mit Ausnahme des Stockes bestehen alle diese Teile aus Kunststoff und
sind aus einem Stück gespritzt. Ihre Querschnitte sind so gewählt, daß sie die Steifigkeit
besitzen, die ein Schirmgestell unter der Wirkung der Spannung des Stoffbezuges
haben muß. An den Gelenkstellen 6 bis 8 sind die Querschnitte derart reduziert,
daß die nötige Biegbarkeit erhalten wird.
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Die Erfindung verwendet, wie eingangs dargelegt, keine Form aus der
sich unmittelbar ein Gestell ergibt, wie es in F i g. 1 dargestellt ist. Das beim
Ausformen erhaltene Gestell hat vielmehr in den beiden hier beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung die Gestalt nach F i g. 2 oder F i g. 3. In beiden Ausführungsformen
besteht der Stock 1 aus einem verstärkenden Metallstab 9, der von einer Kunststoffhülle
10 umgeben ist. Mit der Hülle 10 wird beim Spritzen in einer Spritzform ein Kunststoffstreifen
11 durch den Spritzvorgang zu einem Körper vereinigt. Von diesem Streifen 11 erstrecken
sich die gleichfalls in der Form gespritzten Dachstangen 3, die im Zustand der F
i g. 2 und 3 noch sämtlich parallel zueinander und in einer Ebene liegen. In der
gleichen Form werden sämtliche Streben 5 gespritzt, die gleichfalls sämtlich zueinander
parallel und in einer Ebene liegen, die jedoch gegen die die Dachstangen 3 enthaltende
Ebene geneigt ist und im Gegensatz zu dieser letzteren Ebene parallel zur Achse
des Stockes 1 liegt. Die Spritzform enthält ferner einen Hohlraum für einen Streifen
12, der die freien Enden der Streben 5 sämtlich miteinander verbindet und mit ihnen
in der gleichen Ebene liegt. Die Spritzform ist so gestaltet, daß an den Stellen
6, 7 und 8 die Querschnitte der Dachstangen 3 und der Streben 5 so weit geschwächt
oder zu einfachen Lappen umgebildet werden, wie dies die gelenkige Verbindung zwischen
den einzelnen Teilen erfordert.
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In der Ausführung nach F i g. 2 wird der Streifen 11 mit seiner Mitte
13 beim Spritzen mit der Kunststoffhülle 10 des Stockes 1 zu einem Körper vereinigt.
Die Ausführung nach F i g. 3 unterscheidet sich hiervon dadurch, daß der Streifen
11 mit seinem einen Ende 14 beim Spritzen an die Kunststoffhülle
10 des Stockes 1 angeschlossen wird. Im übrigen besteht übereinstimmung mit
F i g. 2.
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Ein der Spritzform entnommenes Gestell nach F i g. 2 wird in ein fertiges
Schirmgestell nach F i g. 1 dadurch verwandelt, daß die Streifen 11 und 12 zur Schirmkrone
und zum Schirmschieber verwandelt werden, und zwar einfach dadurch, daß der Streifen
11 um die Kunststoffaußenfläche des Stockes 1 herumgebogen und mit ihr durch Kleben
verbunden wird, während der Streifen 12 in derselben Weise durch Biegen in einen
zylindrischen Körper verwandelt wird, der den Schirmschieber 4 bildet, wobei die
Stoßkanten 15 wiederum durch Kleben miteinander verbunden werden können. Die Länge
des Streifens 12 wird um ein geringfügiges Maß größer gewählt als die Länge des
Streifens 11, so daß der aus dem Streifen 12 enstehende Schieber mit dem Spiel axial
auf dem Stock 1 verschiebbar ist. Die beiden Streifen 11 und 12 können aber auch
gleiche Längen erhalten, wenn man den Durchmesser des Stockes 1 entsprechend abstuft.
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Die Ausführung nach F i g. 3 verdient im allgemeinen den Vorzug, weil
bei ihr die Spritzform etwas einfacher ausfällt als bei der Ausführung nach F i
g. 2. Dem steht bei der Ausführung nach F i g. 2 der Vorteil gegenüber, daß sich
das Biegen der Streifen 11 und 12 beim letzten Arbeitsschritt etwas einfacher gestaltet.
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Da die axialen Kräfte zwischen der Schirmkrone und dem Stock unter
der Wirkung der Bespannung und der Kniehebelwirkung des Gestänges sehr erhebliche
Werte annehmen können, kann sich eine einfache Klebverbindung zwischen der aus dem
Streifen 11 entstandenen Schirmkrone 2 und dem Kunststoffüberzug 10 des Stockes
als unzureichend erweisen. Diesem Mangel kann gemäß F i g. 4 durch eine einfache
Klemmstange 21 aus Stahldraht abgeholfen werden, die den am Umfang ganz geschlossenen,
zur Krone 2 gewordenen Streifen 11 umspannt.
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Ist gemäß der bevorzugten Ausführung der Erfindung der Streifen 11
mit dem aus Kunststoff oder einem mit Kunststoff umhüllten Metallstab bestehenden
Stock 1 durch den Spritzvorgang zu einem einheitlichen Körper verbunden, wie in
F i g. 5 und 6 angenommen ist, dann empfiehlt es sich, ihn gemäß F i g. 1 mit Kerben
22 zu versehen, durch die seine Biegbarkeit erhöht wird. Eine ähnliche Maßnahme
kann sich für den Streifen 12 empfehlen.