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Die Erfindung richtet sich auf eine Wickelkommode mit einer auf dem
Korpus gelagerten, aus zwei längs aneinander anscharnierten Teilen von einer etwa
der Korpustiefe entsprechenden Breite bestehenden Platte, deren Teile aus einer
Stellung übereinander in eine Stellung nebeneinander bewegbar sind.
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Die Platte bzw. Arbeitsfläche muß besonders groß sein, damit die Wickelkommode
ihren vorgesehenen Zweck erfüllen kann. Eine solche Platte überragt jedoch .im allgemeinen
den Schrankkorpus nach vorn und hinten, was die Aufstellung der Wickelkommode insbesondere
dann erschwert, wenn sie als solche nicht mehr benötigt wird. Es bleibt dann nur
der vergleichsweise kostspielige Weg, die ursprüngliche größere Platte umzuarbeiten
oder durch eine andere kleinere Platte zu ersetzen.
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Aus der Erkenntnis dieser Tatsachen ergibt sich ein großes Bedürfnis
nach entsprechender Abhilfe, um zu ermöglichen, daß eine Wickelkommode, nachdem
sie ihren eigentlichen Zweck erfüllt hat, auch weiterhin genutzt werden kann, ohne
dabei störend zu wirken oder aber einen vorherigen Umbau zu erfordern.
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Dies wird bei einer Wickelkommode mit einer aus zwei Teilen bestehenden
Platte erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der eine Teil zwischen seiner Mitte
und dem Scharnier parallel zur Scharnierachse Zapfen aufweist, um die das Teil schwenkbar
ist, die in den Seitenwangen des Korpus gelagert sind und der andere Teil in Abstand
vom Scharnier gleitbar auf einem Auflager am Korpus ruht, der an seiner gegenüberliegenden
-Seite ein weiteres Auflager für den ersten Teil in ausgeklappter Stellung aufweist,
und daß eine Arretierungseinrichtung für die Teile in aufgeklappter Stellung vorgesehen
ist.
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Diese Maßnahme macht von dem Gedanken Gebrauch, eine Platte, bestehend
aus zwei aneinander angelenkten Teilen, in der einen Gebrauchsstellung in voller
Größe und in der anderen Gebrauchsstellung in demgegenüber geringerer, etwa halbierter
Größe, verfügbar zu haben. Dies hat den großen Vorteil, daß die Wickelkommode,-insbesondere
hinsichtlich ihrer Arbeitsfläche, weitgehend den üblichen Abmessungen anderer gebräuchlicher
Möbelstücke angepaßt werden kann, was insbesondere für die spätere Verwendung nach
Erfüllung ihres ursprünglichen Verwendungszweckes zum Wickeln von Säuglingen besondere
Bedeutung erlangt. Aber auch dann steht, falls sich ein entsprechendes Erfordernis
ergibt, die Platte gegebenenfalls wiederum in ihrer vollen Größe zum Gebrauch zur
Verfügung.
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Es sind zwar Tische bekannt, deren zweiteilige Platte auseinandergeklappt
werden kann. Will man diese Platte jedoch aufklappen, so muß sie zuerst seitlich
verschoben und kann erst mit Hilfe eines Scharniers auseinandergeklappt werden.
Dabei besteht die Gefahr, daß ein Plattenteil zu weit übersteht und bei Belastung
beschädigt wird. Außerdem sind besondere Führungen erforderlich, die ein paralleles
Verschieben der Platte gewährleisten. Sind diese Führungen nicht entsprechend sorgfältig
konstruiert und hergestellt, so ist zu befürchten, daß die Platte schon bei g
. C
ermgem Verkanten verklemmt.
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Es sind also sowohl Aufbau als auch Bedienung bei den bekannten zweiteiligen
Platten wesentlich komplizierter als beim Gegenstand der Erfindung. Hier erfolgt
das Aufklappen und im Endeffekt etwa parallele Verschieben des bzw. der Plattenteile
gleichzeitig. Dabei sind weder Führungen noch eine besondere Lagerung für den zu
verschiebenden Plattenteil notwendig, da durch die feste Achse die Lage der Teile
bestimmt ist und der notwendigerweise unbelastete Plattenteil leicht auf dem Auflager
verschoben werden kann.
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Die Arretierungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Unterstützung,
die ein Absinken der Platten an ihrer Verbindungsstelle verhindert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schwenkachse in der
Ebene des in zusammengeklapptem Zustand oberen Plattenteils in einem Abstand von
der Teilungslinie angeordnet, der etwa der Hälfte der in ausgeklapptem Zustand die
Kommode frei überragenden Tiefe des anderen Plattenteils entspricht.
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Wird bei einer solchen Anordnung der drehbar gelagerte Teil verschwenkt,
so wird zugleich das mit dem Scharnier versehene Plattenende um etwa 180° um die
Drehachse verschwenkt. Dieser Bewegung folgt der anscharnierte andere Plattenteil
in der Weise, daß er nunmehr über die entsprechende Front, Vorderfront oder Rückfront,
der Kommode hinausragt. Diese Anordnung bietet außerdem die Gewähr für eine weitgehend
stabile Lagerung der Platte bzw. ihrer beiden Teile, so daß die erforderliche Gebrauchssicherheit
gegeben. ist.
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Nach der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß unter dem gleitbaren
Plattenteil ein zum Auflager hin keilförmiges Auflaufstück von einer der Dicke des
anderen Plattenteils entsprechenden Höhe angeordnet ist.
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Durch das Auflaufstück wird gewährleistet, daß das gleitbare Plattenteil
im ausgeklappten Zustand der Wickelkommode die gleiche Höhe aufweist wie das herausgeklappte
Plattenteil. Durch die keilförmige Ausbildung des Auflaufstückes zum Auflager hin
läßt sich das Auflaufstück außerdem leicht auf das Auflager schieben.
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Als besonders. zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß der im zusammengeklappten
Zustand obere Plattenteil eine die Stirnkante des unteren Plattenteils überragende
Abschlußleiste aufweist. Es ist daher zum einen in zusammengeklapptem Zustand der
Platte nicht ersichtlich, daß diese tatsächlich aus zwei Hälften besteht. Zum anderen
aber begrenzt die Abschlußleiste in aufgeklapptem Zustand der Platte die Arbeitsfläche,
denn sie überragt in dieser Stellung die Ebene der Platte.
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Hinsichtlich der Arretierung der Platte sieht die Erfindung vor, daß
diese einen an mindestens einer Seitenwange der Kommode angeordneten und im aufgeklappten
Zustand mindestens einen- Plattenteil im Bereich des Scharniers zwischen-den beiden
Plattenteilen untergreifenden lösbaren Anschlag aufweist.
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Während die Platte in zusammengeklapptem Zustand ihrer beiden Teile
durch die Schwerpunktslagerung gegenüber der Drehachse ausreichend stabil ist, sichert
die Arretierung die Platte in der ausgeklappten Stellung so, daß sie auch bei starken
Belastungen nicht einknicken kann.
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In diesem Zusammenhang sieht die Erfindung weiter vor, daß der Anschlag
aus mindestens einer an der Seitenwange befestigten Blattfeder besteht, die eine
die Wangenfläche überragende und unter Druck auf die Feder in eine Ausnehmung der
Wange versenkbare Auswinkelung aufweist. Diese Auswinkelung des . Federblatts untergreift
die ausgeschwenkte Platte im
Bereich der Stelle der höchsten Einknickgefahr,
nämlich an dem Scharnier. Durch die natürliche Federkraft gelangt diese Auswinkelung
in der entsprechenden Gebrauchsstellung der Kommode ohne weiteres in Eingriff mit
der Platte, während sie im anderen Fall, nämlich bei zusammengeklappten Teilen,
unter der Wirkung der anliegenden Plattenstirnseite in der Ausnehmung der Seitenwange
versenkt ist. Selbstverständlich kann an beiden Wangen der Kommode eine solche oder
auch andere Arretierung für die aufgeklappte zweiteilige Platte vorgesehen sein.
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Darüber hinaus kann es sich als sinnvoll erweisen, daß an mindestens
einer Wange eine weitere Arretierung für die in zusammengeklappter Stellung befindlichen
Plattenteile vorgesehen ist. Diese Arretierung kann ebenfalls aus einer mit einer
Auswinkelung versehenen Blattfeder bestehen, wobei der durch die Blattfeder gebildete
Anschlag zweckmäßig den unteren der beiden aufeinandergeklappten Plattenteile an
dem durch Scharniere miteinander verbundenen Ende untergreift.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie an Hand
der Zeichnung. Hierbei zeigt, jeweils schematisch, F i g. 1 einen Vertikalschnitt
durch die Wickelkommode in ihrer einen sowie F i g. 2 in ihrer anderen Gebrauchsstellung
und F i g. 3 ein Detail in vergrößertem Maßstab.
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Der Korpus 1 der Wickelkommode weist die Rückwand 2, den Boden 3,
Seitenwangen 4 und die Vorderwand 5 auf, die in der verschiedensten Weise ausgebildet
sein kann, z. B. als einfache oder Doppeltür oder auch Schubkastenfront, was jedoch,
da nicht zur Erfindung gehörig, im einzelnen nicht wiedergegeben ist.
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Die insgesamt mit 6 bezeichnete obere Abdeckplatte besteht aus zwei
Teilen 7 und 8 von etwa gleicher Breite. Der Teil 7 ist um eine Drehachse 9 verschwenkbar
in den beiden Seitenwangen 4 gelagert, von denen lediglich die eine wiedergegeben
ist. Hierzu kann die Platte 7 an ihren seitlichen Stirnflächen mit Drehzapfen versehen
sein, die in entsprechende Lager in den Seitenwangen 4 der Kommode eingreifen. Am
vorderen Ende der Platte 7 ist eine Abschlußleiste 10
vorgesehen.
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Der Plattenteil 7 ist durch ein Scharnier 11 mit dem anderen Plattenteil
8 verbunden. Dieser liegt andererseits einem am oberen Ende der Stirnwand 5 der
Kommode vorgesehenen Auflager in Form einer Leiste 12 auf. An seiner Unterseite
trägt der Teil 8 der Platte ein vorn bei 13 keilförmig abgeschrägtes Auflaufstück
14, beispielsweise eine oder mehrere Leisten.
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In der F i g. 1 ist die zusammengeklappte Stellung der Platte 6 wiedergegeben,
in welcher die beiden Plattenteile 7 und 8 flächig einander aufliegen und die Abschlußleiste
10 am Teil 7 die vordere Stirnkante des Teils 8 übergreift. Dieser liegt mit seinem
vorderen Ende 15 dem Auflager 12 auf. Wird der Teil 7 der Platte 6 in Pfeilrichtung
16 aufgeklappt, d. h. um die Scharnierachse 11 verschwenkt, so beschreibt der Plattenteil
7 zugleich eine Schwenkbewegung um 180° um die Schwenkachse 9, so daß sie schließlich
die Stellung nach F i g. 2 einnimmt, wobei sie auf einem Auflager 17, z. B. einer
Leiste, am oberen Ende der Kommodenrückwand 2 aufruht. Dieser Bewegung folgt auch
der in der Stellung nach F i g. 1 untere Plattenteil 8 zwangläufig, wobei das Auflaufstück
14
mit der Keilfläche 13 auf das zu diesem Zweck bei 18 abgeschrägte Auflager
12 aufläuft.
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Da die Höhe dieses Auflaufstücks 14 der Dicke des Plattenteils 8 etwa
entspricht, wird dieses bei dieser Gleitbewegung gegenüber dem ortsfesten Auflager
12 in die Ebene des Plattenteils 7 angehoben. Auf diese Weise ergibt sich eine gegenüber
der Stellung nach F i g. 1 verdoppelte Fläche der Platte 6.
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Mit 19 ist eine Arretierungseinrichtung für die Platte 6 in der Gebrauchsstellung
nach F i g. 2 bezeichnet. Diese weist einen Anschlag auf, der die beiden Plattenteile
7 und 8 im Bereich ihrer Scharnierverbindung 11 untergreift. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht diese Arretierungseinrichtung aus einer Blattfeder
20, die unterhalb der Ebene der Platte 6, z. B. mit den Halteschrauben 21
an der Seitenwange 4 befestigt ist. Die Blattfeder 20 weist eine Auswinkelung 22
auf, die in Höhe der unteren Fläche 23 der Platte 6 liegt und auf der die Platte
6 aufruht. Die Blattfeder 20 ist über die Auswinkelung 22 hinaus verlängert, und
sie überragt mit ihrem Ende 24 die Oberfläche 25 der Platte 6. Durch Druck in Pfeilrichtung
26 auf das obere Ende 24 der Blattfeder 20 kann diese in eine Ausnehmung 27 in der
Seitenwange 4 der Kommode hineinbewegt werden, so daß die Auswinkelung 22 die Platte
6 freigibt und diese aus der Stellung nach F i g. 2 entgegen der Pfeilrichtung 16
in die Ausgangsstellung nach F i g. 1 zurückgeschwenkt werden kann.
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Eine der Blattfeder 20 oder einer anderen Anordnung entsprechende
Arretierungseinrichtung 28 kann auch am scharnierseitigen Ende der beiden Plattenteile
7 und 8 vorgesehen sein, um die Platten in der Stellung nach F i g. 1 zu Untergreifen
und eine Arretierung in dieser Gebrauchsstellung herbeizuführen. Infolge der durch
die Anordnung der Drehachse 9 im Bereich des Scharniers 11 hervorgerufenen Schwerpunktslage
der Platte 6 in der Stellung nach F i g. 1 ist jedoch im allgemeinen eine weitere
Arretierungseinrichtung 28 entbehrlich.
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Die Wickelkommode ist auf Rollen bzw. Rädern 29 gelagert und kann
daher leicht bewegt werden, wenn die Platte 6 durch Aufklappen ihrer beiden Teile
7
und 8 in die Stellung nach F i g. 2 entsprechend weit von der Stellfläche
abgerückt werden muß, damit für das überstehende Ende 30 des Plattenteils 7 ausreichend
Platz vorhanden ist.