-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen von zerkleinertem
Feststoffmaterial, insbesondere von feuchter feinkörniger Kohle, in einen zum Transport
des Feststoffmaterials dienenden Druckgasstrom, mittels eines in einem Gehäuse umlaufenden
Rotors, der an seinem Umfang mit zur Gehäuseinnenwand hin offenen Taschen zur Aufnahme
des Feststoffmaterials an einer im Gehäuse vorgesehenen Einfüllöffnung versehen
ist, ferner mit einer (in Umfangsrichtung gesehen) im Abstand von der Einfüllöffnung
in einer der beiden Stirnwände des Gehäuses angeordneten und mit jeder der vorbeiwandernden
Taschen fluchtenden Einlaßöffnung für den Transportgasstrom sowie mit einer mit
je einer der vorbeiwandernden Taschen und der Einlaßöffnung für den Transportgasstrom
fluchtenden Austrittsöffnung für das Feststoffmaterial-Transportgas-Gemisch in der
anderen der beiden Stirnwände des Gehäuses, und mit einem Abzugskanal zum Entlüften
jeder der Taschen vor dem Einfüllen von Feststoffmaterial, der (in Drehrichtung
gesehen) zwischen der Austrittsöffnung des Feststoffmaterial-Transportgas-Gemischs
und der Einfüllöffnung für das Feststoffmaterial durch die Gehäusewandung hindurchgeht
und in den vorbeiwandernden Taschen enthaltene Luft bzw. Transportgas in die Atmosphäre
austreten 1'äßt.
-
Es ist bekannt (USA.-Patentschrift 2 750 233), die Rotortaschen auf
dem Wege zwischen der Entleerungsstellung und der Füllstellung zu entlüften, so
daß in den Rotortaschen im Zeitpunkt des Einfüllens praktisch Atmosphärendruck herrscht.
Dazu dient bei der bekannten Vorrichtung eine in der Mantelfläche des Rotorgehäuses
angeordnete Bohrung, die über Leitungen mit der Atmosphäre in Verbindung steht und
an der die einzelnen Rotortaschen auf dem Wege zwischen ihrer Entleerungsstellung
und ihrer Füllstellung nacheinander vorbeiwandern. Eine Entlüftung der Rotortaschen
unter Anwendung von Unterdruck ist bei der bekannten Vorrichtung nicht vorgesehen.
-
Insbesondere bei der Verarbeitung von Feststoffmaterial, das infolge
seiner Feinkörnigkeit und eines bestimmten Feuchtigkeitsgehalts dazu neigt, sich
in den Rotortaschen festzusetzen und das durch den Transportgasstrom beim Entleeren
nicht aus den Rotortaschen entfernt wird, treten jedoch Schwierigkeiten auf, die
sich durch einfaches Entlüften der Rotortaschen nicht beseitigen lassen. Insbesondere
bei der Verarbeitung von feinkörniger Kohle mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt
(z. B. 6 % Feuchtigkeit und mehr) setzen sich in den Rotortaschen Kohlereste fest,
die die Taschen allmählich ausfüllen, so daß die Leistung der Vorrichtung ständig
abnimmt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der
bekannten Vorrichtung zu vermeiden und diese dahingehend zu verbessern, daß auch
Feststoffmaterial, das dazu neigt, sich in den Rotortaschen festzusetzen, insbesondere
feinkörnige feuchte Kohle, störungsfrei verarbeitet und praktisch vollständig aus
den Rotortaschen und von deren Wänden entfernt werden kann, bevor die Taschen erneut
mit Feststoffmaterial gefüllt werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Abzugskanal
der bekannten Vorrichtung zwecks Entfernen zurückgebliebener Feststoffteilchen aus
den vorbeiwandemden Taschen über einen weiteren, in der Gehäusewandung vorgesehenen
Kanal in an sich bekannter Weise Druckluft zuführbar ist, und daß ein zusätzlicher
Kanal zur Entlüftung und zum Entfernen weiterer zurückgebliebener Feststoffteilchen
in Drehrichtung hinter dem Abzugskanal durch die Gehäusewandung hindurch in die
vorbeiwandemden Taschen mündet und mit einer Saugeinrichtung sowie mit mehreren
der Zuführung von Reinigungsluft für das Entfernen der Feststoffteilchen dienenden,
in der Gehäusewandung vorgesehenen Bohrungen in Verbindung steht.
-
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich ohne Schwierigkeiten
und Störungen zerkleinerte Feststoffe verarbeiten, die dazu neigen, sich in den
Rotortaschen festzusetzen. Auch die Verarbeitung feinkörniger Kohle mit einem durchschnittlichen
Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 6 °/o bereitet keinerlei Schwierigkeiten.
-
Es sind bereits Förderanlagen bekannt, in denen zur mengenmäßigen
Regulierung von Feststoffmaterial Zuteileinrichtungen verwendet werden, die aus
einem Drehkörper bestehen, der mit etwa sternförmig radial nach außen verlaufenden
Stegen versehen ist, zwischen denen die Kammern zur Aufnahme des Feststoffmaterials
gebildet sind (USA.-Patentschrift 1609 401). Bei einer derartigen Zuteileinrichtung
ist es bekannt, einen Teil des an der jeweils zu entleerenden Kammer vorbeiströmenden
Transportluftstromes mittels einer im Strömungsweg vorgesehenen Ablenkplatte der
jeweils in die Entleerungsstellung gelangenden Kammer zuzuführen, und zwar mit dem
Ziel, den Entleerungsvorgang zu unterstützen und die Kammer von anhaftenden Feststoffteilchen
zu reinigen.
-
Darüber hinaus ist es bekannt (USA.-Patentschrift 941024), zur Reinigung
der Kammern der Zuteil einrichtung ein unter Druck stehendes Gas in diese einzuführen.
Zu diesem Zweck verläuft unterhalb des Bodens jeder der Kammern je eine Bohrung
achsparallel zur Drehachse der Zuteileinrichtung und steht mit der Kammer über mehrere
im Boden der Kammer vorgesehene Öffnungen in Verbindung. Dabei stehen ihrerseits
diese Bohrungen über radial verlaufende, in den beiden Stirnwänden der Zuteileinrichtung
vorgesehene weitere Bohrungen zeitweise mit einer Druckmittelquelle in Verbindung.
Zur Reinigung der Kammern wird in diese ein Druckmittel, z. B. unter Druck stehender
Dampf, von der Druckmittelquelle her eingeblasen und dadurch die Entleerung der
Kammern unterstützt.
-
Die Erfindung macht hinsichtlich der Zufuhr von Druckluft zur Reinigung
der Taschen des Rotors von den bekannten Mitteln Gebrauch; sie sieht jedoch zusätzlich
zur besseren Reinigung auch noch die genannte, erfindungsgemäße Saugeinrichtung
zur Zufuhr von Reinigungsluft durch Bohrungen der Gehäusewandung und einen zu deren
Abfuhr dienenden zusätzlichen Abzugskanal vor.
-
In diesem Zusammenhang kann bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine beliebige Anzahl der letztgenannten Bohrungen mittels je eines
Verschlußorganes, z. B. mittels einer Kopfschraube, verschlossen werden, um die
Zufuhr der zusätzlichen Reinigungsluftmenge nach Bedarf zu regulieren.
-
Beim Belüften der Rotortaschen dehnt sich die in diesen vorhandene
Druckluft aus, wird dabei beträchtlich abgekühlt und so mit Feuchtigkeit gesättigt.
Um den Schwierigkeiten, die sich aus dem Zusammenwirken der derart mit Feuchtigkeit
gesättigten
Luft und feinkörnigem Feststoffmaterial ergeben können,
vorzubeugen, wird die dem Abzugskanal zugeführte Druckluft erhitzt, und zwar vorzugsweise
auf eine Temperatur von 120 bis 130° C. Außerdem steht die dem Abzugskanal zugeführte
Druckluft unter dem Druck von 200 bis 750 mm WS und der von der Saugeinrichtung
in dem zusätzlichen Kanal erzeugte Unterdruck beträgt etwa 40 bis 150 mm WS.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann z. B. in einer Anlage verwendet
werden, mit der feinkörnige Kohle mittels eines unter Druck stehenden Transportgases
in einen Hochofen eingeführt wird. Dabei wird die einem Vorratsbehälter entnommene
feinkörnige Kohle einem zum Transport dienenden Druckluftstrom zugeführt, der als
Kohle-Luft-Gemisch in den Hochofen eintritt. Als Transportmittel können außer Luft
auch mit Sauerstoff angereicherte Luft oder Verbrennungsprodukte aus der Verbrennung
von Gasen oder Kohle verwendet werden. Der Feuchtigkeitsgehalt der feinkörnigen
Kohle kann etwa 3 bis 10 %, vorzugsweise 4,5 bis 8,5 °/o betragen.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden an
Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf
den erfindungsgemäßen Zuteiler, F i g. 2 einen Längsschnitt nach der Linie 11-II
der F i g. 3, F i g. 3 einen Teilschnitt nach der Linie 111-III der Fig.l, F i g.
4 einen Teilschnitt durch eine andere Ausführungsform, F i g. 5 eine Vorderansicht
der zwischen den Stirnwänden des Rotors und des Gehäuses eingelegten Dichtungsringe.
-
Die erfindungsgemäße Zuteilvorrichtung (F i g. 1 bis 4) weist die
folgenden Hauptteile auf: eine Zuführungsleitung 38 für einen Transportgasstrom,
eine Abführ- oder Überführungsleitung 40 für das in dem Zuteiler erzeugte
Kohle-Luft-Gemisch, ein Rotorgehäuse 100, ferner Endstücke 102 und
104, wobei 102 das Auslaßende und 104 das Einlaßende für die
Luft sind, sowie einen Rotor 106 mit Zähnen 108
und einer Welle
110, außerdem einen Füllschacht 116.
-
Das Rotorgehäuse 100 weist einen im wesentlichen zylindrischen
Hauptteil mit einem vorragenden oberen Abschnitt 118 auf, der eine flache
Oberseite 120
hat. Zwischen dem Rotorgehäuse 100 und den beiden Endstücken
102 und 104 sind Reib- bzw. Verschleißplatten 122, 124 und
Dichtungsscheiben 126,
128 angeordnet. Der Rotor 106 und die
Dichtungsscheiben 126 und 128 laufen gemeinsam um, wobei ein äußerst
kleiner Spielraum zwischen den Dichtungsscheiben und den Verschleißplatten
122, 124
besteht und ein Entweichen von unter hohem Druck stehender Luft aus
der Zuteilvorrichtung verhindert wird.
-
Längs des Außenrandes der Dichtungsscheiben 126, 128 ist ein
Flansch 127 bzw. 129 vorgesehen, auf den ein Dichtungsring
130 bzw. 132 paßt, der in je einer kreisförmigen Nut 134 sitzt.
Die Dichtungsringe 130, 132 der Zuteilvorrichtung weisen ringförmige Teile 194 (F
i g. 5) auf. Am Außenrand und am Innenrand ragen jeweils ein Flansch 196 bzw.
198 vor. Der Dichtungsring 130 dichtet in Verbindung mit den Dichtungsscheiben
126, 128 die Zuteilvorrichtung wirksam ab, so daß die unter hohem Druck stehende
Luft, die sich in den Taschen 109 (F i g. 3) zwischen den Zähnen
108 des Rotors 106 befindet, nicht in die Atmosphäre entweichen kann.
-
Durchtrittsöffnungen 144, 146 (F i g. 2) sind in den Reib-
bzw. Verschleißplatten 122, 124 jeweils in lotrechten Achsebenen unterhalb
der Durchtritte der Welle 110 angebracht. Die abnehmbaren Endstücke
102 und 104 sind mittels mehrerer Schrauben 148
(F i g. 1) an
dem Rotorgehäuse 100 befestigt, so daß sie abgenommen und instandgesetzt
werden können. Das Endstück 102 weist eine im wesentlichen scheibenförmige
Platte 150 mit einem Flansch 152
(F i g. 2) auf, an dem eine Endplatte
154 mittels Kopfschrauben 156 befestigt ist. Zwischen den Teilen
152 und 154 sind eine Axialdruckmuffe 158 und ein Ring
160 aus Gummi gelagert. Zusätzlichen Halt geben Verstärkungsrippen
162 (F i g. 1), die zwischen den Teilen 150 und 152 liegen.
-
Die Welle 110 des Rotors 106 ist an ihrem einen Ende
102 durch ein Doppellager 162 und an ihrem anderen Ende durch ein
einfaches Kugellager 164
gelagert (F i g. 2). Die Welle 110 ist mit
Hilfe eines Keils 166 in dem Rotor 106 festgekeilt.
-
Das Endstück 104 gleicht dem Endstück 102 darin, daß
es eine im wesentlichen scheibenförmige Platte 168 mit einem Flansch
170 (F i g. 1) aufweist, an dem eine Endplatte 172 mittels Kopfschrauben
174 fest befestigt ist. Ein Ring 176 aus Gummi ist vorgesehen, um
die Endplatte 172 gegen eine Endkupplungsmuffe 178 abzudichten. Verstärkungsrippen
180 liegen zwischen der Platte 168 und dem Flansch 170
des Endstücks
104.
-
Die Transportluft wird der Zuteilvorrichtung durch ein Rohr
38 über Verbindungsstücke 184, 186
(F i g. 2) zugeführt. Die Luft drängt
daraufhin die Kohleteilchen aus den zwischen den Zähnen 108 befindlichen
Taschen 109 heraus und die aus Kohle und Luft bestehende Mischung strömt
durch Verbindungsstücke 188 und 190 in die Überführungsleitung
40 ab.
-
Das Rotorgehäuse 100 (F i g. 1) ist mit zwei in einem Abstand
voneinander liegenden Abzugskanälen, einem Abzugskanal 64 und einem zusätzlichen
Kanal 66 (F i g. 3) versehen, die zwischen der überführungsleitung 40 und
dem Füllschacht 116 liegen. Der Abzugskanal 64 erstreckt sich schräg
nach oben. Eine an sein unteres Ende anschließende Leitung 68 befördert die
abzuführenden Rückstände aus den Taschen 109 in einen nicht dargestellten
Behälter. Durch das Rotorgehäuse 100 erstreckt sich ferner ein Kanal
70, der in Verbindung mit dem oberen Endabschnitt des Abzugskanals
64 steht, wobei dieser obere Abschnitt in die Bohrung 86 mündet. Ein
Gebläse 72 führt über einen Wärmeaustauscher 74
eine bestimmte Menge erhitzter
Luft oder eines anderen strömenden Mediums unter einem überatmosphärischen Druck
durch eine Leitung 76 dem Kanal 70 zu. Der Kanal 70 ist in bezug auf
den Abzugskanal 64 so ausgerichtet, daß, sobald eine der Taschen mit dem Abzugskanal
64 in Deckung ist, ein heißer Luftstrom, aus dem Kanal 70 austretend, die Taschen
109 reinigt und die Kohleteilchen und die erhitzte Luft durch den Abzugskanal
64 in die Leitung 68 abführt.
-
Der zusätzliche Kanal 66 erstreckt sich durch das Rotorgehäuse
100 und endet ebenfalls an der Gehäuseinnenwand (F i g. 3). Dieser zusätzliche
Kanal
66 ist durch eine Leitung 78 an eine Strahlpumpe 80 angeschlossen,
die eine Einlaßleitung 82 für das Druckmittel und eine Abflußleitung 84 aufweist.
In der Strahlpumpe 80 erzeugt das durch die Einlaßleitung 82 zugeführte Druckmittel
eine Saugwirkung und setzt auf diese Weise die Leitung 78 unter Unterdruck. Wenn
erwünscht, kann der Leitung 84 vorerhitzte Luft durch die Leitung 82 zugeführt werden,
um die Strahlpumpe 80 mit erhitzter Luft zu versorgen. Eine Vielzahl von Durchlaßkanälen
142 (F i g. 1 und 3) im Rotorgehäuse 100 münden in den zusätzlichen Kanal 66, um
unter atmosphärischem Druck stehende Luft zuzuführen, wodurch das Reinigen der Taschen,
wenn sie mit dem zusätzlichen Kanal 66 in Deckung sind, erleichtert wird. Die Durchlaßkanäle
142 sind mit Gewinde versehen, daß sie Gewindestopfen 143 (F i g. 1) aufnehmen können.
Die Stopfen 143 sind vorgesehen, um durch Verschließen einzelner Kanäle 142 die
Saugwirkung bzw. die durch den zusätzlichen Kanal 66 abgesaugte Luftmenge zu regeln.
Die Leitung 84 kann dazu dienen, die in dem Gas mitgeführten Kohleteilchen zu der
Zuteilvorrichtung zurückzufördern.
-
Bei Betrieb der Vorrichtung fallen die Kohleteilchen aus dem Beschickungsbehälter
in die zwischen den Zähnen 108 des Rades 106 gebildeten Taschen 109, gelangen in
diesen nach unten in Nähe der Öffnungen 144, 146 der Reibplatten 122, 124. An dieser
Stelle tritt bei 146 ein Strom unter hohem Druck stehender Luft durch die
Leitung 38 ein, der die Kohleteilchen aus den Taschen 109 herausdrückt und
durch die Leitung 40 zum Hochofen befördert. Der unter hohem Druck stehende Luftstrom
erzeugt in der Vorrichtung eine beträchtliche Druckdifferenz, die leicht zu Leckverlusten
zwischen dem Rotor 106 und den Reibplatten 122, 124 führen kann.
-
Wenn die Förderluft die Kohleteilchen aus jeweils einer der Taschen
109 entfernt, die sich gerade mit der Überführungsleitung 40 deckt, werden
die Taschen mit dem gleichen Druck beaufschlagt wie der Druck der Förderluft, die
durch die Einlaßleitung 38 eintritt. Diese unter Druck stehenden Taschen 109 kommen
bei Rotation des Rades 106 nacheinander mit dem Abzugskanal 64 zur Deckung. Erhitzte
Luft, die unter Druck durch den Kanal 70 eingeführt wird, bestreicht die Wandungen
der unter Druck stehenden Taschen 109 und reinigt die Taschen von Kohle. Der sich
nach unten erstreckende Abzugskanal 64 nimmt die Kohleteilchen und die erhitzte
Luft auf und führt die Teilchen von der Zuteilvorrichtung durch die Leitung 68 ab.
Die Verwendung erhitzter Förderluft bei dem Reinigungsvorgang und die Lage des Abzugskanals
64 verringern die Schwierigkeiten wesentlich, die sich früher auf Grund hohen Feuchtigkeitsgehaltes
der Kohle ergeben haben. Bei fortgesetzter Rotation des Rotors 106 decken sich die
gereinigten Taschen 109 danach mit dem zusätzlichen Kanal 66. Beim Betrieb der Strahlpumpe
80
entsteht ein Vakuum innerhalb der Leitung 78, das seinerseits in den jeweils
sich mit ihr deckenden Taschen 109 eine Saugwirkung hervorruft. Ferner tritt Luft
in den zusätzlichen Kanal 66 durch die Bohrungen 142 ein, wodurch ein durch den
zusätzlichen Kanal 66 gehender Luftumlauf hervorgerufen wird. Die durch die
Strahlpumpe 80 hervorgerufene Saugwirkung gewährleistet das Entfernen aller zurückgebliebenen
Kohleteilchen aus den Taschen 109 und den Abzugskanälen. Der hier beschriebene Entlüftungsvorgang
gewährleistet die Aufnahmefähigkeit der Taschen 109, wenn sie wieder mit dem Einlaßschacht
116 in Deckung kommen.
-
In F i g. 4 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung gezeigt.
Das Rotorgehäuse 100 ist mit zwei in Abstand voneinander angeordneten Kanälen 64,
66 versehen, die denen der Fig.3 entsprechen. Ein Anschlußstück 69 ist am Abzugskanal
64 vorgesehen. Dieses Anschlußstück 69 weist einen mit einem Flansch versehenen
Endteil 71 auf, der an dem Rotorgehäuse 100 so befestigt ist, daß er einen Durchgangskanal
73 mit dem Abzugskanal 64 in Deckung bringt. Das Anschlußstück 69 dient dazu,
feste Teilchen von dem Abzugskanal 64 in eine daran angeschlossene Leitung 75 zu
befördern. Die Leitung 75 führt die in der Luft mitgeführten Kohleteilchen in den
Beschickungsbehälter der Zuteilvorrichtung zurück. Das Anschlußstück 69 hat in seiner
Seitenwandung eine Öffnung 77, an die eine Leitung 79 angeschlossen ist. Die Öffnung
77 ist so gerichtet, daß die durch die Leitung 79 strömende Luft mitwirkt, die festen
Teilchen durch den Durchgangskanal 73 der Leitung 75 zu führen. Ein Gebläse 72 fördert
über einen Wärmeaustauscher 74 eine vorbestimmte Menge erhitzter Luft durch die
Leitung 79 zum Durchgangskanal 73.
-
Bei der in F i g. 4 gezeigten Ausführungsform kann die dem Anschlußstück
69 zugeführte Luft auf eine verhältnismäßig hohe Temperatur erhitzt werden, um die
festen Teilchen zu trocknen, die durch den Abzugskanal 64 und Leitung 75 abgezogen
werden. Wenn das Rotorgehäuse 100 Luft, die auf sehr hohe Temperatur erhitzt wurde,
ausgesetzt ist, dehnt es sich ungleichmäßig aus und der Rotor 106 klemmt sich leicht
darin fest. Bei der in F i g. 4 gezeigten Ausführungsform wird die erhitzte Luft
jedoch am Rotorgehäuse 100 vorbeigeleitet, so daß die Wärme nicht direkt auf das
Rotorgehäuse 100 übertragen wird.
-
Der zusätzliche Kanal 66 erstreckt sich in horizontaler Richtung in
das Rotorgehäuse und ist durch eine Leitung 78 mit einer Strahlpumpe 80 auf gleiche
Weise, wie in F i g. 3 gezeigt ist, verbunden.
-
Zur Erprobung der beschriebenen Zuteilvorrichtung mit dem erfindungsgemäßen
Be- bzw. Entlüftungssystem wurden umfangreiche Versuche durchgeführt, bei denen
diese Zuteilvorrichtung zur Förderung von Kohleteilchen verwendet wurde. Die zu
dem Abzugskanal 64 durch den Kanal 70 und die zu der Strahlpumpe
80 geleitete Luft wurde auf eine Temperatur von ungefähr 121 bis 143° C erhitzt.
Es wurde festgestellt, daß ungefähr 0,28 Nm3 Luft, die dem Abzugskanal 64 durch
den Kanal 70 zugeführt werden, und 0,425 Nm3 Luft, die der Strahlpumpe 80
zugeführt werden, zum ständigen Betrieb ausreichen. Die oben beschriebene Zuteilvorrichtung
wurde ununterbrochen 600 Stunden bei einer Durchlaufmenge von 2340 kg Kohle pro
Stunde betrieben. Anschließend wurden die Innenwände des Abzugskanals und des zusätzlichen
Kanals freigelegt und keine Kohleteilchen in diesen gefunden. Während des ununterbrochenen
Betriebes der Zuteilvorrichtung hatten die Kohleteilchen oft einen Feuchtigkeitsgehalt
von 8,4 % und sogar von 8,9 %. Der Druck am Abzugskanal betrug 20 bis 75 cm Wassersäule
und die Saugwirkung an dem zusätzlichen Kanal betrug 3,55 bis 15 cm Wassersäule.
Es wird angenommen, daß diese Druckunterschiede durch
unterschiedliche
Feuchtigkeit und Zusammensetzung der Kohle bedingt waren.
-
Die Förderleistung der erfindungsgemäßen Zuteilvorrichtung wurde mit
den bekannten Zuteilvorrichtungen verglichen. Bei 20 Umdrehungen pro Minute betrug
die Durchlaufmenge der erfindungsgemäßen Vorrichtung um 3,75 kg pro Minute mehr
als bei bekannten Zuteilvorrichtungen. Bei 30 Umdrehungen pro Minute wurde eine
um 4,85 kg pro Minute erhöhte Durchlaufmenge verzeichnet.
-
Gemäß der Erfindung erhält man also eine Zuteilvorrichtung, die bei
Kohle mit hohem Feuchtigkeitsgehalt ständig in Betrieb bleiben kann und bei der
das früher aufgetretene Problem der Verstopfung des Abzugskanals und des zusätzlichen
Kanals ausgeschaltet ist. Die Verbesserung der Zuteilvorrichtung besteht darin,
daß, wie oben beschrieben, erhitzte Druckluft in vorher festgelegter Richtung dem
Abzugskanal zugeführt wird, um die Kohleteilchen aus den Rotortaschen zu entfernen.
Die Verbesserung besteht weiter darin, daß ein Vakuum in dem zusätzlichen Kanal
66 hergestellt wird und ein Teil des Kanals zur Atmosphäre hin geöffnet wird,
um einen Luftstrom zu erzeugen, der alle Kohleteilchen, die sich in dem zusätzlichen
Kanal 66 ansammeln, zu entfernen.
-
Die Erfindung bezieht sich auch auf das Einführen anderer fester Stoffe
als Kohle in Hochöfen. Diese festen Stoffe sind beispielsweise Kalk, Kalkstein oder
Flugstaub (Gichtstaub) bestimmter Größe. Außerdem ist die Erfindung auch auf das
Einführen von Kohle oder anderer fester Stoffe in andere metallurgische Öfen anwendbar.