DE1295955B - Einsatzdiffusionsverfahren zur Herstellung eines UEberzugs auf einer Kobaltlegierung - Google Patents
Einsatzdiffusionsverfahren zur Herstellung eines UEberzugs auf einer KobaltlegierungInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Einsatzdiffu- rials eingebettet und in einer Schutzatmosphäre bei
sionsverfahren zur Herstellung eines Überzugs auf einer Temperatur von 982° C erhitzt wird,
einer mindestens etwa 35% Kobalt enthaltenden In der Packung nach der Erfindung wird also im
Kobaltlegierung zwecks Erhöhung der Oxydations- Gegensatz zu dem als erstes genannten bekannten
beständigkeit der Kobaltlegierung bei erhöhter Tem- 5 Verfahren nicht metallisches Aluminium, sondern
peratur, bei dem die Kobaltlegierung in eine Packung eine Aluminium-Magnesium-Legierung verwendet,
eingebettet wird, die metallisches Chrom, Aluminium, Dadurch erhält der Überzug auch Magnesium, so daß
Chromhalogenid, gegebenenfalls Ammoniumhalo- gegenüber dem Cr-Al-Überzug bei dem erwähnten
genid und ein inertes Trägermaterial enthält. bekannten Verfahren ein Cr-Al-Mg-Überzug erzielt
Gasturbinenschaufeln, wie Rotorschaufeln und io wird. Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren
Statorflügel erfordern die Verwendung von Metall- grundsätzlich von diesem bekannten Verfahren verlegierungen,
welche dimensionsmäßig stabil für lange - schieden.
Zeitspannen bei erhöhten Temperaturen sind. Einige Ein Vergleich der Erfindung mit dem als zweites
Kobaltlegierungen haben eine genügende Stabilität genannten bekannten Verfahren ergibt, daß bei einer
bei normalen Betriebstemperaturen. Bei erhöhten i5 Übertragung dieses bekannten Verfahrens auf das erTemperaturen,
wie 1149° C, zeigen einige der be- findungsgemäße Verfahren in dem Packungsmaterial
kannten Kobaltlegierungen eine Neigung zur über- Chromhalogenide, Aluminiumhalogenide und Mamäßigen
Oxydation und Erosion des Oxydationspro- gnesiumhalogenide zugegen sein müßten. Diese HaIodukts.
genide, ausgenommen Chromchlorid, sind aber bei
Es ist schon vorgeschlagen worden, verschiedene, ao dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht anwesend,
bei hohen Temperaturen widerstandsfähige Legie- Das erfindungsgemäße Verfahren kann deshalb nicht
rangen mit Chrom oder Aluminium zu überziehen, nach der Art dieses als zweites genannten bekannten
um den Oxydationswiderstand zu erhöhen. Indessen Verfahrens arbeiten; es unterscheidet sich also von
zeigen Kobaltlegierungen, die mit konventionellen diesem.
Mitteln überzogen sind, eine beträchtliche Gewichts- 25 Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Überabnahme,
wenn sie bei 1149° C 50 bis 100 Stunden zug also durch Einsatzdiffusion erzeugt, d. h., der gelang
gehalten werden. formte, zu überziehende Legierungskörper wird in Es ist die Zusammensetzung einer Packung für ein eine Retorte oder einen anderen geeigneten Behälter,
Einsatzdiffusionsverfahren bekannt (USA.-Patent- der ein vorbestimmtes Gemisch aus körnigem Chromschrift
3 096 205), welche für mehrere Diffusionen 30 metall, einer körnigen Aluminium-Magnesium-Legiegebraucht
wird. Damit in der Packung keine Chrom- rung, einem Chromhalogenid, vorzugsweise Chromaluminidverbindung
entsteht, so daß die Packung chlorid und einer Jodquelle, wie elementares Jod reaktionsfähig bleibt, ist in die Packung Ammonium- oder Ammoniumjodid, enthält, eingebettet. Die Refluorid
oder Ammoniümbifluorid oder auch Chrom- torte oder der Behälter wird zur Entfernung der Luft
fluorid gegeben. Fluor gehört nun zwar zur Gruppe 35 behandelt, abgedichtet und in einer Wasserstoff- oder
der Halogene; jedoch können bei dem bekannten anderen inerten Gasatmosphäre so lange und bei
Verfahren nicht generell Halogenide verwendet solcher Temperatur — im allgemeinen über
werden. 982° C — gesintert, daß die gewünschte Überzugs-Es ist noch ein weiteres Einsatzdiffusionsverfahren dichte und der gewünschte Diffusionsgrad erreicht
bekannt (USA.-Patentschrift 3 061462). Dieses be- 40 werden.
kannte Verfahren genügt jedoch nicht der Aufgabe, Kobaltlegierungen, die nach dem erfindungsge-
eine Legierung widerstandsfähig gegen Oxydation bei mäßen Verfahren zu behandeln sind, enthalten minerhöhten
Temperaturen zu machen. Es ist lediglich destens etwa 35% Kobalt; vorzugsweise 50% Kobalt
ein Hinweis dafür gegeben, daß der überzogene Stahl und etwa 15 bis 27% Chrom. Gute Resultate erzielt
nicht von der Salpetersäure angegriffen wird. Weiter- 45 man, wenn eine solche Kobalt-Chrom-Legierung
hin ist es bei diesem bekannten Verfahren erforder- auch 0 bis 12% Nickel, 5 bis 12% Wolfram, 0 bis
lieh, daß Halogenide oder dissoziierbare Verbindun- 1% Titan, 0,4 bis 1,2% Kohlenstoff und 0,05 bis
gen des Benutzungsmetalls anwesend sind. 2,5% Zirkonium, Rest Kobalt enthält. Der Diffu-
Es wurde nun gefunden, daß sich eine höhere sionsüberzug enthält Chrom, Aluminium und Ma-Oxydationswiderstandsfestigkeit
erreichen läßt, wenn 50 gnesium; das Magnesium kann bis zu 5 Gewichtsproman hohe Kobaltlegierungen durch Diffusion mit zent der Aluminiumkomponente ausmachen. In
einem Gemisch aus Chrom und einer Aluminium- manchen Fällen ist die Anwesenheit von Spurenele-Magnesium-Legierung,
die etwa 15% Magnesium menten erwünscht, einschließlich bis zu 10% Tantal,
enthält, überzogen werden. Die Stärke des Diffusions- bis zu 3% Niob, bis zu 0,01% Bor, bis zu 1,5%
Überzuges ist nicht sehr groß, sie hält sich in der 55 Eisen, bis zu 0,2% Mangan und bis zu 0,2%
Größenordnung von etwa 0,0025 bis 0,0125 cm. Auf Silicium. Spuren von Verunreinigungen, wie Schwefel,
diese Weise überzogene Kobaltlegierungen sind Phosphor, Kupfer od. dgl. in Mengen, welche die
widerstandsfähig gegen Erosion für eine Zeitspanne Basis-Kobalt-Legierung nicht beeinträchtigen, können
von 100 Stunden und mehr bei 1149° C. ebenfalls vorhanden sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch 60 Eine bevorzugte Legierung zur Behandlung nach
gekennzeichnet, daß die Kobaltlegierung in eine kör- dem erfindungsgemäßen Verfahren ist bekannt unter
nige Mischung aus 0,5 bis 2 Gewichtsprozent metal- dem Namen SM 302; sie hat folgende chemische
lischem Chrom, 1,5 bis 3 Gewichtsprozent AIu- Analyse:
minium-Magnesium-Legierung mit von 10 bis 20 Ge- r ..
wichtsprozent Magnesium, 0,005 bis 0,008 Gewichts- 65 uewicntsprozent
prozent Chromchlorid und 0,001 bis 0,005 Gewichts- Chrom 21,5
prozent elementarem Jod oder Ammoniumjodid und Wolfram 10,0
bis 98 Gewichtsprozent eines inerten Trägermate- Tantal 9,0
3 4
Gewichtsprozent überziehende Teile 4 aus einer Kobaltlegierung. Ein
Zirkonium 0,25 Glasring 5 umschließt die innere Retorte an ihren Be-
Ejsen ι ο rührungsstellen mit dem Deckel 2.
Nickei i5 maximal Zur Durchführung des Verfahrens wird der zu
' 5 überziehende Legierungskörper zunächst durch Sand-
"or ü'ül strahl gereinigt und dann in einer Wasserstoffatmo-
Kohlenstoff 0,86 Sphäre wärmebehandelt, um jegliche Spur einer Oxid-Kobalt
Rest schicht zu entfernen. Der behandelte Körper wird
dann in das pulverige Gemisch in dem Behälter 1
Eine Kobalt-Basis-Legierung WI 52 besitzt eine io eingebettet; sodann wird letzterer geschlossen und in
verhältnismäßig große Menge an Chrom und Wolf- eine Heizvorrichtung, ζ. Β. einen Muffelofen, eingeram
und hat folgende Zusammensetzung: bracht, der eine gasdichte Tür sowie Gaseinlaß- und
. -auslaßöffnungen enthält. Die Heizvorrichtung wird
Gewichtsprozent mit inertem Gas wie Helium oder Argon gereinigt,
Kohlenstoff 0,40 bis 0,50 15 um die Luft zu entfernen. Darauf wird Schutzgas,
Mangan maximal 0,50 entweder Wasserstoff oder ein inertes Gas, wie
Phosphor maximal 0,040 Wasserstoff—Helium oder Argon angewendet;
Schwefel maximal 0 040 Wasserstoff wird bevorzugt. Die Temperatur in der
«,· · ,m mQY;moi η'ςη Heizvorrichtung wird auf 149 bis 260° C, vorzugs-
Slhcium maximal °'50 » weise auf etwi 204° C, angehoben und für kuize
chrom 20,00 bis 22,00 Zeit gehalten, um jegliche Feuchtigkeit in dem
Wolfram 10,00 bis 12,00 System zu entfernen. Hierauf wird die Temperatur
Niob/Tantal 1,50 bis 2,50 langsam bis unter den Schmelzpunkt des Glases 5 er-
2J56J1 100 bis 2 50 ^*11' um das System in Gleichgewichtstemperatur
M. , ' . M'nn »5 zu bringen und noch vorhandene Luft oder andere
mcKel maximal ι,υυ Gase aug def Retorte zu entfernen. Sodann wird die
Kobalt Rest Temperatur über den Schmelzpunkt des Glasringes 5
erhöht, so daß letzterer schmilzt und eine flüssige
Die Kobalt-Basis-Legierung X 40 hat folgende Dichtung bildet, die den Inhalt des Behälters von der
Analyse: 3o äußeren Umgebung vollständig isoliert. Schließlich
Gewichtsprozent wird die Heizvorrichtung auf Diffusionstemperatur
Kohlenstoff 0,45 bis 0,55 gebracht, etwa 982 bis 1204° C, und während der
Mangan 1,0 maximal gewünschten Zeitspanne — im allgemeinen von 8
Silicium 10 maximal ^s 16 Stunden — auf dieser Temperatur gehalten.
Phosphor' ".'!.'"!.'!"".".'.' o!o4 maximal 35 Z^.und Temperatur variieren in den Grenzen, die
v . abhangen von der genauen Zusammensetzung der
Schwefel 0,04 maximal Legierung und der gewünschten Stärke des aufzu-
Chrom 24,5 bis 26,5 bringenden Überzuges.
Nickel 9,5 bis 11,5 Das nachfolgende Beispiel erläutert die bevor-
Wolfram 7 0 bis 8 0 4° zuSte Art der Durchführung des Verfahrens.
Eisen ...υ!""".!"!!"'.', io maximal T Zwei Gegenstände der obengenannten SM 302-
Legierung werden im Sandstrahlverfahren gereinigt
Kobalt Rest und in einer Wasserstoffatmosphäre bei einer Tempe
ratur von 1093 bis 11490C 2 bis 4 Stunden lang er-
Das bevorzugte inerte Trägermaterial bei dem er- 45 hjtzt; um jeglichen Oxidüberzug zu entfernen. Die
findungsgemäßen Verfahren ist aktivierte Tonerde, Gegenstände werden dann in 2000 g einer körnigen
d.h. Aluminiumoxid, obschon andere Materialien, Pulvermischung in einer Retorte eingebettet. Das
wie gebranntes Kaolin und Magnesiumoxid, eben- Pulver enthält 97 Gewichtsprozent aktivierter Tonfalls
Verwendung finden können. er(je von einer Korngröße, daß sie durch ein Sieb mit
Die bevorzugte Zusammensetzung enthält etwa 50 0,149 mm Maschenweite, 2 Gewichtsprozent einer
Gewichtsprozent Chrom, etwa 2 Gewichtsprozent Aluminium-Magnesium-Legierung, die 85°/o Alueiner
Aluminium-Magnesium-Legierung, enthaltend minium und 15% Magnesium enthält, von einer
Gewichtsprozent Magnesium, etwa 0,005 Ge- Korngröße, daß sie durch ein Sieb mit 0,149 bis
wichtsprozent Chromchlorid, etwa 0,001 Gewichts- 0,057 mm Maschenweite, 1 % Chrommetall einer
prozent entweder elementaren Jods oder Aluminium- 55 Korngröße, daß es durch ein Sieb mit 0,149 mm
jodids und etwa 97 Gewichtsprozent aktivierten Alu- Maschenweite hindurchgeht, 0,005% Chromchlorid
miniumoxids. und 0,001 % elementares Jod.
Das körnige Material soll fein verteilt sein; es ist Als Retorte wurde die in der Fig. 1 gezeigte vergenügend
fein, wenn es durch ein Sieb mit 0,3 mm, wendet. Nachdem die Retorte mit dem Deckel und
vorzugsweise 0,19 mm, Maschenweite durchgeht. 6o dem Glasring geschlossen worden war, wird sie in
Die Figur zeigt einen Behälter zur Durchführung einen Ofen eingebracht, der mit Gaseinlaß- und Ausdes
erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieser besteht laßöffnungen versehen ist; der Ofen wird mit Argon
aus einer inerten Retorte 1 und einem Deckel 2; gereinigt, um die Luft zu entfernen. Hierauf wird
beide Teile sind aus einem der Betriebstemperatur Wasserstoffgas eingelassen und der Ofen bei einer
gewachsenen Stoff gefertigt. In dem Behälter befindet 65 Temperatur von 204° C 30 Minuten lang gehalten,
sich die gekörnte Packung 3, welche die oben be- '■·' * um jegliche in der Mischung enthaltene Feuchtigkeit
schriebene Zusammensetzung hat. Eingebettet in zu entfernen. Die Temperatur des Ofens wird dann
diese Packung sind ein oder mehrere geformte, zu pro Stunde um 93° C auf etwa 649° C erhöht, um
Claims (3)
1. Einsatzdiffusionsverfahren zur Herstellung kennzeichnet, daß eine Kobaltlegierung mit etwa
eines Überzugs auf einer mindestens etwa 35% folgender chemischer Zusammensetzung, ausge-Kobalt
enthaltenden Kobaltlegierung zwecks Er- drückt in Gewichtsprozent, verwendet wird:
höhung der Oxydationsbeständigkeit der Kobalt- 35 ^.
höhung der Oxydationsbeständigkeit der Kobalt- 35 ^.
legierung bei erhöhter Temperatur, bei dem die Uirom 21,5
Kobaltlegierung in eine Packung eingebettet wird, Wolfram 10
die metallisches Chrom, Aluminium, Chrom- Zirkonium 0,25
halogenid, gegebenenfalls Ammoniumhalogenid Tantal 9
und ein inertes Trägermaterial enthält, da- 40 Eisen 1
durch gekennzeichnet, daß die Kobalt- , .
legierung in eine körnige Mischung aus 0,5 bis Nickel bis zu 1,5
2 Gewichtsprozent metallischem Chrom, 1,5 bis Bor 0,01
3 Gewichtsprozent Aluminium-Magnesium-Le- Kohlenstoff 0,9
gierung mit von 10 bis 20 Gewichtsprozent Ma- 45 Kobalt Rest
gnesium, 0,005 bis 0,008 Gewichtsprozent
Chromchlorid und 0,001 bis 0,005 Gewichtspro- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch
zent elementarem Jod oder Ammoniumjodid und gekennzeichnet, daß als Schutzatmosphäre eine
95 bis 98 Gewichtsprozent eines inerten Träger- Wasserstoffatmosphäre verwendet wird,
materials eingebettet und in einer Schutzatmo- 50 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
Sphäre bei einer Temperatur von 982° C erhitzt gekennzeichnet, daß die Kobaltlegierung in das
wird. körnige Gemisch in einen Behälter eingebettet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- und die Temperatur allmählich erhöht wird, um
kennzeichnet, daß als inertes Trägermaterial ak- fremde Gase auszutreiben und schließlich einen
tiviertes Aluminiumoxid verwendet wird. 55 um den Behälter herumgelegten Glasring zu
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch schmelzen, so daß eine flüssige Glasdichtung entgekennzeichnet,
daß eine körnige Mischung mit steht, die den Behälter gegen den Durchgang von einer solchen Korngröße verwendet wird, daß sie Gas abschließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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