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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anschweißen von biegsamen,
aus einem Kunststoff bzw. kunststoffummantelten Metallband bestehenden Aufreihzungen
für Schnellhefter mittels Schweißelektroden an einem Umschlagdeckel aus Kunststoff
bzw. mit einer wenigstens an der Innenseite vorgesehenen thermoplastischen Kunststoffschicht.
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Bei diesem bekannten Verfahren werden die Aufreihzungen an ihrem Befestigungsende
kurz abgebogen und in der Längsmitte ihrer Abbiegung mit dem Umschlagdeckel bzw.
mit einer besonderen, als Träger dienenden Leiste verschweißt. Diese Leiste wird
nahe dem Rückenfalz des zugeordneten Umschlagdeckels zwischen dem Umschlagdeckel
und einem diesen bedeckenden Deckelfutter eingelegt und die Aufreihzungen aus Öffnungen
des Deckelfutters herausgeführt. Dieses Verfahren erfordert eine gewisse Sorgfalt,
wenn die Schweißstelle zwischen jeder aus Kunststoff bestehenden Aufreihzunge und
der aus gleichem Werkstoff hergestellten Leiste bzw. dem Umschlagdeckel nicht verbrennen
bzw. nicht zu sehr verhärten und dadurch vorzeitig verspröden soll, wodurch dann
die betreffende Aufreihztinge leicht abbrechen kann. Insbesondere erfordert das
Verschweißen der weitaus haltbareren, mit Kunststoff ummantelt,en Metallbandzungen
eine große Sorgfalt, weil der dünne Kunststoffmantel durch die Erwärmung schnell
zur Seite gedrückt wird, so daß die Elektrode mit dem Metall der Aufreihzungen in
Berührung kommt, wodurch es verzundert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren
zum Anschweißen von Aufreihzungen aus Kunststoff bzw. aus ummanteltern Kunststoff
so weiterzubilden, daß bei hoher Festigkeit die Schweißstellen wesentlich einfacher
und ohne besondere Sorgfalt herstellbar sind.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach der Erfindung dadurch, daß
jede Aufreihzunge bzw. jedes Aufreihband zumindest mit dem Anschweißteil unmittelbar
auf den metallischen Werktisch einer Schweißmaschine und der zugeordnete Umschlagdeckel
mit der vorgesehenen Anschweißstelle seiner Innenseite auf die Aufreifizunge bzw.
das Aufreihband aufgelegt wird sowie alsdann die Schweißelektroden auf die Außenseite
des Umschlagdeckels im Bereich der Anschweißstelle aufgesetzt werden und so lezterer
durch die Dicke seines Werkstoffes hindurch mit der Aufreihzunge bzw. dem Aufreihband
verschweißt wird. Auf diese Weise werden die Aufreihzungen unmittelbar auf den Aktendeckel
ohne jede Vorbereitung desselben so aufgeschweißt, daß eine feste und dauerhafte
Schweißverbindung entsteht. Die durch den Hochfrequenzstrom in dem Bereich zwischen
Aufreihzunge und dem metallischen Werktisch entwickelte Wärme wird in den letzten
abgeführt, ohne das thermoplastische Material hier zum Schmelzen zu bringen, während
das zwischen Aktendeckel und Zunge gelegene Kunststoffmaterial vor der unmittelbaren
Einwirkung der Elektroden geschützt ist und infolge der Wärme nur so weit schmilzt,
daß es sich mit dem Aktendeckel noch gut verbindet. Die so geschaffenen punkt- oder
linienförmigen Schweißstellen haben daher eine hohe Lebensdauer, da sie weitaus
weniger zur Versprödung neigen. Der metallische Kern der Aufreihzunge erwärmt sich
hierbei nur geringfügig, und der dem Aktendeckel abgekehrte Teil der Kunststoffummantelung
erfährt keine Veränderung seiner ursprüngliehen Eigenschaften. Die Schweißnaht weist
ein Höchstmaß an Festigkeit und durch ihre größere Länge eine geringere Belastung
je Längeneinheit auf. I-Enzu kommt bei Verwendung eines Aufreihbandes die
erhöhte Verwindungssteifigkeit seines Trägers bzw. des das Aufreihband aufnehmenden
Schnellhefters.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
betreffend das Anschweißen von Aufreihzungen in einem Schnellhefter dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine schaubildliche Draufsicht auf einen teilweise geöffneten
Schnellhefter, F i g. 2 einen Querschnitt durch eine ummantelte auf einem
Werktisch anfliegende Aufreihzunge beim Anschweißen an einem Schnellhefter in vergrößertem
Maßstab mittels einer Schweißmaschine, F i g. 3 und 4 je eine schematische
schaubildliche Ansicht von zwei verschiedenen Schweißelektroden in vergrößertem
Maßstab zum Einsetzen in die Schweißmaschine.
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Dem gewählten Ausführungsbeispiel liegt ein Schnellhefter zugrunde,
dessen von einem gefalteten Blatt gebildeter Umschlagdeckel 1 aus Kunststoff
oder aus kunststoffgefüttertem Karton besteht, wobei die thermoplastische Kunststoffschicht
zumindest auf der Innenseite des Umschlagdeckels angebracht ist. Auf dem als Boden
dienenden Teil des Umschlagdeckels ist ein metallisches Aufreihband vorgesehen,
das mit dem gleichen oder zumindest einem artverwandten plastischen Werkstoff umhüllt
ist. Nach der Erfindung wird der mittlere Teil dieses Aufreihbandes zwischen den
dem Abstand der Aufreihlochungen im gelochten Schriftgut entsprechenden Stellen
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und 3' einfach durch Anschweißen an dem Bodenteil des Umschlagdeckels
1 befestigt. Die freien Enden dieses Aufreihbandes bilden die zur Aufnahme
von gelochtem Schriftgut dienenden Aufreihzungen 2. Zum Anschweißen des durch Kunststoff
umhüllten metallischen Aufreihbandes 2,3 und 3' an dem Umschlagdeckel
1 wird das Aufreihband mit dem Anschweißteil 3,3' auf den metallischen
Werktisch 6 einer mit Heizung oder mit Hochfrequenz arbeitenden elektrischen
Schweißmaschine gelegt und an den Anschweißstellen 3 und 3' eine Elektrode
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aufgesetzt, nachdem zuvor der zugeordnete Umschlagdeckel 1 mit der
vorgesehenen Anschweißstelle seiner Innenseite auf das Aufreihband aufgelegt worden
ist. Durch Einwirkung der Wärme entstehen Eindrückungen 4, und es wird eine innige
Verbindung zwischen der zugerichteten Außenschicht 7 des Aufreihbandes und
der entsprechenden Innenfläche des Umschlagdeckels 1 hergestellt.
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Da das Aufreihband unmittelbar auf dem metallischen Werktisch
6 der Schweißmaschine aufliegt, der gleichzeitig ein guter Leiter sowohl
für den elektrischen Strom als auch für die erzeugte Wärme ist, und auf der gegenüberliegenden
Seite durch die Dicke des Umschlagdeckels geschützt ist, wird während des Schweißvorganges
eine übermäßige Erhitzung des metallischen Kerns des mit thermoplastischem Werkstoff
umhüllten Aufreihbandes vermieden. Insbesondere kann nunmehr eine Berührung von
Elektrode und metallischem Kern nicht mehr erfolgen.
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Wenn die Schweißelektrode eine ebene Schweißstirn 5' hat, wie
es in F i g. J dargestellt ist, erscheint als Eindrückung 4 die Schweißspur
auf der Außenseite
des Umschlagdeckels als durchgehende Linie.
Bei Anwendung einer beispielsweise gezahnten Elektrode 5", wie F i
g. 4 zeigt, werden auf den einzelnen mit dem Werkstück in Berührung tretenden
Teilstirnflächen 8 Stromkonzentrationen erhalten, die eine schnellere Arbeitsweise
gestatten, wobei die Schweißspur dann Unterbrechungen aufweist.